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Voltaire kontra Political Correctness Diktat

AW: Von Wölfen und Schafen

Und wenn die neonationalen Wölfe ihr Fraßlied heulen, dann werdet nicht zu Schafen, die sich zitternd zusammenkuscheln und nach dem schützenden Elektrozaun schreien. Die Wölfe lassen sich davon sicher nicht abhalten. Auch wenn sie ihr Fraßlied nur lautlos heulen dürfen, sie heulen es trotzdem. Hört sie lieber heulen und besinnt euch darauf, dass ihr keine Schafe seid! Wir sind alle Wölfe, manchen hat man leider erfolgreich eingebleut sie seien Schafe.

Und vergessen wir auch nicht - die die am lautesten heulen, wollen damit ihre eigenen Schafsgefühle übertönen.

BRAVO !
........
 
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Kein PC-Freak

@ lilith51
Ich glaube, Walter gab einen Hinweis darauf, dass jemand,
der eine Meinung über diese "schreckliche Zeit damals" äußert,
etwas differenzierter formulieren kann und nicht bloss einen Satz ablässt.
Und ich vermute wiederum,
dass sich unsere schwarze Göttin neuerdings sphynxisch auszudrücken beliebt,
und zur Verwirrung der PC-Freaks "Walter" statt "Andreas61" schreibt.

Da bin ich aber echt froh, dass ich nicht zu den PC-Freaks gehöre. ;-)

Mir ist es auch lieber zu wissen, was die anderen wirklich denken,
aber das geht nur, wenn sie es auch ausdrücken dürfen.
Dann gibts wenigstens keine unliebsamen Überraschungen.
Das ist nur eine der vielen (negativen) Auswirkungen der Political Correctness.

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit diesem Komplex liefert u.a. Andrea Wirthgen auf:

http://www.linse.uni-essen.de/esel/pdf/pol_correct.pdf

Political Correctness
Die "korrigierte" Sprache und ihre Folgen

Das könnte für PC-interessierte Frauen und FrauInnen interessant sein.


@ Andreas61
Andreas61 schrieb:
Man verlangte übrigens keinen Rücktritt,
sindern nur eine Distanzierung (weiß ich zumindest von den Grünen).
Die erwähnte Rücktrittsforderung habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, sondern die wurde
tatsächlich in einem Fernseh-Interview erhoben, das in den Informationssendungen von ORF2
(Reichweite rund eine Million Zuseher) ausgestrahlt wurde.

Da könnte man dann eben auch unwillkürlich anders denken,
als ihn nur als Opfer zu bemitleiden.
Mein Mitleid mit dem Mensuren(ver)fechter Wolfgang Zanger hält sich in sehr engen Grenzen.

Mir geht es nicht um das Wohlbefinden des Wolfgang Zanger,
sondern um eine grundsätzliche Bewertung der Agitation von Political Correctness Diktatoren.

Ich halte es generell für extrem problematisch bis untragbar,
dass jemand wegen der Artikulation einer Selbstverständlichkeit über die Klinge springen soll.

Das läuft, wie schon erwähnt, auf eine Menschenrechtsverletzung hinaus.

Wenn ich diese Agitation nun scharf kritisiere,
dann bedeutet das aber mitnichten (Voltaire schau owa), dass mir die betroffene Person
oder gar die gesamte von der Person präferierte Ideologie sympathisch sein muss.
 
AW: Von Wölfen und Schafen

So kann diese Freiheit aber nun nicht gemeint sein. Denn erst da, wo ich an meine Grenze stoße, wird die als Menschenrecht deklarierte Meinungsfreiheit erst wichtig. Dann muss ich eben hinschauen, wo ich die anderen gerne einschränken würde, weil es bequemer für mich wäre.

Mir ist es auch lieber zu wissen, was die anderen wirklich denken, aber das geht nur, wenn sie es auch ausdrücken dürfen. Dann gibts wenigstens keine unliebsamen Überraschungen.

