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„Gedanken im November“

Jan Amos

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11. April 2003
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404
„Gedanken im November“

„Zum Gedenken der Opfer“

Letzte Nacht wurde die Uhr um eine Stunde zurückgedreht und somit begann heute offiziell die dunkle Jahreszeit.

Es ist guter Brauch, dass wir im November mehrere Gedenktage haben, an denen wir uns unserer eigenen Zeitlichkeit besonders bewusst werden. Die katholische Kirche gedenkt zu Allerseelen und die evangelischen Kirchen am sog. Ewigkeitssonntag - also dem Totensonntag - ihrer verstorbenen Gläubigen.

Am Volkstrauertag, der ein politischer Gedenktag ist, wird der Opfer der Kriege, der Gewalt und des Terrors gedacht.
In der Bundesrepublik Deutschland wird am Volkstrauertag Jahr für Jahr an die Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert, und die beiden Weltkriege werden als Mahnung für die nachgeborenen Generationen ins Bewusstsein gerufen. Anderswo denkt man offensichtlich anders darüber und dort darf hemmungslos nationalistische Politik vorangetrieben werden. Schon erscheint - noch gespenstisch und schemenhaft - ein neuer viel schrecklicherer Krieg Möglichkeit zu werden; und man scheut sich nicht andere Völker mit hineinzuziehen, um die eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen zu verfolgen.
Deshalb können wir nur hoffen, dass die Mahnungen, welche in den Gedenkfeiern an den genannten Feiertagen Politiker und Geistliche aussprechen, ernst genommen werden und sich viele Menschen mit friedlichen Mitteln gegen neue Kriegstreibereien wehren. Hier sollte uns Mahatma Gandhi ein leuchtendes Vorbild sein.
Aber auch zu Weihnachten wird der Friede in den christlichen Ländern und in Jerusalem jedes Jahr auf’s neue beschworen und bereits am dritten Feiertag scheint alles vergessen zu sein.

Politiker arbeiten am Zusammenwachsen Europas, und aus ehemaligen Gegnern wurden Verbündete, ja sogar Freunde. Weitere frühere Gegner Deutschlands drängen darauf, in das gemeinsame Europa integriert zu werden. Deshalb ist es auch hier notwendig, im offenen Dialog alte Feindschaften und menschenverachtende Verbrechen sachlich und ohne Polemik zu benennen, damit diese endgültig der Geschichte anheim gegeben werden können und nicht als Zeitbombe im Keller Europas weiterticken. Geschichtsverdrängung und Geschichtsfälschung sind kein gutes Fundament, um für immer Frieden zu erzielen.
Auch ich gehöre zur Erlebnisgeneration des 2. Weltkrieges und in wenigen Jahren werde ich nicht mehr unter den Irdischen sein. Deshalb möchte ich gerade die eingangs genannten Gedenktage zum Anlaß nehmen, um an unserer aller Zeitlichkeit zu erinnern, um die noch verbleibende Zeit dafür zu nutzen, verstärkt für den Frieden unter den Menschen und Völkern zu werben und weitere Betroffene zu ermuntern dafür einzutreten, egal wie viel Leid der Einzelne auch ertragen mußte.


Meine weiteren Ausführungen stelle ich deshalb unter das Motto:

„Gedenke der eigenen Zeitlichkeit“

Immer wieder fragt der denkende Mensch, der das Thema Tod nicht verdrängt und in dem Bewußtsein lebt, dass das ewige Leben nicht im Stoff und den irdischen Eitelkeiten zu suchen ist, wann werde ich von dieser Bühne abtreten, um zu neuen Ufern aufzubrechen, wie es von Hermann Hesse am Ende seines Gedichtes „Stufen“ ausgedrückt wird; ich zitiere:

„Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden....
Wohl an denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“

