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Welche technische Lehre ist empfehlenswert - Erfahrungen und Empfehlungen

Vielleicht hat ja der ein oder andere hier einen technischen Beruf und kann kur berichten wie es für euch ist. Würdet ihr die Lehre in einem technischen Beruf empfehlen? Was würdet ihr heute anders machen, welche neuen Richtungen würden euch heute interessieren?
Ich würde heute nichts anderes machen, wie zu Beginn meines generalwissenschaftlichen Studiums und mit Maschinenbau und Verfahrenstechnik beginnen. Da kann man nichts falsch machen und eine gute Grundlage für die Zukunft gewinnen.
 
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@ Giacomo

Auf diese Entwicklungen müsste man die Berufseinsteiger als Eltern und Ausbilder hinweisen, weil sie allein dadurch, dass sie dort vielleicht von Anfang an mehr Einsatz zeigen, sich nach und nach deutliche Vorteile vor ihren Mitstreitern sichern könnten. Das wiederum könnte die allgemeine Zukunftsangst und damit verbundene Lethargie mildern. Die Kinder bekommen heute unterschwellig signalisiert: "Ihr werdet bald überflüssig sein". Das ist ebenso fatal wie die Postulate der fff-Bewegung.

Meine Fäigkeiten hab ich mir im wesentlichen durch das Mitmachen bei meinem Vater erworben, der mit Bernies Studium dann in (s)einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung sein Unwesen trieb und allerlei lebensnotwendige Gewerke auf unser Privatleben ausweiten konnte. Mir machte das große Freude, was enorme Geschwindigkeiten bei der Wissensaufnahme und die Fähigkeit/Vertrauen zur Autodidaktik erzeugte. Lebenszufriedenheit durch das Gefühl von Selbständigkeit und "sich zu helfen wissen" zu erlangen, sich Freiräume und Möglichkeiten im Gestalten zu suchen, ist etwas, was man der jungen Generation, die oft in die Rolle des Users abgestellt wird, mitgeben könnte. Eltern und Ausbilder müssten bei Kindern, in denen der Funke schon entzündet wurde, nur die Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Die Zombifizierung der Masse wird man hingegen alleine nicht aufhalten können.

Als einzigen Tipp bei der Berufswahl würde ich den von einem Kriminalisten mitgeben: "Schließe etwas nicht zu früh aus."
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten, spannend zu sehen wo euer Hintergrund liegt. Da scheinen ja wirklich viele in eine technische Richtung gegangen zu sein.
Was wäre eurer Meinung der beste Weg - zuerst eine Lehre und dann Studium, Studium zuerst und eventuell danach noch eine Lehre (reicht ein Studium nicht aus) oder kann man das später auch parallel machen?
Ich glaube da gibt es ja viele Wege. Habe mich in letzter Zeit mit meiner Schwester unterhalten und die sehen irgendwie nicht mehr ganz durch. Unterstützen wollen sie meinen Neffen natürlich nur ist das schwer wenn man sich selbst nicht auskennt und sich quasi auf den Messen auf alles verlassen muss. Da ist es leider so, dass alles super ist:)

Klingt gut, doch ist Mechatroniker nur ein billiger Autoschrauber.
Ja als KFZ - Mechatroniker vielleicht aber den Job gibt es so ja nur in Deutschland oder? Zumindest habe ich einige Folder gesehen und da steht nichts von KFZ - Mechatroniker drauf.
Es gibt viele Bereiche wo man sich dann spezialisieren kann, das war jetzt aber keiner
 
Auf diese Entwicklungen müsste man die Berufseinsteiger als Eltern und Ausbilder hinweisen, weil sie allein dadurch, dass sie dort vielleicht von Anfang an mehr Einsatz zeigen, sich nach und nach deutliche Vorteile vor ihren Mitstreitern sichern könnten. Das wiederum könnte die allgemeine Zukunftsangst und damit verbundene Lethargie mildern. Die Kinder bekommen heute unterschwellig signalisiert: "Ihr werdet bald überflüssig sein". Das ist ebenso fatal wie die Postulate der fff-Bewegung.

