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Fleisch essen ist Mord

Benjamin schrieb:
Gut, da haben wir andere Ansichten. Ich würde zwar auch, wenn ich in einer Wahlsituation wäre, ein Menschenleben vor einem Tierleben retten, aber dennoch bin ich der Meinung, ein Tierleben ist gleichviel Wert wie ein Menschenleben.

ja, das ist eine ethische frage, und hier gibt es kein objektives richtig oder falsch wie in wissenschaftlichen fragen, sondern nur ansichten

ich bin aber froh, in einer gesellschaft zu leben, in der der mensch prinzipiell als höchster wert angesehen wird und würde in keiner anderen leben wollen

wenn für dich aber ein tierleben gleichviel wert ist wie ein menschenleben:
warum würdest du in der wahlsituation dann das menschenleben wählen ?

lg,
Muzmuz
 
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Benjamin schrieb:
Das ist wirklich erwiesen? Ich gestehe, dass ich das zum ersten Mal höre. Es fällt mir schwer das zu glauben. Kannst du mehr darüber erzählen?

Aber warum Vorrecht? Jeder hat das Recht auf Idealismus. Die Welt braucht Idealisten! (Vor allem auch im Bereich der Physik oder überhaupt in der Wissenschaft- Grüße an Hartmut!)

ja, das ist ziemlich gut belegt und auch logisch
tierische nahrung ist energiereicher als pflanzliche
das gehirn ist ein enormer energieverbraucher, und dieses kann sich evolutionär nur bei reichhaltiger nahrung herausbilden
ein lebenwesen mir magerer nahrung kann sich diesen luxus nicht leisten

dass idealismus das vorrecht der jugend ist, heißt, dass man der jugend mangelnden realismus eher nachsieht, da sie eben noch nicht so erfahren sind
natürlich hat jeder ein recht auf idealismus, aber von einem erwachsenen erwartet man auch ein gesundes maß an realitätsnähe
bei den meisten menschen schwächt sich der idealismus im laufe der jahre ab, weil sie merken, dass die welt keine perfekte ist ud sich ihr idealismus nicht umsetzen lässt

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
wenn für dich aber ein tierleben gleichviel wert ist wie ein menschenleben:
warum würdest du in der wahlsituation dann das menschenleben wählen ?

Ja, ich dachte mir schon, dass du mich das fragen wirst.
Ich will mich anders ausdrücken: Ich finde, Tiere haben ein Recht auf Leben im gleichen Maß wie Menschen. Sie haben meines Erachtens nicht nur ein Recht auf Leben, sondern ein Recht auf ein würdiges Leben - ohne irgendwelche Grausamkeiten oder gar Folter, ohne Gitter vor der Nase und ohne Verschmutzung in ihren Lebensräumen.
Insofern sehe ich ihr Leben als gleichwertig an.

Wenn ich jedoch in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Nachbarn oder seinen Hund aus dem brennenden Haus, dann würde ich mich für den Nachbarn entscheiden. Nicht weil ich meine, der Hund wäre weniger Wert, sondern weil ich dem Menschen näher stehe als dem Hund (obwohl ich mit beiden gleichwenig zu tun habe).
Man könnte das nun als "der Mensch ist mir mehr Wert als der Hund" auffassen, was nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig ist.
Es ist eher so, dass ich den Menschen deshalb wählen würde, weil ich selbst ein Mensch bin. Wenn ich in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Freund aus dem brennende Haus oder meinen Nachbarn, dann würde ich mich wohl für den Freund entscheiden. Nicht weil ich meine, dass das Leben meines Nachbars weniger Wert ist, sondern weil ich meinem Freund näher stehe.
Auch hier könnte man argumentieren, mein Freund ist mir mehr Wert als mein Nachbar. Das ist ebenso nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.

Muzmuz schrieb:
dass idealismus das vorrecht der jugend ist, heißt, dass man der jugend mangelnden realismus eher nachsieht, da sie eben noch nicht so erfahren sind
natürlich hat jeder ein recht auf idealismus, aber von einem erwachsenen erwartet man auch ein gesundes maß an realitätsnähe
bei den meisten menschen schwächt sich der idealismus im laufe der jahre ab, weil sie merken, dass die welt keine perfekte ist ud sich ihr idealismus nicht umsetzen lässt

Das sehe ich ein. Ich meine, im Idealfall würde ich den Freund wie den Nachbarn völlig gleich behandeln. Das wird mir aber deshalb nicht möglich sein, weil ich selbst zu "schwach" wäre, dieses Ideal im Ernstfall zu halten.

