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Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Eulenspiegel

Well-Known Member
Registriert
9. August 2009
Beiträge
2.435
Auf welchem Weg befinden wir uns?
Sind wir auf dem Weg zu einer weltweiten Marktwirtschaft oder ist die Zeit der Marktwirtschaft noch nicht gekommen und wir leben in einer Zeit der Machtwirtschaft?

Worum geht es in der Marktwirtschaft?

Worum geht es in der Machtwirtschaft?

Ich möchte an dieser Stelle noch nicht mit Definitionen vorgreifen, sondern den unbeeinflußten Gedankengängen den möglichst freiesten Raum lassen.

So, jetzt bin ich schon ganz gespannt auf eure Gedanken.
 
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AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Wenn Marktwirtschaft zur Machtwirtschaft wird werden die Ohnmächtigen an die Mächtigen gebunden, sie werden abhängig.

Abhängige sind nicht frei in ihren Entscheidungen, es entstehen Sachzwänge die sowohl den Abhängigen als auch den Unabhängigen treffen.

Unabhängige müssen sich vor den Abhängigen schützen. So entstehen Abhängigkeitsketen.
Dafür mal ein geschichtliches Beispiel.
Ein Bauer kann durch Massenproduktion von Nahrungsmittels relative Unabhängigkeit von Jägern und Sammlern erreichen.
Jäger waren aber auch immer zeitgleich Krieger, welche ihre Stammesverbünde schützten. Aufgabenverteilung entsteht immer dort wo Arbeitsteilung herrscht, ja sie beginnt mit der selbigen.

Die Jäger und Sammler nahmen sich aus der Natur was sie zu Leben brauchten. Die stärkeren nahmen den schwächeren die Nahrung weg.

So kam es zu den Geboten um Interessenkonflikte welche zu tätlichen bis hin zu tödlichen Auswirkungen führten zu vermeiden, weil dadurch beide Seiten Schäden erlitten.

Die Schadensvermeidung wurde für Gemeinschaften als immer wichtiger. Auch heute wird noch in großem Umfang Schadensvermeidung betrieben. Nur leider gerät die Menschheit immer wieder in archaische Handlungsweisen zurück und bekriegt sich gegenseitig.
Die Jäger mit den besten Waffen haben also die höchste Machtstellung und nehmen sich deshalb Machtbefugnisse heraus.

Siehe Befugnis:
http://de.wiktionary.org/wiki/Befugnis
Beispiele:
[1] Er hat die Befugnis, die Sperrzone betreten zu dürfen.[1] „Zunächst, in Abwesenheit ihres altgedienten Vorsitzenden, hatten die Unabhängigen es halsstarrig abgelehnt, Nichtsozialisten in die Regierung aufzunehmen, und sei es auch nur als Fachleute ohne exekutive Befugnisse.“[1]

Die Gewaltenteilung entsteht. Das macht es möglich nur noch dann zuschlagen zu müssen wenn keine friedliche Klärung mehr erfolgen kann. Dann konnte die Gruppe Rache nehmen, die über ausreichend Stärke verfügte. Die Schwächeren wurden unterworfen, sie wurden hörig.
Siehe: Hörigkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Hörigkeit_(Rechtsgeschichte)
http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Hörige

Sie erkennen wir müssen zurück Denken um die Zusammenhänge richtig zu begreifen und damit verbunden die richtigen Lösungen für die Probleme zu finden.

Am Anfang drehte sich alles um Lebenserhaltung. Die Mannarbeitskraft des Bauern war dabei das entscheidende.
Der Wert der Arbeit bemaß sich danach wie viele Menschen ein Bauer bei ausreichend Fläche ernähren konnte. Dabei stellte sich auch immer die Frage wie viel Fläche er dafür benötigte (denn es gibt gute und schlechtere Böden).

Das Leben bestand also aus der Herstellung und Erhalt von: Unterkunft, Ernährung, Bekleidung, Werkzeugen. Das war die einfachste Arbeitsteilung. Um das zu ermöglichen benötigte man eine bestimmte Zahl an Menschen. Diese mussten auch dafür ausreichen um Kinder, Alte Leute, Kranke und die Schutzmacht zu ernähren (Schutzgelderpressung- tritt heute beim versagen der Staatsmacht auf; offene Machtpositionen sind immer umkämpft.)

Wenn man heute für seine Arbeit weniger Geld erhält als zu Zeiten dieser Arbeitsteilung, also Hartz IV benötigt, so lebt man unter Verhältnissen unterhalb der Frühzeit der gesellschaftlichen Entwicklungsstufe. Das sollte man den Politikern eines so reichen Staates wie Deutschland einmal klar machen.
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Hallo !

