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Unterschiede katholische - evangelische Christen

Ich habe von Jung nur ein Buch gelesen, einen Film am Mittwoch über Freud und Jung und aus dem Internet. Denke das reicht. ;) Diese Sabine Spielrein finde ich interessant. Hast du von ihr was gelesen?

.....Ein "Buch und ein Film" reichen um sich ein Urteil zu bilden?? .....No bumm, do schau i ober!!.....

plotin
 
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Den Film habe ich auch gesehen, und ein wenig in div. Bücher 'reingeschmökert, aber immer nur auszugsweise -
mit Psychologie hab' ich's nicht so besonders, deshalb kann ich auch die 'Systeme' nicht vergleichen - ich habe
einmal ein ¾ Jahr eine 'Therapie' bei einem 'gemäßigten' Freudianer begonnen - war recht interessant, hat aber
im Endeffekt nicht allzuviel gebracht - wir haben es dann in beiderseitigem Einverständnis beendet...

Selber Bücher lesen ist immer besser. Die Hauptsache die Fragen gehen nicht aus. ;)
 
Ja-, wenn man Nietzsches Gesamtwerke gelesen, seine Briefe und so ca. 50 Bücher Sekundärliteratur, da wächst man praktisch von allein in diese Materie hinein. :D

.....Das heißt, man muss nur "Nietzsche" lesen um das wesen und wirken eines "C. G. Jung, eines S. Freud" sowie der "Psychoanalyse" abschließend beurteilen zu können?? Schau, schau, wie "einfach" doch die Welt ist!.....

meint plotin
 
.....Das heißt, man muss nur "Nietzsche" lesen um das wesen und wirken eines "C. G. Jung, eines S. Freud" sowie der "Psychoanalyse" abschließend beurteilen zu können?? Schau, schau, wie "einfach" doch die Welt ist!.....

meint plotin

Der Mensch in seinem Denken ist oft einfach gestrickt, aber das Aufblähen oft überdimensional. (s. Jung Wotan Kult - Sympathien, wo er das Nazi Gedankengut mit entwickelte!
Von Sigmund Freud habe ich mehr Primärliteratur gelesen. Schon alleine wegen den Metapsycholigschen Schriften :D Von Jung habe ich eine Einleitung gelesen zu seinen Gedanken und das hat mir gereicht.
Die Malerei als Therapie weckt nicht mein Interesse. Auch nicht Tanz und Kuschel Therapie! Kann ich alles zu Hause machen wenn mir danach ist. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mensch in seinem Denken ist oft einfach gestrickt, aber das Aufblähen oft überdimensional. (s. Jung Wotan Kult - Sympathien, wo er das Nazi Gedankengut mit entwickelte!
Mich würde interessieren, was genau du damit meinst.
„Die tatsächlich bestehenden und einsichtigen Leuten schon längst bekannten Verschiedenheiten der germanischen und der jüdischen Psychologie sollen nicht mehr verwischt werden, was der Wissenschaft nur förderlich sein kann. Es gibt in der Psychologie vor allen anderen Wissenschaften einepersönliche Gleichung, deren Nichtbeachtung die Ergebnisse von Praxis und Theorie verfälscht. Dabei soll, wie ich ausdrücklich feststellen möchte, keine Minderbewertung der semitischen Psychologie gemeint sein.“