Bisher hat noch kein Mensch darauf Antwort geben können, wann dieser Termin sein wird, und wenn eine Kartenlegerin die Todeszeit voraussagt und diese dann tatsächlich pünktlich eintritt, handelt es sich meines Erachtens eindeutig um Selbstsuggestion.
Die wahre Antwort gibt das Buch der Bücher, wo es heißt: „Wir kennen weder Zeit noch Stunde.“
Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt. Normalerweise können wir den Zeitpunkt beider nicht bestimmen, aber worauf wir Einfluss haben, ist das Leben zwischen diesen beiden Ereignissen. Dafür wurde uns von Gott der freie Wille gegeben. Im Gegensatz zum Tier, das nur reflexmäßig auf die Gesetze des Lebens reagieren kann, ist der Mensch in der Lage, sein Tun zu überdenken und abzuwägen, um selbst zu entscheiden, wie er wann und worauf reagieren will. Dies gilt sowohl in der Familie wie im Freundeskreis, im Beruf, im Volk und in der Welt.

Wir finden die ausgefallensten Gründe als Entschuldigung, um uns zu rechtfertigen, wenn wir unsere Zeit und Energie auf Dinge anwenden, die eigentlich gar nicht so wichtig sind, die wir aber für äußerst wichtig halten. Das Leben ist aber zu wichtig, um es nicht ernst zu nehmen!
Deshalb sollten wir jeden Tag so leben, als wäre es der letzte auf dieser schönen Erde und sich an Gottes Schöpfung erfreuen, denn wo wir auch wachen Blickes hinsehen, die Welt ist voller Schönheit, wir brauchen nur die Stärke und die Weisheit, um das Wesentliche vom Nutzlosen zu unterscheiden.

Der bekannte amerikanische Indianerhäuptling Seattle hat Mitte des vorherigen Jahrhunderts seine poetischen Naturbetrachtungen geschrieben, er war sich der Isolation des weißen Mannes von der Natur und ihrem wahren Wesen bewußt, und er drückte es folgendermaßen aus: „Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys – und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie.“
Hier kommt unsere besondere Verantwortung für die Erde und die Natur zum Ausdruck! Stattdessen gilt weiterhin das alttestamentliche Bibelwort: „Nach uns die Sintflut“, und die Menschen tun alles Erdenkliche, um unseren Lebensraum zu schädigen.

Wenn es uns vergönnt war, naturverbunden aufzuwachsen und wir in unserer Erinnerung weit zurückgehen, waren wir alle gewissermaßen solche Naturkinder, denn in unserer Kindheit haben wir ähnlich empfunden, jedenfalls ist es mir so ergangen und ich erinnere mich gern daran, wie ich damals die Natur um mich herum entdeckte, wie ich am Abend zum gestirnten Himmel aufsah, die wechselnden Mondphasen waren mir lange Zeit ein Rätsel. Wie schön war es, an einem Bach zu sitzen und dem Wasser zuzusehen, wie es Steine umspülte und sprudelte, oder wie fasziniert war ich von jedem Gewitter, von der Folge von Blitz und Donner. Wie berauschend ist nicht nur die sommerliche Blütenpracht, sondern auch das Farbenspiel der herbstlichen Wälder!

Wie wunderschön ist gerade in der kommenden Jahreszeit ein winterlicher Spaziergang, wenn die Sonne den mit Rauhreif geschmückten Wald bescheint und wenn man dann das einzelne von Eiskristallen geränderte Blatt betrachtet, oder die feinen Fäden der Spinnenweben bewundern kann.
Vieles von all dem ist uns im Laufe des Lebens abhanden gekommen, da der tägliche Kampf ums Dasein Vorrang hatte. Deshalb müssen wir versuchen, unsere Innen- und Außenwelt, das heißt unsere Seele, also unser Harmonieempfinden mit der stofflichen Welt bzw. mit der Umwelt und somit unser Erleben in Einklang zu bringen.

Begnadete Komponisten haben uns wunderschöne Musiken hinterlassen. Von großen Denkern durch alle Zeiten hinweg sind uns weise Gedanken und Texte überliefert, die uns sehr viel geben können, und hervorragende Künstler haben uns Kunstschätze gegeben, die uns in Museen zugänglich sind.