Wenn Marktwirtschaft zur Machtwirtschaft wird werden die Ohnmächtigen an die Mächtigen gebunden, sie werden abhängig.
Mit wenigen Ausnahmen ist mMn derzeit die global vorherrschende Ideologie:
Anhäufung von Kapital über die Marktwirtchaft.
Da sich (zu) viele Menschen ohne Rücksicht auf Hilfsbedürftige der Gier verschreiben, ist es notwendig, ein Mindesteinkommen für alle festzusetzen. Ist dies aus den derzeitigen Steuermitteln nicht finanzierbar, sind die Mittel der Menschen heranzuziehen, die
mehr als 70.000 Euro Nettoeinkommen jährlich bzw.
nominell mehr als € 3.000.000,- Vermögen zur Verfügung haben.​

Gleichzeitig brauchen wir Psychologen und Ärzte, die erkennen, wer arbeitsfähig ist, um Sozialmissbrauch auszuschalten.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Hallo Leute !
Ist es für diese Diskussion nicht reichlich spät ?
Ich möchte versuchen auf einfache Art und ohne links den Werdegang der Machtwirtschaft aufzuzeigen.
Nach dem WK II habt ihr Deutschen auf zweierlei Art versucht die Marktwirtschaft in Gang zu bringen.
Im Westen begann der Laden durch das Zauberwort soziale Marktwirtschaft so richtig zu boomen.
Wir Österreicher kamen etwas später und nannten es Sozialpartnerschaft.
Es war alles wunderbar und das Spiel von Angebot und Nachfrage funktionierte tadellos.
Langsam aber sicher stagnierte die Nachfrage und die Mächtigen, die durch diesen Markt reich wurden, begannen mit Werbung und psychologischen Tricks den Leuten einzureden, was sie zu brauchen hatten und dass sie unbedingt mehr haben mussten wie ihr Nachbar.
Plötzlich wurde aus der gesunden Marktwirtschaft eine ganz üble Machtwirtschaft, deren Konsumzwang uns alle zu Sklaven degradierte.
Dass der soziale Aspekt zuerst verschwand, brauche ich wohl nicht zu betonen.
Da das Werkl aber weiterlaufen muss, sehe ich keinen vernünftigen Ausweg aus der Misere.
Denn eines ist wohl jedem klar, wenn wir ein halbes Jahr nur das kaufen was wir dringend benötigen, stürzt die Wirtschaft ab und das Chaos möchte wohl niemand erleben.
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

....und dass sie unbedingt mehr haben mussten wie ihr Nachbar.

Dass sie mehr haben mussten als ihr Nachbar musste ihnen niemand mehr einreden. Was eingeredet werden sollte war, dass das eigene Produkt genau das sei, was sie bräuchten. Was wurde ihnen aber nicht nur von den mächtigen und reichen eingeredet sondern von jenen die es werden oder bleiben wollten.

Das Feindbild der "Mächtigen und Reichen" ist sicherlich ein beliebtes, besonders in einer Neidgesellschaft. Ob bzw wie sehr es seine Berechtigung hat, ist eine andere Frage.
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Dass sie mehr haben mussten als ihr Nachbar musste ihnen niemand mehr einreden. Was eingeredet werden sollte war, dass das eigene Produkt genau das sei, was sie bräuchten. Was wurde ihnen aber nicht nur von den mächtigen und reichen eingeredet sondern von jenen die es werden oder bleiben wollten.

Das Feindbild der "Mächtigen und Reichen" ist sicherlich ein beliebtes, besonders in einer Neidgesellschaft. Ob bzw wie sehr es seine Berechtigung hat, ist eine andere Frage.

Das kapitalistische Prinzip der Profitmaximierung hat eine Art von Mächtigen und Reichen produziert, die in den Köpfen der abhängig Arbeitenden, vor allem aber der Arbeitslosen Frust, Wut, Ohnmacht und Depression erzeugt.
Neid ist Mißgunst auf eigenem, relativ hohem Besitz-Niveau.
Perivisor
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Das Wirtschafts- und Finanzsystem erzeugt Menschen, die ungeliebte Lebensumstände "in Kauf nehmen", um an Geld zu kommen. Die daraus resultierende schlechte Laune entlädt sich gegen Menschen, die das scheinbar nicht tun (müssen).
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Das Wirtschafts- und Finanzsystem erzeugt Menschen, die ungeliebte Lebensumstände "in Kauf nehmen", um an Geld zu kommen. Die daraus resultierende schlechte Laune entlädt sich gegen Menschen, die das scheinbar nicht tun (müssen).

