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- Ersteller Binchen
- Erstellt am
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M
Minnie
Guest
Hermann Hesse
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend.
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginn,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum und Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räume jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend.
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginn,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum und Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räume jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
M
majanna
Guest
Hallo, Nina
Es ist eine sehr schöne Idee von Dir, ein Gedicht hierher zu stellen. Zugegebenermaßen eines, das mir auch sehr gefällt.
Was würdest Du denn dazu sagen, wenn wir Walter um ein ständiges Gedicht- oder Kürzesttextthread bitten würden. "Dein" Hessegedicht könnte der Anfang sein.
Es muss ja nicht alles zerredet werden. Oft freut es einen ja, andere an seiner Freude/ seinem Spaß teilhaben zu lassen.
Was sagst Du dazu?
lbg: Majanna
Es ist eine sehr schöne Idee von Dir, ein Gedicht hierher zu stellen. Zugegebenermaßen eines, das mir auch sehr gefällt.
Was würdest Du denn dazu sagen, wenn wir Walter um ein ständiges Gedicht- oder Kürzesttextthread bitten würden. "Dein" Hessegedicht könnte der Anfang sein.
Es muss ja nicht alles zerredet werden. Oft freut es einen ja, andere an seiner Freude/ seinem Spaß teilhaben zu lassen.
Was sagst Du dazu?
lbg: Majanna
M
Minnie
Guest
Hallo Majanna!
Das ist eine gute Idee.
Hallo Walter, was hälst Du davon?
lG
Das ist eine gute Idee.
Hallo Walter, was hälst Du davon?
lG
Was ich gerade lese?
Nun falls es wirklich jemanden interessiert, wie meistens gleichzeitig mehrere Bücher. Das heißt natürlich nicht simultan, sondern immer gleichzeitig griffbereit
Hans Küng, Kleine Geschichte der katholischen Kirche.
Eugen Drevermann, Wozu Religion?
Heiner Geißler, Was würde Jesus heute sagen?
MfG
Jan Amos
Nun falls es wirklich jemanden interessiert, wie meistens gleichzeitig mehrere Bücher. Das heißt natürlich nicht simultan, sondern immer gleichzeitig griffbereit
Hans Küng, Kleine Geschichte der katholischen Kirche.
Eugen Drevermann, Wozu Religion?
Heiner Geißler, Was würde Jesus heute sagen?
MfG
Jan Amos
Coeur Froid
New Member
- Registriert
- 22. April 2003
- Beiträge
- 349
Hallo zusamen,
ist es eigendlich eine Sünde, mehrere gleichzeitig zu lesen ??
Ich mach's auch immer so:
Grassmuck - Freie Software (zum Copyright etc.)
Flaubert - Mme. Bovery
J.P. Satre - Der Ekel
Rosenberg - Philosophieren
Aristoteles - die ersten Bücher zur "ersten Wissenschaft"
Descartes - Die Meditationen (meditationes de prima philosophia)
und - das beste Werk aller Zeiten - *trommelwirbel*:
Adams - Per Anhalter Durch Die Galaxis (alle 5 Bände, da sitz ich seit Jahren d'ran *g*)
bis bald!
cf
ist es eigendlich eine Sünde, mehrere gleichzeitig zu lesen ??
Ich mach's auch immer so:Grassmuck - Freie Software (zum Copyright etc.)
Flaubert - Mme. Bovery
J.P. Satre - Der Ekel
Rosenberg - Philosophieren
Aristoteles - die ersten Bücher zur "ersten Wissenschaft"
Descartes - Die Meditationen (meditationes de prima philosophia)
und - das beste Werk aller Zeiten - *trommelwirbel*:
Adams - Per Anhalter Durch Die Galaxis (alle 5 Bände, da sitz ich seit Jahren d'ran *g*)
bis bald!
cf
Au Lecteur
Ein kleiner (berühmter) Exzerpt:
C'est l'Ennui! - l'oeil chargé d'un pleur involontaire,
Il rêve d'échaufauds en fumant son houka.
Tu le connais, lecteur, ce monstre délicat,
- Hypocrite lecteur, - mon semblable, - mon frère!
- C. Baudelaire, Les Fleurs du Mal
Auch ich muss mich zur Gewohnheit, sich mehreres gleichzeitig zu Gemüte zu führen, bekennen.
