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Welche Philosophen sind streitbar?

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Wieso? Hat er sich denn, aufgrund seines "kategorischen Imperativ", damals wie heute, als solch` Darling eingeschmeichelt?
Heute im Allgemeinen ja, in Bezug auf seine Zeit weiß ich es nicht. Na ja, gut, heute wird es auch nicht jeder schätzen, wenn mit dem kategorischen Imperativ geantwortet wird. Aber wenn heute Philosophie gelehrt wird, ist Kant ein Fixpunkt der moralischen Predigt. Ohne Kant gibt es keine Moral! Das könnte man denken. Das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber wenn heute jemand Ethik lehrt, wird er um Kant nicht umhin kommen. Und auch bei ethischen Diskussionen beim Rest der Bevölkerung, ist Kant gerne gesehen. Zumindest als Aussage. Die Konsequenz wird nicht jeder gerne akzeptieren.
 
Das ist plotin. Das ist ein Dichter und Lebemann. Den muss man als Metapher nehmen, nicht zu ernst.
Davon einmal abgesehen, dass eine Metapher und die dahinter stehende Aussage leider zu oft
zu wenig ernst genommen wird, drücken sich Dichter, zumindest die ich lese und schätze, etwas
verständlicher und klarer aus... als dies hier der Fall ist!
 
Welche Philosophen sind für euch streitbar bzw unkonventionell? Ich kenne schon Friedrich Nietzsche und habe einmal in einem Video von Max Stirner gehört. Aber welche Philosophen sind sonst noch streitbar? Also umstritten. Welche Philosophen haben gerne gestritten, sind streitbar und umstritten? Welche Philosophen wollten nie "Everybody's Darling" sein?

Ulrich Horstmann - Das Untier

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Ulrich Horstmann, der seit 1976 neben wissenschaftlichen Arbeiten auch Essays, Romane, Theaterstücke und Übersetzungen aus dem Englischen veröffentlicht, wurde im Jahr 1983 bekannt durch seine Abhandlung Das Untier, in der er eine dem friedensbewegten Zeitgeist jener Jahre diametral entgegengesetzte philosophische Position vertrat: Er propagierte eine Perspektive der „Menschenflucht“, aus der die Selbstauslöschung der Menschheit mit Hilfe des angehäuften Atomwaffenarsenals als Zielpunkt der (Kultur-)Geschichte erschien. Die Veröffentlichung veranlasste das „Neue Deutschland“ zu der besorgten Anfrage, „wann Professor Horstmann seinen Nervenarzt zuletzt konsultiert hat“

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Ulrich Horstmann - Das Untier

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Ulrich Horstmann, der seit 1976 neben wissenschaftlichen Arbeiten auch Essays, Romane, Theaterstücke und Übersetzungen aus dem Englischen veröffentlicht, wurde im Jahr 1983 bekannt durch seine Abhandlung Das Untier, in der er eine dem friedensbewegten Zeitgeist jener Jahre diametral entgegengesetzte philosophische Position vertrat: Er propagierte eine Perspektive der „Menschenflucht“, aus der die Selbstauslöschung der Menschheit mit Hilfe des angehäuften Atomwaffenarsenals als Zielpunkt der (Kultur-)Geschichte erschien. Die Veröffentlichung veranlasste das „Neue Deutschland“ zu der besorgten Anfrage, „wann Professor Horstmann seinen Nervenarzt zuletzt konsultiert hat“

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Danke! Das klingt doch interessant.
Es gibt übrigens Politikwissenschaftler, die vertreten, dass gerade Atomwaffen zum langen Frieden seit dem Kalten Krieg beigetragen haben - die Tatsache, dass es sie gibt und man damit die Menschheit vernichten könnte. Die Menschen benutzen sie nur nicht, weil sie um ihre mögliche Selbstauslöschung wissen. Jeder Staaz könnte den anderen auslöschen! Die Kosten eines Krieges sind also zu hoch, um ihn anzufangen. Deswegen beginnt man erst gar keinen Krieg.
 
Ulrich Horstmann - Das Untier
.....Sie haben "Horstmann´s Untier" gelesen?? Dieses "schmale Büchlein" als eine Art "philosophische Abhandlung" zu lesen ist mit Verlaub... "a bisserl weit hergeholt", finden sich "im Untier" doch bloß "altbekannte Plattitüden" und die "noch nicht Mal philosophisch originell" aufbereitet!.....

meint plotin
 
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.....Sie haben "Horstmann´s Untier" gelesen??

Ja, sogar mehrmals.

Dieses "schmale Büchlein" als eine Art "philosophische Abhandlung" zu lesen ist mit Verlaub... "a bisserl weit hergeholt", finden sich "im Untier" doch bloß "altbekannte Plattitüden" und die "noch nicht Mal philosophisch originell" aufbereitet!.....

meint plotin, aber ich sehe das anders. Das Untier ist meiner Meinung nach ein kleines Juwel. Ja, es ist ein relativ kurzes Buch, aber das sehe ich in diesem Fall als Vorteil an. Es ist sehr komprimiert und dadurch ist jede Seite spannend. Natürlich ist die im Buch vertretene These, dass es das Ziel der Menschheitsgeschichte ist, dass wir uns in einem nuklearen Armageddon selbst auslöschen und die gesamte Biosphäre mit uns in den Abgrund reißen, um die Erde vom Leiden zu erlösen, gelinde gesagt provokant. Aber der Clou an dem Buch ist ja gerade, dass man es auch als Satire lesen kann. Das Buch beginnt mit der Widmung: Gewidmet den Ungeborenen und jenen Yahoos, die Ernst von Satire wohl zu unterscheiden wissen. Später im Buch betont der Autor zwar nachdrücklich, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Satire handelt, und das wurde dann von den Kritikern 1:1 übernommen, indem sie gesagt haben: Seht ihr, er sagt ja selber, dass er es ernst meint, der ist doch gestört. Aber die Widmung am Anfang gilt ja trotzdem und schließt dieses Abstreiten einer Satire mit ein. Satire muss sich ja nicht als solche zu erkennen geben. Ich finde es gerade das Geniale an diesem Buch, dass Horstmann mit der Satire spielt und es daher für immer unentschieden bleiben wird, ob er das tatsächlich ernst gemeint hat.
 
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