Ich bin nun seit ungefähr einem Monat Veganer und habe mir deshalb in letzter Zeit sehr viele Fragen zu diesem Thema gestellt. Egal wo man hinschaut, man findet viele gegensätzliche Einstellungen, daher frage ich mich, was mein Körper denn nun wirklich braucht?
Kurzfristig ist das alles kein Problem, langfristig sieht es anders aus.
Die grundsätzlichen Baustellen der veganen Ernährung - Proteine, die Vitamine A, D und B12, die Spurenelemente und Mineralstoffe Eisen, Zink und Calcium, um nur die wichtigsten zu nennen - sind m.E. noch nicht befriedigend gelöst.
Grundsätzlich lassen sich die essenziellen Nährstoffe auch mit einer veganen Ernährung aufnehmen.
Einfach ist das aber nicht. "Ich bin dann mal Veganer" - so funktioniert das nicht. Man benötigt für eine vegane Ernährung ein umfangreiches Ernährungswissen, einen ausgetüftelten Diätplan und die Disziplin, das auch umzusetzen.
Selbst kochen muss man sowieso, es geht nicht anders.
Bei näherer und eingehender Analyse der Nährstoffsituation stellt man fest, dass es nicht nur darauf hinausläuft,
was man isst, sondern auch
wie, in
welcher Kombination und
wann.
In Anbetracht dessen, dass wir alle auch noch einen Alltag aus Ausbildung und/oder Arbeit zu bewältigen haben, anstatt sich nur seiner körperlichen und mentalen Weiterentwicklung zu widmen, ist das ein sehr ambitioniertes Programm.
Oder anders gesagt: Als Koch und jemand, der sich seit rund 30 Jahren mit Ernährungswissenschaft beschäftigt: Ich würde mir das nicht zutrauen.
Abschließend kann ich nur jedem, den das Thema Ernährung interessiert raten, mal ein ordentliches Buch zum Thema zu lesen und nicht nur halbschaarige oder esoterische Ergüsse oder Außenseitermeinungen.
Empfehlenswert:
Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa, Prof. Dr. Claus Leitzman
Ernährung des Menschen
5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015, 790 S.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart