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warum bin ich ich u. kein anderer?

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Hallo Spinnwebwald

Eine so Wortkarge Frage sah ich selten. Darauf ist nicht leicht Antworten oder nimmst Du hier Wittgensteins "schweigen" wörtlich, wenn ja: vom schreiben hat er nicht geschrieben.
Woran zweifelst Du, das ich mystische Erfahrung habe und/oder das ich sie verstanden habe?

Ja und Nein.
Darf ich fragen wie alt Du bist?

Na das freut mich zu lesen! Wie weit bist du gegangen?

Und klar darfst Du mich das fragen. Und ich antworte auch: biologisch gerade 40 geworden, und Du? (Wenn man fragen darf.)


mfg marserion
 
Zerschlagenes Porzellan

Hallo marserion,

marserion schrieb:
Woran zweifelst Du, das ich mystische Erfahrung habe und/oder das ich sie verstanden habe?

Du schreibst/sprichst also nur über Verstandenes? :) Warum schreibst/sprichst Du dann überhaupt? Um die Unwissenden zu belehren?

marserion schrieb:
Na das freut mich zu lesen! Wie weit bist du gegangen?

Nichts für ungut, aber ich glaube nicht, dass Du zu den Menschen zählst, mit denen ich diese Erfahrungen teilen möchte.

marserion schrieb:
Und klar darfst Du mich das fragen. Und ich antworte auch: biologisch gerade 40 geworden, und Du? (Wenn man fragen darf.)

Nach dem, wie Du hier herumpolterst, hätte ich Dich auf etwa halb so alt geschätzt und für einen pubertierenden Nachwuchs-Philosophen gehalten, der sich um jeden Preis profilieren will. Tja, so kann man sich täuschen...

Schöne Grüße

spinnwebwald

P. S. Ich bin 32.
 
Angst!

Hallo Spinnwebwald,

Du schreibst/sprichst also nur über Verstandenes? :) Warum schreibst/sprichst Du dann überhaupt? Um die Unwissenden zu belehren?
Ich spreche über verstandenes um dieses zu begreifen. Soll ich über unverstandenes sprechen?: mir geht es ums begreiffen. Zusatz: um in Verstandessprache zu sprechen: um unverstandenes zu verstehen muss ich doch das verstanden haben mit dem ich spreche sonst rede ich von dingen wovon ich nichts verstehe. Ich setzte Verstand nicht mit Vernunft gleich.

Diese Frage zeigt Ignoranz in solchen Dingen. Es ist immer dasselbe nur Angst Angst und nochmals Angst. Im Grunde Angst vor sich selbst deswegen diese Versteckspielerei (Versteckernsterei). Der Weg zum Selbst ist weit und allein zu gehen ist Einsamkeit, aber du scheinst ja wissend zu sein bzw. wissende lehrer zu haben: die dir die Welt des Maja zeigen.

Ich lehre nicht - ich lerne.
Jeder der Andere zu belehren glaubt weiß nicht was er spricht.

Nichts für ungut, aber ich glaube nicht, dass Du zu den Menschen zählst, mit denen ich diese Erfahrungen teilen möchte.
Verstehbar aber inhuman.

Nach dem, wie Du hier herumpolterst, hätte ich Dich auf etwa halb so alt geschätzt und für einen pubertierenden Nachwuchs-Philosophen gehalten, der sich um jeden Preis profilieren will. Tja, so kann man sich täuschen...

Du zitierst Wittgenstein und zerbrichst mein Sprachspiel –tolle Leistung.
Wenn sich geistige Reife dadurch zeigt Menschen, hier mich, zu werten besser zu entwerten, so bist du wahrlich reif.

Ich verabschiede mich höflich mit zwei Zitaten: denn eigenes gilt wohl als zu kindlich.

"Wo finde ich einen Menschen der die Worte vergisst auf das ich mit ihm reden kann."

"Im eigentlichen Sinne ist das von dem die Menschen meinen es wäre sagbar – unsagbar und von dem sie behaupten es könne nicht gesagt werden ist das einzig Sagbare."

