K
kathi
Guest
AW: Radiosendung zu Thema Gewaltspiele
hallo fritz,
danke für das reinstellen dieser sehr interessanten und hochwertigen radiosendung.
ich finde, dass sie durchaus sachlich ist und halte sie für gut recherchiert.
auch kann ich die haupsächlichen aussagen gut nachempfinden.
für mich ist also sicher was dran, dass der übergenuss von computerspielen die spieler nachhaltig beeinträchtigt.
hervorheben möchte ich folgende passage:
und ich kann auch bestätigen, dass ich diese tendenzen bei meinem 13-jährigen sohn feststellen konnte.
und ich kann auch bestägigen, dass es ihm gut tut, wenn die spieldauer eingeschränkt wird - bzw. so wie jetzt, sogar ganz eingestellt wurde.
die eltern hätten mAn schon die obsorge- und aufsichtspflicht, dass der genuss von videospielen nicht ausufert.
allerdings - und das ist je das hauptproblem: es besteht die frage, wie sehr sie diesen "pflichten" nachkommen wollen oder können.
denn:
die kinder sind sich selbst überlassen.......und - in einer welt wie der unseren, wo es dauernd darum geht, "gut" zu sein - wollen sich auch selbst überlassen sein.
denn alles andere läuft ja wieder darauf hinaus, sich real beweisen zu müssen: in der schule, im freundeskreis, beim sport....überall.
kein wunder, dass man da gerne in virtuelle welten abtaucht, wo einem in wahrheit nichts geschehen kann.
denn das spiel ist ja deshalb ein SPIEL, weil man ohne EIGENEN schaden bleibt.
und das ist in unserer realen welt eben NICHT so.
denn: -> geh du mal unvorbereitet in die schule und du kassierst dein "nicht genügend" schneller als du einen level in einem spiel durchschreiten kannst.
oder --> lass dich von deinem turnlehrer für den 5-km-marathon vorbereiten: ohne eigenleistung neben dem turnunterricht landest du am vorletzten platz: gratuliere, du versager!
oder --> sondere dich in der pause nicht von deinen schulkollegen ab, die mit den federschachteln und heften der anderen mitschüler herumfetzen, sonst wirst du ein außenseiter! mach also mit, lass dich aber von den profs nicht erwischen, sonst kriegst du eine eintragung ins klassenbuch!
undundund.........
von den eltern ist auch nur zu hören: "hast du schon für den geo-test übermorgen gelernt?"
scheußlich!
da tauchte ich auch gerne in andere welten ab.
hab ich als kind schließlich auch gemacht.
und hab mich in romantische bücher vergraben, aus denen ich nur sehr selten wieder an die oberfläche kommen wollte.
und noch heute graust es mir vor der realität unserer gesellschaft und unseres konkurrenz-denkens.
ja, es graust mir regelrecht!
so sehr, dass mir ein musikstück von schubert sofort die schmerzlichsten tränen in die augen treibt. und darum kann ich seit vielen jahren keine klassische musik mehr anhören, nur kommerziellen pop, damit ich die reale welt auch aushalten kann.
vielleicht würde mir auch ein schönes ballerspiel ein wenig dabei helfen.
aber mich im feinen, schönen, berührenden, im verbindenden oder im miteinander zu verlieren......das wäre ja flucht vor einer realität, der unsere kinder tagtäglich ausgesetzt sind. und diese flucht hab ich mir selber verboten. so lange mein sohn damit leben muss.
also so lange, bis er aus der schule draussen ist.
grüße kathi
hallo fritz,
danke für das reinstellen dieser sehr interessanten und hochwertigen radiosendung.
ich finde, dass sie durchaus sachlich ist und halte sie für gut recherchiert.
auch kann ich die haupsächlichen aussagen gut nachempfinden.
für mich ist also sicher was dran, dass der übergenuss von computerspielen die spieler nachhaltig beeinträchtigt.
hervorheben möchte ich folgende passage:
radiosendung schrieb:Wer viel am Computer spielt, kann aber nicht nur für andere zum Problem werden. Oft sind Spielefans vor allem selbst Opfer. Stundenlanges Abtauchen in künstliche Welten schadet den realen Schulnoten, wie Untersuchungen des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen nachgewiesen haben. Nicht wenige Schulkarrieren führen steil nach unten. Michael beispielsweise startete mit einer Empfehlung fürs Gymnasium, sackte aber auf Hauptschulniveau ab, weil er mit etwa 14 anfing, sehr viel zu spielen. Auch von den Kontakten zu seinen Kameraden blieb wenig übrig.
