Im New Altantis ist ein (etwas länglicher) aber guter Artikel erschienen, in dem es um die Unfähigkeit der Menschen zum Multitasking geht: The Myth of Multitasking.
Grob umschrieben, In der heutigen Zeit ist "Multitasking" eine insbesondere bei Arbeitnehmern geforderte Eigenschaft. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Mythos, den es nicht gibt. Das menschliche Gehirn kann sich grundsätzlich immer nur auf eine Sache gleichzeitig konzentrieren. Wenn man meint, man tue mehrere Dinge gleichzeitig, wechselt man in Wirklichkeit nur mit seiner Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit zu einer anderen Sache.
Und es hat sich herausgestellt, dass dieses ständige Hin- und Herwechseln sogar ineffizienter ist. Weil das Gehirn immer eine Weile braucht um wieder "in Takt" zu der zuvor unterbrochenen Tätigkeit zu kommen. Im Durchschnitt sind das sage und schreibe 25 Minuten.
Ich kann das aus meiner Arbeit bestätigen. Da sitze ich grad an einem diffizilen Problem und zermartere mir mein Hirn deswegen und untersuche es intensiv. Dann klingelt plötzlich das Telefon und irgendein Kunde ruft an, der grad gaaaaanz dringend was braucht. Ich lasse alles stehen und liegen und kümmere mich um den Kunden. Anschliessend lese ich bei Spiegel Online die neuesten Nachrichten. War da grad nicht noch was? Ach ja, dieses eine Problem da. Ja genau. Also wie war das nochmal? Ich grüble wo da nochmal das Problem sein könnte und ertappe mich einige Minuten später wie ich dabei bin, eine Email zu beantworten, die grad reinkam. Am Ende des Tages hab ich das Problem nicht behoben. Umso mehr freue ich mich immer, wenn mir das mal gelingt, an einem Tag eine Sache komplett zum Ende zu bringen. Und das, obwohl diese eine Sache zusammengenommen eigentlich nur eine Stunde Arbeit gebraucht hätte.
Es geht sogar noch weiter, auch sonst hat man dieses Problem. Ich bin in dieser Hinsicht sicher der Worst Case. Wenn ich mal ein Buch in der Hand habe, bin ich zu nichts anderem mehr zu gebrauchen. Viel zu lange brauche ich, um aus dem Buch aufzutauchen und meine Aufmerksamkeit auf was anderes zu wechseln. Noch länger danach um wieder einzutauchen. Und gerade in dieser Hinsicht wirkt sich das doppelt schlimm aus, weil ich daheim ja nicht in der Arbeit bin. Ich MUSS nicht ständig zwischen verschiedenen Dingen wechseln, ich wehre mich quasi instinktiv dagegen. Das ist dann am Ende noch stressiger, als in der Arbeit.
Ein weiterer Aspekt des Themas findet sich in diesem Artikel beim Guardian, in dem postuliert wird, dass Google uns verdummen würde. Tatsächlich wird aber das ganze Netz gemeint. Dadurch, dass man Informationen heute schnell finden kann, verlernen wir mehr und mehr, uns intensiv mit einer Frage zu beschäftigen und und können uns immer schlechter Dinge merken. Der Autor hat das schön zusammengefasst:
"Früher tauchte ich in einem Meer der Wörter. Heute schwirre ich über die Überfläche wie ein Kerl auf einem Jetski"
Was haltet Ihr davon? Übrigens ist der sich aufdrängende Zusammenhang zu ADHS richtig, tatsächlich wird das Problem im ersten Artikel auch damit in Zusammenhang gebracht, nur dass es dort nicht mehr als Störung im eigentlichen Sinne betrachtet wird, sondern eher als Zivilisationskrankheit im Informationszeitalter. Die Flut an Informationen und der permanente Druck möglichst immer schnell alles neueste zu erfahren und möglichst viel gleichzeitig zu tun, macht unsere Gehirne kaputt. Es verblödet uns, und zwar sowohl geistig als auch sozial.