Quellen gebe ich nicht an, wegen des „profilierens“; aber trotzdem Dank für das unbewusste Lob.

mfg marserion
 
Hallo marserion,

ich muss gestehen, dass mir Kommunikation schon lange nicht so misslungen ist, wie mit Dir...

marserion schrieb:
Ich spreche über verstandenes um dieses zu begreifen. Soll ich über unverstandenes sprechen?: mir geht es ums begreiffen. Zusatz: um in Verstandessprache zu sprechen: um unverstandenes zu verstehen muss ich doch das verstanden haben mit dem ich spreche sonst rede ich von dingen wovon ich nichts verstehe. Ich setzte Verstand nicht mit Vernunft gleich.

entschuldige, wenn ich das sage, aber das klingt für mich, als bräuchtest Du zum Sprechen kein Gegenüber, als würdest Du kein Interesse daran haben, ein gemeinsames Zwischen für die Kommunikation schaffen zu wollen.

Worauf ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema, ohne Dich oder sonst jemanden belehren zu wollen, angespielt habe, war die buddhistische Unterscheidung von ICH und SELBST, wonach das ICH ein willkürliches Konstrukt ist, ein von mehr oder weniger guten Erfahrungen geprägtes "Bild", das es abzubauen gilt, um das SELBST, den eigentlichen Kern des eigenen Wesens, freizulegen. Mein, mit einem Augenzwinkern geschriebener, Beitrag war als "Aufhänger" gedacht, um dieser Diskussion eine neue Facette, eben die buddhistische bzw. meine Interpretation davon, hinzuzufügen.

Anstatt aber den Faden aufzunehmen, hast Du "prophylaktisch aggressive" Sätze geschrieben wie:

marserion schrieb:
Du führst ja gewichtige Argumente ins Feld, da muss ich wohl ohne Weg und Therapie sehr beeindruckt sein.
...
Nun ich halte das Beispiel für übermalt, wenn dies geschehen sollte so wird kein Mystiker daraus sondern maximal eine an Mystik erinnernde Paranoia.
...
Du bist ja lustig!
...
ignorantia non est argumentum.
...
Aber wenn ich dein obiges Zitat ernst nehme so ist dort Ich in der Gefahr einer Psychose oder schon mitten drin.
...
Ich wollte Dir eigentlich auf deinen vorletzten Text mit einer Frage antworten, weil du ja so genau zu wissen scheinst was ich bin und was ich nicht bin..

Und jetzt:

marserion schrieb:
Diese Frage zeigt Ignoranz in solchen Dingen. Es ist immer dasselbe nur Angst Angst und nochmals Angst. Im Grunde Angst vor sich selbst deswegen diese Versteckspielerei (Versteckernsterei). Der Weg zum Selbst ist weit und allein zu gehen ist Einsamkeit, aber du scheinst ja wissend zu sein bzw. wissende lehrer zu haben: die dir die Welt des Maja zeigen.

Da unterstellst Du mir eine ganze Menge. Vielleicht stimmt da ja was nicht, wenn Du dieses Thema so ernst nimmst?

marserion schrieb:
Verstehbar aber inhuman.

Spirituelle Erfahrungen sind im Grunde etwas Intimes. Ich würde Dich jedenfalls nicht als "inhuman" bezeichnen, wenn Du in diesem Forum nicht über Deine sexuellen Phantasien sprechen willst. :)

marserion schrieb:
Du zitierst Wittgenstein und zerbrichst mein Sprachspiel –tolle Leistung. Wenn sich geistige Reife dadurch zeigt Menschen, hier mich, zu werten besser zu entwerten, so bist du wahrlich reif.

Tschuldigung, ich verstehe nur meistens nicht, wovon Du sprichst. Zumal Du auch keine Anstalten machst, mich darüber in Kenntnis zu setzen.

marserion schrieb:
Ich verabschiede mich höflich mit zwei Zitaten: denn eigenes gilt wohl als zu kindlich.
...
Quellen gebe ich nicht an, wegen des „profilierens“; aber trotzdem Dank für das unbewusste Lob.

Meine Kritik ging nicht dahin, dass Deine Argumentation kindlich sei, sondern dahin, dass Du eben diese so ernst nimmst, dass mir als Deinem Gegenüber der Spaß an der Diskussion vergeht.