– C. G. Jung, Geleitwort im Zentralblatt für Psychotherapie und ihre Grenzgebiete VI/3 (Leipzig 1933).[81]
Dem befreundeten jüdischen Analytiker James Kirsch, der ihn 1934 zu seinen Äusserungen über jüdische Psychologie und zu der dadurch ausgelösten öffentlichen Empörung befragte, schrieb Jung: die Öffentlichkeit missverstehe ihn, er sei weder Antisemit noch nationalsozialistisch eingestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_G....9Ferungen_im_Kontext_des_Nationalsozialismus
Dazu fällt mir eine Stelle aus seiner Biographie ein, in der ausdrücklich von einer jungen, jüdischen Patientin berichtet wird, der er lediglich zurück zu ihrem Glauben geholfen hat und an der er erkannte, dass das schon alles war, was ihr gefehlt hatte. Er hatte wohl auch Ahnung vom Judentum. Das meinte ich mit "Respekt vor dem Glauben". Und weiter:
1918 schrieb er warnend über die «germanischen Barbaren», deren Seele neben einer zivilisierten Seite eine davon abgespaltene «"blonde Bestie"» berge, die sich «in ihrem unterirdischen Gefängnis umdrehen und uns mit einem Ausbruch mit verheerenden Folgen bedrohen» und z.B. als «soziales Phänomen auftreten» könne. [...] Zudem sah es Jung als seine ärztliche Pflicht an, auf von ihm so gesehene Kernprobleme, v.a. das machtvolle Wirken des von ihm so benannten autonomen seelischen Faktors «Archetyp des Wotan» und den Komplex des «jüdischen Problems» aufmerksam zu machen, in der Hoffnung, ihr bewusstes Verständnis bei Einzelnen könne eine Auffassung für die zur damaligen Zeit «einbrechenden Inhalte des Unbewussten» ermöglichen. So könne das Bewusstsein diese Inhalte auffangen und integrieren. Auf diese Weise könne es zur Heilung der gesellschaftlichen und politischen Situation kommen. [...] In einem Brief vom 20. April 1946 an Eugene H. Henley (New York) schrieb Jung, er habe «vor der Hitler-Ära noch immer Illusionen [über den Menschen]» gehabt. «Das ungeheuerliche Vorgehen der Deutschen» habe sie «gründlich zerstört». Er habe «nie gedacht, daß der Mensch so absolut böse sein könne [...], in Deutschland war das Böse [...] unvorstellbar schlimmer als das übliche Böse.» [...] Trotz seines Bruches mitFreud, dessen Psychologie und «zersetzendes [weil in Jungs Augen reduktionistisches] Denken» er andernorts kritisierte, würdigte C. G. Jung 1934 in einem Vortrag auf der Tagung der Internationalen Vereinigung der Psychotherapeuten in Bad Nauheim (Hessen) Über Komplextheorie[89] Freuds Verdienste. Freud – damals eine Zielscheibe des Nazihasses – ehrte er als «Entdecker des psychologischen Unbewußten» und Freuds «Verdrängungslehre» als «erste medizinische Theorie des Unbewußten».[90] Damit habe sich Jung scharfe Angriffe der deutschen Presse am darauffolgenden Tag zugezogen, die «genau verzeichnete, wie oft er den verhaßten Namen Freuds ausgesprochen habe». [...]
Jungs teilweise widersprüchlich wirkendes Verhalten in den 1930er Jahren, durch das er sich starken Angriffen aussetzte, empfand der jüdische Rechtsanwalt Wladimir Rosenbaum gerade als Beweis für Jungs Aufrichtigkeit. Er schrieb C. G. Jung am 15. Mai 1934, nachdem Rosenbaum für Jung auf dessen Bitte hin die Statuten der Gesellschaft umgeschrieben hatte, Folgendes: Auch er habe in Jung zunächst einen Antisemiten vermutet. Doch

„«das Missgeschick, das Ihnen kürzlich in der Welt draußen widerfuhr [wohl eine Anspielung an die Konflikte, die ihm seine Präsidentschaft und sein erwähntes Editorial des Zentralblattes 1934 eintrugen], hat mich eines anderen belehrt. Denn wenn Sie Antisemit wären hätten Sie sich gerade nicht in so eine kritische Situation hinein manövriert!»“

– Wladimir Rosenbaum in einem Brief an C. G. Jung vom 15. März 1934[149]
Jung sprach wohl manchen Analysanden gegenüber auch über sein Unbehagen und Konflikte bezüglich seiner Präsidentschaft der IAÄGP. Ein Analysand Jungs, der ein glühender Sympathisant der Nazis war, schrieb im Mai 1933, darüber verständnislos, «er könne nicht ergründen, [...,] warum es Jung derart widerstrebe, «einer so glorreichen gesellschaftlichen Bewegung» wie dem Nationalsozialismus «zu Diensten zu sein».
Ich denke, dass Jung seine Wortwahl "jüdisches Problem" nicht von der Nazirhetorik abgekupfert hat, sondern es aus der Warte eines Seelenklempners betrachtet. Die Juden sind ein leidendes Volk.

 
Mich würde interessieren, was genau du damit meinst.