Grob umschrieben, In der heutigen Zeit ist "Multitasking" eine insbesondere bei Arbeitnehmern geforderte Eigenschaft. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Mythos, den es nicht gibt. Das menschliche Gehirn kann sich grundsätzlich immer nur auf eine Sache gleichzeitig konzentrieren. Wenn man meint, man tue mehrere Dinge gleichzeitig, wechselt man in Wirklichkeit nur mit seiner Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit zu einer anderen Sache.
Und es hat sich herausgestellt, dass dieses ständige Hin- und Herwechseln sogar ineffizienter ist. Weil das Gehirn immer eine Weile braucht um wieder "in Takt" zu der zuvor unterbrochenen Tätigkeit zu kommen. Im Durchschnitt sind das sage und schreibe 25 Minuten.
Ich kann das aus meiner Arbeit bestätigen. Da sitze ich grad an einem diffizilen Problem und zermartere mir mein Hirn deswegen und untersuche es intensiv. Dann klingelt plötzlich das Telefon und irgendein Kunde ruft an, der grad gaaaaanz dringend was braucht. Ich lasse alles stehen und liegen und kümmere mich um den Kunden. Anschliessend lese ich bei Spiegel Online die neuesten Nachrichten. War da grad nicht noch was? Ach ja, dieses eine Problem da. Ja genau. Also wie war das nochmal? Ich grüble wo da nochmal das Problem sein könnte und ertappe mich einige Minuten später wie ich dabei bin, eine Email zu beantworten, die grad reinkam. Am Ende des Tages hab ich das Problem nicht behoben. Umso mehr freue ich mich immer, wenn mir das mal gelingt, an einem Tag eine Sache komplett zum Ende zu bringen. Und das, obwohl diese eine Sache zusammengenommen eigentlich nur eine Stunde Arbeit gebraucht hätte.
Es geht sogar noch weiter, auch sonst hat man dieses Problem. Ich bin in dieser Hinsicht sicher der Worst Case. Wenn ich mal ein Buch in der Hand habe, bin ich zu nichts anderem mehr zu gebrauchen. Viel zu lange brauche ich, um aus dem Buch aufzutauchen und meine Aufmerksamkeit auf was anderes zu wechseln. Noch länger danach um wieder einzutauchen. Und gerade in dieser Hinsicht wirkt sich das doppelt schlimm aus, weil ich daheim ja nicht in der Arbeit bin. Ich MUSS nicht ständig zwischen verschiedenen Dingen wechseln, ich wehre mich quasi instinktiv dagegen. Das ist dann am Ende noch stressiger, als in der Arbeit.
Ein weiterer Aspekt des Themas findet sich in diesem Artikel beim Guardian, in dem postuliert wird, dass Google uns verdummen würde. Tatsächlich wird aber das ganze Netz gemeint. Dadurch, dass man Informationen heute schnell finden kann, verlernen wir mehr und mehr, uns intensiv mit einer Frage zu beschäftigen und und können uns immer schlechter Dinge merken. Der Autor hat das schön zusammengefasst:
"Früher tauchte ich in einem Meer der Wörter. Heute schwirre ich über die Überfläche wie ein Kerl auf einem Jetski"
Was haltet Ihr davon? Übrigens ist der sich aufdrängende Zusammenhang zu ADHS richtig, tatsächlich wird das Problem im ersten Artikel auch damit in Zusammenhang gebracht, nur dass es dort nicht mehr als Störung im eigentlichen Sinne betrachtet wird, sondern eher als Zivilisationskrankheit im Informationszeitalter. Die Flut an Informationen und der permanente Druck möglichst immer schnell alles neueste zu erfahren und möglichst viel gleichzeitig zu tun, macht unsere Gehirne kaputt. Es verblödet uns, und zwar sowohl geistig als auch sozial.