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Das Phänomen Existenz

Marco22

Well-Known Member
Registriert
27. Dezember 2016
Beiträge
2.138
Mein folgendes Thema ähnelt vom Prinzip her ein wenig meinem vorherigen Thema zu Wahrscheinlichkeiten . Wobei es jetzt um Wahrscheinlichkeiten geht, die die Unwahrscheinlichkeiten des vorherigen Beitrag als das spitze H2O Molekül des Eisbergs erscheinen lassen. Angenommen die rein biologische Wahrscheinlichkeit geboren zu sein beträgt vereinfacht und optimistisch geschätzt 1 zu 1 Millionen. Hätte man 10 Vorfahren betrüge die Wahrscheinlichkeit, genau als die Person geboren zu sein, die man ist 1 zu 1 Millionen hoch 10. Dies ist eine 1, gefolgt von 60 Nullen. Und diese Zahlen berücksichtigen nicht die Zufälle, die nötig sind, dass sich zufällig genau immer die zwei Personen trafen, und genau das richtige Kind zeugten, das zur Existenz der folgenden nötig ist und so weiter. Außerdem beträgt die Zahl der Vorfahren nicht 10 sondern geht in die Tausende, wobei bei jedem Vorfahr 6 Nullen hinzugefügt werden müssen.

Krasses Beispiel zur Verdeutlichung : Wenn vor 5 Millionen Jahren ein Schimpanse 5 Minuten später Zeugnungsakt gehabt hätte säßen wir vielleicht jetzt nicht hier!

Diese Zahlen und Behauptungen erscheinen zunächst vielleicht absurd ( und sind es vielleicht auch ), dennoch ist es mehr als Rätselhaft, wie es überhaupt sein kann, zu existieren. Oder ist existieren eine Art notwendige Bedingung ? Wie seht ihr das Rätsel der Existenz ? Habt ihr euch bereits ähnliche Gedanken darüber gemacht wie ich und welche Schlussfolgerungen zieht ihr hieraus ?
 
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Die "Erstaunlichkeit" Deiner Betrachtung basiert nur auf dem Blickwinkel, den Du einnimmst, indem Du der Entwicklung unterstellst, dass sie genau auf den gegenwärtigen Zustand hinaus wollte.

Wäre in der Vergangenheit einiges anders gewesen, dann sähe es halt heute gravierend anders aus und das wäre dann haargenau so "unwahrscheinlich", wie das, was heute tatsächlich ist.
 
Die "Erstaunlichkeit" Deiner Betrachtung basiert nur auf dem Blickwinkel, den Du einnimmst, indem Du der Entwicklung unterstellst, dass sie genau auf den gegenwärtigen Zustand hinaus wollte.

Wäre in der Vergangenheit einiges anders gewesen, dann sähe es halt heute gravierend anders aus und das wäre dann haargenau so "unwahrscheinlich", wie das, was heute tatsächlich ist.
Obwohl ich Frisör bin,müßte ich in den Spiegel schauen oder mir selbst die Haare schneiden:lachen:
 

Bauernfängereien mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen.

5Zeichen schrieb:
Die "Erstaunlichkeit" Deiner Betrachtung basiert nur
auf dem Blickwinkel, den Du einnimmst,
indem Du der Entwicklung unterstellst,
dass sie genau auf den gegenwärtigen Zustand hinaus wollte.
Dieser Fehlschluss bei der nachträglichen Berechnung
der Wahrscheinlichkeit von Resultaten reiner Zufallsprozesse
wird häufig von Scharlatanen benutzt,
um einem mathematik-aversen Publikum aufzuschwatzen,

ein bestimmtes Resultat sei dermaßen unwahrscheinlich,
dass es keinesfalls durch einen Zufallsprozess
zustandegekommen sein könne.


So wird beispielsweise von den Scharlatanen
der amerikanischen Intelligent-Design Bewegung argumentiert.

Dass eine solche Argumentation aber eine reine Bauernfängerei ist,
ein eingedickter Schwachsinn, das lässt sich leicht mit folgendem
Gedankenexperiment aufzeigen.

Angenommen, jemand setzt sich, ausgerüstet mit einem leeren
Becher und einem Essloffel, an das Ufer des Rheins, und schöpft
in Intervallen von 5 Minuten jeweils einen Esslöffel Wasser
aus dem Rhein in den Becher.

Nach etwa einer Stunde hat er auf diese Weise
rund 10^23 Wassermoleküle in den Becher geschöpft.

Denken wir uns jetzt alle Wassermoleküle des Rheins,
die in dieser Stunde an dieser Stelle vorbeigeflossen sind,
durchnumeriert von 1 bis 999999 Fantastillionen,
und berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür,
dass genau die tatsächlich geschöpfte Kombination
von numerierten Wassermolekülen aus dem Rhein geschöpft wird,
so ergibt diese Berechnung

eine unvorstellbar kleine Wahrscheinlichkeit.


Aber trotz dieser unvorstellbar kleinen Wahrscheinlichkeit
lässt sich dieser Vorgang mehrmals am Tag wiederholen,
und es kommt jedesmal so ein Resultat mit einer
unvorstellbar kleinen Wahrscheinlichkeit zustande.

Q.e.d.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Die "Erstaunlichkeit" Deiner Betrachtung basiert nur auf dem Blickwinkel, den Du einnimmst, indem Du der Entwicklung unterstellst, dass sie genau auf den gegenwärtigen Zustand hinaus wollte.

Wäre in der Vergangenheit einiges anders gewesen, dann sähe es halt heute gravierend anders aus und das wäre dann haargenau so "unwahrscheinlich", wie das, was heute tatsächlich ist.

Dein Ansatz gilt nur in Situationen, bei der Wahrscheinlichkeiten nicht abzuschätzen sind. Auch beim Lotto ist jede Kombination gleich wahrscheinlich. Für denjenigen der aber die Zahlen tippt gilt dies nicht. Die Wahrscheinlichkeit für die jeweilige Anzahl der Richtigen hängt davon ab, wie viele andere Möglichkeiten es noch potentiell daneben gibt. Deshalb sind 4 Richtige unwahrscheinlicher, als 3 Richtige. Im Falle eines einzigen Universums ist es also durchaus gerechtfertigt zu behaupten aus physikalischer Sicht ist es äußerst unwahrscheinlich, dass wir existieren. Wobei im Falle eines unendlich großen Multiversums tatsächlich das Szenarion Nicht Existenz / Existenz gleich wahrscheinlich wären, da bei Unendlichkeiten nicht mehr die üblichen Rechenregeln gelten.
 
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