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Über die Selbsttäuschung

AW: Über die Selbsttäuschung

In meinem Fall eher von jemandem, der irgendwann meinte, Erklärungen gefunden zu haben für so manche Ereignisse seines Lebens, zu jemandem, der oft nur noch staunen kann über das Leben. Oder so ähnlich. Wer weiß schon, was noch kommt.... :confused:
Ja, das Staunen ist immer da. Und ich sehe das so wie Du, wer weiß wirklich, was noch kommt?:)
Nanntest Du Dich früher lilith51? Ich las einige Deiner Einträge... ich fand sie sehr interessant.:)
 
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AW: Über die Selbsttäuschung

Hallo Leute!

Wenn ich von der Annahme ausgehe, dass mein Bewusstsein Erkenntnis auf dem letzten Stand darstellt, dann ist der Umkehrschluss nicht fern, Bewusstsein sei Irrtum auf dem letzten Stand.

Ich weiß nicht, warum mir so wichtig ist, darauf hinzuweisen, vielleicht deshalb, weil angesichts dieser Tatsache jede geistige Auseinandersetzung mit mehr Demut zu führen ist, da die Täuschung ja allgegenwärtig ist.

Was meint ihr?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Über die Selbsttäuschung

1. Wenn ich von der Annahme ausgehe, dass mein Bewusstsein Erkenntnis auf dem letzten Stand darstellt, dann ist der Umkehrschluss nicht fern, Bewusstsein sei Irrtum auf dem letzten Stand.

Ich weiß nicht, warum mir so wichtig ist, darauf hinzuweisen, vielleicht deshalb, weil angesichts dieser Tatsache jede geistige Auseinandersetzung mit mehr Demut zu führen ist, da die Täuschung ja allgegenwärtig ist.

2. Was meint ihr?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Zu 1.:
Was heisst "Erkenntnis auf dem letzten Stand":dontknow:
Was ist denn der letzte Stand der Erkenntnis :dontknow:

Zu 2.:
... nichts ...:D

Gruß, moebius
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Ich habe mich vor langer Zeit mit diesem Thema workshopmäßig beschäftigt.
Heraus gekommen sind folgende "Erkenntnisse":

Sich selbst zu täuschen ist der beste Weg sich nicht wahrnehmen zu müssen.

Der Mensch täuscht sich solange selbst, bis er sich nicht mehr erkennt.

Zu erkennen daß man sich über sich selbst getäuscht hat ist schmerzhaft.
Es annehmen befreit.

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung - oder in die Depression.

Wer sich selbst erkennen will, muß in den Spiegel schauen den ihm die andern vorhalten.

Je verklärter man sich selbst sieht, desto schwieriger ist es einen klaren Blick zu bekommen.

Selbsttäuschung ist Realitätsverlust aus Angst, die Wahrheit über sich selbst nicht ertragen zu können.

lg.eule
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung - oder in die Depression.
Von den vielen klugen Sätzen springt mir besonders dieser eine ins Auge.
Selbsttäuschung kann selbstzerstörend sein aber ebenso auch eine Notwendigkeit, um mit bestimmten Problemen zurecht zu kommen, weil man ihnen nicht gewachsen wäre.
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Hallo Leute!

Moebius: Der letzte Stand meiner Erkenntnis ist meine Bewusstseinsstufe incl. aller Fehler.
Eule: Danke! Was HannesL geschrieben hat, möchte ich gerne unterstreichen.

Grundsätzlich stehe ich aus obigen Gründen der sogenannten Selbsterkenntnis skeptisch gegenüber.

Banken z.B. werden durch Revisoren kontrolliert, die nicht in der zu überprüfenden Filiale tätig sind. Das macht Sinn.
Doch bei der Selbsterkenntnis übernimmt das eigene Bewusstsein die Kontrolle.
Wie soll das denn funktionieren?!
Der Bogen spannt sich dabei zwischen Schönrederei oder Selbstverdammnis, objektiv kann die Selbstkontrolle wohl kaum sein.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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AW: Über die Selbsttäuschung

Banken z.B. werden durch Revisoren kontrolliert, die nicht in der zu überprüfenden Filiale tätig sind. Das macht Sinn.
Doch bei der Selbsterkenntnis übernimmt das eigene Bewusstsein die Kontrolle.
Wie soll das denn funktionieren?!
Der Bogen spannt sich dabei zwischen Schönrederei oder Selbstverdammnis, objektiv kann die Selbstkontrolle wohl kaum sein.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Hm, das sind tiefgründige, philosophische Fragen, aber praxisnah, ob im VL oder RL. Die habe ich mir schon als junger Mann gestellt und tue es heute noch, wir sind ja ziemlich gleich alt, Raphael. ;)
Beides ist ein Problem, Selbstkontrolle wie von dir beschrieben, aber auch eine Beurteilung/eine Kontrolle von außen, meine ich, weil dabei naturgemäß mehr Unbekannte und fehlende Informationen mitspielen.

Es gibt wahrscheinlich dabei nicht die Lösung, sondern nur Reflexionen, wie man damit am besten umgeht.
Um reflektieren zu können, hilft eben der Spiegel, den uns andere vorhalten (s. Eule) und bestimmt auch das Vergleichen mit den anderen: Wie sind andere, wie agieren, reagieren, denken sie und was trifft dabei auch auf mich, auf mein Ego zu?
Mit dieser Methode kann man die Blockade des eigenen Bewusstseins, wie von dir beschrieben, natürlich nicht immer, aber zumindest tw. und mit Übung immer öfter umgehen.

Es spielen auch andere Faktoren mit wie die Grenzsetzung durch unsere eigenen Gaben und Fähigkeiten, aber das ist dennoch ein Mittel, das ich gerne bei mir selber probiere und anwende.

So wie auch bei Schicksalsschlägen, die unvermeidlich und tiefgreifend sein können. Wenn ich mir dabei andere Schicksale vorhalte und zusätzlich noch überlege, was ich über andere Probleme gar nichts weiß und nicht wissen kann, gehe ich damit bei mir selber anders um und vermeide die verzweiflete Frage: Warum passiert das gerade mir?
lg
Hannes
 
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