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Videospiele Grund für Amokläufe?

AW: und gleich ein anlass-fall

ich hörte gerade in den nachrichten von dem heutigen MASSAKER an einer stuttgarter schule.
ein 17-jähriger bursche soll in 2 klassen wild um sich geschossen haben und ist danach geflüchtet. mindestens 11 menschen sind tot.

auch der bursche hat sich danach selbst gerichtet.

:schnt:

Habe es auch vor kurzem gelesen, Kathi!

Ist wirklich zum Verzweifeln - und deswegen
um so wichtiger, Kinder sehr früh in eine andere
Richtung zu bringen. - Das dürfte auch keine
Geld- und Zeitfrage sein. Und "Bildung" wird
offenbar immer dringender gebraucht.
 
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AW: Videospiele Grund für Amokläufe

hab gerade einen neuen thread aufgemacht
und sehe dann hier erste Meinungen zum Amoklauf in Winnenden

wichtig zu wissen:
Winnenden ist eine der hässlichsten Städte im Großraum Stuttgart
 
AW: Videospiele Grund für Amokläufe

Wer hätte das gedacht...
Wird wohl angesichts der heutigen Ereignisse wieder aktuell werden das Thema...
 
zumhuetigen amoklauf

ja reinhard,
wir brauchen "bildung" - aber HERZENSbildung.

und nicht gleich wieder dieses dauernde VERDAMMEN dieses burschen. und das verdammen seiner eltern und das verdammen der schule und das verdammen der gesellschaft.
das bringt uns überhaupt nicht weiter!

wir müssen endlich erkennen, dass wir ALLE IM SELBEN BOOT sitzen.

und wenn da einer ausrastet, dann sind wir auch dran.

da kriegt das gebot "LIEBE DEINEN NÄCHSTEN" einen anderen stellenwert.
denn unsere gesellschaft ist nur so gut wie das schwächste glied in ihr.

mir tut dieser bursche so unendlich leid!
dass er das tun musste: wieviel hass und verzweiflung musste er in sich getragen haben!

es ist an der zeit einen blick auf unsere TÄTER zu werfen. und was sie veranlasst so auszurasten in unserer ach so friedlichen, dämmerschlafenden, konsumorientierten wertegesellschaft.

wenn ich an all das denke, dann werd ich innerlich gleich wieder sowas von wild!!! :wut1:
dann könnt ich zu meines sohnes computerspiel rennen und dort wüst um mich ballern, wenn ich mit dem joy-stick umgehen könnte!

ein liebes tierfilmchen würde mich da nur noch rasender machen!

entschuldige reinhard, ich hoffe du weißt, dass meine antwort keinesfalls gegen dich gerichtet ist. du bist mir ja ein ganz lieber forums-freund.

in diesem sinne: ganz liebe grüße an dich persönlich
kathi :blume1:

p.s.: der bursche wurde von den polizisten erschossen, heißt es in den neuesten meldungen.
 
AW: Videospiele Grund für Amokläufe

... ein liebes tierfilmchen würde mich da nur noch rasender machen!

Habe ich gut verstanden, Kathi!

Ich denke, das ist sehr situationsbedingt.

(So lieb, wie Du - manchmal - denkst, bin
ich keineswegs immer.)

Mir ist noch etwas eingefallen: Kriegsspiele
und Steinschlachten unter Jugendgruppen
nach dem zweiten Weltkrieg in Berlin
und sicher auch in anderen deutschen (Groß-)Städten.
Oft mit schlimmsten Verletzungen oder sogar tödlich
endend.

* Sie konnten das "Hassen" ... nicht lassen ???

* Oder: Gewalt wirkt ansteckend ???

* Gewalt steckt in jedem Gehirn ???

* und so weiter.

Was können wir (selbst) dagegen tun?

