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Abtreibung und der Wert des Lebens

Bionic

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1. August 2010
Beiträge
125
Wie seht ihr Abtreibungen? Ich find sie nicht alzu gut, finde aber schon eher dass die Frauen das Recht dazu haben. Beschönigen muss man da allerdings nichts! Abtreibungen kann man ja von der persönlichen und von der gesellschaftlichen Seite her sehen. Wie seht ihr die Abtreibung von der biologischen Entwicklung her? Kann sie einen Sinn für das Leben an sich haben? Das frage ich mich auch bei Suizid-Täter. Könnte sich das ähnlich verhalten, wie bei Zellen im Organismus, die zum Wohle der Allgemeinheit absterben? Vermutlich ist diese Vorstellung übertrieben, oder? Kann grundsätzlich jedes Leben lebenswert sein? Auch wenn es mit den größten Schmerzen und Schwierigkeiten verbunden ist? Was ist zB mit siamesischen Zwillingen? Weitere Überlegungen sind erwünscht.
 
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AW: Abtreibung und der Wert des Lebens

Wie seht ihr Abtreibungen? Ich find sie nicht alzu gut, finde aber schon eher dass die Frauen das Recht dazu haben. Beschönigen muss man da allerdings nichts! Abtreibungen kann man ja von der persönlichen und von der gesellschaftlichen Seite her sehen. Wie seht ihr die Abtreibung von der biologischen Entwicklung her? Kann sie einen Sinn für das Leben an sich haben? Das frage ich mich auch bei Suizid-Täter. Könnte sich das ähnlich verhalten, wie bei Zellen im Organismus, die zum Wohle der Allgemeinheit absterben? Vermutlich ist diese Vorstellung übertrieben, oder? Kann grundsätzlich jedes Leben lebenswert sein? Auch wenn es mit den größten Schmerzen und Schwierigkeiten verbunden ist? Was ist zB mit siamesischen Zwillingen? Weitere Überlegungen sind erwünscht.


ich weiß zwar nicht, wie das bei bionischen Systemen ist, aber normale Menschen müssen zumindest hier im Forum um ihre ausdrückliche Löschung bitten...

Der Rote Baron
 
AW: Abtreibung und der Wert des Lebens

Wie seht ihr Abtreibungen?
Ich find sie nicht alzu gut,

Abtreibungen mag ich nicht, weil es eine bewusste
Tötung ist, die nichts mit dem Überleben oder der Nahrungsaufnahme
des Menschen zu tun hat


finde aber schon eher dass die Frauen das Recht dazu haben.

Ja, dem stimme ich zu, in den extremsten
Fällen, wenn die Frau ohne Abtreibung den frühzeitigen Tod
zu erleiden hätte - meine philosophische Betrachtung
benenne ich am Schluss


Beschönigen muss man da allerdings nichts! Abtreibungen kann man ja von der persönlichen und von der gesellschaftlichen Seite her sehen.

Hierzu möchte ich erwähnen, dass ich es positiver
erachte, wenn potentielle Abtreibungskinder geboren werden
und dann in staatliche oder kommune Obhut übergeben werden,
was allerdings noch sehr zu wünschen übrig lässt, da der Staat
und auch die Kommune, sich nicht auf persönliche Weise
wohlwollend einsetzen, sondern sich ihr Augenmerk nur auf
das Neugeborene richtet.....nur wenige zeigen Verständnis
in gesellschaftlicher Hinsicht....


Wie seht ihr die Abtreibung von der biologischen Entwicklung her? Kann sie einen Sinn für das Leben an sich haben? Das frage ich mich auch bei Suizid-Täter.

Meiner Ansicht nach sind alle Suizidtäter und Suiziddenker
und potentielle Suizidgefährdete, sowohl wie Mordtäter (ohne Notsituation)
"doch noch geborene Abtreibungskinder", drum gehe ich hier mit deiner
Zellenbetrachtung konform (Ich selbst bin auch ein nicht abgetriebenes
Erzeugnis)


Könnte sich das ähnlich verhalten, wie bei Zellen im Organismus, die zum Wohle der Allgemeinheit absterben?

Zum Wohle der Allgemeinheit ist, würde ich meinen,
übertrieben, eher zur geordneten Arterhaltung der Menschheit....


Vermutlich ist diese Vorstellung übertrieben, oder?