Wenn Du meine Äußerungen als Lob verstehst, kann ich nur sagen: Bitte, gern geschehen. ;-)

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
Sprachklarheit

Hallo philosophischer Spinnwebwald,

Danke für Deine ausführliche Antwort. Und ich möchte die Sprachbarriere nicht so stehen lassen sondern eher Sprachklarheit schaffen. Da dies, leider, mehr Raum benötigt wird das folgende etwas länger – ich hoffe das stört nicht! Da Du mir auf mein letztes geantwortet hast, finde ich es nur fair dir auch eine Antwort zu schreiben. Vielleicht war ja die Kommunikation doch nicht so Misslungen, wobei ich mir die Schuld gebe. Man hätte doch vorher mal kurz die begriffe und begrifflichkeiten austauschen u./o. klären sollen. Damit solche Mißverständnisse gar nicht erst entwickeln und sich zeigt das ich interesse habe an einem „gemeinsames Zwischen“ zur Kommunikation.
Ich habe deinen link auf die Diskussion im Forum gelesen, und ich las was dort im forum geschrieben war. Danke für den hinweis.


"Worauf ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema, ohne Dich oder sonst jemanden belehren zu wollen, angespielt habe, war die buddhistische Unterscheidung von ICH und SELBST, wonach das ICH ein willkürliches Konstrukt ist, ein von mehr oder weniger guten Erfahrungen geprägtes "Bild", das es abzubauen gilt, um das SELBST, den eigentlichen Kern des eigenen Wesens, freizulegen. Mein, mit einem Augenzwinkern geschriebener, Beitrag war als "Aufhänger" gedacht, um dieser Diskussion eine neue Facette, eben die buddhistische bzw. meine Interpretation davon, hinzuzufügen. Anstatt aber den Faden aufzunehmen, hast du prophylaktisch aggressive Sätze geschrieben..."

Ich ich habe den faden aufgenommen, wahrscheinlich zu sehr. Denn das du mit „tradierte spirituelle Wege“ Buddhismus meinem könntest und mit „moderne Psychotherapie“ transpersonale Psychologie“ war mir klar. Nur war das Problem, dass ich mit dem schon von mir geschrieben nicht mich als ego meinte sondern schon von dem ausging wohin du wolltest, wenn auch in einer anderen Entfernung. Und ich lass mich gerne belehren und war sehr gespannt darauf: was ich nun sei oder nich-sei.

Ich schrieb: ich bin ich und „polterte“ damit etwas herum (von dir richtig erkannt), nur war dieses ich nicht ich sondern das Fichtische Ich ( Ich = Ich ) und der Bergiff Ich war der Begriff des Begriffes von Hegel (als grundbedingung die tautologische totalität des Ich=Ich in seiner Identität der Identität und der Nichtidentität – also abstrakt logisch A=A und weiter über das werden zu A=B – wobei beides zugleicher Zeit und am gleichen Ort gültig ist im Gegensatz zur formalen Logik. Abstrakt gesehen ist das logisch falsch (identitässatz und satz des Widerspruches) nur konkret mit Ich ist es Grundbedingung für das gesamte Werk Hegels. Dies ist nun nicht unbedingt kompatibel mit der buddhistischen Auffasung- aus buddhistischer Sicht .

Aber zuvor noch zum eigentlichen Thema: Warum bin ich ich und kein anderer?“. Die Frage fand ich lustig, wegen ihrer Unlogik. Rein logisch gesehen ist die Frage sinnlos, weil wenn er ein anderer wäre so wäre er auch ein ich und könnte diese Grübelfrage sich genauso stellen. Das habe ich etwas spielerisch geschrieben und bin überhaupt nicht auf die Intension der Frage eingegangen. War es Zufall das ich geboren wurde? und seine( des Fragestellers) Betrachtung das die wahrscheinlchkeit Null gewesen sein soll vor 500 Jahren usw. Ich fand es müßig darüber zu spekulieren, ob und wenn, wo er doch ist und egal wer er ist, er sich immer Ich nennt, weil er ja immer ein ich ist und kein anderer. Also reine leere Identitätsfeststellung – rein abstrakt. Das die Wahrscheinlichkeit damals nicht Null gewesen sein kann, darauf bin ich nicht eingegangen allein durch seine Existenz ist doch klar das die wahrscheinlichkeit nie null gewesen sein kann sonst wäre er ja nicht. Und obendrein war alles notwendig, damit er wurde, auch wenn sich diese Notwendigkeit durch Zufälle durchgesetzt hat. Denn die Notwendigkeit ergibt sich durch seine existenz.
Und dann kamst du und „funkst“ mit unterscheidung von Ich und Selbst etc., Du hast es leider so nicht geschrieben sonst wäre die Kommunikation nicht so verlaufen. Und ich wollte mal sehen wie du mir Fichte und Hegel wegerklärst mit Buddhismus. Das war eigentlich alles.

