AW: Wie sich Information und Müll gleichermassen im Internet verbreitet
da muss ich zustimmen, das Meiste dürfte schon richtig sein. Nur die (vorgegebenen) Schlussfolgerungen sind es nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, die ebenfalls unterstellt, bzw. vorgegeben werden, um beim ansonsten relativ ahnungslosen Leser als einzig plausible Erklärung eine Chance zu haben. Ist er aber bereits besser bis gut informiert, bezüglich der Hintergründe, dann verfehlt diese Strategie ihr Ziel. Es ist für die allermeisten Leser auch nicht erkennbar, ob der Text informellen Charakter besitzt, oder operativen. Dazu bedarf es schon des ausgeprägten Sprachverständnisses, das bekanntlich nur bei einer kleinen Teilmenge der Fall ist.
Der entscheidende Vorteil des Internets liegt in der Möglichkeit, dass jeder Einzelne publizieren kann und eben nicht nur einige wenige Exponierte. Die Presse ist völlig gleichgeschaltet, praktisch alle übernehmen gerne Vorgekautes von den Agenturen und natürlich auch das operative Material der Thinktanks und Lobbyorganisationen. Was von einer Sekretärin oder gar einer Software in Form gebracht werden kann, erspart die mühsame Arbeit eines teueren Journalisten - und birgt auch nicht die Gefahr anzuecken, denn es haben ja die Anderen auch gebracht. Die Presse selbst, und die TV-Anstalten verbreiten meist wortlautidentisch den selben Text, und sei er auch falsch oder noch so manipulativ. Die Angst, etwas nicht den Tatsachen entsprechendes weiterzugeben ist gut, sollte aber nicht überbewertet werden, denn die Vielfalt der Meldungen ist die einzige Chance, der Macht der professionellen Lügner etwas entgegen zu setzen.
Wenn die Leute wissen, dass alles zu hinterfragen ist, weil alles zweifelhaft ist, dann müssen sie selbst nachdenken. Und wenn sie das tun, ist viel gewonnen.