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Wer will an was glauben ?

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.499
Hallo !

Wer will an was glauben ?

Keine Panik bitte, sind alles nur - zu diskutierende -Vorschläge.

Der Religiöse und der Agnostiker:
an einen oder mehrere Götter.​

Der Politiker:
an die Chance auf Macht über mehrere Menschen.​

Der Ästhet:
an die Macht der Schönheit.​

Der Unternehmer:
an die Vermehrung seines Geldes.​

Der Spitzensportler:
an seine Leistungsfähigkeit.​

Was meint Ihr dazu ? Fällt Euch auch noch etwas ein ?

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Wer will an was glauben ?

Hmm, malne Frage.
Wenn ein Mensch sich mit nichts, mit keiner Gruppe, Idee, Abstammung, Eigenschaft, Idealvorstellung, Namen, Ismus, Vorbild... identifiziert. Und annehmen kann, dass er egal was er tut, allein sein wird und es keinen Sinn außerhalb eines Konstruktes geben kann.

Will er dann an etwas/wen glauben?
Ist es nicht der Quadratmeter Meeresoberfläche, den ich mir für mich mich mich sichere, der mich dazu bringt, an etwas zu glauben, was ihn mir sicher stellt? Was würde wohl das Meer zu meinem zusammengenagelten Viereck aus Brettern sagen, was auf ihm treibt?

Viele Grüße
Bernd
 
AW: Wer will an was glauben ?

Hallo !

Wer will an was glauben ?

Keine Panik bitte, sind alles nur - zu diskutierende -Vorschläge.

Der Religiöse und der Agnostiker:
an einen oder mehrere Götter.​

Der Politiker:
an die Chance auf Macht über mehrere Menschen.​

Der Ästhet:
an die Macht der Schönheit.​

Der Unternehmer:
an die Vermehrung seines Geldes.​

Der Spitzensportler:
an seine Leistungsfähigkeit.​

Was meint Ihr dazu ? Fällt Euch auch noch etwas ein ?

Liebe Grüße

Zeili

Der Hobby-Philosoph:

Dass Andere über seine Überlegungen oder selbstgebastelten Theorien ernsthaft nachdenken​
 
AW: Wer will an was glauben ?

Es ist doch nicht die Frage, ob man an etwas glauben will, sondern, ob man das Glauben gegen anderes abgrenzen kann - und da kommt das Wissen ins Spiel. Es gibt einen bestimmten Bereich - je individuell wahrscheinlich verschieden -, von dem ich sagen kann: Das weiß ich. Andere Bereiche, von denen ich nichts wissen kann, kann ich mir durch Vermuten, Ahnen und halt auch Glauben erschließen, denn Glauben ist ja das "Für-wahr-halten" von Sachverhalten und Dingen, von denen man nichts wissen kann.

Für mich persönlich ist es wichtig, den Bereich des Wissens, wenn irgend möglich, so weit wie möglich auszudehnen - im Bewusstsein, dass der des Nichtwissens womöglich mitwächst - und den des Glaubens so klein wie möglich zu halten.
 
AW: Wer will an was glauben ?

Für mich persönlich ist es wichtig, den Bereich des Wissens, wenn irgend möglich, so weit wie möglich auszudehnen - im Bewusstsein, dass der des Nichtwissens womöglich mitwächst - und den des Glaubens so klein wie möglich zu halten.

Das finde ich alles unbeschreiblich logisch und einleuchtend, geradezu verführerisch stringent.

Aber es regt mich doch zu einer Frage an: was ist denn besser an dem, was man weiß, als an dem, was man glaubt?

lg Frankie
 
AW: Wer will an was glauben ?

Das finde ich alles unbeschreiblich logisch und einleuchtend, geradezu verführerisch stringent.

Aber es regt mich doch zu einer Frage an: was ist denn besser an dem, was man weiß, als an dem, was man glaubt?

lg Frankie

...vielleicht mehr Gewissheit, mehr Zuversicht, mehr Lebensnähe, ein reicheres Dasein? ...

(Ich sagte ja nur, dass es für mich wichtig ist; habe einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit "gläubigen" Menschen gemacht.)
 
AW: Wer will an was glauben ?

Das finde ich alles unbeschreiblich logisch und einleuchtend, geradezu verführerisch stringent.

Aber es regt mich doch zu einer Frage an: was ist denn besser an dem, was man weiß, als an dem, was man glaubt?

lg Frankie

Der Trugschluss, man könne sich dann nicht so leicht geirrt haben.

Was "bewiesen" ist, was man also "weiß" statt "glaubt" wird einem nicht so leicht zur Auslachfalle.

Das ist wohl auch der Grund, warum die Wissenschaft heute so oft Theorien zu bewiesenen Tatsachen erklärt.

Im Falle des Anzweifelns von außen erklärt sie sich dann mit sich selbst, ganz wie die Religion.
 
