Das ist nicht schlecht von Herrn Drewermann ausgedrückt. Bleibt so ein Ausspruch nicht in einem tiefen Vorwurf hängen?
Ich der arme leidende Mensch und mein böser Mitmensch, der sich Leiden erspart?
Also, als ich kapiert habe, dass ich Verantwortung für Misstände übernehme, die gar nicht in meinen Verantwortungsbereich fallen, ist relativ schnell aus einem stillen, selbstmitleidigem Vorwurf ein sehr lautstarker geworden.
Wer leidet denn schon gerne? Der wird doch heute als Masochist verhöhnt! Geht es nicht darum Mitgefühl zu entwickeln für mein Leiden und ein fremdes Leiden?
Ja, das denke ich auch, zum einen geht es darum, und einfühlen kann ich mich ja nur, wenn ich die eigenen Ängste, die Ohnmacht und Überforderung an mir selbst kennengelernt, also durchlebt habe.
Und zum anderen geht es darum, mein Leben so zu gestalten, wie es mit den Kräften und den Einschränkungen, die mein Schicksal mir so beschert hat, möglich ist,
mein Leben zu leben, und nicht eines, das andere oder die Gesellschaft von mir erwarten, denke ich.
Grüße von Kaawi