Aber ich denke, die Sprache darf man auch auf idealistische Weise benutzen - also sprich, Fleisch essen als Mord bezeichnen.

Muzmuz schrieb:
ja, das ist ziemlich gut belegt und auch logisch
tierische nahrung ist energiereicher als pflanzliche
das gehirn ist ein enormer energieverbraucher, und dieses kann sich evolutionär nur bei reichhaltiger nahrung herausbilden
ein lebenwesen mir magerer nahrung kann sich diesen luxus nicht leisten

Ja, das leuchtet mir ein. Aber was mir nicht einleuchtet, ist, dass diese Energie nicht in anderer Form als durch Fleisch für uns zugänglich wäre bzw. gewesen wäre. Hülsenfrüchte, Soja oder überhaupt Nüsse sind doch hervorragende Energielieferanten. Oder denke man an Elefanten, deren Gehirn sich im Laufe der Evolution auch sehr weit ausgebildet hat und das mit pflanzlichen Energielieferanten.

mfg
Ben
 
Benjamin schrieb:
Ja, ich dachte mir schon, dass du mich das fragen wirst.
Ich will mich anders ausdrücken: Ich finde, Tiere haben ein Recht auf Leben im gleichen Maß wie Menschen. Sie haben meines Erachtens nicht nur ein Recht auf Leben, sondern ein Recht auf ein würdiges Leben - ohne irgendwelche Grausamkeiten oder gar Folter, ohne Gitter vor der Nase und ohne Verschmutzung in ihren Lebensräumen.
Insofern sehe ich ihr Leben als gleichwertig an.

Wenn ich jedoch in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Nachbarn oder seinen Hund aus dem brennenden Haus, dann würde ich mich für den Nachbarn entscheiden. Nicht weil ich meine, der Hund wäre weniger Wert, sondern weil ich dem Menschen näher stehe als dem Hund (obwohl ich mit beiden gleichwenig zu tun habe).
Man könnte das nun als "der Mensch ist mir mehr Wert als der Hund" auffassen, was nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig ist.
Es ist eher so, dass ich den Menschen deshalb wählen würde, weil ich selbst ein Mensch bin. Wenn ich in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Freund aus dem brennende Haus oder meinen Nachbarn, dann würde ich mich wohl für den Freund entscheiden. Nicht weil ich meine, dass das Leben meines Nachbars weniger Wert ist, sondern weil ich meinem Freund näher stehe.
Auch hier könnte man argumentieren, mein Freund ist mir mehr Wert als mein Nachbar. Das ist ebenso nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.



Das sehe ich ein. Ich meine, im Idealfall würde ich den Freund wie den Nachbarn völlig gleich behandeln. Das wird mir aber deshalb nicht möglich sein, weil ich selbst zu "schwach" wäre, dieses Ideal im Ernstfall zu halten.

Aber ich denke, die Sprache darf man auch auf idealistische Weise benutzen - also sprich, Fleisch essen als Mord bezeichnen.



Ja, das leuchtet mir ein. Aber was mir nicht einleuchtet, ist, dass diese Energie nicht in anderer Form als durch Fleisch für uns zugänglich wäre bzw. gewesen wäre. Hülsenfrüchte, Soja oder überhaupt Nüsse sind doch hervorragende Energielieferanten. Oder denke man an Elefanten, deren Gehirn sich im Laufe der Evolution auch sehr weit ausgebildet hat und das mit pflanzlichen Energielieferanten.