Solange wir in Häusern leben (Neubau!), in denen dauernd die Heizung ausfällt, solange werden wir Installateure brauchen, die sie wieder in Gang setzen. Wir werden einen Berufsnachwuchs benötigen, der diese Fähigkeiten erwirbt. Denn das Internet oder eine KI repariert die Heizung nicht.
Genauso werden wir dafür aber Bewerber brauchen, die über eine gute Allgemeinbildung verfügen, auf die eine Berufsausbildung aufbauen kann.

Und darin liegt - zumindest bei meinen Auszubildenden - der Hase im Pfeffer. Da fehlt es einfach an allem.
Das kann ein Betrieb nicht mehr aufholen, wobei ich der Meinung bin, dass für die Kandidaten noch mehr drin sein könnte. Könnte, denn man macht mit diesen Menschen - wie mit anderen Menschen mit Defiziten auch - einfach zu wenig. Damit sind nicht unbedingt die Betriebe gemeint, die tun, was sie können und sind damit i.d.R. auch ausgelastet. Es sollte vielmehr außerbetriebliche Programme geben, um schwache Kandidaten mehr zu fördern.

Andererseits: Wie soll man einen Auszubildenden praktisch ausbilden ... der de facto nie da ist?
Eine unserer Auszubildenden, 1. Lehrjahr, ist mehr "krank", als dass sie anwesend ist. Ich habe mir so viel Mühe mit ihr gegeben, ihr Berufskleidung geschenkt und auf eigene, private Kosten ein (neues, teures) Messer geschenkt. Sie ist im Blockunterricht in der Berufsschule, da hat sie keine Fehlzeiten. Danach ... ist sie ... "krank". Oder sie kommt zwei Tage, dann krank.
Ich weiß nicht, was da im Hintergrund abläuft, aber ich denke: Wenn jemand so oft krank ist, dann kann er eben keine praktische Ausbildung machen. Kochen kann man nicht im Fernkurs lernen.

Mir hat es bereits einen guten Teil meiner Motivation genommen, sie die interessanteren Aufgaben zu lehren. Der Fluss reisst ständig ab, sie kommt nicht in den Ausbildungsstand, dass ich zu ihr sagen kann: Heute kochst Du mal die Gemüsecrèmesuppe, und zwar ganz allein und eigenständig. Sie wird dann kein Selbstbewusstsein im Beruf entwickeln können - und die anderen lassen sie dann nur Knödel abdrehen oder Zwiebeln schneiden (Schneiden will allerdings auch gelernt sein). Da ist der nächste Frust schon vorprogrammiert.
Hätte ich in meiner Ausbildungszeit eine solche Probezeit absolviert ... dann hätte ich sie nicht überstanden.

Was wäre eurer Meinung der beste Weg - zuerst eine Lehre und dann Studium, Studium zuerst und eventuell danach noch eine Lehre (reicht ein Studium nicht aus) oder kann man das später auch parallel machen?

In jedem Fall zunächst die Ausbildung und dann das Studium.
Es handelt sich um die folgerichtigen Schritte, außerdem verkraftet man so das praktische Arbeitsleben mental besser. Technische Studien setzen oft mehrmonatige Praktika voraus, die man mit der Ausbildung jedoch bereits abgeleistet hat und nicht mehr absolvieren muss. Man wird sich auch im Studium leichter tun, da viele Inhalte bereits in ihren Grundlagen bekannt sind und weiter ausgebaut werden. Man ist an der Uni im Studententeam der Held der Versuchsaufbauten usw. usf. Und wenn man zwecks Kohle einen Studentenjob braucht, dann hat man mit einer Ausbildung auch ziemliche Vorteile.
Die jungen Leute heutzutage haben im Vergleich zu uns früher auch noch einen anderen Vorteil: Sie brauchen (in D) keinen Wehr- oder Zivildienst mehr zu leisten und können gleich durchstarten.
 
