Vierzeiler

[Joachim Stiller]

Abrechnung

Ich verteile meine Hiebe,
Wie im Sommer, so im Winter,
Gegen diese Fernsehseuche,
Und zeig dem Bildschirm meinen Hintern.

 

[Joachim Stiller]

Weltenende

Eines Tages geht die Welt,
In der Glut des Himmels auf;
Wenn die Welt zusammenfällt,
Endet unser Lebenslauf.

 

[Joachim Stiller]

Dichterleben

Heut bekam ich endlich Post,
Von einem der Verlage;
Doch sie legten jedes Wort,
Auf die gold’ne Waage.

 

[Joachim Stiller]

Andenken

Ach, lieber Rudolf Steiner,
Du warst ein großes Licht;
Für viele Menschen hat das,
Bis auf den Tag Gewicht.

 

[Joachim Stiller]

Andenken

Ach, lieber Rudolf Steiner,
Du warst ein großes Licht;
Für viele Menschen hat das,
Bis auf den Tag Gewicht.

 

[Joachim Stiller]

Erleuchtung

Weltenweben, bis zum Grunde,
Und ich warte auf die Stunde,
Da ich mit den Augen seh‘,
Doch die Wahrheit, sie tut weh.

 

[Joachim Stiller]

Der Hund

Der Nachbarshund, der bellt,
Und ich habe festgestellt,
Dass ich Hunde gar nicht mag,
Und wünsche ihm ein Ehrengrab.

 

[Joachim Stiller]

Das Paradies (für Wolf Biermann)

Das Paradies, Genosse, gib zu,
Das gibt’s ja doch, Genosse, auch Du,
Das gibt’s ja doch, Genosse, auch Du,
Du wirst es einmal finden.

 

[Joachim Stiller]

Frieden

Komm, wir reichen uns die Hände,
Denn eines haben wir erkannt:
Wir können jetzt in Frieden leben,
Doch danach müssen wir erst streben.

 

[Joachim Stiller]

Lebenslust

Ich habe Lust am Leben,
Und lass‘ mir nichts vermiesen;
Ich könnt die ganze Welt umarmen,
Werde heut zum Riesen.