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Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

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AW: Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

Das unterscheidet unsere Sicht der Dinge. Ich denke, dass es das nicht gibt. Wer weise ist, wird keinen Grund finden grantig zu sein.



Stimmt, es war mein Fehler, das zu denken. Aber trotzdem finde ich es schade, dass es so ist.



Streiten, wie auch wettstreiten haben in der Tat für mich immer etwas Dummes an sich. So verstehe ich das Wort Streit. Man kann die Welt auch bewegen, ohne zu streiten oder wett zu streiten, meine ich.

Hi Ben!
Sorry, aber ich kann an deiner Beurteilung einer Lebensphase, von der du noch sehr weit entfernt bist, kein Zipfelchen Weisheit entdecken.
Im Gegenteil, ich finde es befremdlich, dass du meinst, etwas zu wissen, nur weil du dir selbst Gedanken darüber machst.

"Ich denke dass es das nicht gibt" ist mE keine ausreichende Begründung für ein Urteil. Ich bin knapp 60 und was ich dir geschrieben habe, entspricht meiner Erfahrung und meinem Erleben. Das hab ich mir nicht einfach ausgedacht. Und da kommt es mir schon sehr anmaßend von dir vor, das als nicht vorhanden wegzuwischen.

Lebensweisheit beinhaltet u.a. auch, unterscheiden zu können zwischen Wahrnehmung eines Sachverhalts oder Gedanken ÜBER einen Sachverhalt.

Ich kenne genug alte Menschen, die sehr viel Lebensweisheit besitzen, in alltäglichen Dingen aber keineswegs gelassen und abgeklärt sind und ich wünsche dir, dass du auch einmal so alt wirst, damit du das selbst überprüfen kannst.

:blume1:
 
AW: Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

Streiten, wie auch wettstreiten haben in der Tat für mich immer etwas Dummes an sich. So verstehe ich das Wort Streit. Man kann die Welt auch bewegen, ohne zu streiten oder wett zu streiten, meine ich.

Mit der Praxis hat das aber nicht viel zu tun - es ist wie bei vielen in diesem Forum: Ein schöner Traum, der "den idealen Menschen" erfordert.
Jedenfalls ist die Welt bisher noch nie ohne Streit bewegt worden, und der Mensch, wie er ist (als "geborenes Tier" eben), wird das auch nie schaffen.

LG, pispezi :zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

Mit der Praxis hat das aber nicht viel zu tun - es ist wie bei vielen in diesem Forum: Ein schöner Traum, der "den idealen Menschen" erfordert.
Jedenfalls ist die Welt bisher noch nie ohne Streit bewegt worden, und der Mensch, wie er ist (als "geborenes Tier" eben), wird das auch nie schaffen.

LG, pispezi :zauberer2

Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag:
Dass absolute Vermeidung jedes Konflikts (die Du ja offenbar für erstrebenswert hältst) nicht weise sein kann, das zeigen auch die Beispiele etlicher "weiser Männer" aus alter Zeit. Die haben mit ihren Mitmenschen unentwegt gestritten: Sokrates, Platon, Diogenes...

Dann gibt es noch ein weiteres Problem: Auch der Allerweiseste muss streiten, schon weil es soviele unterschiedliche Interessen gibt. Oder willst Du eine Welt, in der alle Menschen die gleichen Interessen haben, nur damit keine Konflikte möglich sind?

Entschuldige, wenn Du streiten generell als "dumm" bezeichnest, dann muss ich diese Deine Meinung mindestens unüberlegt und naiv nennen.

LG, pispezi :zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

es gibt da diese wunderbare buddhistische geschichte von einem, der auf weisung des von ihm zu seinem problem befragten meisters in die wüste zog, weil er lernen wollte, keine aggressionen mehr zu haben.
er setzte sich also an eine oase bzw. quelle und gab jedem vorübergehenden dürstenden (und das waren sie alle, denn sie kamen durch die wüste) einen becher wasser und war freundlich zu ihm. jahrelang bemühte er sich, freundlich zu jedem zu sein und ihm das wasser zu reichen und dachte, er hätte es geschafft, seine aggressionen abzutöten und ein *guter mensch* geworden zu sein.
bis eines tages ein wilder schwarzer reiter an die quelle preschte und den becher mit wasser wütend von sich stieß. da wurde der hüter der quelle wütend und erschlug den reiter. maßlos entsetzt über seine tat saß er danach vor der quelle und haderte mit sich, denn all die jahre hatten seine aggressionen offenbar nicht schmälern können. und wie er noch saß und mit sich ins gericht ging, kam eine schar von reitern zur quelle, die sahen den toten und riefen erleichtert, was für ein glück ihnen widerfahren sei, dass jemand den attentäter, dem sie seit tagen auf der spur waren, getötet hätte.
der meister, dem der hüter der quelle seine geschichte vortrug, nickte nur *weise ;-)* und erklärte, dass genau dies die lehre für den schüler gewesen sei: es gibt situationen, in denen es von nachteil ist, aggressiv zu sein, doch es gibt auch momente, in denen es nützlich und notwendig ist. es gibt keine allgemeingültige wahrheit und weisheit ist nicht, auch dann (und immer) gut und gelassen zu sein, wenn eigentlich das gegenteil erfoderlich ist.

klingt wie ein märchen, ist aber tatsächlich dem buddhismus entlehnt.

soviel von mir zu weisheit und *zanken*.

marek
 
Sorry, aber ich kann an deiner Beurteilung einer Lebensphase, von der du noch sehr weit entfernt bist, kein Zipfelchen Weisheit entdecken.
Im Gegenteil, ich finde es befremdlich, dass du meinst, etwas zu wissen, nur weil du dir selbst Gedanken darüber machst.