Und DU bist auch nicht auf seine Frage nach Zufall eingangen sondern wolltest, spirituelle Wegbeschreibung in buddhistischer Form zu Thema machen, weil dich das interessiert. Und ich wollte zum Thema grobgesagt „deutscher idealismus“ vorschlagen. Und habe es leider zu spät thematisiert und du hast gleich geschlussfolgert: ich wollte mich profiflieren ...wobei ich nicht verstehe wie dies anonym gehen soll. Und ich habe deinen „Aufhänger“ bemerkt nur nicht das „augenzwinkern“. Und wie du siehst war mein“ aufhänger“ Ich der Identitätsphilophie und da ist Ich kein willkürliches Konstrukt sondern der grund des ganzen Systemes (Fichte, schelling, hegel). Ich bin übrigens der Auffassung das Ich kein willkürliches Konstrukt ist dies aber nur am Rande. Das Ich ist bei hegel zumindest schon das selbst das selbstische Ich des selbstbewusstseins. Also das buddhistische Selbst, was sich seiner selbst als selbst bewusst ist. Und deswegen Ich ist weil es sich selbst bewusst ist und obedrein das Subjekt des Satzes und nicht nur seine selbstbezügliche Reflexion auf s ich im Satz. Aber das würde jetzt zu weit führen.


Mir kam es so vor als würdest Du mein: „... ich spreche nur über verstandenes...“ - so interpretieren dass ich meinte du würdest über etwas sprechen was du nicht verstanden hättest. Das meinte ich keinesfalls! Auch wenn meine manchmal übermäßige Genauigkeit vielleicht ein wenig rechthaberisch wirkt – so meine ich nur das was ich geschrieben habe. Obwohl vieles ironisch ausgedrückt war. Ein Sprachspiel ist unter anderem alles Ernst zu nehmen was geschrieben wird. Und mich nicht in Spekulationen zu ergehen was der andere gemeint haben könnte. Das kann ich mit Sicherheit nicht wissen was ich aber weiß ist das was er/sie schrieb. Und wenn ich etwas nicht weiß, frage ich schon nach wenn auch innerhalb des Sprachspieles.


..., ich verstehe meist nur nicht, wovon du sprichst. Zumal du auch keine Anstalten machst, mich darüber in Kenntnis zu setzen.

JA woher soll ich das wissen! Denn bei deiner ersten Nachfrage (ausdehnung etc.) hattest du dahinter ein Emoticon „ ;-)“ gesetzt : so daß ich dachte das wäre scherzhaft gemeint. Und wenn ich im Sprachspiel alles ernst nehmen bin- stört diese doppelinformation erheblich – dann geht der eindeutige Sinn der Schriftsprache verloren. Zum Beispiel schreibe ich kaum Ausdrücke wie: meiner Meinung nach, ich bin der Auffassung etc, weil das ja klar ist wenn ich etwas äußere das ich der Meinung bin etc, sonst verwende ich doch Zitate oder beziehe mich ausdrücklich auf sog. objektives oder objektiviere es. Außerdem wollte ich nicht so lang schreiben sonst kommen andere Vorwürfe.

Ich gebe Dir selbstverständlich eine Erklärung des Geschriebenen ( keine Belehrung):

Du fandest folgendes unverständlichl
„Du zitierst Wittgenstein und zerbrichst mein Sprachspiel –tolle Leistung.
Wenn sich geistige Reife dadurch zeigt Menschen, hier mich, zu werten besser zu entwerten, so bist du wahrlich reif.“