Und wenn die neonationalen Wölfe ihr Fraßlied heulen, dann werdet nicht zu Schafen, die sich zitternd zusammenkuscheln und nach dem schützenden Elektrozaun schreien. Die Wölfe lassen sich davon sicher nicht abhalten. Auch wenn sie ihr Fraßlied nur lautlos heulen dürfen, sie heulen es trotzdem. Hört sie lieber heulen und besinnt euch darauf, dass ihr keine Schafe seid! Wir sind alle Wölfe, manchen hat man leider erfolgreich eingebleut sie seien Schafe.

Und vergessen wir auch nicht - die die am lautesten heulen, wollen damit ihre eigenen Schafsgefühle übertönen.



Diese Worte von lillith sind meine Worte an Dich,Neugier, da helfen Dir all Deine Spitzfindigkeiten an mich nix.

Glaube nicht, dass Deine Verteidigung eines , dem in der Öffentlichkeit politische Inkorrektheit vorgeworfen wurde, von Dir zum Anlass genommen werden darf, mich zu verunsichern. Nein, nein - was ich schrieb, war lange überlegt ( wahrscheinlich an Dich verschwendete Zeit, aber nicht für mich), denn ich habe meine Haltung der Abwägung des Rechtsgutes Mensch mir wieder einmal bestärkt. Du hast diese weder bemerkt noch nachvollzogen - egal! quidquid agis, bene agas et respice finem ( was immer du tust, tue es gut und bedenke das Ende) --- Danach habe ich mein Leben lang gehandelt - meist*ggrr* .

Ich brülle lieber einmal mehr "Woi geschrien !" "Feuer am Dach!" Vorsicht!" als dass ich - wie einige aus meiner Familie, im KZ aufwache, diejenigen, die zwar das "Ende bedachten", aber nicht die Mehrheit des Volkes.

Nirgends in meinem Posting habe ich Redeverbot für irgendeinen gefordert - ich habe nur für die Art von political correctness gestimmt, wie sie ein Großteil der Medien übt. Ich habe sogar Verständnis für den Mann aufgebracht.

Polemisiere anderswo weiter - ich gebe Dir keine Antwort mehr, denn ich müsste mich wiederholen. Du hast Dich mit keinem Argument von mir auseinandergesetzt, hast nur geurteilt ---- Soll sein ....

Es muss solche Meinungen geben, wie Du sie hast und solche, wie ich sie habe. Denn dass so etwas möglich ist, ist eben politisch korrekt.


Marianne
 
AW: Voltaire kontra Political Correctness Diktat

Die Frage bleibt offen, was in dieser Debatte der arme Voltaire zu suchen oder verloren hat. Aber es ist nicht für das erste mal, dass ich hier in Deutschland Voltaire antreffe, reduziert auf seinen berühmten, aber hier falsch angewendeten Satz:
"Ich kann keinem Ihrer Worte zustimmen, werde aber bis an mein Ende Ihr Recht, diese auszusprechen, verteidigen."

Der Missbrauch berühmter Sätze indem man sie in einem Kontext einfließen läst der dann dem (Kon)text einfach eine falsche Richtung verleiht, zur selben Zeit aber legitimiert da man sich auf einen großen Namen beruft, ist eine häufig anzutreffende Methode in diesem Medium, das Internet. Gugeln ist ja nicht verkehrt - aber wird gefährlich, wenn es anstelle bekannter Werke verwendet wird.

Und was hätte Voltaire dazu gesagt, dass er zur Legitimierung der Äußerungen von Wolfgang Zanger herhalten muss? Um ihn zu erlauben sich richtig dazu zu äußern, hätte er aber auch wissen müssen was da geschichtlich angesprochen wird, wenn der schlagende Burschenschafter sagt, dass er Hitlers Regime durchaus Positives abgewinnen kann.

Ach ja, da war doch noch etwas Erfreuliches: er verteidigte im "Report" auch die Säbelgefechte schlagender Burschenschafter, die oft mit Verletzungen enden, eine sehr empfehlenswerte Schule, denn die jungen Männer würden dadurch lernen, "den inneren Schweinehund zu überwinden".

Armer Voltaire!
 