mfg
Ben

hinbenjamin,

das mit wertigkeit von tier und mensch wird wohl nur ein sprachliches missverständnis gewesen sein
an den beispielen, die du beschreibst lese ich folgendes heraus:
du stellst den mensch über das tier, und auch das menschenleben über ein tierleben
aber auch ein tierleben ist etwas wert und ein tier ist nicht nur fleisch, sondern ein schützenswertes lebewesen mit rechten (wenn auch nicht mit menschenrechten)
da gehen unsere ansichten konform; die aussage "tierleben gleich viel wert" nur eine sprachliche holprigkeit

fleischessen als mord zu bezeichnen darfst du rein von der sprachlichen seite her selbstverständlich, denn du kannst ja das wort "mord" so definieren, wie du willst
du könntest auch das töten von tieren als "humpfen" definieren, und jene, die das tun als "humpfer", dann wäre fleischessen eine humpferei
aber das geschriebene hier soll ja von den lesern möglichst gut und unmissverständlich erreichbar sein
und das "übliche" leser nimmt das wort mord in etwa als das wahr, was in lexika, duden oder gesetzbüchern steht
und hier steht die von dir beschriebene bedeutung im widerspruch zu dem, was mord für andere bedeutet

so kannst du sprachlich schlachtungen als mord und schlächter als mörder bezeichnen
andere müssen das nicht tun und haben genauso recht

ob du fleischesser rechtlich als mörder bezeichnen darfst, ist schon fraglicher
mord ist ja eine straftat (im stgb genau beschrieben), und rechtlich entspricht man als fleischesser nicht den kritierien für mörder
wenn dir das bewusst ist, und du diese aussage in einer speziellen form machst, läufst du gefahr, dass du dich selbst einer straftat schuldig machst; nämlich jener der verleumdung


zur alternativen energiereichen nahrung:

wenn das möglich gewesen wäre, hätten jene affen sicherlich diese möglichkeit genutzt
soja und nüsse sind leichter und gefahrloser zu erbeuten
warum wars nicht so ?
hülsenfrüchte sind heutzutage weit verbreitet, aber damals sicherlich nicht in ausreichender menge, und vielleicht auch nicht in passender form (rohe bohnen sind ja nicht gerade gesund; können sogar giftg sein, hab ich mal gehört)
der menschwerdung der affen hat nach aktuellem wissensstand in den savannen des heutigen afrikas statt gefunden
dort gab es kein soja
bei nüssen hatten die affen das problem, dass sie sie nicht ohne werkzeug öffnen können
also erst muss die energie her, dann werden auch nüsse zugänglich ;)

natürlich ist es theoretisch auch möglich, mit pflanzlicher nahrung ein größeres gehirn zu entwickeln
aber: das größere gehirn entwickelt sich in der evolution nur, wenn es einen vorteil bringt
bei fleisch(fr)essern ist das wichtiger als bei pflanzenfressern; denn letzterer muss seine beute nicht studieren, überlisten oder taktisch jagen
bei elefanten
also hat sich bei menschwerdung das gehirn nicht zwangsweise aus der guten energieversorgung ergeben, sondern der fleischzugang hat diese entwicklung erst ermöglicht
der ausschlaggebende grund aber war der evolutionäre vorteil durch das größere gehirn

lg,
Muzmuz
 
Benjamin schrieb:
Wenn ich jedoch in der Wahlsituation stehe, rette ich meinen Nachbarn oder seinen Hund aus dem brennenden Haus, dann würde ich mich für den Nachbarn entscheiden.

Benjamin, sei mir bitte nicht böse, daß ich wieder off topic schreibe! Darf ich Dich fragen: wenn Du in Deiner Wahlsituation den Nachbarn, den Hund - und einen Rembrandt hättest - für wen würdest Du Dich entscheiden?

Liebe Grüße!
beau.becir
 
Benjamin schrieb:
Zitat von e-a-s:
..., hier muss er sich erst einmal selbst kundig machen, dies ist keine Lehrveranstaltung, sondern eine philosophische Erörterung, da redet man nur über Dinge, von denen man etwas versteht
.


Hört, hört! Das muss man?
Stellst du dir das wirklich so vor?
Dann kannst du hier nur enttäuscht werden...

Nichts für ungut, aber das ist einfach nicht wahr. Deine Vorstellungen von einem Internetforum, selbst wenn es sich "Denk-Forum" oder "Philosophie-Forum" nennt, treffen einfach nicht zu.

*lach*...dass es sogar hier im sog. "DENK-Forum" menschelt, ist wohl für e-a-s nur schwer zu schlucken ("Zeter und mordeo"???).......*lach*
...aber bestimmt wird er´s noch irgendwann merken, dass wir halt ALLE nur Menschen sind.......... ;)
 
kathi schrieb:
...aber bestimmt wird er´s noch irgendwann merken, dass wir halt ALLE nur Menschen sind.......... ;)
Ach, gemerkt bzw. gewusst habe ich das ja längst.

