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Virtuelle Welt - Selbstverwirklichung

Matto

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14. Dezember 2004
Beiträge
120
Ich habe gestern eine Reportage über das neue Internetspiel gesehen.

Ich habe damit wenig Erfahrungen. Weiss nicht mal, wie es heißt.
(Könnt ihr mir da helfen?)

Es ist ein Strategiespiel, ein Rollenspiel, die Figuren sind Eigenkreation, sie können sich auch verändern im Laufe des Spiels. Die Spieler sind meistens männliche Jugendliche. Sie spielen 6 h und noch mehr pro Tag. Das Spiel funktioniert vereinfacht; der Spieler denkt bzw. kämpft sich für seine Figur durch das Spiel. Es gibt auch Gruppierungen für eine Aufgabe bzw. Ziel. Ein Spieler meinte, in diesem Spiel gibt es immer einen Weg für ihn. Für mich gibt es auch immer einen Weg, aber so meinte er es wohl nicht.

(He, Spieler, hab ich das so richtig erfasst.)

Mein Sohn (6) spielt auch gerne Rollenspiele, meistens mit Mädchen.
Mein Sohn (19) spielt auch gerne Rollenspiele, meistens als "Narrfan" (Geschöpf jenseits von Leben und Tod).

In diesem Spiel sind die Spieler Helden, Orks, Elfen, Feen, Geister,... was auch immer.

Ist das die Selbstverwirklichung in der virtuellen Welt?

Was ist bequemer, einen Konsenz finden oder siegen?

Matto
 
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du meinst sicher den frontal bericht über das spiel world of warcraft, kurz wow.
das spiel gehört zur reihe der mmorpg, massive multiplayer online roleplaying game.
der artiklel aus wikipedia erklärt das prinzip ganz gut (so aus dem überfliegen heraus).

ich kenne das spiel selbst, bin auch im alter der zielgruppe.
falls du angst hast das deine kinder davon süchtig werden: ja es ist möglich!
ich habe die beta dieses spiels gespielt, da war das noch kostenlos.
es macht ne menge spaß mit freunden oder auch leuten die man da kennen lernt das spiel zu spielen. wobei jeder auf sich aus ist und es kein teamplay in dem sinne wie bei anderen spielen gibt. es bilden sich oft gruppen aus wildfremden spielern/innen (wobei hauptsächlich spielern) die für kurze zeit an einem strang ziehen, aber jeder nur weil es damit einen sog. quest erledigen kann, es also wieder einem selbst nützt.
ich spiele das spiel aus einem grund nicht mehr: die beta ist schon lange zu ende und der spaß kostet im monat 13€ plus einmalig 45€ und einen monat umsonst inkl.
ein freund von mir spielt diese spiel aber recht intensiv.
seine meinung darüber: es macht süchtig. er gehört jetzt aber zu denen die das erkennen und denen ich auch zutraue das sie dadurch nicht ihr leben verhunzen. zur zeit spielt er es sogar nicht mehr so viel, es rennen ihm zu viele kinder rum.
das hinter diesen ganzen spielen ne menge steckt zeigt z.b. auch ebay: dort kann man charaktere kaufen, für viel geld, bzw.sie zur "zucht" bei erfahrenen spielern geben.
in asien, besonders taiwan und süd korea gibt es richtige wettkämpfe mit solchen spielen, besonders der vorgänger warcraft 3 ist dort sehr beliebt (wobei das kein mmorpg ist).das geht so weit das man bei einem sieg verträge bekommt und bis zu 1mio bar auf die kralle als siegesprämie. die spieler sind dort auf einem niveau weit oberhalb von pop stars angesiedelt, richtige vorbilder für viele, idole.
der hype geht so weit das sogar eltern ihre kinder im auto vergessen wenn sie in internet cafes spielen, die polizei schickt im sogar sogar extra personen aus um parkplätze zu überwachen das keine kinder im auto sind.
vor kurzem ist ein man gestorben nachdem er über 70h gespielt hatte, ohne essen und schlaf.