O-Ton 27 - Michael:
Meine ganzen alten Freunde, wenn die sich bei mir melden wollten und ich dann immer so, hm, ne, keine Zeit jetzt, das so weggeschoben habe, dass die halt irgendwann aufgehört haben, irgendwie mal anzurufen oder mich anzuschreiben. Ja, dass es da so eine Isolation gab. Andererseits gab es halt noch diese virtuellen Kontakte, die ich dadurch, also durch das Spiel bekommen habe, und ich mich dann halt nicht mehr mit meinen Freunden in der Realität getroffen haben, sondern eher mit den Leuten, die ich übers Internet kennen gelernt habe, irgendwie im Spiel getroffen habe.
Sprecher:
Ein Ersatz für wirkliche Freunde waren die virtuellen Gleichgesinnten natürlich
und ich kann auch bestätigen, dass ich diese tendenzen bei meinem 13-jährigen sohn feststellen konnte.
und ich kann auch bestägigen, dass es ihm gut tut, wenn die spieldauer eingeschränkt wird - bzw. so wie jetzt, sogar ganz eingestellt wurde.
die eltern hätten mAn schon die obsorge- und aufsichtspflicht, dass der genuss von videospielen nicht ausufert.
allerdings - und das ist je das hauptproblem: es besteht die frage, wie sehr sie diesen "pflichten" nachkommen wollen oder können.
denn:
die kinder sind sich selbst überlassen.......und - in einer welt wie der unseren, wo es dauernd darum geht, "gut" zu sein - wollen sich auch selbst überlassen sein.
denn alles andere läuft ja wieder darauf hinaus, sich real beweisen zu müssen: in der schule, im freundeskreis, beim sport....überall.
kein wunder, dass man da gerne in virtuelle welten abtaucht, wo einem in wahrheit nichts geschehen kann.
denn das spiel ist ja deshalb ein SPIEL, weil man ohne EIGENEN schaden bleibt.
und das ist in unserer realen welt eben NICHT so.
denn: -> geh du mal unvorbereitet in die schule und du kassierst dein "nicht genügend" schneller als du einen level in einem spiel durchschreiten kannst.
oder --> lass dich von deinem turnlehrer für den 5-km-marathon vorbereiten: ohne eigenleistung neben dem turnunterricht landest du am vorletzten platz: gratuliere, du versager!
oder --> sondere dich in der pause nicht von deinen schulkollegen ab, die mit den federschachteln und heften der anderen mitschüler herumfetzen, sonst wirst du ein außenseiter! mach also mit, lass dich aber von den profs nicht erwischen, sonst kriegst du eine eintragung ins klassenbuch!
undundund.........
von den eltern ist auch nur zu hören: "hast du schon für den geo-test übermorgen gelernt?"
scheußlich!
da tauchte ich auch gerne in andere welten ab.
hab ich als kind schließlich auch gemacht.
und hab mich in romantische bücher vergraben, aus denen ich nur sehr selten wieder an die oberfläche kommen wollte.
und noch heute graust es mir vor der realität unserer gesellschaft und unseres konkurrenz-denkens.
ja, es graust mir regelrecht!
so sehr, dass mir ein musikstück von schubert sofort die schmerzlichsten tränen in die augen treibt. und darum kann ich seit vielen jahren keine klassische musik mehr anhören, nur kommerziellen pop, damit ich die reale welt auch aushalten kann.
vielleicht würde mir auch ein schönes ballerspiel ein wenig dabei helfen.
aber mich im feinen, schönen, berührenden, im verbindenden oder im miteinander zu verlieren......das wäre ja flucht vor einer realität, der unsere kinder tagtäglich ausgesetzt sind. und diese flucht hab ich mir selber verboten. so lange mein sohn damit leben muss.
also so lange, bis er aus der schule draussen ist.
grüße kathi