AW: W e r glaubt an Gott ?
Ok - ich bezweifle allerdings, dass die Kirche notwendig ist, um frei zu denken!
in der tat, weder kirche noch
braucht man um frei zu denken...
aber das volk vergißt heutzutage die tatsache, daß in "dunklem zeitalter" das universitätssystem, ein geschenk der westlichen zivilisation an die welt, von der katholischen kirche entwickelt worden ist.
es ist erstaunlich, bestätigen praktisch alle historiker,
wie frei und uneingeschränkt die intelektuelle debatte an den ersten katholischen universitäten gewesen ist - die begeisterung für den menschlichen verstand und seine möglichkeiten, die verpflichtung zu strenger und rationaler diskussion, die förderung der intelektuellen forschung und des wissenschaftlichen austauschs bildete den - von der kirche gesponserten rahmen für eine wissenschaftliche revolution, wie es nur in der westlichen zivilisation gegeben hat...
"... entgegen der allg vorstellung, daß ihr ganzes forschen von theologischen prämissen bestimmt war, respektierten die mittelalterlichen gelehrten im großen und ganzen die autonomie dessen, was sie als naturphilosophie bezeichneten - ein forschungszweig, der sich mit den abläufen in der materiellen welt und insbesondere mit veränderung und bewegung befaßte.
auf der suche nach natürlichen erklärungen für natürliche erscheinungen betrieben sie ihre studien losgelöst von der theologie.
das mittelalterliche logikstudium liefert uns einen weiteren beweis dafür, wie sehr sich die gelehrten dem rationalen denken verpflichtet fühlten. "durch ihre anspruchsvollen logikseminare bekamen die studenten ein gefühl für die feinheiten der sprache und die fallstricke der argumentation. folglich legte die universitätserziehung besonderen wert auf die bedeutung und den nutzen der vernunft. die gelehrten orientierten sich am logischen genius des aristoteles, verfaßten eigene texte zum thema logik, wie zb die berühmte
summulae logicales...
eine solche begeisterung für den fach LOGIK spricht eher für eine zivilisation, die danach strebte zu verstehen und zu überzeugen.
und das alles wurde durch kirche gefördert, bis zur reformation waren 81 universitäten gegründet worden, von diesen besaßen 33 eine päpstliche gründungsurkunde, 15 eine königliche oder kaiserliche, 20 besaßen beide und 13 gar keine.