um jetzt aber mal dir keine angst zu machen: solange deine kinder wohl unterscheiden können zwischen spiel und realität, ist da kein problem.
schlimm wird es wenn sich alles im leben um den pc und das spiel zu drehen beginnt. erste anzeichen gibt die schule: plötzliches herabsinken der noten sind dann ein häufiger fall. wobei es genügend gibt die die schule dann nicht vernachlässigen und das zwischen tür und angel meistern. mit bravour oft.
es wird in dem moment schlimm in dem man sein eigenes leben in das spiel verlagert.
dann kontrolliert einen das spiel.

aus eigener erfahrung kann ich dazu nur das sagen was ich gesehen habe, ich hab es selbst noch nie so weit kommen lassen das mich das spiel kontrolliert.
allerdings können besonders diese mmorpg genau dies tuen.
der hersteller blizzard schickt z.b. immer neue und noch schwerere quests (aufgaben) in das spiel. es kommen neue orte hinzu usw.
dadurch verlieren viele spiele nur wenig an reiz.
das spiel everquest ist heute noch sehr beliebt, u.a. auch weil es so ist wie der name sagt: eine aufgabe für immer.

ach ja, siegen ist bequemer, besonders in diesen spielen.

ciao
 
Vielen Dank, tosto.

Wie du bemerkt hast, ist mir das Thema sehr wichtig. Auch wenn ich es locker angehen lassen wollte...

In der Aufregung hab ich mich mit den Fragen verheddert. Gut, es wird neue geben.

warcraft...wow !!!!, ich werde mich darüber noch genauer informieren.

in asien, besonders taiwan und süd korea gibt es richtige wettkämpfe mit solchen spielen, besonders der vorgänger warcraft 3 ist dort sehr beliebt (wobei das kein mmorpg ist).das geht so weit das man bei einem sieg verträge bekommt und bis zu 1mio bar auf die kralle als siegesprämie. die spieler sind dort auf einem niveau weit oberhalb von pop stars angesiedelt, richtige vorbilder für viele, idole.
Das macht garantiert süchtig. In Asien lernen wir was über Medienkultur...(im weitesten Sinne)!

wobei es genügend gibt die die schule dann nicht vernachlässigen und das zwischen tür und angel meistern. mit bravour oft.
es wird in dem moment schlimm in dem man sein eigenes leben in das spiel verlagert.
dann kontrolliert einen das spiel.
Wie sieht das aus? Drehen sich alle Gedanken um das Spiel, um die Figur, die Rolle, den Sieg etc. ? Diese Gefühl kenne ich, auch wenn ich kein Spieler bin.
Das eigene Leben verlagern... tun wir das nicht allzuoft. Da gibt es einige Situationen, z.B. Meditation - Wer kontrolliert uns dann?

aus eigener erfahrung kann ich dazu nur das sagen was ich gesehen habe, ich hab es selbst noch nie so weit kommen lassen das mich das spiel kontrolliert.
allerdings können besonders diese mmorpg genau dies tuen.
Was fasziniert die Spieler am meisten in diesen Spielen? Die Aufgaben, die Grafik, die übernommene Rolle, die Reaktionen der anderen, oder was?

ach ja, siegen ist bequemer, besonders in diesen spielen.
Warum? Gibt es da mehr Punkte, oder sind die Punkte leichter zu erringen?

Matto
 
Matto schrieb:
Wie sieht das aus? Drehen sich alle Gedanken um das Spiel, um die Figur, die Rolle, den Sieg etc. ? Diese Gefühl kenne ich, auch wenn ich kein Spieler bin.
ich würde sagen: ja.
ich kenn diese extrem situation nicht, kenne aber situationen da haben wir im freundeskreis teilweise nur über taktiken in einem anderen spiel geredet, so wir man über das fußballspiel lang und ausgiebig redet.
ich kann aber wirklich nicht sagen wie es ist wenn sich alles um das spiel dreht. die situation hatte ich noch nie und will sie nie haben. dafür ist das leben zu schön...

