AW: Verblödet uns das 'netz'?
Ohne die bisherigen Antworten gelesen zu haben (sorry, einfach keine Zeit) antworte ich auf den Post vom Threadsteller.
Ich denke nicht, dass die Menschheit im Netz verblödet. Abgesehen davon, dass das Internet ein Segen für die schnelle Informationsgewinnung und Informationssammlung ist ( - im Gegensatz zur Wissensvertiefung, hier bin ich absoluter Buchfan) motiviert es Leute sich aktiv mit Themen zu befassen.
Wie oft freue ich mich über Leute, die in ihrer Freizeit (oder manche auch in der Arbeitszeit
) mir in diversen Internetforen bei PC-Problemen helfen, mir erklären wie ich den elektr. Fensterheber bei meinem Auto auswechsle, mich auf strittige Punkte im aktuellen Weltgeschehen hinweisen oder einfach nur sich die Zeit nehmen und ein nettes Gespräch mit mir führen. Das alles weis ich sehr zu schätzen und denke in keinster Weise, dass es zu Verblödung führt. Denn:
1. Verfolgung diese Leute oft über längere Zeiträume spezielle Themen und bilden eine regelrechte Expertise in ihren Gebieten
2. Helfen Sie oft konkret und maßgeschneidert den Suchenden und erweitern somit sein Wissen
3. Profitieren oft unzählige andere Hilfesuchenden z.B., die auf dem Weg durch das Netz auf das Forum/Blog/etc. stoßen.
Auch ich selber verbinde persönliche Interessen inzwischen mit dem Netz. Seit langem beschäftige ich mich mit dem Land Kroatien, der EU-Integration, Kultur, und und und, aber irgendwie konnte ich keine Routine in dieses Hobby (!?) bringen. Dann kam mir die Idee, einfach über das Thema zu bloggen. Somit habe ich einen Ansporn mich damit zu beschäftigen <=> bilde mich weiter und stelle dieses Wissen auch noch Millionen Anderen zur Verfügung.
Was ich allerdings kritisch beobachte ist die Entwicklung einer ganz speziellen Internetkultur. Was mich an ihr reizt und auch stört ist kurz und knapp der Humor. Extrem sarkastisch und grenzwertig muss es im Netz sein. Hier denke ich führen das Netz und auch das Fernsehen zu einem: Abstumpfung und Desensibilisierung. Solange man beides distanziert betrachten kann und sowohl Netz als auch Fernsehen bewusst als Dienstleistung wahrnimmt entwickelt man dazu denke ich kein gestörtes Verhältnis (verblödet nicht).
Ebenso ist die Informationsflut besorgniserregend. Durch die Hülle und Fülle an Informationen, fühlt sich (besonders der neue) Netz-Besucher überfordert, demotiviert oder oft auch fehlgeleitet. Hier sollte man einfach im Hinterkopf haben, dass das Netz eben noch sehr sehr sehr sehr jung ist in Relation zu seiner Verantwortung. Auch das Netz entwickelt sich, wird sich verbessern und wird mit Sicherheit noch mehr Ressourcen bereitstellen.
PS: Man bedenke, dass das Netz mit unzähligen Worten in unsere Sprache durchgesickert ist. Wie viel davon ist dann wohl in unseren Köpfen als Erinnerungsfetzen hängen geblieben?