„
Wir sind wie der Mann, der sich selbst für einen Gefangenen in der Zelle hält.
Er steht am Ende eines kleinen, dunklen, öden Raums auf den Zehen.
Die Arme nach oben gestreckt, versucht er sich am Gitter eines kleinen Fensters, der einzigen Lichtquelle im Raum, fest zu halten.
Wenn er sich ganz fest anklammert, sich ganz nah ans Gitter drückt und den Kopf schräg hält, kann er zwischen den oberen Stäben einen winzigen Flecken strahlenden Sonnenlichts sehen. Dieses Licht ist seine einzige Hoffnung, er will es auf keinen Fall verlieren.
Er bleibt am Fenster, ans Gitter gepresst und schaut nach oben.
Dieser Schimmer von Licht, der ihm das Leben bedeutet, ist so wichtig für ihn, dass er nie auf den Gedanken kommt davon los zulassen und den dunklen Teil der Zelle zu erforschen. Deshalb entdeckt er nie, dass die Tür am anderen Ende offen ist und dass er frei ist.
Er war immer frei, durch die Tür in den hellen Tag zu gehen, wenn er nur losgelassen hätte. Viele der Niederlagen in unserem Leben sind nicht nur auf die Enge unseres Gesichtfeldes zurück zu führen, sondern auch auf unsere Ausreden.
Wie oft machen wir die Umstände zu unserem Gefängnis und andere Leute zu unseren Kerkermeistern.“
Sheldon B. Kopp „ Triffst Du Buddha unterwegs....“