Ich lese gerade das „Lexikon der biblischen Irrtümer“ und war von folgender Aussage ziemlich erschüttert:
Rudolf Bultmann, einer der führenden Theologen des 20. Jahrhunderts, stellt fest, „dass nach der historischen Zuverlässigkeit der Überlieferungen der Bibel nicht gefragt werden DARF“.
Schon die ursprünglichen Texte wurden oft durch fehlerhafte Übersetzungen in ihrem Sinn verändert. Andere Stellen waren nicht spektakulär genug und wurden teils dramatisch geschönt. Ganze Geschichten samt ihren Hauptdarstellern wurden schlicht dazu erfunden, weil sie so schön ins Konzept passen.
Ursprünglich gab es wesentlich mehr Schriften. Erst die damals herrschenden Kirchenfürsten wählten mehr oder weniger willkürlich jene Texte aus, die die heutige Bibel bilden. Jahrhunderte lang wurde jede Forschung, die in irgend einem Bezug zu den heiligen Schriften stand, untersagt, doch unter dem Druck wissenschaftlicher Beweise musste sich die Kirche später doch von einer Reihe unhaltbarer Aussagen (die Sonne ist eine Scheibe, Jupiter, Saturn usw. sind Sterne, ...) verabschieden. Ebenso wurden im Laufe der Zeit urbiblische Gesetze (Steinigung ungehorsamer Söhne, Todesstrafe für Ehebrecher, ...) den moderneren Zeiten angepasst.
Was veranlasst nun die Kirche, an dieser Sammlung aufgemotzter Geschichten festzuhalten? Was hindert sie, auch anderen Forderungen der heutigen Zeit maßvoll nachzukommen? Wer an Gott glaubt, lässt sich auch von einer glaubhafteren Schilderung historischer Begebenheiten nicht daran hindern. Wer die göttliche Forderung nach einem „rechten Lebenswandel“ anerkennt, kann dies auch tun, ohne die einzelnen Erzählungen für wahr zu halten. Ist es nicht an der Zeit, die Geschichten aus dem Vordergrund heraus zu nehmen und sich mehr auf die Mysterien im Hintergrund zu konzentrieren?
Ist es Angst vor dem Machtverlust der Kirchen, die diese Schritte verhindern? Oder fürchten sich die Kirchenfürsten vor schwierigerer Manipulierbarkeit der Gläubigen, wenn sie die Wahrheit zulassen? Will man einfach einen „Geheimbund“, der auf einer gleichen Grundgeschichte basiert? Machen sie sich nicht im Gegenteil erst recht unglaubwürdig, wenn sie in der heutigen, aufgeklärten Zeit auf einer „Wahrheit“ beharren, die (in vielen Punkten) eindeutig widerlegt ist?
Die Bibel wurde zu Zeiten geschrieben, als die Menschen kaum Bildung hatten und das meiste Wissen mündlich überliefert und durch Gleichnisse begründet wurde. Heute hat der Mensch zu wesentlich mehr Wissen Zugang und ich glaube nicht, dass durch eine modernisierte Bibel die Grundfesten des Glaubens erschüttert werden.
Was denkt Ihr?
Konfuzi
Rudolf Bultmann, einer der führenden Theologen des 20. Jahrhunderts, stellt fest, „dass nach der historischen Zuverlässigkeit der Überlieferungen der Bibel nicht gefragt werden DARF“.
Schon die ursprünglichen Texte wurden oft durch fehlerhafte Übersetzungen in ihrem Sinn verändert. Andere Stellen waren nicht spektakulär genug und wurden teils dramatisch geschönt. Ganze Geschichten samt ihren Hauptdarstellern wurden schlicht dazu erfunden, weil sie so schön ins Konzept passen.
Ursprünglich gab es wesentlich mehr Schriften. Erst die damals herrschenden Kirchenfürsten wählten mehr oder weniger willkürlich jene Texte aus, die die heutige Bibel bilden. Jahrhunderte lang wurde jede Forschung, die in irgend einem Bezug zu den heiligen Schriften stand, untersagt, doch unter dem Druck wissenschaftlicher Beweise musste sich die Kirche später doch von einer Reihe unhaltbarer Aussagen (die Sonne ist eine Scheibe, Jupiter, Saturn usw. sind Sterne, ...) verabschieden. Ebenso wurden im Laufe der Zeit urbiblische Gesetze (Steinigung ungehorsamer Söhne, Todesstrafe für Ehebrecher, ...) den moderneren Zeiten angepasst.
Was veranlasst nun die Kirche, an dieser Sammlung aufgemotzter Geschichten festzuhalten? Was hindert sie, auch anderen Forderungen der heutigen Zeit maßvoll nachzukommen? Wer an Gott glaubt, lässt sich auch von einer glaubhafteren Schilderung historischer Begebenheiten nicht daran hindern. Wer die göttliche Forderung nach einem „rechten Lebenswandel“ anerkennt, kann dies auch tun, ohne die einzelnen Erzählungen für wahr zu halten. Ist es nicht an der Zeit, die Geschichten aus dem Vordergrund heraus zu nehmen und sich mehr auf die Mysterien im Hintergrund zu konzentrieren?
Ist es Angst vor dem Machtverlust der Kirchen, die diese Schritte verhindern? Oder fürchten sich die Kirchenfürsten vor schwierigerer Manipulierbarkeit der Gläubigen, wenn sie die Wahrheit zulassen? Will man einfach einen „Geheimbund“, der auf einer gleichen Grundgeschichte basiert? Machen sie sich nicht im Gegenteil erst recht unglaubwürdig, wenn sie in der heutigen, aufgeklärten Zeit auf einer „Wahrheit“ beharren, die (in vielen Punkten) eindeutig widerlegt ist?
Die Bibel wurde zu Zeiten geschrieben, als die Menschen kaum Bildung hatten und das meiste Wissen mündlich überliefert und durch Gleichnisse begründet wurde. Heute hat der Mensch zu wesentlich mehr Wissen Zugang und ich glaube nicht, dass durch eine modernisierte Bibel die Grundfesten des Glaubens erschüttert werden.
Was denkt Ihr?
Konfuzi