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Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

In dem Augenblick, in dem wir uns selbst als Vorbild für jemanden empfinden, sind wir mitten drin in der Heuchelei. Das erleben unsere Kinder doch schon die ganze Zeit.
Wir sind Vorbild für die Kinder! Immer! Ob wir das wollen oder nicht!
Daher sehe ich es als unsere Verpflichtung, sich dieser Tatsache möglichst oft bewusst zu sein bzw. sich es bewusst zu machen. Dass die Vorbildwirkung ein Grundpfeiler in der Erziehung ist, darüber sind sich so ziemlich alle seriösen Experten einig, von links bis rechts. Jene vielleicht ausgenommen, die meinen, Erziehung wäre nicht unsere Aufgabe, weil sich Kinder selber erziehen müssen und können.

Heuchelei ist unser Alltag, dem müssen wir uns immer wieder stellen. Heuchelei ist keine Eigenschaft böser Menschen oder schlechter Erzieher, das wären wir sonst alle. Heuchelei (v. a. in der Erziehung) ist nur eine Folge davon, dass wir so gerne perfekt sein wollen und situationsbedingt oft enttäuscht oder gar beschämt sind, weil wir das nicht sein können - und es nicht eingestehen können. Wenn die Eltern miteinander mal einen Streit haben und das Kind kriegt die Wut und die bösen Worte mit, so verfällt man leicht in "Heuchelei", versucht es runterzuspielen, "weil das ja was ganz anderes ist, wenn…"
… wenn das Kind sich mit Lukas prügelt?

Da liegen aber die Chancen der Erziehung, um beispielsweise den Wert "Ehrlichkeit" vorzuleben: Nicht dass wir nicht streiten dürfen, sondern vorzeigen, wie wir damit umgehen können. Da liegt eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten, wie man das machen kann, und praktisch alles ist richtig, wenn man es ehrlich meint.
Auch wenn sich unsere Entscheidung im Nachhinein nicht als die beste herausstellt, so war sie trotzdem richtig – wenn man sich darüber wenigstens Gedanken gemacht hat!

Ob das gut oder schlecht ist, was wir bei der Erziehung machen, darüber sollten wir uns doch nicht so sehr den Kopf zerbrechen – was aber leider viel zu viele Eltern tun und dadurch (unnötig) Angst haben, etwas falsch zu machen. Es gibt keinen Menschen und auch keinen Computer auf der Welt, der alle Voraussetzungen und alle Vernetzungen und alle möglichen Auswirkungen auch nur annähernd wissen und perfekt beurteilen kann!

...dann verlieren die Kinder die Orientierung.
Jeeep, Orientierungslosigkeit macht uns enorme Probleme! Für mich ist dabei das Wichtigste, dem Kind Sicherheiten zu geben:
Durch Liebe, durch verantwortungsvolle (nicht fehlerlose!) Vorbildwirkung, durch Regeln und Konsequenz!
Wenn es nur bei einem davon zu sehr mangelt, führt es meiner Meinung nach zu größeren Problemen.
Ohne Liebe (das Kind ernst nehmen!) beispielsweise verkommen Regeln zur Tortur und führen zur Abwehrhaltung beim Kind.
Ohne Regeln fehlen dem Kind die wichtigen Richtlinien und Anhaltspunkte, die Sicherheit geben.
Ohne verantwortungsvolle Vorbildwirkung verliert unsere Erziehung die Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit.

Lg
Andreas
 
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AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

Andreas61 schrieb:
Wir sind Vorbild für die Kinder! Immer! Ob wir das wollen oder nicht!

Genau das wollte ich damit sagen. Wir SIND es. Wenn wir uns aber extra um ein Verhalten bemühen müssen (und nichts anderes ist "ein Vorbild sein wollen"), dann spielen wir etwas vor, was wir NICHT SIND.
Denn sonst hätten wir es nicht nötig, etwas darzustellen, damit die Kinder vermeintliche "Fehler" und "Schwachstellen" nicht mitkriegen.

Daher sehe ich es als unsere Verpflichtung, sich dieser Tatsache möglichst oft bewusst zu sein bzw. sich es bewusst zu machen. Dass die Vorbildwirkung ein Grundpfeiler in der Erziehung ist, darüber sind sich so ziemlich alle seriösen Experten einig, von links bis rechts. Jene vielleicht ausgenommen, die meinen, Erziehung wäre nicht unsere Aufgabe, weil sich Kinder selber erziehen müssen und können.