Aus Ihrem Zweizeiler geht nicht hervor, wer denn die "ungeliebten Lebensumstände" ertragen muss und welche das überhaupt sind.
Schlechte Laune ist eine bagatellisierende, mißdeutende Beschreibung für das, was ich als Kombination von Frust, Wut, Ohnmacht und Depression infolge von Arbeitslosigkeit, Armut, auch Armut trotz Arbeit - besonders im Alter ansehe.
Perivisor
 
AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Hallo Leute !
Ist es für diese Diskussion nicht reichlich spät ?
Ich möchte versuchen auf einfache Art und ohne links den Werdegang der Machtwirtschaft aufzuzeigen.
Nach dem WK II habt ihr Deutschen auf zweierlei Art versucht die Marktwirtschaft in Gang zu bringen.
Im Westen begann der Laden durch das Zauberwort soziale Marktwirtschaft so richtig zu boomen.
Wir Österreicher kamen etwas später und nannten es Sozialpartnerschaft.
Es war alles wunderbar und das Spiel von Angebot und Nachfrage funktionierte tadellos.
Langsam aber sicher stagnierte die Nachfrage und die Mächtigen, die durch diesen Markt reich wurden, begannen mit Werbung und psychologischen Tricks den Leuten einzureden, was sie zu brauchen hatten und dass sie unbedingt mehr haben mussten wie ihr Nachbar.
Plötzlich wurde aus der gesunden Marktwirtschaft eine ganz üble Machtwirtschaft, deren Konsumzwang uns alle zu Sklaven degradierte.
Dass der soziale Aspekt zuerst verschwand, brauche ich wohl nicht zu betonen.
Da das Werkl aber weiterlaufen muss, sehe ich keinen vernünftigen Ausweg aus der Misere.
Denn eines ist wohl jedem klar, wenn wir ein halbes Jahr nur das kaufen was wir dringend benötigen, stürzt die Wirtschaft ab und das Chaos möchte wohl niemand erleben.

Sie haben ein paar wichtige Aspekte der Wirtschaftsproblematik nach dem Boom angesprochen. Aber die Elemente des Raubtierkapitalismus mit den brutalen Auswirkungen der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen haben Sie unbeachtet gelassen: die Auslagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer. Die in deren Folge logischen Schließungen von Standorten mit den Folgen der Arbeitslosigkeit oder der Geringbeschäftigung zu Hungerlöhnen. Die "neue Politik der Ölkriege" und die gesellschaftlichen Veränderungen durch den immanenten Zwang zur Frauenarbeit - trotz erheblich geringerer Zahl an Arbeitsplätzen. Das hat zu tiefgreifenden Problemen heutiger Familienplanung geführt. Nachhaltigkeit im Beruf und in Beziehungen gibt es kaum noch. Schließlich die massive Umweltzerstörung - jetzt auch noch mit dem "Fracking", einer äußerst brutalen Technologie, noch die Reste von Gasressourcen mit unvorhersehbaren Folgen aus dem Boden zu quetschen.
All das wird für einen Club von Superreichen und Mächtigen auf Kosten einer ganzen Menschheit umgesetzt.
Perivisor
 
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AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Sie haben ein paar wichtige Aspekte der Wirtschaftsproblematik nach dem Boom angesprochen. Aber die Elemente des Raubtierkapitalismus mit den brutalen Auswirkungen der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen haben Sie unbeachtet gelassen: die Auslagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer. Die in deren Folge logischen Schließungen von Standorten mit den Folgen der Arbeitslosigkeit oder der Geringbeschäftigung zu Hungerlöhnen. Die "neue Politik der Ölkriege" und die gesellschaftlichen Veränderungen durch den immanenten Zwang zur Frauenarbeit - trotz erheblich geringerer Zahl an Arbeitsplätzen. Das hat zu tiefgreifenden Problemen heutiger Familienplanung geführt. Nachhaltigkeit im Beruf und in Beziehungen gibt es kaum noch. Schließlich die massive Umweltzerstörung - jetzt auch noch mit dem "Fracking", einer äußerst brutalen Technologie, noch die Reste von Gasressourcen mit unvorhersehbaren Folgen aus dem Boden zu quetschen.
All das wird für einen Club von Superreichen und Mächtigen auf Kosten einer ganzen Menschheit umgesetzt.
Perivisor

Ich habe das Wie und Warum aus meiner Sicht beschrieben.
Um jedes einzrlne Detail aufzuzählen, wäre eine never ending story notwendig.
Da wir uns hier aber in einem Denkforum befinden, stelle ich es jedem user frei, sich die für ihn interessanten Fakten stark zu machen.
Aber um eines möchte ich schon bitten, kommt mir nicht mit der sogenannten guten alten Zeit.
 
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