AW: Wie können Menschen Streit um Land friedlich
Wie können Menschen Streit um Land friedlich lösen, wenn doch alle Menschen Land zum Leben brauchen?
Eigentlich ein interessantes Thema ~
nur bisher überwiegt das Noch-Nicht-Bedachte dazu...
Angesichts von über 7 Mrd. Menschen auf der Erde ist die Frage nach einer gerechten Land-Aufteilung berechtigt. Bedenkt man weiterhin, dass nur ein Bruchteil der Landmasse sich für das Leben der Menschen eignen und die Landgebiete mit unwirklicher, lebensfeindlicher Umwelt sich immer mehr ausweiten, scheint es geradezu verlockend zu sein, dass jene, welche es sich leisten können, Land im großen Stil erwerben.
Man spricht bereits von einer Neo-Kollonialisierung. Agrarfirmen sichern sich künftige Anbauflächen für Monokulturen und Unternehmen der Montanindustrie erbeuten die Landflächen für ihren Raubbau an Bodenschätzen. Da ist es doch nur genehm, dass sich Privatiers ganze Inseln und Berge kaufen, ihr Land einzäunen und ihren exklusiven Besitz an schöÖönen Buchten, Seeufern, Wäldern und Wiesen für sich behalten wollen.
Ich denke, dass in Zukunft eine Land- und Bodenreform unausweichlich ist. Dabei geht es nicht vornehmlich um Eigentum, sondern um
Besitz. Art. 14, Satz 2 des Grundgesetzes für die BRD zeigt dies schon sehr deutlich auf. "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen." Und wer dies noch immer nicht begriffen hat, wird im folgenden Satz 3 des GG erstaunt feststellen, dass Enteignungen (nur) zum Wohle der Allgemeinheit zulässig sind.
Eigentümer von Immobilien haben die Verpflichtung und Verantwortung dazu, Land und Boden für das Wohl der Allgemeinheit zugänglich zu machen und es der Nachwelt (nicht nur den Erben) zu erhalten.
Die rechtlichen Grundlagen sind vorhanden, doch an der Umsetzung happerts. Ich denke da an dem Havelufer in Potsdam, früher Mauerstreifen, davor öffentlicher Weg, nun Privatgelände - Betreten verboten. Aber unsere europäischen Problemchen sind angesicht einer globalen Welt nahezu nichtig. Wohin mit den Flüchtlingen, welche ihr Land verlassen mussen, weil der Boden ausgedöhrt und vom Weltklima negativ beeinflusst wurde? Wohin mit den Vertriebenen aus Kriegsgebieten? Wohin mit den Land- und Besitzlosen?
Ohne Dialog ist der Konflikt vorprogrammiert.
Übrigens ist in der Menschheitsgeschichte schon einiges passiert. Friedliche
Landaufteilungen waren aber äußerst selten darunter.
Aufteilungen haben oft den Nachteil, dass die Teile ungleich sind, aber sie gehen meist zu Lasten der Landbesitzer. In Deutschland gab es viele Bodenreformen, bei den Nationalsozialisten, bei den Sowjets und auch im Nachkriegsdeutschland der alten Bundesländer.
Wichtig wäre meiner Meinung nach Eigentum und Besitz nicht nur juristisch auseinander zu halten, sondern auch im tatsächlichen Leben mehr Bedeutung zu verleihen.