Erster Satz:
Da du zweimal Wittgenstein zitierst, dachte ich: Spinnwebwald kennt sich mit Wittgenstein aus. Und wenn sich jemand damit auskennt so ist ihm bestimmt Wittgensteins „Sprachspiel“ bekannt. Unter dieser Voraussetzung teilte ich dann mit das ich ein Sprachspiel gespielt habe und du es zu ernst genommen oder nicht mitbekommen hast. Das „ zerbrochen“ bezog sich auf dein „ zerschlagenes Porzellan“ in der Überschrift deines vorherigen Beitrages
Das nahm ich auf und verwendete es in der Beziehung von Dir auf Dich. Das „ tolle Leistung“ ist selbstredend ironisch: denn wenn es so wäre - wäre es keine tolle Leistung sondern eine schlechte. Also ausformuleirt lautet der Gedanke der diesen Satz formte:
Höfliche Form: Wenn Du schon zweimal Wittgenstein ziterst, und dies noch in belehrend hinweisender Art (so mein empfinden nach deinem „?“), so solltest Du wissen was ein Sprachspiel ist und nicht das meinige zerbrechen ( wie Porzellan) und das ich eins spielte teilte ich damit mit, und das finde ich nicht schön.
Unhöfliche Form: Im tieferen Sinne steckt dahinter: wer andere mittels zitaten hinweise gibt, sollte den kennen von dem er zitiert und sein wissen auch anwenden – auf andere und nicht nur das für diesen (Wittgenstein) gelten lassen und andere Menschen außen vor lassen, denn Philosphie ist allgemein und kein Privatvergnügen – auch wenn das immer dabei ist. Und da mir dieser gedanke zu vorwurfsvoll oder beleidigend oder vorhaltend vorkam – habe ich ihn höflich umformuliert, so dass er, gesetzt des Falles er würde überhaupt dies hervorrufen, dich nicht angreift oder beleidigt. Und ich war, wie ein kleines Kind beim spielen, nicht sehr erfreut das mir jemand mein Spielzeug „zerbricht“, anstatt mitzuspielen!

Zweiter Satz:
„Wenn geistige Reife ....“ – Augenmerk liegt hier auf „Wenn“, das dies nicht so ist dürfte klar sein, geistige Reife zeigt sich eben nicht darin andere Menschen zu (ent)werten sondern mit ihnen höflich umzugehen auch wenn einem anders zu mute ist. Und das du ärgerlich warst bemerkte ich schon daran das im Beitrag vom 20.05.#21 keine begrüßung erfolgte und kein „schöne Grüße“ wie sonst immer. Ich dachte: was ist denn jetzt schon wieder los?
Also der Satz ist Ironie. Denn geistige reife zeigt sich gerade im gegenteil das man Menschen nicht wertet usw. Ich teilte mit das es geistige Unreife ist unhöflich zu werden. Aber soll ich dir das ins Gesicht sagen bzw. schreiben, das fände ich nun wieder unhöflich. Ich wusste doch nicht das du alles so ernst nimmst!
Ich hoffe das war genug "Anstalt" damit du dich jetzt in Kenntnis gesetzt fühlst.


"Spirituelle Erfahrungen sind im Grunde etwas Intimes. Ich würde Dich jedenfalls nicht als "inhuman" bezeichnen, wenn Du in diesem Forum nicht über Deine sexuellen Phantasien sprechen willst. :)"

Das „inhuman“ schrieb ich in der Unkenntniss, das für dich spirituelle Erfahrungen intim sind, woher sollte ich das wissen? Gemeinhin sind mystische Erfahrungen usw. eben dadurch gekennzeichnet das der betreffende sie mitteilen möchte. Diese gelten nur als geheimnisvoll weil meistens diese nicht verstanden werden von menschen die solche erfahrungen nicht haben. Du siehst das anders – das ist ja dein gutes recht. Humanität bestimmt sich doch (auch) darüber das gemeinsame zwischen Uns zu suchen und sich darüber zu verständigen um den anderen zu verstehen und nicht darauf die bestehenden unterschiede zu belassen und im Meinen und Meinigen zu verharren. Dabei hattest Du danach gefragt: ob ich mystik kenne, und wenn nicht, mich an Wittgenstein verwiesen, wobei ich mir erspare zu interpretieren dieses „nicht sprechen“. Denn was mich etwas wunderte ist: Du hast nachgefragt und deine Erfahrungen angeführt und wenn ich nachfrage kommt: ... glaube das ich nicht ein Mensch sei dem du das mitzuteilen gedenkst – was nichts anderes heisst als: das du mich als Menschen in meiner Humanität glaubend abzulehnen zu können meinst – mich als Menschen nicht für würdig erachtest, dein Wissen an mich weiterzugeben. Und nach meinen erfahrungen hast du ja noch nichteinmal nachgefragt was diese (meine erfahrungen) seien – pauschal abgelehnt. Das steht dir frei aber human finde ich das nicht. Nun wusste ich nicht das das für dich zum Intimbereich gehört – deshalb das „verstehbar“ weil ich dies ahnte – auf grund deiner Abweisenden Reaktion. Die sich mir aber nicht vollständig erschließt, denn im Internet ist das doch anonym. Und ich fragte extra nach: Wohin bis du gekommen? Auf dem spirituellen Weg – da war schon eingerechnet das du mir deine Erfahrungen nicht mitteilen würdest aber doch hättest du mir angeben können wo auf dem weg du bist – also eine kurze Angabe zb in Buddhistischer Terminologie hätte gereicht und deine Intimsphäre wäre gewahrt geblieben – ich wollte nicht wissen was du erlebt hast sondern wo du bist. Ich versteh nur nicht warum das für dich intim ist, den es ist doch soviel darüber geschrieben worden, dass das was du erlebt hast bestimmt schon veröffentlich ist und du damit in einer objektivierten Sprache hättest sprechen/schreiben können.
Außerdem schrieb ich nicht das Du inhuman bist, sondern das ich das, nämlich dein reaktives Verhalten, inhuman finde. Gehört es doch zum menschsein das er perse Human ist auch wenn er sich nicht immer so verhält, jemanden seine Humanität abzusprechen, was garnicht verbal geht, ist selbst inhuman.

