Re: weberN
Original geschrieben von konstanze
anton weberN, robin!
Weiß ich doch! Klar kenne ich Webern. Die brühmten Orchsterstücke Opus sowieso. Du hast dich nur so lustig verschrieben, wo Gisbert doch in der Werbung arbeitet
Ja, Ligeti hat's drauf, auch Boulez, Nono nervt eher und lieber Lutowslawski als Pendercki, Lachenmanns letztes Streichquartett - super!
Aber Popmusik ist auch Kunst. Benutzt eben eine ganz andere Formensprache. Sollte man offen für sein.
Ansonsten stimme ich eher Gisbert zu: Natürlich kann man Kunst als etwas Gesellschaftliches beobachten. Dabei stellt man fest, dass der Begriff eines freien, "unkommerziellen" Künstlers eine Erfindung des späten 19 Jhds. ist und erst im 20. Jahrhundert seine volle Entfaltung fand... Nun kann man schlecht all die von Fürsten und Königen abhängigen aus der Kunst rausschmeißen...
Aber auch Boulez ist alles andere als arm und uneitel und selbst Lachenmann hat ein gutes Auskommen und will nachgeahmt werden. Wo also die Trennlinie ziehen?
Das Kunstsystem hat eigentlich genug eigene Kriterien, um Kunst als gelungen oder nicht zu bestimmen. Es ist also eine Schwäche des Systems, wenn es Aspekte wie Ruhm, Allüren, Marketing und Verdienst hinzuziehen muss. Im Umkehrschluss stören aber auch Ruhm und gutes Aussehen die Kunst nicht zwingend - sie irritieren den, der kein Kenner ist - und das sind viele.
Aber ein ehrlicher Banause ist mir immer noch lieber als ein falscher Snob (das war jetzt nicht auf dich gemünzt, Konstanze; aber auch in der zeitgenössischen Musik gibt es eine Menge Allüren, da findet man manchmal sogar ein Madonna-Video erfrischend)
Schöne Grüße