An Diotima
Schönes Leben! du lebst, wie die zarten Blüten im Winter,
In der gealterten Welt blühst du verschlossen, allein.
Liebend strebst du hinaus, dich zu sonnen am Lichte
des Frühlings.
Zu erwarmen an ihr, suchst du die Jugend der Welt.
Deine Sonne, die schönere Zeit, ist untergegangen
Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nun.
- F. Hölderlin
Selbstredend lese ich auch Prosaischeres.
Achim von Arnims "Raphael und seine Nachbarinnen", Jean Pauls "Siebenkäs", Carl Schmitts "Politische Theologie" und ein paar Aufsätze und Vorträge Martin Heideggers (in einem Band mit Titel "Vorträge und Aufsätze", Verlag Günther Neske, zu finden)
Ein kleiner (berühmter) Exzerpt:
C'est l'Ennui! - l'oeil chargé d'un pleur involontaire,
Il rêve d'échaufauds en fumant son houka.
Tu le connais, lecteur, ce monstre délicat,
- Hypocrite lecteur, - mon semblable, - mon frère!
- C. Baudelaire, Les Fleurs du Mal
Auch ich muss mich zur Gewohnheit, sich mehreres gleichzeitig zu Gemüte zu führen, bekennen.
An Diotima
Schönes Leben! du lebst, wie die zarten Blüten im Winter,
In der gealterten Welt blühst du verschlossen, allein.
Liebend strebst du hinaus, dich zu sonnen am Lichte
des Frühlings.
Zu erwarmen an ihr, suchst du die Jugend der Welt.
Deine Sonne, die schönere Zeit, ist untergegangen
Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nun.
- F. Hölderlin
Selbstredend lese ich auch Prosaischeres.
Achim von Arnims "Raphael und seine Nachbarinnen", Jean Pauls "Siebenkäs", Carl Schmitts "Politische Theologie" und ein paar Aufsätze und Vorträge Martin Heideggers (in einem Band mit Titel "Vorträge und Aufsätze", Verlag Günther Neske, zu finden)
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majanna
Guest
Ei ei ei....
Artet diese Rubrik jetzt zur Testfrage: Wer liest das Gescheiteste im ganzen Land ?aus?
Mit freundlichem Spott bekenne auch ich, dass ich mehreres gleichzeitg lese, will aber nur das bekennen, was mir im Augenblick am Herzen liegt.
Itzig Manger: "Das Buch von Paradies"Limes; Wiesbaden/ München , 1978
Ein zu Unrecht unbekanntes Werk eines der großen Stillen der jiddischen Literatur!
Es basiert auf einer uralten ostjüdischen Legende, dass die Kinder, bevor sie aus dem Paradies ins Leben gebracht werden, von dem Engel, der sie begleitet, einen Nasenstüber bekommen, um das Paradiesesleben zu vergessen.
Der Engel, der das bei dem Icherzähler machen sollte, war stockbesoffen und vergaß diesen Stüber bei ihm und so konnte sich der Icherzähler an das Paradiesesleben genau erinnern. Und aus kindlicher Perspektive stellt er fest, dass sich das Leben dort in nichts vom ostjüdischen Städtlleben unterscheidet.
Dieses Werk ist witzig, schildert liebevoll eine untergegangene Welt.
Artet diese Rubrik jetzt zur Testfrage: Wer liest das Gescheiteste im ganzen Land ?aus?
Mit freundlichem Spott bekenne auch ich, dass ich mehreres gleichzeitg lese, will aber nur das bekennen, was mir im Augenblick am Herzen liegt.
Itzig Manger: "Das Buch von Paradies"Limes; Wiesbaden/ München , 1978
Ein zu Unrecht unbekanntes Werk eines der großen Stillen der jiddischen Literatur!
Es basiert auf einer uralten ostjüdischen Legende, dass die Kinder, bevor sie aus dem Paradies ins Leben gebracht werden, von dem Engel, der sie begleitet, einen Nasenstüber bekommen, um das Paradiesesleben zu vergessen.
Der Engel, der das bei dem Icherzähler machen sollte, war stockbesoffen und vergaß diesen Stüber bei ihm und so konnte sich der Icherzähler an das Paradiesesleben genau erinnern. Und aus kindlicher Perspektive stellt er fest, dass sich das Leben dort in nichts vom ostjüdischen Städtlleben unterscheidet.
Dieses Werk ist witzig, schildert liebevoll eine untergegangene Welt.