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_G....9Ferungen_im_Kontext_des_Nationalsozialismus
Dazu fällt mir eine Stelle aus seiner Biographie ein, in der ausdrücklich von einer jungen, jüdischen Patientin berichtet wird, der er lediglich zurück zu ihrem Glauben geholfen hat und an der er erkannte, dass das schon alles war, was ihr gefehlt hatte. Er hatte wohl auch Ahnung vom Judentum. Das meinte ich mit "Respekt vor dem Glauben". Und weiter:

Ich denke, dass Jung seine Wortwahl "jüdisches Problem" nicht von der Nazirhetorik abgekupfert hat, sondern es aus der Warte eines Seelenklempners betrachtet. Die Juden sind ein leidendes Volk.


Herr Jung arbeitete mit den Nazis zusammen und da braucht man nichts schön zu reden! Da ich dieses Thema schon bei Herrn Nietzsche in einem Literaturforum durchkauen musste, langweilt es mich ein wenig. Deshalb bleibe ich ja in diesem Forum. Ich möchte über wahre Tiefe diskutieren und nachdenken. Herr Jung erinnert mich stark an Herrn Richard Wagner. Was meinst du, warum Nietzsche die Freundschaft mit Wagner kündigte? Das gleiche Dilemma, aber diesmal ist nicht Freud der eigentliche "Über - Vater" sondern Nietzsche. Wagners angebliche Tiefe wurde von Nietzsche durchschaut.
Jung lebte seine sexuellen Wünsche nicht bei seiner Frau aus, warum auch immer, sondern bei zwei anderen Frauen. Daran erkenne ich schon, dass der Glaube im Christentum oft keine wahre Tiefe beinhaltet durch Erziehung, und vieles mehr. Für mich sind und bleiben zwei große Meister Nietzsche und Freud und Freud hat vielmehr von Nietzsche kopiert! Und Freud arbeitete als er an Krebs erkrankte wohl auch mit seiner Tochter dann innig zusammen. Leider habe ich mich damit noch nicht beschäftigen können. Interessant wäre dies sicherlich auch. Ich frage mich auch, warum nicht mit seiner Ehefrau?
Nun zurück zu Jung. Jung hielt sich mehr in der Metaphysik auf und soll wohl eine Psychose gehabt haben. Diese Erfahrung benutzte Jung nun für seine Theorie. Freud erkannte aber die Symptome seiner Krankheit sehr schnell und ich halte es auch für sehr gefährlich, in dieser Tiefe zu verweilen, wenn man keinen starken, ruhigen Charakter hat und wenn man in dieser Tiefe zu schnell etwas anderen beweisen will, was man selbst noch nicht richtig versteht. Zwischen Wahn und Denken (Tiefe) ist es dann ein schmaler Pfad! Und Jung lebte seinen Wahn aus, in dem er mit den Machtmenschen zusammen arbeitete! Nietzsche nicht! Und das ist der feine, klare Unterschied, den viele nicht verstehen, aus welchen narzisstischen Gründen auch immer. Also fang mir bitte nicht an, wer hier wo leidet. Nietzsche erkannte die Tiefe eher im Judentum! Die Wotans Brüder und Drachentöter haben eine starke ausgeprägte Neurose und sind ebenso gefährlich wie die islamischen und jüdischen Fundamentalisten!
Mich interessiert aber die Tiefe und ich verweile lieber jetzt bei dem Täufer Johannes und Jesus (Jakobsleiter) denn dies bedeutet für mich wahre Tiefe! Das ist das wahre Fundament sicherlich aller Religionen, denke ich.
 
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Im Vergleich zu dem, was ich mir da von dir so durchlese, sind die Beiträge von ichbinderichwar und Bernies Sage für mich ein Wohlgenuss an verständigem Sprachgebrauch. Vielleicht kann irgendjemand nachvollziehen, was du meinst - ich leider nicht.
 
Im Vergleich zu dem, was ich mir da von dir so durchlese, sind die Beiträge von ichbinderichwar und Bernies Sage für mich ein Wohlgenuss an verständigem Sprachgebrauch. Vielleicht kann irgendjemand nachvollziehen, was du meinst - ich leider nicht.