Finde nicht, dass deine Vorstellung übertrieben ist,
sondern, dass diese Vorstellung nur nicht den Mehrheitszuspruch
erreicht....


Kann grundsätzlich jedes Leben lebenswert sein? Auch wenn es mit den größten Schmerzen und Schwierigkeiten verbunden ist?

Das ist nur die Meinung und Ansicht jener,
die nicht von diesem "Grundsätzlichen" betroffen sind
und es als Außenstehender beurteilen....


Was ist zB mit siamesischen Zwillingen? Weitere Überlegungen sind erwünscht.

Hierzu kann ich mich nicht äußern,
denn diese zu trennen oder nicht, liegt nicht in meinem
Fassungsvermögen, ich lönnte mich nichtmal entscheiden,
wer von beiden überleben soll, wenn es heißt: Sollen beide
sterben oder wer soll gerettet werden, wenn feststeht, dass
bei Nichtoperation auf jedenfall beide sterben......

Im Bezug Abtreibung erachte ich die siamesischen Zwillinge
nicht dazugehörig, bin eher der Annahme, dass dies andere
Ursachen hat

Gruß

Nicandra
 
AW: Abtreibung und der Wert des Lebens

Abtreibungen mag ich nicht, weil es eine bewusste Tötung ist, die nichts mit dem Überleben oder der Nahrungsaufnahme des Menschen zu tun hat
Ja das sehe ich schon ähnlich, nur finde ich eben schon, dass die Frau schon das Recht hat über das zu entscheiden.
Hierzu möchte ich erwähnen, dass ich es positiver erachte, wenn potentielle Abtreibungskinder geboren werden
und dann in staatliche oder kommune Obhut übergeben werden
Das sehe ich eigentlich auch so. Nur finde ich darf eine Frau nicht dazu gezwungen werden, ein Kind auszutragen. Was hälst du von Babyklappen?
Meiner Ansicht nach sind alle Suizidtäter und Suiziddenker
und potentielle Suizidgefährdete, sowohl wie Mordtäter (ohne Notsituation)
"doch noch geborene Abtreibungskinder", drum gehe ich hier mit deiner
Zellenbetrachtung konform (Ich selbst bin auch ein nicht abgetriebenes
Erzeugnis)
Alle kann sicher nicht stimmen. Das ist aber nur deine persönliche Meinung?
Studien hast du dazu sonst keine, oder? Das hab ich mir so noch nie überlegt gehabt. Dann glaubst du also, dass eine gewollte Abtreibung so einen Schaden hinterlassen kann? Was wäre das dann genau? Unterbewusst wahrgenommene Ablehnung, oder nur wenn sie es erfahren hätten, dass sie eigentlich abgetrieben hätten sollen werden?
Zum Wohle der Allgemeinheit ist, würde ich meinen, übertrieben, eher zur geordneten Arterhaltung der Menschheit....
Was würde das dann bedeuten? Dass von den Suizid-Tätern eine Gefährdung für die Gesellschaft ausgegangen wäre? Ich meine mit solchen Überlegungen, muss man schon vorsichtig sein.
Im Bezug Abtreibung erachte ich die siamesischen Zwillinge nicht dazugehörig, bin eher der Annahme, dass dies andere Ursachen hat
Es geht ja nicht nur um Abtreibungen. Endlich mal Jemand mit dem man wirklich diskutieren kann. Danke dafür!
 
AW: Abtreibung und der Wert des Lebens

Uff - ein äußerst schwieriges Thema!

Ich muss gestehen, dass ich speziell beim Thema Abtreibung eine sehr unkonventionelle Ansicht vertrete. Ich überlegte über Jahre aus welchen Gründen ich welche Argumente für mich zulassen konnte, und welche nicht. Und stehe meinem eigenen Ergebnis auch heute noch kritisch gegenüber.

Zunächst bin ich im Generellen für die Möglichkeit der Abtreibung, und dies ohne den Zwang einen Grund / eine Rechtfertigung vor Dritten erbringen zu müssen. Zusätzlich halte ich es sogar ethisch vertretbar noch bis zum Zeitpunkt der Geburt/Entbindung zu abortieren.

