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Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Tja, was nun besser ist, muss (wie ich schon geschrieben habe) jeder für sich selbst heraus finden.
Dass das "Menschsein" das Höchste sei, ist ein Fundament des Humanismus, nicht generell von Moral und Ethik. Außerdem ist nicht eindeutig definiert, was 'menschlich' nun heißt. Manche entdecken in Schimpansengesichtern höchst Menschiches, andere in menschlichem (von Menschen vollbrachtes) Handeln Unmenschliches.
Nicandra wiederum meint, Erwachsene wären generell keine Menschen.

Das Streben nach 'besser' werden ist weniger ein allgemein gleiches Ansinnen. Es ist vielmehr ein Streben nach den eigenen Zielen. Für den Einen ist es das Gewinnen eines Wettbewerbs, für den Anderen sich zu bilden, für den Dritten etwas Wohltätiges zu tun. Zu einem Anderen Zeitpunkt kann es für den Einzelen etwas Anderes sein oder viele Ziele gleichzeitig.

Ziele (ergo Bedürfnisse) zu haben ist auch höchst menschlich. Ein Mensch ohne Ziele, ohne Bestreben ist am Verfaulen. Das erklärt auch, warum die Selbstmordrate mit dem Wohlstand zunimmt. Kaum ein Straßenkind begeht Selbstmord. Es hat tagtäglich ein sinnvolles Ziel wie genug Nahrung zu beschaffen, einen Schlafplatz finden, etc.... .
Übersättigte Wohlstandsmenschen ohne Ziel werden depressiv ggf mit der Extremkonsequenz des Suizides.
Daher ist das Streben wichtig, sogar essentiell.

lg,
Muzmuz

Naja, viele Straßenkinder erreichen oft gar nicht das Alter, wo man dazu neigt, sich auf fatalistische Weise gewisse Fragen zu stellen und auch Enttäuschungen einzugestehen, deren Ausmaß ein schmerzhaftes sein kann. Natürlich gibt es auch die von dir beschriebene Sinnentleertheit, die dazu führt, dass man keine weiteren Ziele mehr im Leben findet, aber sie ist nur einer von vielen Punkte, die zum Suizid führen können...

Verklärung von Armut oder Elend finde ich nicht angebracht. Wir hätten jedenfalls als WohlstandsbürgerInnen alle in der Theorie die Möglichkeit für ein gutes Leben, warum wir trotzdem manchmal weit davon entfernt sind - das ist individuell höchst unterschiedlich und dementsprechend gibt es weder die eine Antwort, noch die eine Lösung, nur viele verschiedene Ansätze. Mögen sie einigen helfen. :)
 
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AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Naja, viele Straßenkinder erreichen oft gar nicht das Alter, wo man dazu neigt, sich auf fatalistische Weise gewisse Fragen zu stellen und auch Enttäuschungen einzugestehen, deren Ausmaß ein schmerzhaftes sein kann. Natürlich gibt es auch die von dir beschriebene Sinnentleertheit, die dazu führt, dass man keine weiteren Ziele mehr im Leben findet, aber sie ist nur einer von vielen Punkte, die zum Suizid führen können...

Verklärung von Armut oder Elend finde ich nicht angebracht. Wir hätten jedenfalls als WohlstandsbürgerInnen alle in der Theorie die Möglichkeit für ein gutes Leben, warum wir trotzdem manchmal weit davon entfernt sind - das ist individuell höchst unterschiedlich und dementsprechend gibt es weder die eine Antwort, noch die eine Lösung, nur viele verschiedene Ansätze. Mögen sie einigen helfen. :)

Armut ist nicht Elend auch wenn sie oft gemeinsam auftreten. Unter Umständen ist Armut ein Weg zum Glück. Weniger wegen der Materiellen Armut selbst als wegen der einhergehenden Einfachheit. Selbst hier (im Forum) wird oft genug gepredigt, dass Geld nicht glücklich macht. Im Umkehrschluss gilt dann auch, dass Armut nicht automatisch unglücklich macht.
Wenn man sich globale Erhebungen ansieht und analysiert, in welchen Ländern generell die Menschen am Glücklichsten sind, findet nur eine sehr schwache Korrelation zwischen Reichtum und Glück.
Vielmehr ist es die Aussicht, sich sein Leben selbst verbessern zu können - sein Glück selbst in der Hand zu haben.
Daher kann es auch durchaus vorkommen, dass ein mittelloses Straßenkind, das sich selbst sein essen besorgen muss (und kann), sich glücklicher fühlt als manch ein Teenager in seinem Zimmer voller geschenkter Ego-Shooter, der keine Ziele hat.