AW: Wer will an was glauben ?

Vom einen glauben wir also, dass wir es wissen.

(Wir glauben zu wissen, bei welcher Temperatur Wasser kocht.)

Vom anderen wissen wir, dass wir es nur glauben können.

(Wir wissen, dass wir alles über die Zukunft oder alles über Gott/Nicht-Gott nur glauben können.)

Viel zu wissen, von dem wir nicht ständig erleben müssen, dass wir es nur geglaubt haben, ist sicher erstrebenswert. Für den, der Sicherheit sucht.

Aber was ist daran erstrebenswert, dass wir in dem, was wir nicht wissen können, an nichts glauben? Auf nichts setzen? Nichts riskieren? Nichts entscheiden und nichts ausprobieren?

Warum möglichst wenig glauben? Auch glauben, dass etwas nicht eintreffen wird, dass etwas nicht existiert, ist glauben.

Ist Glauben nicht die einzige Möglichkeit der Realitätsnähe überall dort, wo die Nähe zur Realität an Grenzen stößt? Weil die Realität z.B. in der Zukunft, in der Vergangenheit oder schwer zugänglich im Kopf eines anderen Menschen ist?

Ist nicht der, der nichts glaubt, weit weg von jeder Annäherung an die Realität? (Wenn, wie ich hier darlege, Wissen die Realität ist, und Glauben der Versuch der Annäherung an die Realität.)

lg Frankie
 
AW: Wer will an was glauben ?

Viel zu wissen, von dem wir nicht ständig erleben müssen, dass wir es nur geglaubt haben, ist sicher erstrebenswert. Für den, der Sicherheit sucht.

Aber was ist daran erstrebenswert, dass wir in dem, was wir nicht wissen können, an nichts glauben? Auf nichts setzen? Nichts riskieren? Nichts entscheiden und nichts ausprobieren?

Warum möglichst wenig glauben? Auch glauben, dass etwas nicht eintreffen wird, dass etwas nicht existiert, ist glauben.

Ist Glauben nicht die einzige Möglichkeit der Realitätsnähe überall dort, wo die Nähe zur Realität an Grenzen stößt? Weil die Realität z.B. in der Zukunft, in der Vergangenheit oder schwer zugänglich im Kopf eines anderen Menschen ist?

Ist nicht der, der nichts glaubt, weit weg von jeder Annäherung an die Realität? (Wenn, wie ich hier darlege, Wissen die Realität ist, und Glauben der Versuch der Annäherung an die Realität.)

lg Frankie

In der Tat, derjenige, der glaubt er würde nicht glauben, ist schon gläubig genug. Doch kann man Glaube und Wissen meines Erachtens nicht voneinander trennen.

Egal, ob Wissen oder Glaube, beides bildet zusammen die Realität und zwar jene, durch die wir uns hauptsächlich tagtäglich bewegen und die allgemeingültig anerkannt wird. Ich vermag nicht zu ermessen, wie viele Realitäten es insgesamt gib, oder wie viele für einen einzelnen Menschen real sind, ich vermute jedoch, dass wir ständig am switchen sind, ohne uns dessen bewußt zu sein. Was zum Teil auch zum blanken Überleben notwendig ist.

Ich meine, dass wir im täglichen Leben viele Dinge überspringen müssen, als Erfahrung hinnehmen (Wissen oder Glaube?) , dementsprechend handeln, um uns neuen Aufgaben stellen zu können, die wir noch nicht kennen ... Will damit sagen, dass die tägliche Reizüberflutung, der wir, sobald wir unsere Wohnungen verlassen haben, ausgesetzt sind, zu komplex sind, um sie noch im Einzelnen wahrzunehmen.

Doch gerade, wenn wir aus einer Erfahrung heraus "automatisch" reagieren, wo sind wir dann? In welcher Realität? Im Hier und Jetzt befinden wir uns dann nicht. Sind wir in der Vergangenheit? Oder in der Zukunft, weil wir uns gedanklich schon mit dem nächsten Schritt beschäftigen? Eine Grauzone?

Sind wir durch unsere täglichen Annahmen somit nicht mehr in der Realität als angenommen?

:blume1:, Zimtie
 
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AW: Wer will an was glauben ?

Lieber Zeili..

für mich ist nur eines ganz gewiss: dass ich an das Meiste glauben muss, was ich als Wissen zu besitzen vermeine.
Sogar im Alltag muss ich glauben, um zu leben.
Bin ich denn eine Chemikerin, die die genauen Wirkungen der in einer Tablette enthaltenen Substanzen kennt ...
ich glaube aber der Ärztin, wenn sie mir eine gegen dies oder das Wehwehchen verschreibt...

andrerseits will ich an vieles glauben: z.B. an die Möglichkeit des Weltfriedens

dabei " weiß " ich (=glaube ich), dass das ein Traum ist....
 
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