Mir ist bewusst, wie kontrovers dies manche empfinden mögen; darum möchte ich mich versuchen zu erklären:
Ich sehe ein Kind im Mutterleib (irrelevant des Entwicklungsstandes, eben bis zur Entbindung) als Teil des Körpers der Mutter. Sie hat das Kind seit den ersten Zellteilungen nicht nur als Anhängsel mitversorgt, sondern es war ebenso ein Teil von ihr wie ein Arm oder Bein. Und da ich es als ethisch inkorrekt empfände einem Menschen vorzuschreiben, was er mit seinem/ihrem Körper tun darf oder nicht - so sehe ich es auch als falsch an einer Mutter verbieten zu wollen was sie mit dem Inhalt ihres Bauches zu tun oder lassen gedenkt. Bis zur Entbindung sehe ich das Kind daher als "Eigentum" der Mutter an, welches für mich keine eigenen Rechte hat. Erst mit der Entbindung/Geburt wird diese Körperliche Einheit getrennt, und dieser Rechtsanspruch verliert sich.

Argumentationen wie "die Vernichtung/Verhinderung potentiellen Lebens" empfinde ich als zu schwammig. Denn, schliefen Mann und Frau miteinander und verhüteten mit einem Kondom; so würde ebenfalls ein potentielles Leben verhindert.

Ein Problem, das ich für mich bisher noch nicht lösen könnte, ist der "Rechtsanspruch" bzw. Mitentscheidungsgewalt des Vaters. Intiutiv würde ich sagen, da das Kind zu gleichen Teilen aus Mutter und Vater besteht, so soll auch der Vater die gleichen Rechte wie die Mutter erhalten. Jedoch müssten bei gleichem Recht auch die gleichen Pflichten beider Seiten einher gehen, bzw. ist das Kind nicht so körperlicher Teil des Vaters wie der, der Mutter; was für eine höherwertige Entscheidungsmacht der Mutter spräche.



Den Wert des Lebens im Generellen zu definieren, scheint beinahe noch schwieriger. Um einen (objektiven) Wert des Lebens definieren zu können, so müsste man zunächst ein Objektives Ziel der Spezies Mensch finden. D.h., sich zumindest auf ein Ziel einigen, welches es vernünftiger Weise anzustreben gilt. Wenn dieses Ziel, wie Biologen und unser augenblicklicher Zeitgeist scheinen nahezulegen, der Fortbestand unserer Spezies gen der Ewigkeit darstellt - so ist der Wert eines Menschen in genau dem Beitrag zu messen, welcher er zur Erreichung eben dieses Zieles beiträgt.

Man könnte nun versuchen mich eines Selbswiderspruchs zu bezichtigen - auf der einen Seite Müttern Abtreibungungen erlauben wollen, und auf der anderen Seite menschliches Leben als Quelle des heheren Ziels menschlichen Fortbestandes zu sehen (was dessen Vernichtung auszuschließen scheint).
Hierzu möchte ich sagen, dass
a) der Lebenswert, der nur über ein gewisses universales Verständnis vom Ziel einer Spezies annährend definiert bzw. benannt werden kann, durch die Natur seiner Prämisse niemals Anspruch auf absolute Wahrheit erheben kann; das Ziel einer Spezies über die ihr individueller Lebenswert definiert werden kann, könnte genau so gut auch ein vollkommen anderes, als deren simpler Fortbestand, sein. Und,
b) selbst wenn der Fortbestand der Spezies Mensch das objektive Kollektivziel des Menschen darstellt, welches jedem Menschen einen Lebenswert garantieren würde; so ist niemals evident, dass nich eventuell auch der Tod / die Nichtexistenz einiger Menschen dem Fortbestand der Spezies dienlich sein könnte.

Ich hoffe ich konnte meine relativ krasse Ansicht wenigstens in einer halbwegs einleutenden Art und Weise erklären!

MfG, Xhanthan
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Abtreibung und der Wert des Lebens

Mit 28 Jahren habe ich abgetrieben, weil ich nicht schon wieder schwanger sein wollte.
Das war und ist mein gutes Recht und ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen!
Sehe ich die heutige Entwicklung in Deutschland, freue ich mich sogar, dass ich mich so entschieden habe. (2 Kinder reichen aus!)

Suizid habe ich auch schon gehabt, wegen Schmerzen (Arthrose) und, und, und
Ich wollte mein Leben beenden und hatte auch dabei kein schlechtes Gewissen. (Ich war wohl auf der Suche:confused:)

Letztendlich muss jeder wissen was er macht und ich mag in diesen Fällen keine Moralapostel!
Denn diese leben oft in ihrer eigenen Welt die nicht viel mit dem reelen Leben zu tun hat.
 
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