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Der Riss im Selbstmodell

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AW: Der Riss im Selbstmodell

Fällt mir noch ein Spruch aus Kindertagen ein:

Wo kämen wir bloß hin, wenn jeder sagen würde, wo kämen wir bloß hin, und niemand ginge um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge... :ironie:
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

mich würde interessieren, was für ein Selbstmodell unsere Forianer haben...

Wie ist das bei euch - was würdet ihr als ICH bezeichnen?

Wie laufen eure Bewußtseinsprozesse ab?



Auf zahlreiches Feedback freut sich

Der Rote Baron
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

"Der Mensch hat keine Seele – er hat nicht einmal ein substanzielles Selbst, sagt der Philosoph Thomas Metzinger."

Quelle: Zeit Online

Was soll er denn auch anderes sagen. Der Mann hat einen öffentlichen Forschungsauftrag und kann doch nicht vage Thesen ohne ausreichende Begründung abgeben. In seinen Vorträgen verrät er sich teils und ich denke er kennt die Problematik zwischen seinen eigenen Begrifflichkeiten und den Begrifflichkeiten der Allgemeinheit. Man denke doch nur an seine vielen neuen Wortfindungen, die international für Wirbel sorgten, z.b. seine Erklärungen zum ICH.

Man müsste jetzt genau beschreiben, was für Metzinger substanziell bedeutet, mit Sicherheit hat das eine andere Bedeutung als für Hegel, Wilber und Co..
Es ist ein subjektives ICH, die kein festen substanziellen Platz im Gehirn hat und mit der Seele - so meine ich - wird er uns noch mit einer eigenen Wortschöpfung alle vom Hocker hauen. Vergessen wir nicht, selbst Hegel hat Seele - Kosmos - Gott - all die großen Begriffe der Metaphysik nie beschreiben, sondern er hat die Dinge zusammengefasst und mit dem Begriff "absoluter Geist" bezeichnet. Mit Sicherheit ist das Leib-Seele-Problem eben nicht auf wissenschaftlicher Grundlage zu belegen. Selbst Kants Versuch, seine Metapysik als wissenschaftliche Disziplin zu bezeichnen, zeigt doch die Schwierigkeiten dabei auf. Wir können alle davon ausgehen, dass wie eine "Seele" haben, jedoch wird die nicht so sein, wie uns die kirchlichen Dogmen oder Esoteriker, weiß zu machen versuchen.

"Da möge was kommen, was wir nicht begreifen, ohne selbst verrückt zu werden." Metzinger

Noch erhältlich - Metzingers Grundkurs "Philosophie des Geistes"
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Sein "Subjekt und Selbstmodel" ist ausverkauft.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

mich würde interessieren, was für ein Selbstmodell unsere Forianer haben...

Wie ist das bei euch - was würdet ihr als ICH bezeichnen?

Wie laufen eure Bewußtseinsprozesse ab?


1) das dualistische Ich findet sich im anthropozentrischen Denkrahmen
(dazu gehört sowohl sozial als auch liberal)

das nichtdualistische Ich findet sich im magischen, metaphysischen, ökozentrischen Denkrahmen

2) das Ich aus dem Grammatikbuch ist dualistisch (Vielzahl/Einzahl)

SPRECHER (wir/ich)

ANGESPROCHENER (ihr/du)

PERSON (sie/er,sie,es)​

3) das Selbst als Vorsilbe ist
sowohl dualistisch (selbstähnlich/ähnlich = fraktal/polar)
als auch nichtdualistisch (Selbstorganisation)
... warum? weil Organ (Zweck/Ziel)
und Organisation (z.B. eine politische Partei) dualistisch sind​

4) subjektiv ist der dualistische Gegensatz von objektiv
ich als fühlender, denkender, handelnder Mensch (= als Subjekt) ist nichtdualistisch
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

"Der Mensch hat keine Seele – er hat nicht einmal ein substanzielles Selbst, sagt der Philosoph Thomas Metzinger."

Quelle: Zeit Online

Windreiter!

Herzlichen Dank für den Hinweis auf ein großartiges
Gespräch im August 2007:

Mit hat dieseer Teil am Ende des Dialogs besonders zugesagt:
...
...
...