Betreffs „sexuelle Phantasien“ ich glaube das es inhuman wäre, wenn ich im Forum über Sexualität, sexuelle Erfahrungen anspreche und auf nachfrage meine nicht mitteilen würde. Nun hier ist aber nicht das Forum mit sexualität sondern mit Spiritualität. Übrigens würde ich meine sexuellen Phantasien schreiben (im betreffenden Forum) nur kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen das die jemanden interessieren der nicht mit mir im sexuellen in Kontakt ist.


"Meine Kritik ging nicht dahin, dass Deine Argumentation kindlich sei, sondern dahin, dass Du eben diese so ernst nimmst, dass mir als Deinem Gegenüber der Spaß an der Diskussion vergeht"

Ach das mit dem kindlich fände ich ganz gut. Aber du bist ja nun auch nicht gerade Ungenau, und weißt doch das du auch manchmal rechthaberisch erscheinst obwohl dies nicht so ist. Von daher bist du bei mir genau auf den richtigen gestossen (oder eben falschen), das war vielleicht der Grund für die Sprachbarriere. Ich dachte, na endlich mal jemand der es genau nimmt und bin voll darauf eingestiegen im Sprachspiel. Also wenn du genau warst war ich noch genauer. Zb. du schriebst einmal: „ Hier bist Du nicht genau genug“ darauf ich in der Antwort „ Also hier bist DU nicht genau genug.“ Ich habe damit noch eins draufgesetzt und dachte du bekommst das mit und spielst mit. Ich wiederholte genau deinen teilsatz nur mit einem einbeziehenden „also“ davor. Offensichtlich hast du das nicht mitbekommen, das fand ich schade und mir verging dann auch der Spaß.


Noch kurz zu: aggresiven Sätzen!
1.Du führst ja gewichtige Argumente ins Feld, da muss ich wohl ohne Weg und Therapie sehr beeindruckt sein.
...
2.Nun ich halte das Beispiel für übermalt, wenn dies geschehen sollte so wird kein Mystiker daraus sondern maximal eine an Mystik erinnernde Paranoia.
...
3.Du bist ja lustig!
...
4.ignorantia non est argumentum.
...
5.Aber wenn ich dein obiges Zitat ernst nehme so ist dort Ich in der Gefahr einer Psychose oder schon mitten drin.
...
6.Ich wollte Dir eigentlich auf deinen vorletzten Text mit einer Frage antworten, weil du ja so genau zu wissen scheinst was ich bin und was ich nicht bin..

7.Diese Farge zeigt Ignoranz.....

1. Satz: Reine Ironie – du hast keine Argumente angeführt nur Autoritätshinweise.
Es war die Antwort auf dein: „xxx zeigen dass das, was Du mit ICH bezeichnest,xxx“. Ironie weil Du wussstes doch gar nicht was ich mit Ich bezeichne...deswegen diese Antwort. Du hast nicht gefragt sondern bist davon ausgegangen das mein geschriebens Ich gleich meinem Bewusstseins-Ego sei.
Also keine aggresion sondern gleichheit.

2. Satz: ich nahm dein „überzeichnet“ auf um im Sprachbild zu bleiben und schrieb meine Auffassung dazu. Übermalt drückt aus ,weil dann sein ursprüngliches Ich-Selbst-Bild nicht mehr erkennbar ist im gegensatz zum überzeichnet wo meist immer noch etwas durchschimmert. Ich habe dein Beispiel beantwortet, weitergedacht. Ausserdem stimmt meine Aussage ja , also wenn eine wahre Aussage aggresiv erscheint, liegt das nicht an der Aussage.

