Chris M
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Im Covid-Thread (ausgerechnet!) ergab sich heute folgende Unterhaltung:
Ich nehme diese kleine Exkursion in wolkige Höhen zum Anlass einen eigenen Thread zu diesem Thema zu erstellen. Also: Was ist denn nun "der Himmel"?
In der Bibel steht meines Wissens nach recht wenig konkretes über den Himmel. Das eindeutigste dürfte wohl noch diese Passage aus der Johannesoffenbarung sein:
... und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Und selbst diese Stelle beschreibt eigentlich nur, was nicht mehr sein wird, nicht, was sein wird. Jedoch bin ich bei weitem kein Bibel-Experte (und ganz sicher kein Fundamentalist) deshalb kann es gut sein, dass es vielleicht auch andere Stellen gibt, die konkreter sind.
In der Anthroposophie wird der Himmel insofern konkretisiert, als dort gelehrt wird, wie dieser strukturiert ist. Es gibt neun Engelshierarchien und nur die oberste kann Gott direkt erkennen. In diese Hierarchien wird der Mensch eingehen, nachdem er alle seine Inkarnationen durchlaufen hat.
Für mich ist der wichtigste Gedanke bei dem Thema Himmel, dass dort das Getrennt sein von Gott aufgehoben sein wird, man also die Präsenz der höheren Macht, der obersten Instanz im Kosmos, jederzeit direkt spürt. Es wird keine Debatten mehr darüber geben, ob es diese höhere Macht gibt, weil sie für jeden direkt erfahrbar sein wird. Ebenfalls wichtig ist das Befreit sein von der Materie. Vielleicht "wissen" wir deshalb so wenig über den "Himmel", weil wir in inkarnierter Form gar nicht begreifen können, wie sich das befreit sein von der Materie anfühlen wird.
Ich halte es ebenfalls für denkbar, dass die verschiedenen Religionen jeweils verschiedene Aspekte dieses Ortes beschreiben. Wenn der Buddhismus vom Nirvana spricht, hat das für mich etwas sympathisches, weil es die Auflösung aller derzeitigen Strukturen beinhaltet. Also alles, was unser beschränktes derzeitiges Dasein bestimmt, wird aufgesprengt und es beginnt etwas völlig neues, im Einklang mit dem Kosmos. Interessant finde ich hier, dass auch im Buddhismus wie im Christentum eher beschrieben wird, was es dort nicht mehr geben wird, nämlich Geburt, Krankheit, Alter und Tod.
Oder ist "der Himmel" als ein Endziel für die Ewigkeit vielleicht gar nicht so erstrebenswert?...
... weil man nach einer gewissen Zeit wieder Lust auf was anderes bekommt? Aber wäre an einem "perfekten Ort" nicht auch dieses Problem gelöst, weil man entweder nichts anderes mehr haben will oder jederzeit alles haben kann, was man will?
Im Hinduismus wird gelehrt, dass selbst von den erlösten Seelen manche wieder zurück auf die Erde kommen - freiwillig! Diese Möglichkeit eingeschlossen wäre also die Ewigkeit eine freiwillige Ewigkeit, aus der man auch wieder hinabsteigen kann, wenn man dies wünscht.
Alles Gesagte sollte mit einer Prise Salz genossen werden, denn dies ist natürlich ein hoch spekulatives Thema, noch dazu entstanden aus einem eher ironisch-scherzhaften Austausch in einem anderen Thread. Andererseits jedoch ist es ein sehr wichtiges Thema, das jeden Menschen interessieren sollte, der sich nicht für einen Trockennasenaffen hält.
Wir sehen uns im Himmel
Das sowieso. Auf unser dort stattfindendes Gespräch, im Rückblick auf unsere Debatten hier, bin ich schon lange gespannt.
Nöööö, mit bedingungsfeindlichen und bedienungsfeindlichen Riten und Gebräuchen kommst ("auch Du mein Sohn Brutus") nicht rein in den Himmel!
Ich nehme diese kleine Exkursion in wolkige Höhen zum Anlass einen eigenen Thread zu diesem Thema zu erstellen. Also: Was ist denn nun "der Himmel"?