Du gehst offensichtlich davon aus, dass wir Erwachsenen die Pflicht haben, unseren Kindern vorzumachen, es gäbe so etwas wie ein Idealbild eines erwachsenen Menschen, dem sie nachzustreben haben und das wir ihnen auch vermitteln sollen.
Dann, aber nur dann, stimmt dein Satz, dass Heuchelei unser Alltag ist.

Ich glaube nicht, dass sich Kinder selber erziehen müssen. Aber ich glaube auch nicht, dass wir Erwachsenen es können. Dabei gehöre ich sicherlich zu den Menschen, die sich von Anfang an der Verantwortung für ihre Kinder sehr bewusst waren.

Je mehr ich gelernt und mich informiert habe, was nun als das "Richtige" in der Kindererziehung zu gelten habe, umso mehr kam ich dahinter, dass das NIEMAND weiß. Aber es gibt sehr viele Vermutungen, was das Richtige sein könnte, und die dazugehörigen Ratschläge, wie man das umsetzen könnte.

Das was wir wissen, ist, dass wir unsere Kinder dazu bringen wollen, unsere eigene Sichtweise, was eine gutes und richtiges Leben ist, zu akzeptieren und uns nachzufolgen und in unsere Fußstapfen zu treten. Wir wollen die Richtigkeit unseres Lebens durch unsere Kinder bestätigen lassen, indem wir uns erhoffen, dass sie ihr Leben genauso leben wie wir. Und wenn sie es nicht tun, wenn sie unsere Lebensweise kritisieren oder sogar verachten, oder auch nur ignorieren, dann sind wir beleidigt und frustriert, und verstehen nicht, wie uns unsere eigenen Kinder das antun können.

Wir bringen unseren Kindern damit einfach nur bei, dass wir sie als Menschen mit eigenen Anlagen und Fähigkeiten gar nicht wahrnehmen. Denn sonst könnten wir nicht von ihnen erwarten, dass sie so werden sollen wie ihre Eltern. Aber genau das tun wir, indem wir glauben zu wissen, was das Richtige für sie ist.

Die Kinder zu begleiten, an der Hand zu halten, wenn sie es wollen, da zu sein, wenn sie uns brauchen, das ist es, was ich gerne tun wollte. Ich hab so, wie wahrscheinlich alle Eltern, durch meine Kinder viele meiner Schwachpunkte erst schmerzlich kennengelernt, und habe dadurch meine Vorstellung von einer "richtigen guten Mutter" des öfteren nicht erfüllt.
Ich bin aber noch immer überzeugt davon, und ich sehe diese Sichtweise jetzt durch meine Enkel in allen Fällen bestätigt, dass Kinder keine andere Erziehung brauchen, als die Kenntnis der Spielregeln innerhalb der Gemeinschaft in der sie aufwachsen. Kinder tragen eine sehr genaue Vorstellung von ihren Werten von Anfang an in sich. Jedes Kind hat seine eigenen. Und ich beobachte die Eltern und merke, dass sie sich an den Eigenarten ihrer Kinder orientieren (müssen), wenn sie sie in ihrem Menschsein anerkennen und respektieren wollen.

So wie die Schule gerade deswegen den Kindern die Lernlust und die Neugierde austreibt, weil sie ihnen etwas beibringen will, so verhindert das Aufdrängen und Aufpfropfen von Verhaltensweisen eine leichte und natürliche Entfaltung der kindlichen Anlagen.

:blume1:
 
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AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

Das was wir wissen, ist, dass wir unsere Kinder dazu bringen wollen, unsere eigene Sichtweise, was eine gutes und richtiges Leben ist, zu akzeptieren und uns nachzufolgen und in unsere Fußstapfen zu treten. Wir wollen die Richtigkeit unseres Lebens durch unsere Kinder bestätigen lassen, indem wir uns erhoffen, dass sie ihr Leben genauso leben wie wir. Und wenn sie es nicht tun, wenn sie unsere Lebensweise kritisieren oder sogar verachten, oder auch nur ignorieren, dann sind wir beleidigt und frustriert, und verstehen nicht, wie uns unsere eigenen Kinder das antun können.

Diese, von mir fett hervorgehobene Aussage, scheint mir sehr bemerkenswert.