Ich frage mich eben nur, warum sich dann nicht doch mehr auch wie solche zu benehmen versuchen.
Lediglich unkontrolliert seinen individuellen Befindlichkeiten freien Lauf lassen, das können Tiere auch, dazu sind "menschliche" Eigenschaften nun wirklich nicht nötig.

Was - ausser seinem bewussten verstandesgeführten Denkvermögen - hat denn sonst der Mensch, was Tiere nicht auch haben?

"Mensch" sein, heisst bewusst logisch denken zu können.
(Dass manche dazu dennoch nicht so recht Lust haben, weil es ihnen zu anstrengend ist, ist zwar bedauerlich, aber leider auch nicht zu ändern.)
 
Hallihallo!

Endlich komm ich wieder dazu, hier zu posten!

Muzmuz schrieb:
du stellst den mensch über das tier, und auch das menschenleben über ein tierleben

Ich weiß nicht. Ganz so ist es nicht.
Wenn ich mich zum Beispiel zwischen meinem Hund und dem Nachbarn entscheiden müsste, ... ich glaube, ich würde den Hund wählen.
Ich würde auch keine 100 Millionen Tierleben opfern um ein Menschenleben zu retten. Ich tät mir auch schon schwer nur ein einziges Tier zu töten um ein Menschenleben zu retten.
Insofern, denke ich, sind unsere Wertvorstellungen bezüglich Mensch und Tier verschieden. Ich möchte auch kein Tier erlegen, um mich davon zu ernähren, wie ich auch keinen Menschen erlegen möchte, um mich von ihm zu ernähren. Und ich bin auch davon überzeugt, dass der Mensch nicht auf fleischliche Nahrung angewiesen ist. Und warum Pflanzen umbringen, um sich zu ernähren? Wenn ich einen Apfel esse, stirbt kein Bäumchen.
Anders sieht es in der Industrie aus, wo Holz eine große Bedeutung hat. Insofern beteilige ich mich ja auch an "Pflanzenmord". Das sehe ich ein.

Ich meine, du hast Recht, ich hab schon so manch Lebewesen beim bloßen Spazierengehen umgebracht.
Aber da gibt es meines Erachtens einen gewichtigen Unterschied, ob ich aus Versehen auf einen Wurm trete, tausende Mikroorganismen bei der Köperhygiene das Leben nehme oder ob ich Tiere systematisch züchte und sie dann zu tausenden schlachte.

Es gibt auch einen Unterschied, ob ich mein Buch auf der Straße aus Versehen fallen lasse und dann ein Radfahrer deshalb stürzt oder ob ich das ganz bewusst mache.

Tiere bewusst töten oder aus "Versehen" macht für mich einen Unterschied.

Nach ein paar Überlegungen sehe ich aber doch ein, dass der Satz "Fleisch essen ist Mord" nicht ganz der Wahrheit entspricht. Und zwar insofern als man das Wort "Mord" für eine "moralisch verwerfliche Tötung" benutzt.
Ist jemand der Ansicht, dass Tiere töten moralisch verwerflich ist, dann darf er meinem Rechtsempfinden nach Schlächter als Mörder bezeichnen. Da ich jedoch nicht dieser Ansicht bin, sollte der Satz für mich unzutreffend sein.

Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
Benjamin schrieb:
Hallihallo!

Endlich komm ich wieder dazu, hier zu posten!
Ich weiß nicht. Ganz so ist es nicht.
Wenn ich mich zum Beispiel zwischen meinem Hund und dem Nachbarn entscheiden müsste, ... ich glaube, ich würde den Hund wählen.
Ich würde auch keine 100 Millionen Tierleben opfern um ein Menschenleben zu retten. Ich tät mir auch schon schwer nur ein einziges Tier zu töten um ein Menschenleben zu retten.
Insofern, denke ich, sind unsere Wertvorstellungen bezüglich Mensch und Tier verschieden. Ich möchte auch kein Tier erlegen, um mich davon zu ernähren, wie ich auch keinen Menschen erlegen möchte, um mich von ihm zu ernähren. Und ich bin auch davon überzeugt, dass der Mensch nicht auf fleischliche Nahrung angewiesen ist. Und warum Pflanzen umbringen, um sich zu ernähren? Wenn ich einen Apfel esse, stirbt kein Bäumchen.
Anders sieht es in der Industrie aus, wo Holz eine große Bedeutung hat. Insofern beteilige ich mich ja auch an "Pflanzenmord". Das sehe ich ein.