Dein Wohlgenuss in Ehren und ich möchte das dir auch nicht verwehren und halte es dir in Ehren. ;) Psychose ist nicht gleich Psychose und wird oft verwechselt mit Neurose und Narzissmus! Außerdem gibt es Unterschiede in Psychosen und die wollte Jung untersuchen. Unreife Früchte hatten aber keine wahre Erfahrung (Metaphysik) sondern 'nur' einen Anfang! (Schale) Die Nuss schmeckt halt bitter, diese Medizin muss man wohl erst einmal schlucken, ob man will oder nicht! Und wer dabei Angst verspürt muss lernen sie zu überwinden. Und da hat Herr Freud recht! So einfach ist das.
Mir reicht halt ein Buch, ein Film und meine Selbsterfahrung mit einer Psychose und dazu den Vergleich mit Nietzsches Denken und dies war ja deine Ausgangsfrage! :D
 
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Angriff auf die Religionsfreiheit der evangelischen Kirchen
http://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2015/01/30/ein-christianist-bremen/
Latzels Gemeinde indes stellte sich auf ihrer Webseite hinter den Pastor.

Es war lange überfällig, endlich hat mal einer Klartext geredet um nicht seine Gemeinde im heutigen geistigen Supf der Verwirrung verkommen zu lassen.

Johann Wolfgang v. Goethe
Faust letzte Worte
Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, !
Verpestet alles schon Errungene; "
Den faulen Pfuhl auch abzuziehn, %
Das letzte war das Höchsterrungene. +
Eröffn' ich Räume viele Millionen, G
Nicht sicher zwar, doch tätig - frei zu wohnen. ù
Grün das Gefilde, fruchtbar; Mensch und Herde ÿ
Sogleich behaglich auf der neusten Erde, û
Gleich angesiedelt an des Hügels Kraft, B
Den aufgewälzt kühn - emsige Völkerschaft. M
Im Innern hier ein paradiesisch Land, *
Da rase draußen Flut bis auf zum Rand, .
Und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen, ñ
Gemeindrang eilt, die Lücke zu verschließen. %
Ja, diesem Sinne bin ich ganz ergeben, h
Das ist der Weisheit letzter Schluß: ,
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, X
Der täglich sie erobern muß. a
Und so verbringt, umrungen von Gefahr, . €
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr. .
Solch ein Gewimmel möcht ich sehn, I
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn. .
Zum Augenblicke dürft ich sagen: N
Verweile doch, du bist so schön ! O
Es kann die Spur von meinen Erdetagen Z
Nicht in Äonen untergehn.- %
Im Vorgefühl von solchem hohen Glück §
Genieß ich jetzt den höchsten Augenblick. ¨

Ich finde Latzel hat nichts gepredigt was gegen die Menschenrechte oder das GG verstößt. Er hat einzig und allein deutlich gemacht worin sich die Religionen nach der Bibel unterscheiden.
Was hier stattfindet ist die Verunglimpfung des evangelischen Glaubens durch Hetze, obwohl die Lehren der Evangelisten eindeutig vom Humanismus getragen sind. Sie fordern nicht auf anderen etwas böses zu tun, sondern sie warnen davor sich dazu verleiten zu lassen. Im Evangelium wird nicht zum töten und zum Hass gegen andere aufgefordert, wo dieses stattfindet ist im Alten Testament und im Koran. Die evangelischen Christen berufen sich allein auf das Neue Testament, dort wird weder zum Hass noch zum töten aufgefordert. Aber eine geistige Verbindung zu Menschen die das tun kann es nicht geben. Niemand verwehrt denen jedoch die diese Friedfertigkeit erkennen, zu diesem Glauben überzutreten, auch nicht den Katholiken nicht, trotz ihrer Religionskriege gegen die evangelischen Christen.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel
1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel zunächst für den Deutschen Ritterorden. Nach einer kurzen Amtszeit als Prior in Glogau war er von 1505 bis 1510 als Ablassprediger in Sachsen unterwegs. Hier wird ihm ein unsolider Lebenswandel nachgesagt. Danach war er im süddeutschen Raum und in Österreich tätig. In Innsbruck wurde er wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt, wovon er durch den damals dort weilenden Kurfürsten Friedrich von Sachsen beim Kaiser Maximilian I. losgebeten werden konnte. Dann kam er wieder nach Sachsen.
1516 ernannte das Bistum Meißen Tetzel zum Subkommissar beim Ablasshandel für den Bau der Peterskirche in Rom. In gleicher Mission, aber nun als Generalsubkommissar, war er ab 1517 im Auftrag des Erzbischofs von Mainz Albrecht von Brandenburg in den Bistümern Halberstadt und Magdeburg unterwegs. Hier lassen sich Aufenthalte in Eisleben, Halle, Zerbst, Berlin, Jüterbog und Magdeburg nachweisen. Dieses Wirken war auch der Anlass für den Thesenanschlag Luthers in Wittenberg und den Beginn der Reformation.
Ab 1518 lebte Tetzel wieder im Paulinerkloster in Leipzig. Im gleichen Jahr wurde er aufgrund einer Ermächtigung durch Papst Leo X. zum Doktor der Theologie ernannt.
1519 starb er in Leipzig an der Pest. Er wurde im Chor der Paulinerkirche begraben, der aber 1546 wegen des Ausbaus der städtischen Befestigungsanlagen für den Schmalkaldischen Krieg zum Teil abgetragen wurde.[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmalkaldischer_Krieg
Dieser Krieg wurde vom Kaiser zusammen mit der katholischen Kirche angezettelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dreißigjähriger_Krieg
Dreißigjähriger Krieg
http://de.wikipedia.org/wiki/Hegemonie
Hegemonie:
Unter Hegemonie (von altgriechisch ἡγεμονία hēgemonía ‚ Heerführung, Hegemonie, Oberbefehl‘; dieses von ἡγεμών hēgemṓn ‚ Führer, Anführer‘)[1] versteht man die Vorherrschaft oder Überlegenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultureller Hinsicht. Gegenüber einem Hegemon (dem Machthaber in der Hegemonie) haben andere Akteure nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre eigenen Vorstellungen und Interessen praktisch durchzusetzen. Die theoretische/juristische Möglichkeit dazu mag zwar gegeben sein, doch die Umsetzung scheitert meist an den Einflussmöglichkeiten und der Übermacht des Hegemons.