Könnte darin ein Grund liegen, dass schon seit Alters her jede Generation den Wertezerfall der Nachfolgenden beklagt?
Ist es diese Kränkung, diese Weigerung, unsere Lebensmodelle als die einzig Richtigen gelten zu lassen, die die Grundlage dieser Klage ist?

Ich bin beim Lesen der vorherigen Beiträge auch immer wieder am Begriff des Vorbildes hängengeblieben.
Und ich habe mir überlegt, was meine Vorbilder waren, als ich Kind war.
Es waren eben gerade nicht meine Eltern, obwohl ich ein durchaus entspanntes Verhältnis zu ihnen hatte.
Ich wollte es anders machen, auf meine Art, ich musste mir meine Welt selbst erfinden, meine Werte selbst definieren.
Und zum Glück haben meine Eltern mich gelassen.

Ich finde, wir sehen viel zu oft die Kinder und Jugendlichen als defizitäre Wesen an, die irgendwohin erzogen werden müssen.
Ich persönlich erlebe die Kinder und Jugendlichen, mit denen ich zu tun habe als unglaublich vital, wach, kreativ und kompetent in vielen Bereichen, in denen ich mir selbst die Kompetenz erst in hohem Alter ;) mühsamst angeeignet habe.

Wir sollten den Kindern und Jugendlichen mehr Vertrauen entgegenbringen, dass sie mit den speziellen Gegebenheiten, die diese Gegenwart für sie bringt, zurecht kommen.
Wir sollten aufhören, sie dauernd mit unseren Bedenken und Ängsten zu schwächen. Es hilft ihnen nichts, wenn wir ihnen ständig erzählen, dass früher alles besser war. Sie leben jetzt.

Und wir sollten endlich anerkennen, dass der grösste Teil von ihnen weder potenzielle Amokläufer sind, noch sozial verwahrlost, noch gewaltbereit, noch an nichts anderem, als an Konsum orientiert.
Ja, es gibt diese, das bestreite ich in keinster Weise und es gibt Jugendliche, die Hilfe brauchen. Aber es gibt auch die anderen, die grosse Mehrheit der anderen und auch sie haben es verdient, dass wir sie anerkennen und ihnen vertrauen, auch wenn sie sich von uns abgrenzen und wir vielleicht ihre Werte nicht nachvollziehen können. (Konnten denn unsere Eltern unsere Werte nachvollziehen?)

Meines Erachtens geht es um Beziehung, nicht um Erziehung.
Das ist das, was wir unseren Kindern mitgeben können.
 
AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

Meines Erachtens geht es um Beziehung, nicht um Erziehung.
Das ist das, was wir unseren Kindern mitgeben können.


JA !!!
und nochmals JA !!!

und es gibt auch nur EINEN WERT.
einen wert, der beständig ist: EHRLICHKEIT

in diesem wert ist alles behinhaltet, um was es den kindern geht.
und auch alle liebe, die die jugend braucht.
und dann, wenn die ehrlichkeit gelebt wird - oder nennen wir sie zum besseren verständnis: BEWUSSTE AUTHENTIZITÄT
- gibt es auch keinen platz mehr für heuchelei.

es geht darum, sich ehrlich mit dem anderen (hier die jugend - unsere kinder) auseinanderzusetzen.
und nicht, ihm etwas vorzumachen....freundlichkeit, oder gemeinsamkeit, oder macht...oder was weiß ich, was...
denn die seele spürt sehr wohl irgendwann einmal, dass das alles gar nicht stimmt - auch wenn sie vielleicht etwas länger dazu braucht.

@ andreas: DANKE für deinen beitrag. ich stimme ihm in jeder faser zu.
@ ela: ich möchte deinem wunderbaren obigen beitrag noch einige zusätzliche gedanken hinzufügen:

nur dann, wenn wir unsere eigene authentizität nicht gefunden haben, wollen wir, dass unsere kinder unsere "falschen vorstellungen" beibehalten. und zwar aus rechtfertigung für unseren mangel.
andernfalls freuen wir uns, wenn die nächste generation unsere kurzsichtigkeiten und fehler wieder gutmacht.

sobald man sich die eigenen fehler und unzulänglichkeiten eingestehen kann und auch offen dazu stehen kann........ist alles anders.
das "alles richtig machen müssen, weil sonst...." verliert seine macht.
und erst dann kann man auch ehrlich zu sich selbst und seinen gefühlen sein - vorher nicht.