3. Satz: „Du bist ja lustig“. Ich kann leider nicht sehen wo hier aggression ausgedrückt ist. Ich schreib es anders: ich lachte als ich deine Antwort las und dies bereitete mir Freude, - wo ist das aggressiv?
-
4. „Ignorantia...“ Du zitierst zweimal Wittgenstein und wenn ich Spinoza zitiere ( die quelle sparte ich weil das bekannt ist) ist das doch berechtigt wenn dies auch noch angebracht ist, denn du hast meinen Einwand von Unterscheidung des Wortes Ich und des Begriffes Ich nichteinmal zur Kenntnis genommen, ich zitiere Dich: „ich bleibe dabei...“ von wegen „Faden aufnehmen“, meiner Meinung nach hast du wittgenstein falsch zitiert in deinem Zitat ergibt das ganze keinen Sinn, der Begriff Ich ist nicht beliebig sowas kann wittgenstein nicht geschrieben haben – so unlogisch war er nicht , hoffe ich zumindest.. Das wollte ich dir nicht schreiben und habe es mit einem bekannten Spruch daraufhingewiesen das du doch auf meine Aussage hättest eingehen können . Weil wenn ich dir schreibe du zitierst falsch ( ob dies stimmt oder nicht spielt dabei ja keine rolle) dann kommt das doch erst recht aggressiv rüber – und einfach nach dem Zitat nachfragen wollte ich nicht , weil 1. nicht so wichtig und 2. hast du dir ja auch nicht die mühe gemacht.

5. Die Aussage halte ich für richtig, ich bin vom Fach, da ist keine Aggression.

6. Wenn Du schreibst “... nicht das was Du mit ICH bezeichnest...“ so finde ich das recht frech, weil du kannst doch nicht wissen was ich mit Ich bezeichne, schreibst aber so als ob dir das absolut klar wäre. Darauf schreib ich dann: „genau zu wissen....scheinst“ ich habe nur dargestelt was du geschrieben hast. Und mit „scheinst“ auch noch dargestellt das es nicht so ist u./o. es zumindest noch andere Aspekte gibt. Da bist du wohl von deiner eigenen Vorgehensweise aggressiviert worden.

7. „Diese Frage zeigt ....“ ich schrieb nicht DU bist Ignorant sondern die FRAGE ist ignorant, eben damit dies von dir nicht als aggressiv aufgefasst wird. Ich stellte die Frage als ignorant hin und nicht dich. Ich wollte gerade das vermeiden, was bei dir ankam. Nur inhaltlich halte ich daran fest wenn auch etwas polemisch-ärgerlich geschrieben.


Ich sehe hier keine aggression und schon gar nicht prophylaktisch. ich bin da auf dich eingegangen – etwas gespiegelt – wie ich meine. Das kann aggressiv wirken ist es aber gerade deswegen nicht. Nebenbei ist Aggression für mich nichts negatives eher positiv im Sinne von auf den anderen zugehen, nur im normalen Sprachgebrauch wird dies als negativ gewertet, aber dafür kann ich nichts. Und das du nicht belehren wolltest, glaub ich dir- ist aber nicht so aus dem Text zu entnehmen denn darin belehrst du mich doch. Wie gesagt ich habe nichts dagegen belehrt zu werden, wenns wissen ist.

Ich kommuniziere auf mehreren Ebenen gleichzeitig – aus dem selbst heraus – und immer wenn ich-selbst auf dein Selbst zugehe funkt dein Ego-Ich „ prophylaktisch“ dazwischen und erklärt: Aggression gib acht! Das liegt in der Natur der Sache – stört aber die Kommunikation.

Das bei Dir das so anklingt als bräuchte ich beim sprechen kein gegenüber hat seinem Ursprung darin das ich wünschte ich hätte ein gegenüber, zu diesem Thema. Ala Dschuang-tse Zitat, das ich, zu meinem erstaunen, in deiner Diplomarbeit las.
...
Mit Worten drückt man Gedanken aus,
nimm die Gedanken und vergiss die Worte.

Wo find ich einen Menschen der die Worte,
vergisst auf das ich mit ihm reden kann.
....