Du meinst wohl, dass du anderer Meinung bist, oder meinst du, du wüsstest, dass ich falsch liege und du richtig? Und außerdem habe ich nicht behauptet, ich wüsste, sondern ich denke. Ich bin mir im Klaren, dass das nicht dasselbe ist.

"Ich denke dass es das nicht gibt" ist mE keine ausreichende Begründung für ein Urteil.

Das war auch keine Begründung meines Urteils, sondern eine Formulierung.

Ich bin knapp 60 und was ich dir geschrieben habe, entspricht meiner Erfahrung und meinem Erleben. Das hab ich mir nicht einfach ausgedacht. Und da kommt es mir schon sehr anmaßend von dir vor, das als nicht vorhanden wegzuwischen.

Da hast du mich missverstanden. Ich habe deine Erfahrung nicht als falsch weggewischt, sondern meine Erfahrung deiner gegenüber gestellt, die mit einer anderen Meinung verbunden ist, dass eben z.B. grantig sein, mit weise sein, nicht vereinbar ist.

Lebensweisheit beinhaltet u.a. auch, unterscheiden zu können zwischen Wahrnehmung eines Sachverhalts oder Gedanken ÜBER einen Sachverhalt.

Jede Wahrnehmung ist durch die Ansicht des Betrachters bestimmt. Etwas von außen wahrnehmen, kann manchmal mehr Erkenntnis bringen, als dieses etwas selbst durchleben.
Man stelle sich ein Labyrinth vor. Der, der selbst drinnen ist, weiß weniger vom Labyrinth als der, der von oben drauf sehen kann. (Das soll nur ein Beispiel sein, und muss auch nicht immer und überall zutreffen.)

Ich kenne genug alte Menschen, die sehr viel Lebensweisheit besitzen, in alltäglichen Dingen aber keineswegs gelassen und abgeklärt sind und ich wünsche dir, dass du auch einmal so alt wirst, damit du das selbst überprüfen kannst.

Kann es sein, dass dich meine Ansicht, ich betone: Ansicht, wütend macht oder irre ich mich da?
 
Mit der Praxis hat das aber nicht viel zu tun - es ist wie bei vielen in diesem Forum: Ein schöner Traum, der "den idealen Menschen" erfordert.
Jedenfalls ist die Welt bisher noch nie ohne Streit bewegt worden, und der Mensch, wie er ist (als "geborenes Tier" eben), wird das auch nie schaffen.

Die Welt bewegt sich täglich ohne Streit.

Dann gibt es noch ein weiteres Problem: Auch der Allerweiseste muss streiten, schon weil es soviele unterschiedliche Interessen gibt. Oder willst Du eine Welt, in der alle Menschen die gleichen Interessen haben, nur damit keine Konflikte möglich sind?

Ich interessiere mich für Physik. Ein Freund von mir interessiert sich für Medizin. Das sind zwei unterschiedliche Interessen. Wir kämen wohl nie auf die Idee, dass wir uns deswegen in irgendeiner Hinsicht streiten müssten. Er kann mir erklären, woher mein Halsweh kommt, und ich ihm, wie man Röntgenstrahlung erzeugt. Er kann die Welt bewegen, indem er Heilung begünstigt, und ich, indem ich die Gesetze der Natur erforsche. Und das ganz ohne Streit.

Welche Ansicht ist nun unüberlegt?
 
es gibt keine allgemeingültige wahrheit und weisheit ist nicht, auch dann (und immer) gut und gelassen zu sein, wenn eigentlich das gegenteil erfoderlich ist.

Ein sehr schöner Beitrag, finde ich. :)
Ich stimme dem zu. Ich meinte mit "streiten", sich verbal bekriegen, aus einer Laune heraus, also wie gesagt, aus niederen, egoistischen Motiven. Es ist aber klar, dass man in vielerlei Hinsicht auch einmal klar Stellung beziehen muss, und seine Rechte oder die von anderen verteidigen.
 
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AW: Warum fehlt es den Alten an Weisheit?

Das glaub ich nicht. :)
Ich werde gerne alt werden. Irgendwie freu ich mich ja schon drauf. Nicht dass ich nicht gern jung wäre, aber es hat halt ein jedes Alter seine Vor- und Nachteile. Ich hab bis jetzt nur die Vorteile meiner Alter (ja, Mehrzahl) genossen, und hab es weiterhin so vor.
Ich sehe alt werden als keine Herausforderung, sondern als Vergnügen.

Benjamin, ich habe mir jetzt gerade vorgestellt, wie deine Reaktion sein könnte, wenn du diesen deinen Text in 60 Jahren wieder lesen würdest....!
Ob du dann noch genau so denkst? Ich wage es SEHR zu bezweifeln!
Deine Feststellung: das Alter sei KEINE Herausforderung, sondern ein Vergnügen, kann ich nur durch deine Jugendlichkeit verzeihen, - denn es ist ein Schlag ins Gesicht jedes Betagten, der an seiner Gebrechlichkeit leidet, der vielleicht nicht mehr gehen, nicht mehr sprechen, sich nicht mehr selber versorgen kann, nicht mehr zu Hause wohnen kann, der vielleicht dement ist.
Was denkst du, wie würden diese Menschen reagieren, wenn du ihnen vom Vergnügen des Alters erzählen würdest???
 
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