Was sind Träume? Sind sie einfach nur das Resultat der Hirnaktivität im Schlafmodus, sozusagen Datenmüll, der aussortiert wird? Oder sind Träume das Fenster zu einer anderen Ebene der Realität, die vielleicht sogar "realer" ist als unser Alltagsbewusstsein?
Anspruchsvolle Frage. Entweder oder? Vielleicht Beides?
Ich habe bewusst eine ganz reduktionistische Sichtweise und eine ganz spirituelle Sichtweise eingebracht, um das volle Potential der möglichen Antworten auf die Threadfrage abzubilden. Ich will das Thema offen angehen und wäre daher auch an der wissenschaftlichen Meinung von
@Giacomo_S interessiert. Andererseits aber auch an der spirituellen Sichtweise etwa von
@Helmfried und
@CarlMoor , falls Interesse am Thema besteht.
Einerseits sagt man, Träume kompensieren unsere fehlende Einstellung (Schatten?).
Also Träume sind ja etwas hoch individuelles, deshalb kann man da erst mal nur von der eigenen Erfahrung ausgehen. Bei mir sind tatsächlich ca. 90% der Träume Alpträume, also ich meine damit: Eher düster angehauchte Träume und teilweise sogar verstörend. Ich erlebe die Träume allerdings nicht direkt als bedrohlich, sondern eher als faszinierend. Also erst im Rückblick würde ich sie dann aus dem Wachzustand heraus als Alpträume beschreiben, während des Träumens empfinde ich die Situationen entweder als normal/neutral oder sogar als interessant, erst aus dem Wachzustand heraus denke ich dann:
Was war das denn für eine Horrorshow? Ich habe keine Ahnung, ob es anderen auch so geht.
Träume sind verkleidete Botschaften, die wie Symbole mehrdeutig sind.
Ich habe schon öfters festgestellt, dass ich direkt nach dem Aufwachen manchmal unglaublich klare Gedanken habe, bei denen ich mich immer frage: Woher kommen die? Teilweise wirklich philosophische Gedankengänge, die ich doch unmöglich direkt nach dem Aufwachen "selber" entwickelt haben kann.
Auch "Tagesreste" mischen sich hinein. Was sind Tagesreste? Unverdautes aus der Realität?
"Tagesreste" ist ein gutes Wort: Also manchmal kommt definitiv etwas in einem Traum vor, bei dem man dann nach dem Aufwachen ganz klar festmachen kann, woher das kommt, also von welcher Situation am Tag. Das kommt bei mir aber eher selten vor.
Ich höre mal hier auf, denn es gibt noch viel mehr zu berichten...
Ja, das Thema ist auf jeden Fall unerschöpflich. Was ich noch grundsätzlich dazu anmerken wollte: Träume sind manchmal so vielschichtig und haben eine so tiefe Story, dass mir die reduktionistische Erklärung, dass das eben alles Datenmüll sein soll, wirklich sehr unwahrscheinlich vorkommt. Also einfach aus meiner eigenen subjektiven Erfahrung heraus erlebe ich oft so komplexe Träume, dass da nur ein hochbegabter Drehbuchautor dahinter stecken könnte oder eben etwas ganz anderes...