Geschichte des Hegemoniebegriffs
In der Geschichte finden sich viele Beispiele von hegemonialen Herrschaftsstrukturen, in der Antike beispielsweise Athen und Sparta, Makedonien unter Philipp II. und das Römische Reich. Aktuell wird in manchen Kreisen besonders die Supermacht USA mit diesem Begriff, im Sinne einer anscheinenden weltpolitischen Vormachtrolle, in Verbindung gebracht.
Die politische Theorie des Neorealismus erklärt die Entstehung von Hegemonien aus der Existenz verschiedener capabilities (oder auch Fähigkeiten) unterschiedlicher Staaten und einer Vormachtstellung in ebendiesen. So kann es durch Hegemone zu einer Machthierarchie des internationalen Systems kommen; gleichwohl ist diese Hierarchie prekär und der Kritik Dritter ausgesetzt. Diese Instabilität wird mit dem Streben der Einzelstaaten nach relative gains (in etwa Ausgeglichene Verhältnisse) begründet, wonach die Tendenz zur Entstehung eines Machtgleichgewichts dazu führt, dass sich langfristig ein Gegenpol zu der bestehenden Hegemonie bildet. Die stabilste Konstellation ist laut dem Neorealismus das bipolare System.
Da wesentliche Beiträge zur Theorie des Neorealismus von US-amerikanischen Wissenschaftlern und Historikern erarbeitet wurden, wird dieser Theorie auch eine implizite, bisweilen auch explizite Affirmation westlicher, aber vor allem amerikanischer Hegemonie unterstellt. Dieser Behauptung entspricht beispielsweise die Diskussion um einen etwaigen Verfall US-amerikanischer Vormachtstellung zu Beginn der 1970er Jahre, die in der Begründung der Hegemonic Stability Theory durch Charles P. Kindleberger u.a. mündete und aus der eine Neuausrichtung der US-Außenpolitik folgte.[2] Hegemonie wird dabei positiv gedeutet, da die Vormachtstellung eines Staates kollektive Güter wie Sicherheit und Wohlstand garantieren könne;[3] freilich hat dies die Unterordnung dritter Staaten zur Folge. Im Sinne einer reformulierten Hegemonietheorie fordern Theoretiker wie Robert O. Keohane und Joseph Nye eine stärker auf Kooperation und Konsens, denn auf Zwang gegründete Außenpolitik, um Anerkennung innerhalb des internationalen Systems behaupten zu können; ihnen zufolge ist das politische Kapital symbolischer Politik (sog. Soft Power) ein nicht gering zu schätzender Faktor im Wettstreit konkurrierender Weltordnungsvorstellungen (vgl. Interdependenztheorie).
In theoretischer Auseinandersetzung mit der Politik und den Theorien des Leninismus, Stalinismus und italienischen Faschismus erarbeitete Antonio Gramsci in den 1920er Jahren eine marxistische Theorie des facettenreichen Verhältnisses von politischer Macht und Hegemonie. Mit Hegemonie wird im Anschluss an Gramsci „ein Typus von Herrschaft benannt, der im Wesentlichen auf der Fähigkeit basiert, eigene Interessen als gesellschaftliche Allgemeininteressen zu definieren und durchzusetzen“.[4]
Die Orte der Auseinandersetzungen um Hegemonie bezeichnete Gramsci als Zivilgesellschaft. Seine Überlegungen zur Übersetzung weltanschaulicher Auffassungen in den „gesunden Menschenverstand“, zum Verhältnis von traditionell agierenden Intellektuellen und Parteien als „kollektiven Intellektuellen“ und ähnlichem ergeben ein Konzept eines widerständischen und demokratischen Kampfes um „kulturelle Hegemonie“. Ihr Gewinn schafft nach Gramsci erst die Möglichkeit von politischer Herrschaft, ihr Verlust untergräbt die herrschende Macht. Dabei reicht die kulturelle Hegemonie nach Gramsci bis in Formen der Alltagskultur und der Folklore, in den Aberglauben und ähnliches hinein. Die faschistischen Diktatoren haben sich hierbei einer Zustimmungskultur[5] bedient, bei der sie sich vor allem auch des Sports (Brot und Spiele) bedient haben.[6] Für Gramsci ist Hegemonie damit eine spezifische Art und Weise der gesellschaftlichen Ausübung von Macht.[7]
Aus der Richtung des Poststrukturalismus hat sich in den letzten Jahren eine u. a. auf Gramsci aufbauende diskursanalytische Hegemonietheorie entwickelt, die maßgeblich von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe ausgearbeitet wurde. Die beiden entfernen sich hierbei von den klassentheoretischen Annahmen des Hegemoniebegriffs bei Gramsci und Hegemonie wird als „Grundprinzip sozialer Interaktion gedeutet.“[8] Hegemonie ist hier zu einem grundlegenden Mechanismus für die Entstehung von Identität und der Konstruktion von Bedeutung geworden.[9] Benjamin Opratko spricht deshalb von der erfolgten Ontologisierung des Hegemoniekonzeptes.
Raewyn Connell hat den Begriff „hegemoniale Männlichkeit“ in die Männerforschung eingeführt.
Siehe auch

