PhilippP
Well-Known Member
- Registriert
- 8. April 2003
- Beiträge
- 936
Hallo zusammen,
im folgenden Text geht es mir darum, das menschliche Bedürfnis nach universellen Sinnvorstellungen etwas zu beleuchten.
Wir Menschen projizieren gerne einen universellen Sinnanspruch in unsere selbst kreierten Sinnvorstellungen.
So sehen wir vermutlich unbewusst in einem durch uns erstellten Gegenstand - wie zum Beispiel einem Tisch - einen von unserer Deutung unabhängigen Sinn und missachten dabei, dass der Tisch allein in unserer eigenen Vorstellung ein Tisch ist. Wir nehmen demzufolge nicht wahr, dass der Tisch nur solange Tisch ist, wie wir ihn uns als solchen vorstellen.
Der Tisch mag nur ein Beispiel dafür sein, dass wir unsere erfahrbare Umwelt rundum in sinnvoll anmutende Vorstellungen ordnen. So entsteht möglicherweise auch erst das Bedürfnis, sich das Sein selbst vorstellbar zu machen.
Natürlich können wir uns vorstellen, dass es einen von uns unabhängigen und universell gültigen Sinn gebe, beispielsweise einen höheren Lebenssinn, der nicht vom Menschen kreiert wurde. Man läuft hierbei jedoch allzuleicht in Gefahr gänzlich zu übersehen, dass gerade im Moment des eigenen Vorstellens einer beliebigen Sinnvorstellung allein man selbst es ist, der jenen Sinn durch das eigene Denken erst trägt und erhält, also für das eigene Sein wesentlich werden lässt.
Die Sinnvorstellung erscheint uns stattdessen für uns und nicht durch uns sinnvoll, vor allem dann, wenn wir diese Sinnvorstellung nicht selbst kreiert, sondern lediglich als scheinbar fremdes Sinnkonstrukt übernommen haben - was womöglich auch eine Grundvoraussetzung des Glaubens darstellen könnte.
Diese Deutung hat zur Folge, dass man sein eigenes Sinndenken nicht ausschließlich durch sich begreift und somit einen nicht selbstbezogenen Anspruch auf universelle Sinngebung stellt, was einer Entfremdung der eigenen Weltvorstellung und seinem Selbst gegenüber bedeutet.
Begreift man seine Vorstellungen jedoch lediglich als durch sich selbst vorhanden und schließt die Vorstellung eines universellen Vorhandenseins derselbigen aus, dann wäre es schließlich jeder Einzelne, der das eigene Weltbild gedanklich formt und dessen individuellen Sinn er endlich bewusst zu bilden vermag.
Unser individuelles Sein wäre demnach gleichermaßen Basis als auch Endpunkt aller Sinnvorstellungen und daher eine projizierte universelle Sinnvorstellung nicht länger notwendig, das augenscheinliche Bedürfnis nach höhergestellten Sinnvorstellungen durch das bloße annehmen und wahrnehmen der Mächtigkeit des eigenen Denkens somit zur Gänze gestillt.
Nicht das Sein als solches gilt es zu verstehen, sondern vielmehr überhaupt die Tatsache zu erfassen, dass man selbst ist.
Viele Grüße,
Philipp
im folgenden Text geht es mir darum, das menschliche Bedürfnis nach universellen Sinnvorstellungen etwas zu beleuchten.
Wir Menschen projizieren gerne einen universellen Sinnanspruch in unsere selbst kreierten Sinnvorstellungen.
So sehen wir vermutlich unbewusst in einem durch uns erstellten Gegenstand - wie zum Beispiel einem Tisch - einen von unserer Deutung unabhängigen Sinn und missachten dabei, dass der Tisch allein in unserer eigenen Vorstellung ein Tisch ist. Wir nehmen demzufolge nicht wahr, dass der Tisch nur solange Tisch ist, wie wir ihn uns als solchen vorstellen.
Der Tisch mag nur ein Beispiel dafür sein, dass wir unsere erfahrbare Umwelt rundum in sinnvoll anmutende Vorstellungen ordnen. So entsteht möglicherweise auch erst das Bedürfnis, sich das Sein selbst vorstellbar zu machen.
Natürlich können wir uns vorstellen, dass es einen von uns unabhängigen und universell gültigen Sinn gebe, beispielsweise einen höheren Lebenssinn, der nicht vom Menschen kreiert wurde. Man läuft hierbei jedoch allzuleicht in Gefahr gänzlich zu übersehen, dass gerade im Moment des eigenen Vorstellens einer beliebigen Sinnvorstellung allein man selbst es ist, der jenen Sinn durch das eigene Denken erst trägt und erhält, also für das eigene Sein wesentlich werden lässt.
Die Sinnvorstellung erscheint uns stattdessen für uns und nicht durch uns sinnvoll, vor allem dann, wenn wir diese Sinnvorstellung nicht selbst kreiert, sondern lediglich als scheinbar fremdes Sinnkonstrukt übernommen haben - was womöglich auch eine Grundvoraussetzung des Glaubens darstellen könnte.
Diese Deutung hat zur Folge, dass man sein eigenes Sinndenken nicht ausschließlich durch sich begreift und somit einen nicht selbstbezogenen Anspruch auf universelle Sinngebung stellt, was einer Entfremdung der eigenen Weltvorstellung und seinem Selbst gegenüber bedeutet.
Begreift man seine Vorstellungen jedoch lediglich als durch sich selbst vorhanden und schließt die Vorstellung eines universellen Vorhandenseins derselbigen aus, dann wäre es schließlich jeder Einzelne, der das eigene Weltbild gedanklich formt und dessen individuellen Sinn er endlich bewusst zu bilden vermag.
Unser individuelles Sein wäre demnach gleichermaßen Basis als auch Endpunkt aller Sinnvorstellungen und daher eine projizierte universelle Sinnvorstellung nicht länger notwendig, das augenscheinliche Bedürfnis nach höhergestellten Sinnvorstellungen durch das bloße annehmen und wahrnehmen der Mächtigkeit des eigenen Denkens somit zur Gänze gestillt.
Nicht das Sein als solches gilt es zu verstehen, sondern vielmehr überhaupt die Tatsache zu erfassen, dass man selbst ist.
Viele Grüße,
Philipp