Mitnichten.
Man kann also sagen:
(i) Es gibt ein tätiges Prinzip.
(ii) Das tätige Prinzip bringt Ideen hervor oder hat Ideen.
(iii) Die hervorgebrachten Ideen unterscheiden sich vom hervorbringenden Prinzip.
(iv) <Geist> ist ein gängiger Name für etwas, das Ideen hat.
(v) Ideen sind das, was wir perzipieren.
(vi) Ideen können nur Ideen ähnlich sein.
(vii) Ideen sind passiv.
(viii) Sinnesideen sind die wahrgenommenen Dinge, deren Existenz im
Wahrgenommenwerden besteht.
(ix) Vorstellungsideen repräsentieren Dinge, von denen sie Ideen sind, aufgrund ihrer
Ähnlichkeit mit diesen Dingen.
(x) Von etwas, das nicht existieren kann, kann man keine Ideen haben.
(xi) Abstrakte Ideen wären Ideen von etwas, das nicht existieren kann.
(xii) Also kann es keine abstrakte Ideen geben.
(xiii) Denken ohne Sprache ist das bloße Vorstellen wahrnehmbarer Einzeldinge.
(xiv) Sprache ist ein erlerntes Prinzip zur tätigen Zeichenverwendung.
Was es aber heißt zu sagen, ein Ding existiert, das verdeutliche ich gerne am Beispiel der Mettwurst.
Sage ich, die Mettwurst, die ich esse, existiert, so heißt das, ich sehe, schmecke und fühle diese;
wäre ich ohne Mettwurst, aber die Mettwurst von mir in den Kühlschrank gelegt, so könnte
ich deren Existenz aussagen in dem Sinne, daß ich, wenn ich den Kühlschrank öffnete, jenen Gegenstand meiner Begierde, nämlich die Mettwurst, mühelos perzipieren könnte, es sei denn, meine Lieben hätten sich bereits daran zu schaffen gemacht.
Ist doch klar, oder?
Ach wie aufregend und was folgt aus der Schubladenzuweisung?
Ist eben ein ganz raffinierter Schwätzer, dieser Platon! Zahlen sehe ich auch nicht und dennoch kann man beweisen, daß die Länge der Diagonalen eines Quadrats der Seitenlänge Eins nicht mit rationalen Zahlen meßbar ist und ich kann genau angeben, was ich meine, wenn ich sage, ein Ding existiert. Sinnesideen muß man also überhaupt nicht beweisen und können Sie sich nunmehr auch denken, warum?