Der Kaiser war nicht bereit von seinem Machtanspruch etwas abzugeben. Das Gegenteil von Hegemonie ist Föderalismus.

Die EU entwickelt zunehmend hegemoniale imperiale Bestrebungen, deren Spitze die Verhältnisse in der EZB darstellen.

http://www.amazon.de/Kleine-Geschichte-Föderalismus-Fürstenbund-Bundesrepublik/dp/3506770284/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1422692215&sr=1-1&keywords=9783506770288
Kleine Geschichte des Föderalismus. Vom Fürstenbund zur Bundesrepublik Gebundene Ausgabe – 6. Oktober 2010 von Albert Funk (Autor)
Die Geschichte des Föderalismus in Deutschland vom Mittelalter bis heute - anschaulich erzählt und erklärt mit allen wichtigen Etappen und Entwicklungen. Die spannende und auch konfliktreiche Geschichte des Bundesstaats erstmals für ein breiteres Publikum aufbereitet. Der Bundesstaat ist Kern unserer politischen Verfassung. Ob und wie er funktioniert - das geht jeden an. Er ist auch nicht ganz zufällig entstanden. Der Blick in die Geschichte zeigt: Föderalismus, wohin man schaut. »Deutschland wird auf deutsch regiert«, lautete ein Schlagwort schon im 18. Jahrhundert. Föderalismus ist unsere Verfassungstradition. Es ist eine bunte, wechselreiche, bisweilen auch ernüchternde Geschichte: Wie der Föderalismus im Mittelalter entstand, wie 1495 die frühe bundesstaatliche Verfassung geschaffen wurde, wie der Rheinbund sie ins 19. Jahrhundert transportierte, wie man im Deutschen Bund damit umging, was Bismarck daraus machte. Wie der Bundesstaat in der Weimarer Republik fehlschlug und dann von den Nationalsozialisten abgeschafft wurde. Wie er nach 1945 wieder erblühte. Und wie er in der Gegenwart reformiert wird, um in der Zukunft zu bestehen.
 
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