Es gibt keine Schuld!
Bernd schrieb:
warum vermitteln die christlichen Religionen und einige christliche Sekten, dass der Mensch von Geburt an mit Schuld, mit Sünde beladen ist.
Aus psychologischer Sicht ist das m.E. vergleichbar mit einer ordentlichen Düngung des frisch mit Pflänzchen bestückten Bodens mit Gift.
Oder ist die Schuld ein Mittel, um das Gegengift für den Acker zu verkaufen? d
Meines (beschränkten) Wissens nach soll
Jesus die Menschen von der Erbsünde befreit haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
- Nur, wenn das von den Gläubigen wirklich so erlebt wird - ??? - Wozu dann die Institutionen? - Werden aus "Gläubigen" etwa "Wissende"?
Durch die immer wiederkehrende Glaubhaftmachung einer Schuld werden die Gläubigen gefügig gehalten. - Schöne Metapher mit dem Acker! - Aus meiner Sicht durchaus stimmig.
Tatsächlich gibt es KEINERLEI SCHULD !!!
(Diese Sicht hatte offenbar Jesus auch - und viele andere Menschen, die eine gewisse spirituellen Reife erreicht hatten.)
Dennoch empfindet sich der Mensch in gewissen Entwicklungsstadien mehr oder weniger
als "schuldig".
Dies hat mit der persönlichen
Entwicklung bzw. Reifung
des Menschen, die in die sogenannte "Erleuchtung" münden kann, zu tun.
Der Grund für das "sich-schuldig-Fühlen" liegt darin, dass der heranwachsende Mensch Schwierigkeiten damit hat, seine inneren Gefühle mit der ihn umgebenden Außenwelt in Einklang zu bringen. Diese Art "Harmonisierung" hat verschiedene Stadien und Ausmaße. Ein bekanntes Phänomen dazu ist das leidige "schlechte Gewissen". (Dazu gab´s schon mal einen Thread.)
Diverse Institutionen nutzen diesen Umstand unwissentlich oder wissentlich (=schamlos) aus.
So wandert der Mensch durch die verschiedenen "Stürme" seines Denkens, Zweifel seines Fühlens und sich selbst anklagend, bis er endlich zur
erleichternden Erkenntnis kommt,
- dass es keine Schuld gibt,
- dass alles seinen Sinn hat, so wie es ist;
- dass jede/r und jedes zu jeder Zeit seine Richtigkeit hatte/hat;
- dass es kein "richtig" und "falsch" gibt.
Wenn das eingetreten ist, dann hat er (pathetisch ausgedrückt) "Gott geschaut". - Oder anders gesagt: den Weg zu sich selbst gefunden.
Menschen, die sehr an der Last der Schuld tragen und daran fast zerbrechen, sind sehr tief in diesen o.a. Prozeß verstrickt.
Eine Hilfestellung sehe ich darin, ihnen immer wieder klar zu machen - ihnen zu versichern, dass es keinerlei Schuld/Sünde/Erbsünde... gibt. (Diesen Weg ging auch Jesus.)
Jeder Mensch handelt jederzeit so, wie er zu handeln fähig ist. Durch erfahrene "Fehler" kann er Zusammenhänge erkennen und ausloten, welche Folgen möglich sind. Er lernt sich selbst und seine Handlungsmöglichkeiten kennen. Er lernt zu differenzieren und weitreichendere Entscheidungen zu Wege zu bringen. Er kann sich entwickeln, reifen und entfalten. Jede Handlung hat ihren Sinn schon allein dadurch, dass Erkenntnisse für die beteiligten Personen daran möglich werden.
Wenn dies so gesehen werden kann, kann sich
bedingungsloses Vertrauen in das Leben (und in Gott - wenn man/frau so will) und in die jew. Situation sowie in sich selbst und die eigenen Handlungen einstellen.
Und dies ist wirklich unheimlich erleichternd!!!
Dadurch wird die "Last der Schuld" getilgt.
Jeder Mensch ist zu jeder Zeit genauso richtig, wie er ist. - Alles hat seinen Sinn.
Lieber Bernd, Du hast vollkommen Recht: Schuld wertet das Selbstwertgefühl Deiner Leute ab. Mach ihnen Mut, dass alles seine Richtigkeit hat; dass sie so richtig sind, wie sie sind; dass sie niemals etwas Falsches gemacht haben, weil sie damals eben nicht anders handeln konnten. Hätten sie es gekonnt - hätten sie es ja auch anders gemacht.
Sie müssen lernen, sich selbst zu verzeihen. Das ist eine schwierige Lektion. Eine der Schwierigsten.
Alles Liebe
Kathi
P.S: Mir haben die 3 Bände "Gespräche mit Gott" von N.D. Walsch viel Erhellung und Befreiung gebracht.