Das eigene Leben verlagern... tun wir das nicht allzuoft. Da gibt es einige Situationen, z.B. Meditation - Wer kontrolliert uns dann?
das leben ist dann im spiel, nicht mehr außerhalb. das finde ich so extrem daran. wenn man alles, wirklich alles vergisst und ignoriert, kein hunger, keine müdigkeit, bis zum umfallen. man ist nicht mehr man selbst, man ist der charakter im spiel. das ist dann das leben.
es gibt auch spiele, ich geb noch einen link, da wird genau das gewollt: sein leben nachspielen, der "was wäre wenn" fall. geanu auf das will man hinaus.
wer dann nicht unterscheiden kann zwischen realität und spiel, ist bald nicht mehr herr seiner selbst.
http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/972/58914/
zu dem man ist ein zu sagen: er ist eine art gott. der mann hat es wirklich drauf in sachen spiele design, das muss man neidlos anerkennen.
wenn der ein spiel macht, dann wird das meistens ein erfolgshit.

Was fasziniert die Spieler am meisten in diesen Spielen? Die Aufgaben, die Grafik, die übernommene Rolle, die Reaktionen der anderen, oder was?
rolle und aufgabe. ergeiz ist wichtig in diesen spielen. durchhalevermögen und der wille der beste zu sein. anerkennung kommt ein bischen mit dadurch, selbstverwirklichung...also geht es doch im i-net?
besonders schlimm sind die immer wiederkommenden aufgaben. neue aufgaben, immer schwerer, noch länger. wenn ein quest 3 stunden oder mehr dauert, manche gehen über tage. man muss manchmal vom einen ende der welt in die andere, die welten sind rießig! trotz diverser transportmöglichkeiten, oft aus der fabelwelt.
da bindet, das gibt eine aufgabe, besonders wenn man im leben selbst recht wenig "zu tun" hat.

Warum? Gibt es da mehr Punkte, oder sind die Punkte leichter zu erringen?

Matto
siegen ist immer schöner als verlieren. als sieger hast du die macht.
punkte sind in allen spielen am anfang leicht und dann immer schwerer zu bekommen.
mit den punkten steigen die levels. am anfang reichten 1000 bei wow um das nächste level zu bekommen, dann wurden es in kleinen schritten mehr und dann in immer größeren. man braucht über 10000 punkte um das nächste level zu erreichen, und das in wow bis maximal level 60.
auch das ist ein ansporn: mit jedem level kann man neue waffen tragen, andere dinge erlernen usw.
besonders spannend wird es ja noch durch verschiedene charaktere gemacht.
jeder kann andere dinge die hier und da mal nützlich sind.mit einigen kann man nur an spezielle stellen kommen. dann muss man das spiel mit einem 2. charakter bis level 60 spielen um an einen anderen ort zu gelangen. wenn man alles gesehen haben will, dann ist das eine menge zeit und arbeit.
aber am ende hat man es geschafft, man hat gesiegt.
ich denke das fesselt und fasziniert so am siegen.

ciao
 
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heute in heise eine interessante news: china will das spielen von mmorpg auf 3h beschränken, am tag.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/63230

auch eine möglichkeit die jugend daran zu hindern sich vom system abzuwenden. besonders in asien ist die spiele sucht ja enorm, aufgrudn anderer geselschaftlicher umstände, ich finde diese als wesentlich unpersönlicher wie in europa, noch!
ein verlieren in den welten des netz, als ausgleich für ein leben das nur durch erfolg geprägt sein sollte, ist somit leichter möglich.
diesen druck ahben wir hier noch nicht finde ich. der druck immer und überall perfekt zu sein. kein mensch kann dem standhlten, kein mensch ist perfekt, perfekt ist eine ilussion, sie gibt es nicht, nichts ist perfekt.
die flucht in eine online welt in der man der held sein kann der man im leben nicht sein kann, ist somit eine willkommene gelegenheit.
als versuch sich zu verwirklichen.

ciao
 
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