Ich meine, du hast Recht, ich hab schon so manch Lebewesen beim bloßen Spazierengehen umgebracht.
Aber da gibt es meines Erachtens einen gewichtigen Unterschied, ob ich aus Versehen auf einen Wurm trete, tausende Mikroorganismen bei der Köperhygiene das Leben nehme oder ob ich Tiere systematisch züchte und sie dann zu tausenden schlachte.

Es gibt auch einen Unterschied, ob ich mein Buch auf der Straße aus Versehen fallen lasse und dann ein Radfahrer deshalb stürzt oder ob ich das ganz bewusst mache.

Tiere bewusst töten oder aus "Versehen" macht für mich einen Unterschied.

Nach ein paar Überlegungen sehe ich aber doch ein, dass der Satz "Fleisch essen ist Mord" nicht ganz der Wahrheit entspricht. Und zwar insofern als man das Wort "Mord" für eine "moralisch verwerfliche Tötung" benutzt.
Ist jemand der Ansicht, dass Tiere töten moralisch verwerflich ist, dann darf er meinem Rechtsempfinden nach Schlächter als Mörder bezeichnen. Da ich jedoch nicht dieser Ansicht bin, sollte der Satz für mich unzutreffend sein.

Ben

hallo benjamin,
ich verstehe das dilemma
bei der entscheidung zwischen DEINEM hund und dem nachbarn entscheiden instinktiv die gefühle
zu wem hast du mehr emotionale bindung ? höchstwahrscheinlich zu deinem hund
diese bindung zum eigenen haustier gleicht in vielen fällen jener zu einem menschen
wenn das eigene haustier stirbt, nimmt es den haustierhalter auch mehr mit, als wenn im land xy der mensch xy stirbt; wir wissen ja, menschen sterben weltweit im sekundentakt
aber da wir zu den meisten menschen keine emotionale bindung haben, lässt uns das unberührt
abders wäre es auch nicht möglich zu überleben, denn wir müssten uns sonst ständig in tiefster trauer befinden und wären handlungsunfähig

ein "fairer" vergleich wäre, wenn du zwischen dem nachbarn und dem nachbarshund bzw zwischen deinem hund und deinen angehörigen (verwandte, freunde) entscheiden müsstest
da denke ich doch, dass du dich jeweils für den/die menschen entscheiden würdest

beim vergleich pflanze/tier ist der vergleich apfel nur ein teilaspekt
der baum stirbt nicht; er trägt den apfel auch zum verzehr (mensch/tier soll die frucht essen und damit die samen verbreiten)
der baum stirbt nicht; der apfelesser tut mit dem verzehr von äpfel dem baum sogar einen "dienst"
es gibt vegetarier, die diesen aspekt miteinbeziehen und den verzehr von pflanzen zusätzlich einschränken
aber der großteil macht keinen unterschied zwischen dem verzehr von früchten und dem verzehr von wurzeln, zwiebeln, etc...
esse ich eine karotte, ist diese pflanze hinüber, tot, vernichtet oder wie ich es nennen will
die meisten vegetarier essen wurzelgemüse ohne moraliche bedenken, meine ich

natürlich ist ein unterschied zwischen fahrlässiger tötung (beim spazieren gehen) und vorsätzlichem bzw in kauf nehmendem töten
aber wir putzen uns ja täglich die zähne, und töten dabei millionen, wenn nicht sogar milliarden lebewesen
wir fühlen uns dann sauber, oder allgemeiner informiert, besser
ähnlich sehe ich es beim fleischverzehr
wir haben appetit auf fleisch und nach dem verzehr desselben fühlen wir uns besser; und nehmen den tod von lebewesen in kauf

ich finde, wenn jemand sich entschließt, sich aus moralischen gründen kein fleisch zu verzehren, ist das sein gutes recht
jeder hat in gewissen bereichen seine eigene moral und moral ist kein wissenschaftliches faktum (daher auch nicht objektiv richtig/falsch)
so jedem sein eigenes, nur moralische bevormundung ist nicht drin
(aber diese kam ja eh nicht von dir, soweit ich weiss)

lg,
Muzmuz
 
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Hallihallo!