Die Freude an der Kunst, aber auch die Freude an der Natur, also an Gottes Schöpfung, hilft uns, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen. Wir müssen uns nur umschauen, es liegt alles bereit, um uns zu erfreuen. Vielleicht müssen wir nur eine neue, besser gesagt alte ganzheitliche Sicht entwickeln, um zu uns selbst zu finden. Dazu gibt es ein schönes Wort:
„Alles Sein ist Werden. Es ist gut. Wanderer der Welten hier auf Erden hör zu mit dem Herzen, versteh‘ mit offenem Geist und du wirst niemals den Mut verlieren.“
Ja, die ganze Schöpfung in all ihren Erscheinungsformen, ob Mineral, Pflanze oder Tier, das ständige Werden und Vergehen, alle vier Jahreszeiten, alles hat seinen ganz eigenen Reiz und seinen besonderen Zauber, und hinter allem steht ein weiser nie begriffener Geist.

Ja es wird Zeit zu lernen, das Leben wieder aus dieser ganzheitlichen Sicht zu betrachten. Auch die modernen Physiker gehen davon ab, alles nur nach Maß und Zahl zu beurteilen. Sie sind mittlerweile sehr wohl bereit, eine nicht nachweisbare aber doch vorhandene Kraft zu akzeptieren, die die verschiedenen Religionen Gott nennen.

Es liegt an jedem selbst, ob er sich treiben und manipulieren lässt oder ob er das Leben aktiv erlebt, und was er daraus macht oder wie er dieses verinnerlicht.
Keiner hat es treffender formuliert als Goethe in seinem Gedicht: „Selige Sehnsucht“, wenn er sagt:

„Und solange du das nicht hast,
dieses: Ewige Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
auf dieser dunklen Erde.“

Wie bereits gesagt, ist der November besonders geeignet, dass wir über uns selbst nachdenken, damit wir uns der Zeitlichkeit bewusst werden.
Jeder möge an seinem Platz, an den er vom Schicksal gestellt wurde, daran arbeiten, dass die Welt für alle Menschen ein Ort des Friedens wird und wo Friede herrscht, dieser nicht mutwillig in Gefahr gebracht wird.

Jan Amos
26. Oktober 2003
 
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Es naht der November und wie jedes Jahr, pünktlich zu den alten heidnischen Gedenktagen der Toten, dürfen wir wieder die besinnlichen Predigten der Politiker und des Klerus über uns ergehen lassen.


Original geschrieben von Jan Amos
Die katholische Kirche gedenkt zu Allerseelen und die evangelischen Kirchen am sog. Ewigkeitssonntag - also dem Totensonntag - ihrer verstorbenen Gläubigen.
Und sie sind dann ganz traurig, ob der im Auftrage der katholischen Oberpopen bis aufs Mark gefolterten und bei lebendigem Leibe verbrannten Glaubensbrüder und -Schwestern, deren gesamtes Familienvermögen sich die christlichen Amtskirchen zusammen mit den allzu willigen Vollstreckern unter den Nagel rissen, und man gedenkt all der Opfer, welche die Katholen feige und grausam hinmetzelten.

Mit "Gott will es" haben die Katholiken entgegen aller Abmachungen den größten Teil der Zivilbevölkerung des besetzten Jerusalem grausam hingeschlachtet.
Mit dem Ruf "Gott wird die Seinen schon erkennen" sollen die Katholen auf ihrer Ketzerjagd ganze Städte entmenscht und ganze Landstriche entvölkert haben, ohne Rücksicht, ob Katharer (pöhse Ketzer) oder Katholiken (die Guten).

>>>>>>>> Am Volkstrauertag, der ein politischer Gedenktag ist, wird der Opfer der Kriege, der Gewalt und des Terrors gedacht. <<<<<<<<

Und daß auch genug Opfer zu betrauern sind, dafür sorgen noch heute die Christen, wie man bei den als Soldaten gepreßten Kindern in Ruanda und Kongo sehen kann, nachdem ihr Dorf und ihre Familie vor ihren Augen hingeschlachtet wurde, denn es sind meist gläubige Katholiken, die diese Grausamkeiten begehen.

