Wer die „Richtigen“ sind, wirst du mir bei Gelegenheit erklären, hoffe ich.
Wie so ein Mensch leben soll, in der Gewissheit zur "Gruppe der Richtigen" zu gehören, wird täglich tausendfach ausgemalt, in Filmen, Liedern, Geschichten ...
Ich habe dich bisher so erlebt, dass du auf das Maximum fixiert bist und alles, was darunter liegt, von dir zum Minimum abgewertet wird.
Du vergleichst eine fanatisierte Gruppe, wie die der ZJ, mit allen Gruppierungen, in denen sich Menschen zusammenfinden, weil sie gemeinsam ihr Leben besser gestalten können als in der Einsamkeit. Weil sie gemeinsam feiern wollen, gemeinsam trauern, gemeinsam Probleme anpacken, eben weil der Mensch ein soziales Wesen ist.
Du setzt unsere freien westlichen Gesellschaften in Anführungszeichen, weil sie nicht deinem Vorbild einer perfekten Gesellschaft entsprechen und du hältst sie für nicht wert, sich mit ihnen zu befassen und sie zum Besseren weiterzuentwickeln. Du wertest sie ab, obwohl du keine anderen Gesellschaften vorweisen kannst, in denen es besser zugeht.
Du machst keinen Unterschied in der Arbeitswelt, ob jemand malocht, um sich und seine Familie durchzubringen, obwohl er eigentlich seinen Job hasst, oder ob jemand seinen Arbeitsplatz als eine Möglichkeit ansieht, sich zu verwirklichen, seine Kreativität auszuleben, sich Herausforderungen zu stellen und daraus resultierende Erfolge zu genießen, sich beruflich, geistig und sozial weiterzuentwickeln, neben dem Geld, das er dabei verdient. Die Tatsache, dass sich sein Arbeitgeber dabei bereichert, interessiert ihn eigentlich nicht, weil er mit seinem Reichtum nicht unbedingt glücklicher ist, denn er muss schließlich das Unternehmerrisiko tragen.
Es heißt zwar, dass das Bessere der Feind des Guten ist, das soll allerdings nicht bedeuten, dass man durch die Fixierung auf das Bessere, es verpassen darf, das Gute zu schätzen, solange es vorhanden ist, denn die Alternative wäre Tristes pur.