Putin ist allergisch dagegen, dass im ehemaligen Einflussgebiet Russlands Demokratien entstehen, denn das hätte auch Auswirkungen auf Russland und seine Macht. Er hat Lukaschenko unterstützt beim Abwürgen der Demokratiebewegung in Belarus, weil er Angst hatte, dass diese Stimmung auf sein Land überschwappt. Er hat Präsident Tokajew militärisch unterstützt bei der Niederschlagung der Proteste in Kasachstan aus dem gleichen Grund.
Er hat keine Angst vor der NATO, denn die NATO hätte keinen Grund, Russland anzugreifen, allein schon wegen der gegenseitigen nuklearen Bedrohung. Er hat Angst vor dem Demokratisierungsprozess im Westen, deshalb sein Schulterschluss mit anderen Autokraten wie Xi, Tokajew oder Erdogan. Autokraten halten zusammen, wenn ihre Macht in Gefahr ist. Wie viel Xi von Demokratiebewegungen hält, sieht man bei seinem Vorgehen in Hongkong und wieviel Erdogan von Demokratie hält sieht man an der Zahl der politischen Gefangenen in der Türkei.
Deshalb versucht Putin die Demokratien des Westens mit unlauteren Mitteln zu torpedieren; mit Hackerangriffen, mit Desinformation mithilfe seiner staatlichen Medien wie RT und durch Unterstützung rechtsextremer Bewegungen in Europa und den USA.