Vor 100 Jahren haben die Katholen die Gegend aggressiv missioniert und die Menschen durch ihr bekanntes Geburtenkontrollverbot in Überbevölkerung, Hunger und Elend gestürzt. Die an den Massakern mitverantwortlichen Katholenbischöfe wurden durch das katholische Rom vor der Vollstreckung der Gerichtsurteile in Sicherheit gebracht.

Der Massenmörder Bush ist Christ, Stalin hat ein christliches Priesterseminar besucht und Hitler hat als Katholik natürlich nicht die Christen, sondern die angeblichen "Jesusmörder", nämlich die Juden verfolgt und ihr Vermögen einkassiert, so wie es damals die katholische Kirche bei Hexen und Ketzern praktizierte.


>>>>>>>>>>>> Immer wieder fragt der denkende Mensch, der das Thema Tod nicht verdrängt und in dem Bewußtsein lebt, dass das ewige Leben nicht im Stoff und den irdischen Eitelkeiten zu suchen ist, wann werde ich von dieser Bühne abtreten, um zu neuen Ufern aufzubrechen, ... <<<<<<<<<<<<<


Ist das so?
Du fragst Dich vielleicht nach dem "Wann", falls Du aufrichtig bist, ich frage mich - wenn überhaupt - nach dem "Wie".

Wir leben im Hier und Jetzt, und mit ihren Jenseitsmärchen haben die christlichen Amtskirchen schon genug Schaden angerichtet.


>>>>>>>>> Wie bereits gesagt, ist der November besonders geeignet, dass wir über uns selbst nachdenken, damit wir uns der Zeitlichkeit bewusst werden.
Jeder möge an seinem Platz, an den er vom Schicksal gestellt wurde, daran arbeiten, dass die Welt für alle Menschen ein Ort des Friedens wird und wo Friede herrscht, dieser nicht mutwillig in Gefahr gebracht wird. <<<<<<<<<<<<

Deshalb: austreten!
 
Hallo, Jan Amos:

Auf Deine besinnlichen Worte will ich nicht einzeln im Inhaltlichen antworten. Zu vieles risse da auch zwischen uns Gräben auf. Und das will ich nicht, denn mir ist der Ernst -das ernsthafte Bemühen, uns an das Stirb und Werde zu erinnern - Deiner Botschaft klar.

In diesem Sinne, gebe ich Dir Recht, wenn uns der November dazu besonders einlädt.

Aber - das ist mein Credo und wie alle Glaubensbekenntnisse von Verstößern gegen sie geprägt -
der Endlichkeit sollte sich jeder Mensch jederzeit im Bedenken seines Tuns bewusst sein.


Liebe Grüße

Majanna
 
Gedanken im November

Hallo Alzii,

Zitat Alzii: >>>“Es naht der November und wie jedes Jahr, pünktlich zu den alten heidnischen Gedenktagen der Toten, dürfen wir wieder die besinnlichen Predigten der Politiker und des Klerus über uns ergehen lassen.“<<<

Ja, so ist es und dann komm ich mit meinem Senf auch noch daher.

---------------
Deine Anklagepunkte gegen die kath. Kirche und gegen kath. Gläubige sehe ich natürlich ähnlich, aber das betrifft - vielleicht außer Hitler und Stalin – im „Glaubenseifer“ verblendete und irregeleitete Menschen, also nicht alle Christen.
All die Gräueltaten welche von Dir genannt und auch jene die nicht genannt wurden, haben aber nichts mit der christlichen Botschaft, die uns in der Bergpredigt überliefert wurde gemeinsam, deshalb bin auch ich schon vor Jahren aus dem „durch Zwangstaufe angehörenden“ Verein ausgetreten.
Hier trenne ich sehr bewusst, zwischen „Christentum“ und „Amtskirche“ die sich der christlichen Botschaft bemächtigt hat, und diese in ihrem Sinne zurechtbog, um damit weltliche Macht zu erlangen und vor allem auch auszuüben. Glücklicherweise ist diese Macht weitgehend gebrochen.