Fragt - wie Millionen andere Menschen
Reinhard70

Herzensbildung? Unbedingt - auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
meine vision:

lieber reinhard,
ich meine, EIN wesentlicher bestandteil wäre, endlich aufzuhören die AGGRESSIONEN zu verunglimpfen.
aggression ist eine wesentliche triebkraft in jedem menschen. aber wir in unserer "friedlichen" welt wollen diese triebkraft von uns abspalten.
wir zwingen kinder ab dem 6 lebensjahr dazu, still da zu sitzen, brav zuzuhören und dann am nachmittag ihre pflichten zu leisten. :haare:

freude, ursprünglichkeit, eigene antriebskraft, enthusiasmus... bleiben dabei vollkommen auf der strecke.
wir machen aus lebenslustigen kindern dumpfe erwachsene.
und die schulgestressten kids kommen nach hause und reagieren ihren frust über das system, dem sie nicht entkommen können, bei videospielen ab.

und wir erwachsenen haben aber unsere eigenen aggressionen unter kontrolle. wir lassen sie nur dann ab, wenn wir über andere, die sich mehr freiheiten herausnehmen, schimpfen und herziehen können.

statt dafür zu sorgen, dass auch wir als einzelne menschen zur ursprünglichen lebensfreude unserer kinder zurückfinden.

das angepasste kuschertum hat mAn bald ausgespielt - es lebe der freie, individuelle mensch, der sich in der gruppe gleichgesinnter wohl fühlen darf.

so in etwa schaut meine VISION aus.
 
AW: Videospiele Grund für Amokläufe

@Kathi (eben oben):

so in etwa schaut meine VISION aus.

Und ich kann Deine Gedanken wieder sehr gut
verstehen.

Aber: GEWALTSPIELE ... ???

(Bei den Videospielen dieser Art kann ich kaum mitreden.
- Gab/gibt es bei uns gar nicht.)
 
AW: Videospiele Grund für Amokläufe

weißt du bei buben ist das schon anders.
die sind auf diese spiele total "geil".
mit mädchen ist das sicher viel, viel einfacher....die haben ja diese lust, sich abzureagieren, nicht so stark ausgeprägt.

zu anfang dachte ich, ich könnte diese art von spielen (genau genommen sind es kriegsspiele) verhindern, doch dann merkte ich, dass mein sohn halt bei seinen freunden solche spiele spielt.
und weiters, dass liebliche spiele ab 10 jahren auch voll auf "jemanden besiegen" ausgerichtet sind (z.b. "prinz of persia")....also, da kann er dann auch gleich das realistischere scenario nehmen.

weiters sehe ich ein einzelnes menschenwesen nicht unabhängig von seinem umfeld. das heißt, all die kinder, die kriegsspiele spielen, agieren da etwas aus für das ganze kollektiv.

und auch ein attentäter ist bestandteil eines kollektivs....seine tat ist teil der ganzen gruppe und wirkt sich auch auf die aus. umgekehrt wirkte die ganze gruppe auch auf ihn ein. und er agiert dann als ventil für alle.
etwas kompliziert - aber genau so komplex sehe ich die sache.

je mehr die mehrheit des kollektivs gewalt ablehnt (und diese dann tabuisiert!!!), desto heftiger müssen einzelindividuen oder kleingruppen diese gewalt ausleben. und über videospiele wird auch ein teil davon ausgelebt.
das ist auch die erklärung für die jugendbanden, von denen du sprachst.
 
AW: frage

- was hat dir an den videospielen gefallen?
- was haben sie dir gegeben?
- weswegen hast du gespielt?
- wieviel - wie oft hast du gespielt?
- wie ist deine meinung aus heutiger sicht?

was würdest du meinem sohn (oder mir) raten, was wir evtl. dabei beachten könnten/sollten?

würde mch sehr freuen, mal die sicht von einem insider zu erfahren.

liebe grüße

hallo, kathi!

vorneweg: meine sicht ist sehr subjektiv, ich finde mancher solcher spiele schön. außerdem renne ich trotzdem nicht mit pistole draußen rum.

zu 1.: es ist eine art ablenkung, ein wenig die seele baumeln lassen (manche schauen fernsehen oder häkeln). die graphik von vielen spielen ist richtig gut, man muss sich trotzdem konzentrieren und ist es eine art herausforderung alle missionen zu schaffen, bzw. besser als der gegner zu sein (sozusagen E-sport)

zu 2.: siehe 1.