ZEIT: Wie kann man mit der Vorstellung leben, ins Universum geworfen zu sein?
Metzinger: Es ist nicht einfach damit zu leben. Ich frage mich aber, ob es einen dritten Weg gibt, vielleicht eine radikal individualistische, jenseits vom reaktionären Irrationalismus der organisierten Religion liegende Spiritualität, die dezidiert nichts glaubt und für empirische Erkenntnisse offen ist, die aber weiß, dass es Dinge gibt, über die wir aus prinzipiellen Gründen nicht reden können. Es geht darum, eine gewisse Qualität der Offenheit nicht zu verlieren. Wir stehen noch immer vor einem riesigen Ozean von Nichtwissen – vielleicht werden wir nach dem Durchmarsch der Neurowissenschaft Antworten finden, für die wir jetzt nicht einmal die Fragen formulieren können.
ZEIT: Können wir uns von der Evolution emanzipieren?
Metzinger: Wir haben als einzige Spezies der Natur ein eingebautes Problem. Erstens hat unser bewusstes Selbstmodell einen räumlich kodierten Teil, das Körperbild, und einen »außersinnlichen«, das Denken. Darum sind wir intuitive Dualisten. Zweitens beherrscht uns ein tief in unser Selbstmodell eingebrannter biologischer Imperativ: Du darfst nicht sterben, du musst überleben. Und drittens haben wir bewusste Gedanken, und der präfrontale Kortex, unser kognitives Selbstmodell, sagt uns: Der größte anzunehmende Unfall, der wird kommen, auch für dich. Das ist der existenzielle Riss im Selbstmodell. Niemand von uns ist gefragt worden, ob er existieren will, mit diesem Gehirn, mit dieser Form von Bewusstsein. Und am Ende werden wir auch nicht gefragt werden, ob wir bereit sind zu gehen. Wir sind die ersten Tiere, die das bewusst erleben.
ZEIT: Liegt in diesem Riss, wie sie ihn nennen, der Ursprung der Religion?
Metzinger: Einer der evolutionsgeschichtlichen Ursprünge der Religion könnte die Kompensation für diese neue Schicht im Selbstmodell sein, die uns emotional verletzt. Aber natürlich wäre, rein logisch gesehen, auch eine solche Erklärung kein Beweis dafür, dass Gott nicht existiert.

Die Fragen stellte Ulrich Bahnsen.


Sonntagsgruß
von
Reinhard70
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

vom roten Baron: mich würde interessieren, was für ein Selbstmodell unsere Forianer haben...

Wie ist das bei euch - was würdet ihr als ICH bezeichnen?

Wie laufen eure Bewußtseinsprozesse ab?

Auf zahlreiches Feedback freut sich

Verrätst du uns nun, „wie es wirklich ist“? :rolleyes:

Bernd
 
AW: Der Riss im Selbstmodell

Hallo !

Ich glaube, der Herr Metzinger wurde - wahrscheinlich von der Politik - zu irgendetwas gezwungen, was er gar nicht tun bzw. sagen wollte.

In der Folge kam er sich selbst seelenlos und selbstmodell-zerrissen vor und will diesen Zustand jetzt generalisieren.

Das soll nicht heißen, dass es keine "Zerrissenen" gibt; die gab es wahrscheinlich schon, als es erstmals Ehescheidungen gab (nämlich die Kinder dieser gescheiterten Ehen). Gleichzeit erleben wir aber - Gott sei Dank - 25-jährige intelligente, seelisch stabile menschliche "Häuser". (Die menschlichen "Häuser" waren und sind auch wahrscheinlich noch die Zielsetzung einer amerikanischen Universität: Wenn die Leute aus unserer Universität entlassen werden, sind sie fertige Häuser; Artikel in Reader's Digest).

Im übrigen wird sich heutzutage niemand viele Freunde machen, wenn er narzistisch sich zu sehr über sich selbst äußert; für ausreichende Psychogramme sorgen aber ohnedies manche Medien, die mit ihren intimen Fragen jeden Anfänger zu einem Meister hochstilisieren - oder zur Bedeutungslosigkeit verdammen - wollen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Der Riss im Selbstmodell

mich würde interessieren, was für ein Selbstmodell unsere Forianer haben...

Wie ist das bei euch - was würdet ihr als ICH bezeichnen?

Wie laufen eure Bewußtseinsprozesse ab?

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Der Rote Baron

Bewusstseinsprozess???

Was könnte das ALLES sein?

Hier mal eine kleine Liste (als "Feedback" ***)

http://www.google.de/search?sourcei...lz=1T4GGLG_deDE309DE309&q=bewusstseinsprozess


***
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Reinhard70
 
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