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>>>“Wir leben im Hier und Jetzt, und mit ihren Jenseitsmärchen haben die christlichen Amtskirchen schon genug Schaden angerichtet.“<<<

Diese Deine Sichtweise sei Dir unbenommen, ich jedoch bin davon überzeugt, dass ich nicht NUR hier und jetzt lebe, sondern, mein Glaube ist, dass der spirituelle Teil, wie immer er auch genannt wird, ob göttlicher Funke oder Seele, unsterblich ist. An anderer Stelle habe ich schon einmal geschrieben, dass ich davon überzeugt bin, dass wir als Geistwesen präexistent sind und wir in beide Richtungen in die Ewigkeit sehen müssen. Nur sind uns diese Blicke, so lange wir in der Materie gefangen sind verwehrt, deshalb ist mir diesbezüglich auch klar, dass diesbezüglich jedes Wissen und jeder Glaube, Spekulation ist. Aber damit kann ich leben und ich warte die Zeit ab, bis der Schleier gelüftet wird. Somit ist die Frage nach dem „Wann“ beantwortet, allerdings das „Wie“ kann ich nicht oder kaum beeinflussen, es sei denn, ich setze meinem diesseitigen Leben selbst ein Ende.

MfG
Jan Amos
 
Original geschrieben von Jan Amos
Ja, so ist es und dann komm ich mit meinem Senf auch noch daher.
Ja, Dein erster Beitrag erinnert mich ein wenig an eine evangelische Predigt aus meiner Kinderzeit ... :rolleyes:


>>>>>>>> All die Gräueltaten welche von Dir genannt und auch jene die nicht genannt wurden, haben aber nichts mit der christlichen Botschaft, die uns in der Bergpredigt überliefert wurde gemeinsam, deshalb bin auch ich schon vor Jahren aus dem "durch Zwangstaufe angehörenden" Verein ausgetreten. <<<<<<<

Viele junge Christen berufen sich heute auf einen Jesus und die Bergpredigt.
Auch der Zimmermannssohn soll intolerant und unnachgiebig gewesen sein:
die Frau, die um die Heilung ihrer aussätzigen Tochter bittet, weist er schroff ab, er sei nur gekommen für die Kinder Israels.
Er droht mit dem Glutofen, in den angeblich alle Ungläubigen geworfen werden -
es existieren wohl noch einige Beispiele -
"Christos" ist ein alter Königstitel, und ob Jesus je gelabt hat, ist mehr als zweifelhaft.


>>>>>>>>> Hier trenne ich sehr bewusst, zwischen "Christentum" und "Amtskirche" die sich der christlichen Botschaft bemächtigt hat, und diese in ihrem Sinne zurechtbog, um damit weltliche Macht zu erlangen und vor allem auch auszuüben. Glücklicherweise ist diese Macht weitgehend gebrochen. <<<<<<<<<<<<<<<

Sie hat noch wesentlich mehr Macht, als die meisten ahnen ...



>>>"Wir leben im Hier und Jetzt, und mit ihren Jenseitsmärchen haben die christlichen Amtskirchen schon genug Schaden angerichtet."<<<

Diese Deine Sichtweise sei Dir unbenommen, ich jedoch bin davon überzeugt, dass ich nicht NUR hier und jetzt lebe, sondern, mein Glaube ist, dass der spirituelle Teil, wie immer er auch genannt wird, ob göttlicher Funke oder Seele, unsterblich ist.

Ich kritisiere nicht Deine Metaphysik oder Dein Jenseitsbild, über solche Themen läßt sich eh nur spekulieren.
Mich stört vielmehr die Einstellung, die leicht aus einem Jenseitsglauben resultieren kann.
Ich habe den Eindruck, daß viele Jenseitsgläubige dieses (Erden)Leben nicht ernst nehmen und sich hier aufführen, wie ein betrunkener Gast in einer Kneipe.
Sie randalieren, zertrümmern die Einrichtung und prellen die Zeche.