es ist alles eine frage von bewusstheit und selbstehrlichkeit.​
@ lilith:
ich hab eigentlich schon geglaubt, dass du mich gut genug kennst, um zu wissen, dass ich NICHT von HEUCHELEI ausging.
gerade das ist es ja, das jede BEZIEHUNG zersprengt.....besser ausgedrückt, nicht wirklich zulässt.
ist dies nicht auch genau DAS problem zwischen uns?

ich finde, dass gerade wir zwei ein wunderbares beispiel für NICHT funktionierende kommunikation abgeben.

ich für meinen teil möchte das hiermit ehrlich und offen eingestehen.
und ich gestehe auch ein, dass mich unser UNVERMÖGEN traurig macht.
doch ich muss zur kenntnis nehmen, dass ich ALLEIN daran nichts ändern kann so lange es dir nicht auch ein anliegen und auch ein wunsch ist.....und so kann ich nichts weiter tun, als es erstmal so stehen lassen.​
kathi
 
AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

Lilith schrieb:
Du gehst offensichtlich davon aus, dass wir Erwachsenen die Pflicht haben, unseren Kindern vorzumachen, es gäbe so etwas wie ein Idealbild eines erwachsenen Menschen, dem sie nachzustreben haben und das wir ihnen auch vermitteln sollen.
Dann, aber nur dann, stimmt dein Satz, dass Heuchelei unser Alltag ist.
Hast du das wirklich so von mir verstanden? Mit dem Alltagsbeispiel der Heuchelei (Streit in der Familie - Prügeleien unter Freunden) und dem Umgang mit den eigenen Fehlern wollte ich eigentlich was ganz anderes sagen!

Ela schrieb:
Wir sind deshalb Vorbild für unser Kind, weil wir ganz einfach da sind.
Weil wir eben die Vorbildwirkung gar nicht verhindern können, meine ich, dass wir Verantwortung tragen für unser Handeln.

Wir sollten den Kindern und Jugendlichen mehr Vertrauen entgegenbringen, dass sie mit den speziellen Gegebenheiten, die diese Gegenwart für sie bringt, zurecht kommen.

Meines Erachtens geht es um Beziehung, nicht um Erziehung.
Das ist das, was wir unseren Kindern mitgeben können.

Das sind für mich so was wie wichtige Eckpunkte in der Erziehung.
Den Kindern etwas mitgeben – wie soll das umgesetzt werden? Durch Erziehung, in welcher Form auch immer (Erziehungsstil), was anderes fällt mir da nicht ein.

Beziehung in der Familie zu ermöglichen, Beziehungen in der Gesellschaft aufbauen zu können usw., das ist für mich ein wichtiger Bestand der Erziehung (Sozialisation), nicht eine Alternative.
Beziehungen fangen in der Familie an.

Es waren eben gerade nicht meine Eltern, obwohl ich ein durchaus entspanntes Verhältnis zu ihnen hatte.
Ich wollte es anders machen, auf meine Art, ich musste mir meine Welt selbst erfinden, meine Werte selbst definieren.
Und zum Glück haben meine Eltern mich gelassen.

Es waren nicht deine Eltern, die dich geprägt haben? Vielleicht meinst du da was anderes:

Missverständnisse gibt es möglicherweise auch dadurch: In welchem Lebensabschnitt steigen wir hier eigentlich ein?
Erziehung beginnt ja nicht erst mit 13 oder 15, da beginnt eher bereits das Loslassen, die Eigenständigkeit, die natürliche Abgrenzung!

Wenn das Kind die Umwelt kennen lernt und ertastet, Laufen und Sprechen lernt, stehen die Eltern zur Seite. Alle begleitenden Maßnahmen (incl. gewähren lassen!) sind Erziehungsmaßnahmen.
Die Vorbildwirkung: Das Kind ist noch besonders stark auf die Eltern fixiert.

Wenn das Kind in der Schule Reibereien und andere Probleme hat, werden die Eltern irgendwie reagieren. Das Kind erwartet (in der Regel meist unbewusst) eine Hilfe, in welcher Form auch immer. Das zählt auch zur Erziehung.
Die Vorbildwirkung: Wie wird in der Familie mit solchen Problemen umgegangen? Die daraus resultierenden Erfahrungen werden in späteren Jahren mit Sicherheit bei den eigenen Entscheidungen und den Problemlösungen auch einfließen, ob bewusst oder unbewusst.

