Z
zwetsche
Guest
AW: Atheist / Agnostiker
Hallo Claus,
meines Erachtens ist der Agnostizismus die denknotwendige Folge der Erkenntnistheorie von Kant, auch wenn dieser Gott als Idee bestehen läßt.
Wer im naturwissenschaftlichen oder juristischen Sinne Gott beweisen möchte, muß zwangsläufig scheitern, ebenso aber im Umkehrschluß auch derjenige, der die Nichtexistenz beweisen möchte. Kant hat Thomas v. Aquin und Ludwig Feuerbach gleichermaßen widerlegt.
Soweit es die Definitonen anbelangt, die im philosophischen Lexikon stehen (siehe dazu Zeilingers Beitrag), halte ich diese insofern für unvollständig, denn die Definitionen träfen auch auf jeden (zumindest aufgeklärten) Christen zu. Auch der Christ wird kaum behaupten, daß Gott nachweisbar sei (Kant selbst ist das beste Beispiel) und der ist gleichwohl kein Agnostiker. Folgte man der Definition, wäre die überragende Mehrheit der evangelisch lutherischen und katholischen Christen in Deutschland Agnostiker.
Zur Frage des handfesten Beweises:
Nein, Beweise werden sich nicht finden lassen und gerade denjenigen, die von erbrachten Beweisen sprechen, bringe ich doch - gelinde gesagt - eine gehörige Portion Skepsis entgegen. Ein nettes Beispiel ist Onkel George aus Texas, dem Jesus nach eigenem Bekunden nach durchzechter Nacht in seiner Kotze erschienen sein soll. Darauf, so Bush selbst, sei er auf den rechten Weg geraten. Nun gut, der Alkohol hat schon so manchem üble Scherze gespielt, abgesehen davon, daß ich G.B. seine Religiösität nicht so recht abkaufe. Möglicherweise handelt es sich mehr um eine weitreichende Propaganda-Lüge , denn so ganz kann ich nicht erkennen, daß George schon jemals seine andere Wange hingehalten hätte und auch die Fundis, die ihn unterstützen, machen sich in dem Punkt bemerkenswert rar. Sie sind aber schnell bei der Hand, wenn es um die gesellschaftliche Ächtung von Minderheiten oder naturwissenschaftlichem Fortschritt geht.
Zurück zum Thema, der kleine Exkurs sollte einmal diejenigen skizzieren, die Gott nicht glauben, sondern wissen (oder besser gesagt zu wissen meinen).
Vom Standpunkt des aufgeklärten Menschen ist eine solche Haltung nicht zu rechtfertigen und er ist auch nicht ungefährlich. Das soll aber nicht heißen, daß nicht ein Mensch aufgrund welcher Erfahrungen auch immer zum Glauben gelangen kann. Aber all ist eine Frage der Interpretation von Erfahrungen und spielt sich außerhalb jedes manifestierbaren Rahmens ab. Die Bibel hilft dabei nicht weiter, Kant auch nicht, am ehesten trifft Heine noch den Kern. Aber jetzt fange ich an, mich zu wiederholen.
Gruß
Zwetsche
ob du die "höheren Mächte" dann anbetest oder nicht, das bleibt sich gleich in der Frage Agnostiker zu sein,
wenn du bereit bist an sie zu glauben falls sie sich bemerkbar machen,
dann bist du ein Agnostiker
auch wenn du sie verfluchen wirst.
Wenn zu mir irgendwann ein Gott spricht: bete mich an und dein sind alle Freuden,
werde ich nicht zögern
erwartungsvolle Grüße von Claus
Hallo Claus,
meines Erachtens ist der Agnostizismus die denknotwendige Folge der Erkenntnistheorie von Kant, auch wenn dieser Gott als Idee bestehen läßt.
Wer im naturwissenschaftlichen oder juristischen Sinne Gott beweisen möchte, muß zwangsläufig scheitern, ebenso aber im Umkehrschluß auch derjenige, der die Nichtexistenz beweisen möchte. Kant hat Thomas v. Aquin und Ludwig Feuerbach gleichermaßen widerlegt.
Soweit es die Definitonen anbelangt, die im philosophischen Lexikon stehen (siehe dazu Zeilingers Beitrag), halte ich diese insofern für unvollständig, denn die Definitionen träfen auch auf jeden (zumindest aufgeklärten) Christen zu. Auch der Christ wird kaum behaupten, daß Gott nachweisbar sei (Kant selbst ist das beste Beispiel) und der ist gleichwohl kein Agnostiker. Folgte man der Definition, wäre die überragende Mehrheit der evangelisch lutherischen und katholischen Christen in Deutschland Agnostiker.
Zur Frage des handfesten Beweises:
Nein, Beweise werden sich nicht finden lassen und gerade denjenigen, die von erbrachten Beweisen sprechen, bringe ich doch - gelinde gesagt - eine gehörige Portion Skepsis entgegen. Ein nettes Beispiel ist Onkel George aus Texas, dem Jesus nach eigenem Bekunden nach durchzechter Nacht in seiner Kotze erschienen sein soll. Darauf, so Bush selbst, sei er auf den rechten Weg geraten. Nun gut, der Alkohol hat schon so manchem üble Scherze gespielt, abgesehen davon, daß ich G.B. seine Religiösität nicht so recht abkaufe. Möglicherweise handelt es sich mehr um eine weitreichende Propaganda-Lüge , denn so ganz kann ich nicht erkennen, daß George schon jemals seine andere Wange hingehalten hätte und auch die Fundis, die ihn unterstützen, machen sich in dem Punkt bemerkenswert rar. Sie sind aber schnell bei der Hand, wenn es um die gesellschaftliche Ächtung von Minderheiten oder naturwissenschaftlichem Fortschritt geht.
Zurück zum Thema, der kleine Exkurs sollte einmal diejenigen skizzieren, die Gott nicht glauben, sondern wissen (oder besser gesagt zu wissen meinen).
Vom Standpunkt des aufgeklärten Menschen ist eine solche Haltung nicht zu rechtfertigen und er ist auch nicht ungefährlich. Das soll aber nicht heißen, daß nicht ein Mensch aufgrund welcher Erfahrungen auch immer zum Glauben gelangen kann. Aber all ist eine Frage der Interpretation von Erfahrungen und spielt sich außerhalb jedes manifestierbaren Rahmens ab. Die Bibel hilft dabei nicht weiter, Kant auch nicht, am ehesten trifft Heine noch den Kern. Aber jetzt fange ich an, mich zu wiederholen.
Gruß
Zwetsche