Giacomo_S
Well-Known Member
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Wie ich bereits sagte: Vergiss Ernährungsinformationen auf dem Niveau von oder aus Lifestyle-Magazinen. Dieser Artikel ist ein typisches Beispiel. Er ist oberflächlich, bildet nur das halbe Thema ab und suggeriert damit eine Aussage die schlicht falsch ist: Die unterschwellige (und falsche) Botschaft nämlich, man könne durch die Nahrung den Cholesterinspiegel nicht positiv oder negativ beeinflussen.
Etwa 90% des körpereigenen Cholesterins stellt der Körper selbst her. Mit der Nahrung aufgenommenes Cholesterin beeinflusst daher in der Tat nur die restlichen 10%, das bedeutet aber nicht, die Cholesterinwerte könnten nicht über diesen Rahmen hinaus durch die Ernährung beeinflusst werden.
Entscheidend ist die Art und Menge der aufgenommenen Fette.
Heute werden zwei verschiedene Cholesterine unterschieden, das "gute" HDL (High Density Lipoprotein) und das "schlechte" LDL (Low Density Lipoprotein).
Ungesättigte Fette erhöhen HDL.
Gesättigte, lang- und mittelkettige Fette erhöhen HDL und LDL. Kurzkettige Fette nicht. Rund die Hälfte der Butterfette sind kurzkettig.
Transfette senken HDL und erhöhen LDL (worst case scenario).
Zu hohe Cholesterinwerte lassen sich praktisch immer (mit der Ausnahme genetisch bedingter Störungen des Cholesterinstoffwechsels, selten) durch die Ernährung auf anzustrebende Werte bringen. Die Maßnahmen sind i.A.:
- Verringerung der Cholesterinaufnahme durch Cholesterin in der Nahrung.
- Bestimmte, in manchen Lebensmittel natürlich vorkommende Stoffe blockieren die Cholesterinaufnahme, sofern sie gleichzeitig verzehrt werden.
- Verringerung der Gesamtfettzufuhr
- Vermeidung oder Verringerung gesättigter Fette
- Empfehlung zur Verwendung von ungesättigten Fetten (kalt!)
- Vermeidung von Transfetten
Erinnern wir uns doch an diese
Cholesterin-Lüge und Lipobay,
das Pharma-Milliardengeschäft!
Ob jemand Cholesterinsenker einnehmen will oder lieber seine Ernährung ändert - das muss jeder selbst entscheiden. Persönlich halte ich letzteres für den besseren Weg.
Nur: Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das für viele Menschen schwer, sehr schwer. Nur wenige Menschen sind bereit und fähig, an ihren elementaren Gewohnheiten etwas zu ändern.
Sofern überhaupt ein Einsehen und/oder ein Bildungsniveau dafür vorhanden ist, solche Menschen kenne und kannte ich auch ("ist eh alles Scheiße, was die erzählen"). So einen wird man nicht dazu bringen, mal auf sein Schweineschnitzel mit Pommes zu verzichten und lieber den Seelachs mit Salzkartoffeln zu wählen.
Der Arzt verschreibt Cholesterinsenker (und ist auf der sicheren Seite), die Leute schlucken ihre Pillen und können ihr unreflektiertes Leben weiterleben, wie bisher. Gar nicht zu reden von Menschen mit genetisch bedingtem gestörtem Cholesterinstoffwechsel, die haben die Wahl erst gar nicht.