Benjamin schrieb:
Ja, ich dachte mir schon, dass du mich das fragen wirst.
Ich will mich anders ausdrücken: Ich finde, Tiere haben ein Recht auf Leben im gleichen Maß wie Menschen. Sie haben meines Erachtens nicht nur ein Recht auf Leben, sondern ein Recht auf ein würdiges Leben - ohne irgendwelche Grausamkeiten oder gar Folter, ohne Gitter vor der Nase und ohne Verschmutzung in ihren Lebensräumen.
Insofern sehe ich ihr Leben als gleichwertig an.
Wenn ich jedoch in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Nachbarn oder seinen Hund aus dem brennenden Haus, dann würde ich mich für den Nachbarn entscheiden. Nicht weil ich meine, der Hund wäre weniger Wert, sondern weil ich dem Menschen näher stehe als dem Hund (obwohl ich mit beiden gleichwenig zu tun habe).
Man könnte das nun als "der Mensch ist mir mehr Wert als der Hund" auffassen, was nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig ist.
Es ist eher so, dass ich den Menschen deshalb wählen würde, weil ich selbst ein Mensch bin. Wenn ich in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Freund aus dem brennende Haus oder meinen Nachbarn, dann würde ich mich wohl für den Freund entscheiden. Nicht weil ich meine, dass das Leben meines Nachbars weniger Wert ist, sondern weil ich meinem Freund näher stehe.
Auch hier könnte man argumentieren, mein Freund ist mir mehr Wert als mein Nachbar. Das ist ebenso nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.
Das sehe ich ein. Ich meine, im Idealfall würde ich den Freund wie den Nachbarn völlig gleich behandeln. Das wird mir aber deshalb nicht möglich sein, weil ich selbst zu "schwach" wäre, dieses Ideal im Ernstfall zu halten.
Aber ich denke, die Sprache darf man auch auf idealistische Weise benutzen - also sprich, Fleisch essen als Mord bezeichnen.
Ja, das leuchtet mir ein. Aber was mir nicht einleuchtet, ist, dass diese Energie nicht in anderer Form als durch Fleisch für uns zugänglich wäre bzw. gewesen wäre. Hülsenfrüchte, Soja oder überhaupt Nüsse sind doch hervorragende Energielieferanten. Oder denke man an Elefanten, deren Gehirn sich im Laufe der Evolution auch sehr weit ausgebildet hat und das mit pflanzlichen Energielieferanten.
mfg
Ben
hinbenjamin,
das mit wertigkeit von tier und mensch wird wohl nur ein sprachliches missverständnis gewesen sein
an den beispielen, die du beschreibst lese ich folgendes heraus:
du stellst den mensch über das tier, und auch das menschenleben über ein tierleben
aber auch ein tierleben ist etwas wert und ein tier ist nicht nur fleisch, sondern ein schützenswertes lebewesen mit rechten (wenn auch nicht mit menschenrechten)
da gehen unsere ansichten konform; die aussage "tierleben gleich viel wert" nur eine sprachliche holprigkeit
fleischessen als mord zu bezeichnen darfst du rein von der sprachlichen seite her selbstverständlich, denn du kannst ja das wort "mord" so definieren, wie du willst
du könntest auch das töten von tieren als "humpfen" definieren, und jene, die das tun als "humpfer", dann wäre fleischessen eine humpferei
aber das geschriebene hier soll ja von den lesern möglichst gut und unmissverständlich erreichbar sein
und das "übliche" leser nimmt das wort mord in etwa als das wahr, was in lexika, duden oder gesetzbüchern steht
und hier steht die von dir beschriebene bedeutung im widerspruch zu dem, was mord für andere bedeutet
so kannst du sprachlich schlachtungen als mord und schlächter als mörder bezeichnen
andere müssen das nicht tun und haben genauso recht
ob du fleischesser rechtlich als mörder bezeichnen darfst, ist schon fraglicher
mord ist ja eine straftat (im stgb genau beschrieben), und rechtlich entspricht man als fleischesser nicht den kritierien für mörder
wenn dir das bewusst ist, und du diese aussage
in einer speziellen form machst, läufst du gefahr, dass du dich selbst einer straftat schuldig machst; nämlich jener der verleumdung
zur alternativen energiereichen nahrung:
wenn das möglich gewesen wäre, hätten jene affen sicherlich diese möglichkeit genutzt
soja und nüsse sind leichter und gefahrloser zu erbeuten
warum wars nicht so ?
hülsenfrüchte sind heutzutage weit verbreitet, aber damals sicherlich nicht in ausreichender menge, und vielleicht auch nicht in passender form (rohe bohnen sind ja nicht gerade gesund; können sogar giftg sein, hab ich mal gehört)
der menschwerdung der affen hat nach aktuellem wissensstand in den savannen des heutigen afrikas statt gefunden
dort gab es kein soja
bei nüssen hatten die affen das problem, dass sie sie nicht ohne werkzeug öffnen können
also erst muss die energie her, dann werden auch nüsse zugänglich
natürlich ist es theoretisch auch möglich, mit pflanzlicher nahrung ein größeres gehirn zu entwickeln
aber: das größere gehirn entwickelt sich in der evolution nur, wenn es einen vorteil bringt
bei fleisch(fr)essern ist das wichtiger als bei pflanzenfressern; denn letzterer muss seine beute nicht studieren, überlisten oder taktisch jagen
bei elefanten
also hat sich bei menschwerdung das gehirn nicht zwangsweise aus der guten energieversorgung ergeben, sondern der fleischzugang hat diese entwicklung erst ermöglicht
der ausschlaggebende grund aber war der evolutionäre vorteil durch das größere gehirn
lg,
Muzmuz