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Verblödet uns die "Glotze"

Hallo mal wieder,
verbloedet uns die Glotze war die Frage? Also jedenfalls habe ich für mich festgestellt das es immer erleichternd ist, wenn man denn plötzlich mal keine mehr hat. Das da eine Industrie dahintersteht, die schon das Interesse hat uns zu verblöden (mal abgesehen von arte/3sat etc) ist ja eh klar. Siehe 'bild'-Zeitung. Hm, und verbloeden heisst in dem Zusammenhang wohl einfach, sie wollen, dass wir uns noch mehr davon reinziehen, weil, je höher die Quoten, desto höher die Preise für die Werbekunden...

Interessanterweise hab ich aber auch festgestellt das es ebenso (wenn nicht noch) erleichternder ist, keinen Computer und kein Internet mehr zu haben, obwohl da keine Industrie ist... aber dazu ein neuer Thread...

joe
 
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Habt ihr eigentlich schon beobachtet - bei euren Bekannten oder auch mal in den Möbelhäusern -, dass das herkömmliche Wohnzimmer in unseren Breitengraden von seiner Einrichtung her rund um den Fernseher gestaltet wird.
Das Zentrum, also dort wo das Auge hingeleitet wird ist der Fernseher - dieser häßlich Klotz.

Ich kämpfe mit meinen Mann um ein eigenes Fernsehzimmer, weil ich es rein ästhetisch nicht aushalte, dass dieses häßliche Ding mein schönes Wohnzimmer optisch stört. Uns insgeheim seh ich auf diesen Platz immer einen schönen großen bunten Blumenstrauß - spätestens wenn ich geschieden bin kommt das Ding raus aus dem Wohnzimmer - und tschüss, ich setz mich lieber mit einem Buch auf mein Fensterbrett oder hör eine schöne Oper und genieße den Blick in einen Raum der frei ist von so häßlichen Ungetümen.

Love
Whitney
 
Original geschrieben von Whitney
Habt ihr eigentlich schon beobachtet - bei euren Bekannten oder auch mal in den Möbelhäusern -, dass das herkömmliche Wohnzimmer in unseren Breitengraden von seiner Einrichtung her rund um den Fernseher gestaltet wird.

Das ist allerdings wahr - und nicht nur die Anordnung der Möbel, auch die Wahl des Sofas etc...
 
Verblödet uns die "Glotze"

Die Glotze kann nur jemanden verblöden, der sich auch verblöden läßt. Da stellt sich mir die Frage, warum läßt sich jemand verblöden, ist denn wirklich die Glotze schuld, oder liegts an der Person?

Ich persönlich schalte den Fernseher ein, wenn mir nach Unterhaltung ist, und ich habe keine Angst dabei zu verblöden.

Ich glaube es gibt verschiedene Fernsehtypen.

Meine Mutter zb. die findet immer die interessantesten Sachen im Fernsehen, nicht auf den Hauptsendern, eh klar. Sie ruft mich dann immer an uns sagt mir das oder das soll ich mir ansehen. Sind hauptsächlich Dokus oder Biographien.

Man muß sich nicht alles ansehen was einem vorgesetzt wird.
Ist genauso beim Essen. Machne essen gerne FastFood, andere nicht. Manche sehen sich jeden Schmarrn im TV an, andere nicht. Jeder Mensch kann selbst entscheiden ob er sich von der Glotze verblöden läßt.
 
Goldmund, da geb ich dir Recht. Es liegt bei jedem selbst, ob er sich von dem gesamten Fernsehprogramm die etwa 70% Unfug antut. Und wenn sich jemand genau diesen Teil antut und dann noch schimpft, dass ihn die Glotze verblödet (in sofern derjenige das zugibt, vielleicht indirekt), hab ich dafür kein rechtes Verständnis.
Vielleicht stört es ja viele, dass so viel verblödendes Zeug herumflimmert. Sie sollten aber daran denken, dass jede Minute in der sie sich das Zeug ansehen, diese Sender unterstützt.


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Wer Rasen säht, wird Mäher ernten
 
Ich habe seit 12 Jahren keinen Fernseher mehr ...

Abgeschafft habe ich ihn, weil ich ein Suchtmensch bin. Ich habe ihn Sonntagsmorgen eingeschaltet und bin dann den ganzen Tag davor kleben geblieben und mein armes Pferd stand im Stall und hat vergeblich auf mich gewartet ... :D

Nach Jahren der Enthaltsamkeit habe ich dann für einige Zeit bei meiner Mutter gewohnt und dort viel mir dann auf, wie negativ die Ausstrahlung des TV´s ist. Vielleicht stumpft man ja ab mit der zeit ...