AW: Voltaire kontra Political Correctness Diktat

Und was hätte Voltaire dazu gesagt, dass er zur Legitimierung der Äußerungen von Wolfgang Zanger herhalten muss? Um ihn zu erlauben sich richtig dazu zu äußern, hätte er aber auch wissen müssen was da geschichtlich angesprochen wird, wenn der schlagende Burschenschafter sagt, dass er Hitlers Regime durchaus Positives abgewinnen kann.

Ach ja, da war doch noch etwas Erfreuliches: er verteidigte im "Report" auch die Säbelgefechte schlagender Burschenschafter, die oft mit Verletzungen enden, eine sehr empfehlenswerte Schule, denn die jungen Männer würden dadurch lernen, "den inneren Schweinehund zu überwinden".

Armer Voltaire!

Liebe Miriam!
Ich kann nirgendwo feststellen, dass auf Zangers Sager Voltaires Zitat nicht passend angewendet wurde. Er hat seine Meinung gesagt, ob es um Hitlers Regime ging oder um die Burschenschafter. Wenn er seine Meinung nicht hätte sagen dürfen, dann wäre sie dennoch seine Meinung.
Verstehst du nicht, dass es nix nützt, jemandem zu verbieten etwas zu sagen, von dem er glaubt dass es richtig ist?
Ich finde es ja auch schlimm, dass es solche Leute mit einer solchen Meinung immer noch und immer wieder gibt. Ich sehe es aber nicht als gute Möglichkeit an, diese Meinungsäußerungen zu verbieten.

Mehr dazu habe ich ja schon weiter oben geschrieben.

Dass es österreichische Politiker gibt, die eine solche Meinung über die Medien kundtun, das finde ich schlimm. Dass diese Möglichkeit durch den Handstreich von Schüssel bei der Regierungsbildung im Jahr 2000 geschaffen wurde, verzeihen ihm sehr viele Österreicher - auch ich - bis heute nicht. Ich hoffe, Schüssel ist bald Vergangenheit. :pcwut:

Liebe Grüße
lilith

Ergoogelt: "Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen."
 
Die Wahrheit ist zumutbar !

Im Beitrag #13 meinte Marianne in vorwurfsvollem Ton,
ich hätte mich in meiner Replik mit keinem ihrer Argumente auseinandergesetzt.

Dem ist entgegenzuhalten, dass ich mich sehr wohl mit der Fragwürdigkeit und Gefährlichkeit
einer plumpen Zirkelschluss-Argumentation auseinandergesetzt habe.

Anscheinend ist diese Botschaft aber beim Adressaten nicht angekommen.
Deshalb behandle ich diesen Aspekt hier noch einmal, und tippe diesmal ganz besonders langsam,
damit auch niemand beim Mitlesen überfordert wird.

Ausgangspunkt war Mariannes Befürwortung einer Unterdrückung von Teilen der historischen
Wahrheit, basierend auf einem ausdrücklichen Bekenntnis zu der Maxime
"Der Zweck heiligt auch hier das Mittel" ergänzt mit der Zweckformulierung,
dass wir "keinen Zweifel an der Inhumanität des Naziregimes lassen" dürfen.

Wenn nun die Wahrheit unterdrückt werden muss, weil ohne Unterdrückung der Wahrheit
womöglich Zweifel an der Inhumanität des Naziregimes aufkommen könnten,
dann ergibt das einen plumpen Zirkelschluss.

Einerseits wird mit "Der Zweck heiligt auch hier das Mittel" argumentiert,

und andererseits erscheint aber nach eigenem Bekunden offenbar der Zweck selbst
erst nach der Anwendung des Mittels (Unterdrückung der Wahrheit) als gerechtfertigt.


Mit einem derart plumpen Hausmasta-Schmäh wollen Political Correctness Diktatoren
auf Lemming-Fang gehen ?

Vielleicht mag das bei Lemmingen ja auch funktionieren, aber halbwegs wache Geister
schütteln angesichts solcher plumper Manipulationsversuche nur den Kopf.


Dabei ist diese "politisch korrekte" Übung ja völlig überflüssig, weil in jeder einigermaßen
objektiven rückblickenden Gesamtbeurteilung das nationalsozialistische Regime ja ohnehin
als entsetzlich grauslich erscheint,
dazu bedarf es keiner "politisch korrekten" Tatsachenverfälschungen.