Wenn das Kind in die Pubertät kommt, wird es immer kritischer werden und alles hinterfragen – auch die Erziehung der Eltern und viele Werte, die sie von ihnen durch deren Lebensweise (=Vorbildwirkung!) erfahren hat.
Die Eltern müssen sich anpassen und immer mehr los lassen (oft ein besonders schwieriger Lernprozess für diese),
was aber nicht umgekehrt bedeuten darf, dass die Kinder bisher "unterdrückt" waren! Immerhin dürfen "Kinder" mit 16 schon die Landesregierung wählen (zumindest bei uns in Österreich).
Die Eltern können und sollen aber immer noch mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Es gibt immer noch eine Vorbildwirkung, wie auch immer die Eltern in dieser Situation vorgehen.

Es geht nicht um das Vorbild im Sinn von Perfektionismus, das verleitet eher zur hilflosen Heuchelei. Da sein füreinander, Sicherheiten geben. Ehrlichkeit ist dabei das Um und Auf, wie es Kathi ähnlich schon formuliert hat.

Je älter das Kind wird, umso mehr wird sich die Erziehungsform, werden sich die Ansprüche ändern (z.B. Kennenlernen, Öffnung, Akzeptanz oder Ablehnung bestimmter Alternativen).

Du sprichst ja doch auch von einer "Erziehungsform", Ela, und wie ich merke, sprechen wir hier dieselbe Sprache.
Weil es so schön dazupasst:
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=155725#post155725


Die Begriffe "Erziehung" und "Vorbild" haben nur dann einen bitteren Beigeschmack, wenn man sie auf "Drill" und "Bevormundung" bzw. auf das "leuchtende Vorbild" reduziert, was noch immer sehr oft der Fall ist: Sowohl in der Definition wie auch in der praktischen Realität!

Mir gefällt die Definition aus dem Lexikon sehr gut:

Erziehung,
Unterstützung und Förderung des heranwachsenden Menschen,
die ihn in seiner geistigen und charakterlichen Entwicklung befähigen soll,
sich sozial zu verhalten und als selbstständiger Mensch eigenverantwortlich zu handeln.
Der zu Erziehende soll die Verhaltenserwartungen (das heißt Normen oder Erziehungsziele)
seiner sozialen Umwelt kennen, beurteilen, gegebenenfalls als begründet anerkennen und erfüllen lernen.
Erzwungene Anpassung führt zu Autoritätsgebundenheit oder blinder Protesthaltung.
Erziehung in modernem Verständnis meint einfühlende Begleitung.


http://lexikon.meyers.de/meyers/Erziehung

lg
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

@ Andreas61 und kathi:

Wir betrachten das Thema offensichtlich auf sehr unterschiedliche Weise.

Um weiteren Missverständnissen den Boden zu entziehen klinke ich mich hier aus der Diskussion aus.

Ela, dein Beitrag gefiel mir sehr!

:blume1:
 
AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*

Richtigstellung:
(An Lilith):Hast du das wirklich so von mir verstanden? Mit dem Alltagsbeispiel der Heuchelei (Streit in der Familie - Prügeleien unter Freunden) und dem Umgang mit den eigenen Fehlern wollte ich eigentlich was ganz anderes sagen!

Wir sind deshalb Vorbild für unser Kind, weil wir ganz einfach da sind.
Weil wir eben die Vorbildwirkung gar nicht verhindern können, meine ich, dass wir Verantwortung tragen für unser Handeln.


Entschuldigung, Ela, das ist kein Zitat von dir, das ist mir beim Kopieren reingerutscht. Ich habe das Unterstrichene jetzt an die richtige Stelle platziert.
 
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@ Andreas61 und kathi:

Wir betrachten das Thema offensichtlich auf sehr unterschiedliche Weise.

Um weiteren Missverständnissen den Boden zu entziehen klinke ich mich hier aus der Diskussion aus.
Was ist so schlecht daran, wenn man etwas auf unterschiedliche Weise betrachtet?
Ist das nicht der Sinn einer Diskussion???
 
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Lieber Andreas,

was du schreibst finde ich sehr bedenkenswert.
Ich werde sicher noch versuchen, ausführlich dazu Stellung zu nehmen, aber da ich jetzt zu müde bin und morgen den ganzen Tag abwesend sein werde, komme ich frühestens am Mittwoch dazu.

Bis dahin, vielen Dank und
herzliche Grüsse:blume1:
Ela
 
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