Heute schaue ich ab und an mal Sonntags im Betrieb in den Fernseher. Er steht dort, weil wir im Videotext die Ankunft der Flüge überprüfen, wenn wir dort Abholungen haben. Mir fällt immer wieder auf, wie sehr ich emotional reagiere. Wie oft mir heute die Tränen kommen und dann schaue ich die anderen an und die schauen gelangweilt zurück und ich bin immer verwundert und denke mal, es macht stumpfsinnig ...

So viel Emotionen werden dort vermittelt ... Immer auf die Tränendrüse gedrückt, Mitleid erregt, furchtbare Bilder gezeigt ...

Ist doch klar, dass der arme einsame Rentner gegenüber keine Reaktion mehr hervorruft. Der soll lieber mal an die armen Kinder in Afrika denken ... Da war letzte Woche ein Bericht im Fernsehen, da ... * kopfschüttel *

Ich habe schon oft erlebt, dass ich etwas gesagt, erzählt habe, so aus reiner lebenserfahrung und alle schauten mir skeptisch an. Dann irgendwann sagte man mir: Du, was Du da gesagt hast, stimmt ... gestern im Fernsehen ...

Ich könnte dann jedesmal kotzen .... die Wahrheit/Realität/Wirklichkeit kommt also heutzutage aus dieser viereckigen Kiste !

Oje oje ...

lg mara
 
Eine Abstumpfung findet durch den Fernseher sicherlich statt, doch nicht nur durch ihn. Seit 3 Jahren etwa sehe ich kaum noch in den TV. Da ich seit einiger Zeit bei meiner Mutter wohne, sehe ich mir mit ihr ca. 3x/Woche "Ein Käfig voller Helden an". Natürlich ist es nur eine Verherrlichung des 2. Weltkrieges, der keinesfalls so lustig war. Ich finde ich bin auch in den mind. 2 Jahren ohne die Glotze abgestumpft. Das äußert sich besonders in der Gleichgültigkeit, wie z. B. der 3. Welt, dem 11. September etc. Ich will nicht sagen, dass diese Dinge mir völlig egal sind. Das wäre überaus unmenschlich. Jedoch habe ich sicherlich selbst genug Sachen, mit denen ich mich herumschlage.
Die Ursache dafür liegt meiner Meinung nach im gesamten Umfeld. Mag als Beispiel folgendes dienen: die Verallgemeinerung. Der große Teil der Rentner ärgert sich über die Verhaltensweise der Jugendlichen mit ihrem Fahrrad in der Stadt. Sie rasen über die Gehwege und fahren die Omas fast um. Aber es sind nicht alle Jugendlichen so. Ich gehe mit meinem Fahrrad sehr sorgfältig um. Ich meine damit, dass ich vorsichtig in der Stadt unterwegs bin. Gerade, weil ich andere und mich selbst gefährden würde. Besonders "lustig" finde ich wenn dem Opa und seinem Hund, welcher gerade Gassi geführt wird, der ganze Weg gehört. Diese beiden Lebewesen nehmen also den ganzen 2m breiten Weg ein und meckern mir hinterher, dass ich mich(langsam) so nah an ihnen vorbei drängeln muss. Dazu muss ich sagen, dass mich Opa schon von weitem gesehen hat.
Aber wenn ich so vorsichtig durch die Stadt radle, sehe ich trotzdem die bösen Blicke von vielen älteren Menschen. Nicht nur beim Fahrrad fahren. Sicherlich, gibt es Solche, die auf der Straße stehen und "sieg heil" und ähnlichen Mist rufen. Aber dass nicht alle so sind, scheint in viele Köpfe nicht hinein zu gehen.
Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse, ist es mir egal, was andere Leute über Jugendliche sagen, fahre trotzdem vorsichtig weiter und lass sie quatschen. Und diese Gleichgültigkeit beginnt bei solchen Sachen. Zwar fahre ich deswegen nicht unvorsichtiger, es hat also keine "schlimmen" Folgen, aber irgendwann kommt diese Gleichgültigkeit in einem anderem Zusammenhang und bringt Folgen mit sich. Solche Sachen machen mich zunächst traurig und dann gleichgültig. Dass das nicht richtig ist, weiß ich genau, aber was soll man machen.
soviel dazu
Hinzu kommt, dass überall; egal ob Zeitung, Radio usw. immer und immer wieder die gleichen "Katastrophen" hört. Nach einer Weile will man solche Sachen einfach nicht mehr hören.