Da wir ja nur (schriftlich) über Worte kommunizieren können also sie brauchen, aber die Worte, die nur ausdruck unserer gedanken sind, unabdingbar benötigen – ist es eines meiner Spiele über das ernst nehmen des Wortes die Gedanken dahinter zu entdecken und diese Worte dann zu vergessen. Und wenn man genaue Gedanken hat sucht man eben solche, an plaudern ist mir nicht gelegen das langweilt mich.


Und weil ich dieses Zitat zufällig in deiner Arbeit las, antworte ich so ausführlich, weil mich das Thema interessiert. Und ich würde mich gerne mit Dir darüber austauschen. Wenn ich auch, nach deinem glauben, nicht ein Mensch bin mit dem Du spiritueles auszutauschen gewillt bist, so könnten wir ja über deine veröffentlichung diskutieren. Nur wenn Du möchtest. Die frage ist dabei: Wie genau darf ich es nehmen? Wenn ich es genau nehme und dies gewollt ist, von Dir, so ist das für mich zeitlicher Aufwand, auch wenn dies mir Freude bereitet so habe ich nicht immer die Zeit dafür. Und mir ist schon daran gelegen das ich das nicht umsonst aufschreibe und ich dann vielleicht noch missverstanden werde. Aber vielleicht möchtest du ja nur mal so reden über deine arbeit zur entspannung, von dem Alltäglichen. Dann bin ich aber der falsche Kommunikationsparnter für dich. Das was für andere ernstlich ist, ist für mich entspannend und bereitet mir Freude.

Da ich nun weiß dass du Philosophie studiert hast finde ich es nur gerecht Dir zu schreiben das ich Psychologie studierte und meine Äußerungen mit Paranoia und Psychose nicht aggresiv sondern (meines Wissens ) richtig waren.
Wenn Du dich fragen solltes warum ich soviel schreibe und das Thema so ernst nehme ist, so ist die Antwort: das mich dieses Thema als Mensch sehr interessiert, speziell Religionsphiolosophie und –psychologie und es mich freuen würde mich mit jemanden den das auch interessiert auszutauschen zumal im „denkforum“.

Und ich zitiere auchmal:

„Zen ... ist kein Zeitvertreib sondern die allerernsthafteste Aufgabe im Leben. Kein leerer Kopf wird sich jemals daran wagen“
(Suzuki, Essay I )

Ich bin kein Buddhist und auch sonst keiner Religion zugehörig, was das spirituelle angeht denke ich in vielem wie Shankara (advaita vendanta). Vielleicht kennst du etwas von ihm.

Und nochmal ich wollte dich mit keinem Wort angreifen oder beleidigen oder anstrengen. Ich hoffe ich konnte die Sprachbariere etwas abbauen und Klarheit schaffen, und war nicht wieder unverständlich.

Wenn du keine Lust hast brauchst du nicht zu antworten, ich weiß dann bescheid.

Mit freundlichen Grüßen marserion


PS Für mich gibt es keine unlössbaren Probleme
 
Hallo marserion,

zunächst vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mir einige Deiner Aussagen im nachhinein verständlicher gemacht hat.

Trotzdem: Nichts für ungut, aber für weiterführende Diskussionen werden wir keine gemeinsame Basis finden können. Während Du nämlich, und das ist mein Eindruck, eher an sprachlichen Feinheiten interessiert bist, beschäftige ich mich lieber mit den Phänomenen, die durch diese sprachlichen Feinheiten (mehr oder weniger gut) beschrieben werden können. Für Dich ist die Sprache das Werkstück, für mich ist sie das Werkzeug...

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
Hallo Spinnwebwald,

Ist Ok!

Nur eines noch - du verstehst mich nicht:

Für mich ist die Sprache Werkstück und Werkzeug zugleich!

im herbst die blätter fallen
im frühling blüht das leben
die von erleuchtung reden
ewig nur im düsteren weben


mfg marserion
 
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Hallo marserion,

marserion schrieb:
Nur eines noch - du verstehst mich nicht:

Für mich ist die Sprache Werkstück und Werkzeug zugleich!

gut, ich gebe mich geschlagen: Du bist der bessere Denker. Entschuldige, dass ich Dich mit meinen Banalitäten belästigt habe.

marserion schrieb:
im herbst die blätter fallen
im frühling blüht das leben
die von erleuchtung reden
ewig nur im düsteren weben

Du bist auch der bessere Dichter als ich. Es wäre schön, wenn ich auch so dichten könnte wie Du.

Alles Liebe und nochmals vielen Dank für die Mühe, die Du Dir mit mir gemacht hast!

spinnwebwald
 
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