Wenn der Himmel so ist wie beschrieben, dann werde ich mich dort zu Tode langweilen ... nein, eher nicht, denn dann bin ich ja bereits tot. Dafür langweile ich mich bis in alle Ewigkeit, noch schlimmer.
In der Bibel steht meines Wissens nach recht wenig konkretes über den Himmel. Das eindeutigste dürfte wohl noch diese Passage aus der Johannesoffenbarung sein:
... und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Und selbst diese Stelle beschreibt eigentlich nur, was nicht mehr sein wird, nicht, was sein wird. Jedoch bin ich bei weitem kein Bibel-Experte (und ganz sicher kein Fundamentalist) deshalb kann es gut sein, dass es vielleicht auch andere Stellen gibt, die konkreter sind.
In der Anthroposophie wird der Himmel insofern konkretisiert, als dort gelehrt wird, wie dieser strukturiert ist. Es gibt neun Engelshierarchien und nur die oberste kann Gott direkt erkennen. In diese Hierarchien wird der Mensch eingehen, nachdem er alle seine Inkarnationen durchlaufen hat.
Für mich ist der wichtigste Gedanke bei dem Thema Himmel, dass dort das Getrennt sein von Gott aufgehoben sein wird, man also die Präsenz der höheren Macht, der obersten Instanz im Kosmos, jederzeit direkt spürt. Es wird keine Debatten mehr darüber geben, ob es diese höhere Macht gibt, weil sie für jeden direkt erfahrbar sein wird. Ebenfalls wichtig ist das Befreit sein von der Materie. Vielleicht "wissen" wir deshalb so wenig über den "Himmel", weil wir in inkarnierter Form gar nicht begreifen können, wie sich das befreit sein von der Materie anfühlen wird.
Das buddhistische Nirwana? Vielleicht noch die beste Alternative, mein Geist löst sich auf und verschwindet im Strudel des Universums.
Ich halte es ebenfalls für denkbar, dass die verschiedenen Religionen jeweils verschiedene Aspekte dieses Ortes beschreiben. Wenn der Buddhismus vom Nirvana spricht, hat das für mich etwas sympathisches, weil es die Auflösung aller derzeitigen Strukturen beinhaltet. Also alles, was unser beschränktes derzeitiges Dasein bestimmt, wird aufgesprengt und es beginnt etwas völlig neues, im Einklang mit dem Kosmos. Interessant finde ich hier, dass auch im Buddhismus wie im Christentum eher beschrieben wird, was es dort nicht mehr geben wird, nämlich Geburt, Krankheit, Alter und Tod.
Oder ist "der Himmel" als ein Endziel für die Ewigkeit vielleicht gar nicht so erstrebenswert?...
Das jüdisch/christlich/islamische Paradies? Ein schöner Garten, mit lauter tollen Früchten und Löwen und Tigern als Streichelzoo? Gar nicht einmal schlecht, aber spätestens nach einer Woche hat man Appetit auf einen Schweinsbraten, mit Knödeln und Krautsalat ... den es in diesem veganen Paradies naturgemäß nicht geben kann.
... weil man nach einer gewissen Zeit wieder Lust auf was anderes bekommt? Aber wäre an einem "perfekten Ort" nicht auch dieses Problem gelöst, weil man entweder nichts anderes mehr haben will oder jederzeit alles haben kann, was man will?
Im Hinduismus wird gelehrt, dass selbst von den erlösten Seelen manche wieder zurück auf die Erde kommen - freiwillig! Diese Möglichkeit eingeschlossen wäre also die Ewigkeit eine freiwillige Ewigkeit, aus der man auch wieder hinabsteigen kann, wenn man dies wünscht.
Alles Gesagte sollte mit einer Prise Salz genossen werden, denn dies ist natürlich ein hoch spekulatives Thema, noch dazu entstanden aus einem eher ironisch-scherzhaften Austausch in einem anderen Thread. Andererseits jedoch ist es ein sehr wichtiges Thema, das jeden Menschen interessieren sollte, der sich nicht für einen Trockennasenaffen hält.