@Mara
Was soll der Rentner machen? Diesen Menschen wird allein durch ein Gefühl nicht geholfen. Taten müssen geschehen. Spenden auf irgendein Konto sind meiner Meinung nach sehr unsicher. Die beste Hilfe ist die, die vor Ort geschehen kann. Doch mit 75 Jahren, was soll man da machen. Und die Frage ist, ob es den Menschen durch unsere Hilfe besser geht. Schließlich sind sie erst durch uns zu dem geworden, was sie sind. Ich glaube sie sind vor uns und in Ruhe besser durch das Leben gekommen. Für sie war alles der Lauf der Dinge. Aber ich glaube, das gehört nicht ganz hierher.
 
Original geschrieben von mephio
@Mara
Was soll der Rentner machen? Diesen Menschen wird allein durch ein Gefühl nicht geholfen. Taten müssen geschehen. Spenden auf irgendein Konto sind meiner Meinung nach sehr unsicher. Die beste Hilfe ist die, die vor Ort geschehen kann. Doch mit 75 Jahren, was soll man da machen. Und die Frage ist, ob es den Menschen durch unsere Hilfe besser geht. Schließlich sind sie erst durch uns zu dem geworden, was sie sind. Ich glaube sie sind vor uns und in Ruhe besser durch das Leben gekommen. Für sie war alles der Lauf der Dinge. Aber ich glaube, das gehört nicht ganz hierher.

Tja, ich denke mal, Gysi hat da was wahres gesagt: Man muss Nähe zulassen, man selbst ... sonst kann auch niemand von außen auf uns zukommen ...

Der Rentner könnte anstatt mit seinem Hund den ganzen Weg zu blockieren und so Aufmerksamkeit zu erregen, mal wieder raus gehen und Menschen treffen - vor Ort ! Ich denke mal, dass sich so viele Unsicherheiten und falsche Vorstellungen von alleine aufklären würden ... aber auch den jungen Leuten stände es sicher mal wieder gut an, statt in Gleichgültigkeit zu versinken einen Schritt auf die Alten zuzumachen :D ...

Mal einen Nachmittag im Altenheim zusammen verbringen und sich anhören,was die Älteren zu sagen haben ... ich denke, dass dann beide viel voneinander lernen könnten und sich auch besser verstehen lernen ...

Die 3. Welt ist mir zu weit weg und der 11. September ist mir zu lange her ... das ist nicht meine Welt. Ich kann nur hier was verändern, dort mussen das andere tun, die vor Ort sind !

lg mara
 
Ich will nicht sagen, dass mir die Rentner etc. egal sind. Ich höre auch gern zu, wenn sie was zu erzählen haben und versuche vernünftig zu diskutieren, wenn die Älteren etwas zu sagen haben, was meiner Meinung nach etwas ungerecht gegenüber einer Minderheit zu sein scheint. Speziell, was uns Jugendliche eben angeht. Manchmal ist es eben auch so, dass jemand auf stur schaltet, so dass nur noch seine eingebrannte Meinung gilt. Auch wenn diese nicht unbedingt richtig ist. Da bringt es mir nichts, wenn ich auch stur bin und mit hängen und würgen meine Meinung durchdrücken will. Wobei ich auch nicht sicher sein kann, ob meine Meinung richtig ist. Aber wer entscheidet schon, ob eine Meinung richtig ist oder nicht.

Mal einen Nachmittag im Altenheim zusammen verbringen und sich anhören,was die Älteren zu sagen haben ... ich denke, dass dann beide viel voneinander lernen könnten und sich auch besser verstehen lernen ...

Das ist garantiert keine schlechte Idee. Aber da gibt es auch Probleme. Ich mit meinem Abi z.b. hab etwa 15:30 Schluss. Dann gehts 3 mal die Woche zum Sport, bin also 18:30 heme. Dann gibt´s mitunter was zu essen und dann kommen die lustigen Hausaufgaben. Ich will nicht sagen, dass mich Sport und Schule völlig einnehmen, aber ich überlege schon, ob ich 11km aus der Stadt nach haus fahre, um dann später wieder rein zu fahren. Ich versuche jede freie Minute zu nutzen, die mir Entspannung vom stressigen Alltag bringen könnte. Und ich glaube, dass ist auch so ein Problem von unserer Gesellschaft. Der Stress und die soziale Kälte. Aber es gibt auch Leute, die wirklich ins Altersheim gehen könnten. Die setzen sich dann vielleicht vor die Glotze, weil sie von ihren Eltern, die mittlerweile schon 50-60 sind genervt sein könnten. Dann haben sie keine Lust mehr neue 50-60 kennenzulernen. Aber dies nur rein fiktiv.

Mich macht das alles ziemlich traurig:(
 
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