Endlich komm ich wieder dazu, hier zu posten!

Hallo Benjamin,

Ich habe schon oft Deine Berichte gelesen und immer Freude daran gehabt.

Ich weiß nicht. Ganz so ist es nicht.
Wenn ich mich zum Beispiel zwischen meinem Hund und dem Nachbarn entscheiden müsste, ... ich glaube, ich würde den Hund wählen.
Ich würde auch keine 100 Millionen Tierleben opfern um ein Menschenleben zu retten. Ich tät mir auch schon schwer nur ein einziges Tier zu töten um ein Menschenleben zu retten.

Es kommt eben auf den Nachbarn an. Wäre er in deinen Augen ein charakterlich wertvoller Mensch, würdest Du ihn bestimmt trotz aller Liebe zum Hund dem vorziehen. Töten ist ja überhaupt etwas Verwerfliches Mord ist das Ärgste und trotzdem töten wir die Tiere.

Insofern, denke ich, sind unsere Wertvorstellungen bezüglich Mensch und Tier verschieden. Ich möchte auch kein Tier erlegen, um mich davon zu ernähren, wie ich auch keinen Menschen erlegen möchte, um mich von ihm zu ernähren.

Du bist aber besonders brav. Ich könnte schon ein Tier erlegen um mich zu ernähren, natürlich nur, wenn es unbedingt sein muss. Einen Menschen erlegen? Viele tun dies im Krieg, jedoch ohne sich von ihm zu ernähren. Kannibalen gibt es. Ich denke an den Menschenfresser von Rothenburg. Doch in der Not, wie du ja wissen wirst, nach einem Flugzeugabsturz hat man um zu überleben von den gefrorenen Leichen gegessen. Doch das sind Extreme.


Und ich bin auch davon überzeugt, dass der Mensch nicht auf fleischliche Nahrung angewiesen ist. Und warum Pflanzen umbringen, um sich zu ernähren? Wenn ich einen Apfel esse, stirbt kein Bäumchen.
Anders sieht es in der Industrie aus, wo Holz eine große Bedeutung hat. Insofern beteilige ich mich ja auch an "Pflanzenmord". Das sehe ich ein.

So streng muss man es auch nicht nehmen, obwohl es ja richtig ist, dass die Pflanze auch ein Lebewesen ist.


Ich meine, du hast Recht, ich hab schon so manch Lebewesen beim bloßen Spazierengehen umgebracht.
Aber da gibt es meines Erachtens einen gewichtigen Unterschied, ob ich aus Versehen auf einen Wurm trete, tausende Mikroorganismen bei der Köperhygiene das Leben nehme oder ob ich Tiere systematisch züchte und sie dann zu tausenden schlachte.

Richtig. Scheußlich finde ich auch, wenn die Tiere vor der Schlachtung durch den Transport gequält werden. Da werden schon sehr viele Sünden begangen. Da wäre der schnelle Tod eine bessere Lösung.


Nach ein paar Überlegungen sehe ich aber doch ein, dass der Satz "Fleisch essen ist Mord" nicht ganz der Wahrheit entspricht. Und zwar insofern als man das Wort "Mord" für eine "moralisch verwerfliche Tötung" benutzt.
Ist jemand der Ansicht, dass Tiere töten moralisch verwerflich ist, dann darf er meinem Rechtsempfinden nach Schlächter als Mörder bezeichnen. Da ich jedoch nicht dieser Ansicht bin, sollte der Satz für mich unzutreffend sein.

Ich esse auch Fleisch, sogar sehr gern, jedoch nur zweimal in der Woche, da gehört der Fisch auch schon dazu. Sonst esse ich Gemüse wie es eben auf dem Markt angeboten wird. Ich bin nicht so brav wie du, habe aber kein schlechtes Gewissen und fühle mich gesund.

Menschen, die Tiere essen, sind keine Mörder, auch nicht die, welche sie für die anderen Menschen schlachten. Unser Körper braucht nämlich auch das tierische Eiweiß. Vom christlichen Glauben her, darf man sich die Tiere auch auf diese Weise nutzbar machen. Wichtig ist, dass das Tier nicht unnötig gequält wird.

Leider bin ich nicht so brav wie Benjamin.

Alles Liebe und Gute für alle Menschen, sowohl für Vegetarier als auch für Fleischesser.

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