zu 3.: weil ich ein wenig spaß haben wollte und grad solche "killerspiele" (ich sprech bei mir zurzeit von GTA, Counter-Strike, Half-Life, Quake) meist nicht so komplex sind (wie rollenspiele)[außer GTA], dass sich erfolge nach recht kurzer zeit einstellen. 2-mal habe ich nach ner schlechten klausur bzw. beziehungsproblemen aus frust gespielt und geschossen, aber das hat mich eher beruhigt und ich war im real life wieder ausgeglichener

zu 4.: zu schulzeiten so 2 stunden am tag und vllt so 5 tage in der woche. jetzt beim studium ist es vielleicht am tag mal 0,5-1 h am tag und das an 5 tagen. ich bin also nicht grad der typische langzeitkonsument dieser spiele

zu 5.: ich spiele diese spiele heute noch, immer mal so als abwechslung zum zeitvertreib, und sehe das somit heute genauso wie vor 4 jahren, allerdings verbringe ich nicht mehr soviel zeit vor den spielen.


Abschließend muss ich hinzufügen, dass viel-spielen( 4h oder mehr jeden tag), was ich mal so 2 monate gemacht habe, sozial etwas isoliert und deshalb zu verhindern ist. ich würde euch empfehlen, keine spiele zu verbannen und vllt mal mit eurem sohn über ballerspiele zu unterhalten, auch mal interesse zeigen, um welche geschichte es da geht,....
zudem würde ich so einen zeitrahmen vorschlagen (z.b. nur 1-2 h pro tag oder wie ihr wollt). das ist bei solchen eher kürzeren actionspielen das gute: man kann auch mal unterbrechen und muss nicht immer noch den nächsten quest erfüllen --> nicht so hohes suchtpotential wie World of Warcraft o.ä.
 
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AW: Videospiele Grund für Amokläufe

danke psbvbn. :kuss1:

deine antwort bestärkt mich auch in meiner sicht.
es geht nicht darum, etwas zu verbieten. doch es geht darum, dieses etwas (in diesem fall die kriegs- oder killerspiele) in einen kontext zu bringen, der dem kind seine eigenen schlüsse ermöglicht.

ein problem, das ich dabei habe, ist der umstand, dass mein sohn in einem alter ist (knappe 13j), in dem er sich von mir entfernen willl und soll. das heißt, er will mir bewusst nicht zeigen, was er spielt oder mit seinen freunden macht. und das finde ich auch ganz okay so - es ist schon lange so, dass er seine eigenen geheimnisse hat und die "mama" sich nicht in alles dreinzumischen braucht....das ist die eine seite von ihm, die des heranwachsenden.
...und dann gibt´s da noch die andere seite. die, wo das kind in ihm da ist. wo er mit dem, was die "coolness" der (alters)gruppe vorgibt, nicht so leicht fertig wird.

das ist dann der fall, wenn er mit seinen freunden einen horrorfilm gesehen hat und dann abends zu mir ins bett schlüpft. das dürfte natürlich keiner seiner freunde wissen!!! :haare:

ich aber bin froh, dass er das macht. denn es zeigt mir, welch großes vertrauen zwischen uns da ist.

diese zweischneidigkeit haben die kinder in der pubertät zu durchleben....und ihre eltern natürlich auch.
es ist - wie so oft - eine gratwanderung.
eine, die du, lieber psbvbn in der art schon hinter dir hast. ;)

das, was allen dabei helfen könnte, wäre, wenn sie von der sie umgebenden gesellschaft dabei mehr unterstützt und aufgefangen würden.
doch das ist derzeit kaum der fall - die familien - und die kinder - sind zu sehr vereinzelt. alle sind mit sich selbst und der bewältigung ihrer pflichterfüllten tage so beschäftigt, dass wenig austausch untereinander stattfindet.....ich denke, da könnte ein hebel der zukunft ansetzen.
die verbindung der menschen untereinander. so wie es ja vielleicht auch sogar hier in einem internetforum möglich ist. das wissen, dass es vielen ähnlich geht und der austausch darüber. so wie jetzt zwischen uns.

liebe grüße
kathi
 
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