lg,
Muzmuz
 
AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Um dem Wunsch nicht mehr leben zu wollen vorzubeugen hilft Streben nach dem Erreichen von Zielen nur dann, wenn es für denjenigen sinnvoll ist um die
Entwicklung der Lebensqualität voranzutreiben.
Wir sind hier im Unterforum Philosophie und so sollte die Betrachtung auch stattfinden, dann ist die Frage nach dem Sinn für das Dasein des Menschen um ein qualitatives Leben zu führen der zentrale Aspekt.

Für einen Spitzensportler ist das Ziel der Olympiasieg also strebt er danach mit seiner Disziplin der Beste zu werden.
Falls er das Ziel durch viel Fleiß, Schweiß und Überwindung erreicht hat sich der Sinn der langwierigen Mühe erfüllt in Form einer Goldmedaillie, er ist die Nummer Eins.
Wir beobachten jedoch, dass gerade erfolgreiche Spitzensportler nach der Karriere wenn sie in ihrem Leben das selbe Prinzip nach Spitzenleistung
anstreben oft scheitern und es keinen Sinn macht die Nummer Eins sein zu wollen sondern ganz andere Ziele notwendig sind um den Sinn des Lebens zu erfüllen.
Wenn man kein Spitzensportler ist besteht der Sinn im Leben darin sich mit der Position die man kann so mit der Umwelt zu verbinden, dass Harmonie entsteht.
Das bedeutet Freude und der Wunsch nicht weiterleben zu wollen rückt in weite Ferne.
Es macht Sinn zu streben aber weniger nach höher, schneller, weiter sondern nach Einklang mit sich und der Umwelt, nach Harmonie zwischen Innen und Außen.
Das erfolgt wellenförmig, es baut sich auf bis zum Höhepunkt, bricht zusammen und der Prozess beginnt von vorn.
Das ist Leben in jedem Moment völlig Zeitlos und ohne Denkschema.
 
AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Wenn man kein Spitzensportler ist besteht der Sinn im Leben darin sich mit der Position die man kann so mit der Umwelt zu verbinden, dass Harmonie entsteht.
Das bedeutet Freude und der Wunsch nicht weiterleben zu wollen rückt in weite Ferne.
.

Du meinst, für alle, die keine Spitzensportler sind, besteht der Sinn des Lebens darin, sich mit einer Umwelt zu verbinden? Aha. Interessant. Wie geht dieses Verbinden genau und entsteht die Harmonie dann ganz von selbst?
 
AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

leben wenn du tot bist ?
stellst ja gar keine Ansprüche!
ich werde das erreichen und zwar mit Vorsatz!
und du?
anike?
 
AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Um dem Wunsch nicht mehr leben zu wollen vorzubeugen hilft Streben nach dem Erreichen von Zielen nur dann, wenn es für denjenigen sinnvoll ist um die
Entwicklung der Lebensqualität voranzutreiben.
Wir sind hier im Unterforum Philosophie und so sollte die Betrachtung auch stattfinden, dann ist die Frage nach dem Sinn für das Dasein des Menschen um ein qualitatives Leben zu führen der zentrale Aspekt.

Die Frage hier ist, ab wann der Mensch ein Mensch ist. Die Frage nach dem Sinn für das Dasein des Menschen ist eine andere.
Zusätzlich ergäbe sich mir dann ein Problem mit einer früheren Aussage von dir - nämlich dass der Mensch selbst das Höchste sei. Nachdem der Sinn von etwas immer 'höher' ist als jenes Etwas, könnte es demnach gar keinen Sinn 'über' dem Menschen geben. Das wäre so als ob du einen Christen fragst, wer denn Gott erschaffen hätte.

