• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wozu Ehe?

Werbung:
@scriberius Ich teile Ihre Sorge um den Bestand der Ehe: Allerdings sehe ich in der abstrakten Darstellung der Ehe und Familie eine überzeichnete, idealisierte Form, die den vielen neuen Rechtsverhältnissen nicht mehr gerecht wird.
 
Das "störungsanfällige Ideal" nennt sich eigentlich lebenslange Monogamie. Hältst du es wirklich für eine Aufgabe des Gesetzgebers, Vernunft in eine Ehe zu bringen ?
“Vernunft in eine Ehe zu bringen“ ist nicht Aufgabe des Gesetzgebers sondern ein seit Jahrhunderte lang geübter Versuch, der meistens an der Realität gescheitert ist.
 
Wobei sich das Problem mit der Frage "Ist die Führung einer Vernunftsehe vernünftig ?" auf die Spitze treiben lässt.
 
Interessanterweise hab ich betreffend der Antwort auf die gestellte Frage schon unterschiedlichste Phasen durchgemacht, mit verschiedensten Einstellungen.
Nachdem meine Eltern geschieden sind, lag es für mich erstmal nahe, mich wie zu fragen
warum man überhaupt eine Ehe schließt. Sich lieben, treu sind und zusammen leben kann man ja auch ohne dem Zeremoniell und der standesamtlichen Eintragung.
Mittlerweile - lehrreiche Beziehungen später - hat die Ehe für mich eine andere, wichtigere Bedeutung. Sie hat nun für mich etwas mit "sich vollkommen auf jemanden einlassen" zu tun. Denn - unabhängig davon, ob die Ehe nun tatsächlich für "immer" halten wird, beschließt man dadurch doch offiziell und ganz formell das restliche Leben miteinander verbringen zu wollen (ich lass eine kirchliche Ehe jetzt mal außen vor, weil für mich aufgrund meines Austritts nicht relevant). Und ich bin der Meinung das ist dann eine ganz andere Beziehung, als jene wie ich sie in letzter Zeit kennengelernt habe, bei welcher man zwar gerne zusammen ist, sich aber ja auf nichts wirklich einlassen will, weil es könnte ja sein, dass es nicht funktioniert. Verdammt noch mal, kann sich denn niemand mehr ernsthaft auf etwas einlassen, seinen Gefühlen folgen und ja, auch etwas riskieren?
Und, mal abgesehen von dieser meiner persönlichen aktuellen Meinung, hab ich vor einiger Zeit mal eine interessante Dokumentation gesehen, welche mich vor allem durch die Ehrlichkeit der vorgestellten Personen beeindruckt hat.
 
Ein junges Pärchen in Poona in den 70ern. Namen hab ich vergessen.

"Du Bhagwan, wir kennen uns jetzt 6 Monate und lieben uns so. Sollen wir heiraten?"

"Wenn ihr euere Beziehung beenden wollt, ja."
 
Genau, wer harmonisch mit Beziehungen leben will verzichtet auf die vertragliche Absicherung denn sie geht nach hinten los.
Heutzutage ist der selbstständige und selbstbewusste Mensch gefragt der ohne Abhängigkeiten seinen eigenen Weg geht.
Jede Form des Bindungszwangs ist eine Flucht vor dieser Verantwortung mit sich selbst.
Die Ehe ist ein altes Relikt aus bürgerlichen Zeiten als auch der Partner eine Form des Besitzes war und dieser Besitz abgesichert werden musste wie jeder Andere auch.
 
Genau, wer harmonisch mit Beziehungen leben will verzichtet auf die vertragliche Absicherung denn sie geht nach hinten los.
Heutzutage ist der selbstständige und selbstbewusste Mensch gefragt der ohne Abhängigkeiten seinen eigenen Weg geht.
Jede Form des Bindungszwangs ist eine Flucht vor dieser Verantwortung mit sich selbst.
Die Ehe ist ein altes Relikt aus bürgerlichen Zeiten als auch der Partner eine Form des Besitzes war und dieser Besitz abgesichert werden musste wie jeder Andere auch.


Guter wie ironischer Beitrag.
 
Werbung:
Zurück
Oben