Andererseits: Wie soll man einen Auszubildenden praktisch ausbilden ... der de facto nie da ist?
Eine unserer Auszubildenden, 1. Lehrjahr, ist mehr "krank", als dass sie anwesend ist. Ich habe mir so viel Mühe mit ihr gegeben, ihr Berufskleidung geschenkt und auf eigene, private Kosten ein (neues, teures) Messer geschenkt. Sie ist im Blockunterricht in der Berufsschule, da hat sie keine Fehlzeiten. Danach ... ist sie ... "krank". Oder sie kommt zwei Tage, dann krank.
Das riecht nach miesem Betriebsklima. Ich würde ihr raten, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln. :)
 
Das riecht nach miesem Betriebsklima. Ich würde ihr raten, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln. :)

Nein, das Betriebsklima ist gut. Wir sind ein Inklusionsbetrieb und arbeiten auch mit Menschen mit Behinderung. Der Kochberuf ist nirgends unbeschwerlich, das ist Teil dieses Berufs. Überall woanders herrscht ein ganz anderer Ton, da habe ich genug Vergleichsmöglichkeiten.
Wenn sie etwas wechseln sollte, dann wohl eher die Ausbildung als solche, denn am Kochberuf hat sie wohl kein Interesse.
 
Klingt gut, doch ist Mechatroniker nur ein billiger Autoschrauber.

Echter Drecksberuf, Ölwechsel, Reifenwechsel, Bremsbelagwechsel, Zylinderkopfdichtungswechsel, ... überall nur Dreck, Dreck, Dreck!

Und genau das müssen KfZ-Azubis machen. Dagegen ist Werkstattfegen und für die Gesellen einkaufen gehen, ein echter Lichtblick im Mechatroniker-Arbeitstag. :(


Selbständig biste schon als Kioskbesitzer. Dafür musste gar nix gelernt haben. :D
Nix gelernt haben? Dann doch lieber gleich Politiker werden !
 
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@ Giacomo

Auf diese Entwicklungen müsste man die Berufseinsteiger als Eltern und Ausbilder hinweisen, weil sie allein dadurch, dass sie dort vielleicht von Anfang an mehr Einsatz zeigen, sich nach und nach deutliche Vorteile vor ihren Mitstreitern sichern könnten. Das wiederum könnte die allgemeine Zukunftsangst und damit verbundene Lethargie mildern. Die Kinder bekommen heute unterschwellig signalisiert: "Ihr werdet bald überflüssig sein". Das ist ebenso fatal wie die Postulate der fff-Bewegung.

Meine Fäigkeiten hab ich mir im wesentlichen durch das Mitmachen bei meinem Vater erworben, der mit Bernies Studium dann in (s)einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung sein Unwesen trieb und allerlei lebensnotwendige Gewerke auf unser Privatleben ausweiten konnte. Mir machte das große Freude, was enorme Geschwindigkeiten bei der Wissensaufnahme und die Fähigkeit/Vertrauen zur Autodidaktik erzeugte. Lebenszufriedenheit durch das Gefühl von Selbständigkeit und "sich zu helfen wissen" zu erlangen, sich Freiräume und Möglichkeiten im Gestalten zu suchen, ist etwas, was man der jungen Generation, die oft in die Rolle des Users abgestellt wird, mitgeben könnte. Eltern und Ausbilder müssten bei Kindern, in denen der Funke schon entzündet wurde, nur die Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Die Zombifizierung der Masse wird man hingegen alleine nicht aufhalten können.

Als einzigen Tipp bei der Berufswahl würde ich den von einem Kriminalisten mitgeben: "Schließe etwas nicht zu früh aus."
Glaube, es spielt nicht unbedingt eine Rolle, welchen Beruf jemand erlernt. In Anspielung auf Deinen Beruf muss ich sagen, zwei meiner Freunde haben einst Koch gelernt. Der Eine machte Karriere im Brauereiwesen, der Andere leitete etliche honorige Hotels. Allerdings sagte ich ihm mal: Als Freund mag ich Dich, als Angestellter fände ich Dich scheiße! Jede Berufsausbildung bietet nach deren Beendigung vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung. Selbst beim Studium bist Du jedem Abiturienten Meilenweit voraus. Hab ich schon vor vielen Jahren gesehen. Andererseits: Wer kauft die Ferraris? Die Handwerker :)
Allerdings nix für die Generation Z :(
 
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