Für einen Spitzensportler ist das Ziel der Olympiasieg also strebt er danach mit seiner Disziplin der Beste zu werden.
Falls er das Ziel durch viel Fleiß, Schweiß und Überwindung erreicht hat sich der Sinn der langwierigen Mühe erfüllt in Form einer Goldmedaillie, er ist die Nummer Eins.
Wir beobachten jedoch, dass gerade erfolgreiche Spitzensportler nach der Karriere wenn sie in ihrem Leben das selbe Prinzip nach Spitzenleistung
anstreben oft scheitern und es keinen Sinn macht die Nummer Eins sein zu wollen sondern ganz andere Ziele notwendig sind um den Sinn des Lebens zu erfüllen.

Nein - nicht keinen Sinn in der Nummer Eins sein zu wollen, sondern nur gerade dieses Ziel nicht mehr zu haben. Sei es nun, weil man es schon erreicht hat oder es nicht mehr erreichen kann. Findet man kein anderes Ziel, kommt die Depression. Analoges ist der Pensionsschock.

Wenn man kein Spitzensportler ist besteht der Sinn im Leben darin sich mit der Position die man kann so mit der Umwelt zu verbinden, dass Harmonie entsteht.
Das bedeutet Freude und der Wunsch nicht weiterleben zu wollen rückt in weite Ferne.
Es macht Sinn zu streben aber weniger nach höher, schneller, weiter sondern nach Einklang mit sich und der Umwelt, nach Harmonie zwischen Innen und Außen.
Das erfolgt wellenförmig, es baut sich auf bis zum Höhepunkt, bricht zusammen und der Prozess beginnt von vorn.
Das ist Leben in jedem Moment völlig Zeitlos und ohne Denkschema.

Ich denke nicht, dass sich Spitzensportler so vom Rest der Menschheit unterscheiden. Auch nicht, dass 'besser' (was du wohl meinst, wenn du von höher, schneller, weiter schreibst) im Widerspruch zu irgendeiner Harmonie steht. Weiters auch nicht, dass Freude wie von dir impliziert auf den Wunsch nach weiterleben einwirkt. Hast du nie erfahren oder zu mindest gehört "ich bin so glücklich, ich könnte sterben !". Hierbei ist es nicht eine Hoffnungslosigkeit oder Tristesse, die den Wunsch nach Beendigung dieser Tristesse auf Kosten des eigenen Lebens bedingt. Vielmehr eine momentane Wunsch- und Strebenslosigkeit (man hat im Moment kein Ziel, weil man sowieso 'ganz oben' ist), sodass einem der Tod im Moment nichts ausmacht. Da diese Euphorie aber eine Sache von Sekunden, maximal Minuten ist, ist diese Gleichgültigkeit dem Tod gegenüber auch schnell wieder vorbei.

Um bei deinen Spitzensportlern zu bleiben:
Manch einer könnte hinter der Ziellinie sterben. Der eine vor Glücksseligkeit, der Andere aus Frust oder Scham. Vor der Ziellinie aber keiner.

lg,
Muzmuz
 
AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

Um bei deinen Spitzensportlern zu bleiben:
Manch einer könnte hinter der Ziellinie sterben. Der eine vor Glücksseligkeit, der Andere aus Frust oder Scham. Vor der Ziellinie aber keiner.

lg,
Muzmuz


Verstehe ich nicht! Es ist schon öfter mal ein Sportler kurz VOR dem Ziel gestorben!

http://www.faz.net/aktuell/sport/me...fi-galletti-stirbt-kurz-vor-ziel-1231718.html

http://www.welt.de/vermischtes/welt...r-Marathon-Maedchen-stirbt-kurz-vor-Ziel.html

http://nachrichten.t-online.de/extr...glauf-kam-kurz-vor-dem-ziel/id_15612654/index
 
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AW: Ab wann ist der Mensch ein Mensch....

'könnte' im Sinne von wollen bzw es zulassen

Aber ich verstehe - wenn wir hier dauernd von Lebenswillen und Suizid sprechen kann man durchaus aus den Augen verlieren, dass es den Tod ohne Einwilligung oder zumindest Duldung des Betroffenen auch noch gibt

lg,
Muzmuz
 
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