Wozu also solche saudumme und geradezu kontraproduktive Verfälschungsversuche ?


Die Wahrheit ist zumutbar !


Das sollten sich die Political Correctness Diktatoren ehebaldigst hinter die Ohren schreiben.
 
Politisch korrekte Verschlagenheit, Hinterfotzigkeit und Skrupellosigkeit.

Hallo Lilith !

Ich finde es ja auch schlimm,
dass es solche Leute mit einer solchen Meinung immer noch und immer wieder gibt.
Schätzungsweise dürften mehr als 98 % der Österreicher bei einer Gesamtbeurteilung
des nationalsozialistischen Regimes dieses recht deutlich negativ bewerten.

Das ändert allerdings nichts daran, dass auch an diesem Regime vereinzelt positive Teilaspekte
identifiziert werden können (wie übrigens an jedem Regime, ich wette, dass sich auch am
kommunistischen Regime in Nordkorea positive Aspekte entdecken lassen).

Der Interviewer hat aber Wolfgang Zanger eindeutig NICHT nach einer Gesamtbeurteilung
gefragt, sondern danach, ob der Nationalsozialismus "auch seine guten Seiten" hatte, also nach
der Existenz auch positiver Teilaspekte.

Dass Zangers Antwort hinterher von der politisch korrekten Journaille so behandelt wird,
als wäre nach einer Gesamtbeurteilung gefragt worden,
ist ein Ausfluss von deren Verschlagenheit, Hinterfotzigkeit und Skrupellosigkeit.

Der FPÖ-Politiker und Mensuren(ver)fechter Zanger hätte allerdings seine Pappenheimer kennen
sollen.

Mit etwas weniger Naivität wäre er nicht arglos auf diese List hereingefallen.
 
Lichte Momente gesucht.

@ Andreas61

Andreas61 im SOS Thread schrieb:
Neugier, ich kenn Dich kaum. Eigentlich nur aus zwei Beiträgen:
Der erste stammt aus "Political Correctness", wo Du aufgeregt und entrüstet einen Journalisten
beschimpft hast, weil er einen jungen "Naivling" mit 38 von der FPÖ gefragt hätte,
was er vom 3. Reich halte.
Daraufhin hat der doch in aller Unschuld gemeint, das 3. Reich hatte auch was Gutes.
Diese Journalisten....!

In dem Thread <Killt die "Killerspiele"> schreibt Sunnyboy im Beitrag #11
Auch wenn das System der DDR ohne Zweifel nicht funktionsfähig war, und auch wenn
die Führung der DDR oft zu brutalen Verbrechen gegriffen hat, um den Einfluss auf das Volk
nicht zu verlieren und um Kritiker einzuschüchtern oder auszuschalten-
nicht alles in der DDR war schlecht.

Gerade was die Bildung und die Betreuung von Kindern anging,
wurde und wird die DDR oft als Beispiel angeführt.

Ist jetzt Sunnyboy überführt und entlarvt als ein DDR-Verherrlicher,
als ein Verharmloser der brutalen kommunistischen Verbrechen,
oder hat er lediglich eine Selbstverständlichkeit in Erinnerung gerufen,
und nicht mehr und nicht weniger als das ?

Wie sinnvoll, bzw. wie idiotisch, wäre denn die Frage an Sunnyboy:
"Sind sie der Meinung, dass das DDR-Regime auch seine guten Seiten gehabt hat ?"


Darüber könnte vielleicht auch ein Political Correctness Diktator
einmal in einem lichten Moment nachdenken.
 
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AW: Voltaire kontra Political Correctness Diktat

Ich nehme Deine Bemühungen, Neugier, mich (oder wahrscheinlich auch andere) von den guten Seiten des 3. Reiches überzeugen zu wollen, zur Kenntnis. Aber glaubst Du nicht, dass Du mit dieser eher bemüßigten Parallelziehung DDR – 3. Reich noch mehr auf Skepsis stoßen wirst? Eine Parallele wie etwa Auschwitz – Kosovo wäre da naheliegender, ist aber dennoch, oder eben deswegen eine gefährlichere Verharmlosung der NS-Zeit.
 
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