Der christliche Glaube ist nun einmal eine jenseitige Erlösungsreligion, und viele Christen scheinen das als Freibrief zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage zu sehen.
 
Original geschrieben von Alzii
Ich habe den Eindruck, daß viele Jenseitsgläubige dieses (Erden)Leben nicht ernst nehmen und sich hier aufführen, wie ein betrunkener Gast in einer Kneipe.
Sie randalieren, zertrümmern die Einrichtung und prellen die Zeche.
Und weil die säkuklarisierte Welt denen das Zertrümmern verbietet, deswegen ist die Religion noch lange keine friedliebende Religion. Die Quelle des Humanismus der westlichen Welt ist die atheistische Aufklärung. Möglicherweise auch die Bergpredigt. Aber nicht die christliche Religion im Gesamtpaket. Die hat nämlich sehr viel mit paulinischem Hass und paulinischer Hölle zu tun.

Gysi
 
Ich mag den November und seine Melancholie. Ich liebe die Sonne in den Novembertagen, weil sich die Blätter in ihrer ganzen Farbenpracht noch einmal im Sonnenlicht räkeln. Ich mag den Novembernebel. Einmal möchte ich gerne im Nebel am Strand spazieren. November in Venedig erleben. Ich mag es im warmen Zimmer zu hocken und die ersten Kerzen anzuzünden. Ich denke dabei gerne an die Menschen, die verstorben sind aber mich eine Zeit in meinem Leben begleitet und beeinflusst haben. Es ist für mich immer die Zeit persönliche Jahresbilanz zu ziehen. Die Krähen sind wieder da. Es ist schön die Tierwelt zu beobachten wie sie sich einen Wintervorrat zulegen. Wie fleißig und emsig sie dabei sind.

Ich glaube nicht an die Wiedergeburt oder die Seelenwanderung. Aber… Wenn ich sterbe, möchte ich in einem Erdengrab begraben werden. (Nicht in der Familiengruft) dann kommen die Würmer und fressen mich. Ein Vogel frisst den Wurm und dann fliege ich im Vogel rund um die Welt über Berge, Täler, Flüsse… Was ich damit meine… Muter Natur hat mich mein Leben lang ernährt. Nach meinem Tod bleibe ich in diesem Kreislauf in dem mein Körper andere Lebewesen ernährt.
 
Hallo ihr ...

meine meinung war immer:

wir gedenken viel zu viel den toten ...

erst wenn jemand tot ist, ist er interessant, solange er lebt, kümmert sich niemand, interessiert es keinen ...
denkt an all die maler z.b., die ihr leben in not und armut verbracht haben und erst im tod wurden ihre werke etwas wert. oder auch jesus, den ich für den auslöser für diesen totenkult halte ... er im tod ging sein glaube um die welt ...

kein wunder, dass heute so viele nur noch über krankheit wissen sich aufmerksamkeit zu verschaffen, es so viele amok-läufer gibt, die sich und andere töten, so viele selbstmörder ...

der tod ist scheins das einzige was uns noch zu wecken imstande ist ...

da stirbt ein mann nach langer, qualvoller krankheit und kein mensch hat danach gefragt und jetzt ist er gestorben und in aller munde. alle erinnern sich plötzlich an die alten geschichten und man sieht verklärte gesichtsausdrücke, die ja nur bedeuten können, dass sie sich das für sich nach ihrem tod wohl auch wünschen ... dann wenigstens mal in aller munde zu sein ... :(



der november ist für mich eine zeit der rückbesinnung. wie die natur so kehren die kräfte zurück zu mir, meine energie versiegt langsam ... kehrt zurück, um sich zu erneuern - hoffe ich :) man läßt alles los und gehen, schaut was bleibt und bestand hat ... und läßt alles andere fallen ...

ich fühle da wie akelei ... die natur zeigt noch einmal ihr schönstes kleid ... und dieses jahr ist es besonders schön, weil wir so viele sonnige tage haben ...
 
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