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Stadtgeschichten

AW: Stadtgeschichten

Simpel

Ja? Hallo!?

Grüß dich, Olga! Hier ist Sinty.
Ich wollte mal fragen wie es dir nun geht. Hast du alles gut
überstanden?


Na klar. Es ging alles so gut. Meine Schiss-Angst war völlig
überzogen.

Und nun darfst du wieder Auto fahren?

Leider noch nicht. Aber eins weiß ich schon jetzt. Ich muss
im Jahr mindestens zwei Mal weniger Gardinen waschen. Wo
ich doch vorher immer geglaubt habe meine Wohnung sei
grau und unansehnlich.

Na, also! Habe ich dir das nicht schon immer gesagt?

Wer hätte denn das gedacht. Nun ist auch klar, dass ich so
schnell wie möglich die Fortsetzung durchführen lasse. Dann
komme ich dich besuchen und wenn du auf dem Mond wohnst.
Das wird mir hoffentlich jemand verraten.

Nnnah, ob mir das dann gefällt? :lachen:

:lachen: Erzähl mir mal, im Garten könnt ihr nun doch bald etwas
anfangen?
Wie geht es deiner Familie?

Weißt du, das Beste ist es, ich schreibe dir das per E-Mail.
Schließlich musst du doch wieder mal was lesen.


Na gut! Dann wünsche ich Dir ein schönes Wochenende, ganz
gleich was Du vorhast. Vergiss das Schreiben nicht!

Dir auch, schönes Wochenende! Mach's gut!
 
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AW: Stadtgeschichten

Ich war einmal im Land, wo blühen die Zitronen,
in Griechenland war ich schon vor Jahren, gar Millionen.
Nun zeigt die Kunst, weil sie es liebt,
es in Italien auch Zitronenbäume gibt.

"Kennst du das Land, wo die Zitrone blüht?"
Wolfgang von Goethe stellte so in etwa diese Frage.
Den Titel nun das Museum bemüht
im Sommerpalais bis September alle Tage.

Viele Leute waren zur Vernissage gekommen.
Auch ich habe daran teilgenommen.
Land und Leute werden in Bildern dargestellt.
Aus alten Büchern manch ein Stadtplan "fällt".

In einem Buch von Pompeij ich mühevoll las,
die alte Schrift ich schon fast vergaß.
Mit Kupferstich und Radierung zeigt man den Leut',
was damals gefiel und auch heut noch erfreut.
 
AW: Stadtgeschichten

Monstab, nie davon gehört. Wo ist bloß dieser Ort? Na, hoffentlich finde ich's heute noch.
Halt an, das war verkehrt. Zum Glück ist es mir gerade noch aufgefallen.
Hier am Straßenrand kann das Auto stehen bleiben. Doch gib acht, hier beginnt ein Graben.

Die Luft hier ist einfach wunderbar, welch ein Duft!
Sagt der Mann, das war nicht immer so, von Rositz kamen die Schwaden von der Teerfabrik
und auch der Abbau von Braunkohle machte die Natur kaputt.
Oh, es wird Zeit, der Anpfiff fand bestimmt schon statt.
Den Hinweis gibt er noch, die spielen sicher oben auf dem Berg, sonst hätten wir hier
schon etwas gehört.
Also, das ist ein Graus, solch ein Anstieg! Da wird selbst die gute Luft knapp.

Ein gutes Spiel gibt die Mannschaft ab, aber Tore schießen sie nicht. Die Fans zittern.
Mit Ach und Krach dann doch gewonnen.
Die Heimfahrt kein Problem, mein Sascha weiß wohin ich will.

Von weitem sehe ich auf einmal, die "Anna" steht dort auf dem Platz und daneben noch ein
Flugzeug in weiß. Auf einer Leiter ein Monteur sich um die Maschine bemüht.
Vom Himmel kommt leises Motorengebrumm und es schweben viele Fallschirme nach
unten. In Bodennähe hört man Kommandos. Daraufhin strecken sich Beine weit nach vorn.
Da nun erkennt man den Tandemsprung. Wieder und wieder und wieder gelungen.
Doch leider fallen jetzt große Tropfen, also dann wird sicher kein Sprung mehr vorgenommen.

Vor einigen Tagen sah ich an gleicher Stelle einen Heißluftballon. Er war von weit her gekommen,
ich hatte sein Ziel geahnt.
Weil ich schon unterwegs war, war ich vor ihm an der Stelle.
Wie gut so ein Ballon dirigiert werden kann, sah ich mir an. Er war schon am Boden und hob leise
nochmal an. Über die Wiese schwebte er noch ein langes Stück. Rainer Landete dann sacht
und sicher. Sein "Taxi" hatte schon auf ihn gewartet.
Ich aber fuhr meinem Ziel entgegen.
 
AW: Stadtgeschichten

Mein lieber Sascha, das Wasser ist fort.
Nun feiert man ein Fest an diesem Ort.

Gleich gegenüber dem TeeHaus fängt den Wind man ein,
doch rot-weiß will er nicht gefangen sein.
Er lässt sich tragen,
wohin, das will er nicht sagen.
Du suchst und mekrst, vergeblich immerzu.

Mein lieber Sascha beim Kutscherhaus werde ich dich wiedersehn.
Zur südlichen Stunde werden wir uns verstehn.
 
AW: Stadtgeschichten

Kann es Euch gar nicht erklären,
wie mir heute ist zu Mut.
So etwas geschieht nur an ganz wenigen Tagen,
und das tut mir unsagbar gut.
Wurde mir doch heut mein Zimmer
wieder einmal viel zu eng.
Wartet draußen, so wie immer,
Sascha, macht es mir bequem.
Bin ich dann entlang der Elster gelaufen,
durch den Park ein ganzes Stück,
sah wie die 'Anna' am Himmel dreht Schlaufen,
folgte ihr mit langem Blick.
War nun die Zeit herangekommen,
dass ich gern trinke einen Kaffee.
Wollte nach Hause, hatte es mir vorgenommen,
doch schon wieder ich die 'Anna' seh.
Gleich bin ich in der richtigen Spur,
zum Flugplatz geht jetzt meine Tour.
Noch nie habe ich dort auf der Terrasse gesessen,
heute mal einen Kaffee, ich will nichts essen.
Drei Frauen sind vor mir angekommen,
auf meine Frage habe ich bei ihnen Platz genommen.
Etwas später kam ein Ehepaar hinzu.
Und das jetzt ist der große Clou:
Sie alle kannten sich und hatten einen Rundflug gebucht.
Der Pilot grüßte alle, sechs Personen hatte er gesucht.
Sein Flugzeug für 3 Gäste hat Raum.
Was ich jetzt höre ist wohl ein Traum?
Das Ehepaar bietet mir die Mitfahrt an,
abgesagt hatte ihr dritter 'Mann'.
Eine Kleinigkeit reiche ich über den Tisch,
"für gute Landung für dich und mich".
Nicht jeden Tag hat man so ein Glück.
Bei schönem Wetter, weit reicht der Blick,
fliegen wir zur Göltzschtalbrücke und zurück.
Ein wenig bin ich wie benommen.
So etwas ist mir ja auch noch nie vorgekommen.
Welch Engel hat mir diesen Weg gewiesen?
Lange werde ich das noch genießen.


:danke: .....:winken3:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Stadtgeschichten

Die Wolken bilden leichte Schleier nur.
Fast ist der Himmel blau, ganz pur.
Doch viele warten auf der Abendsonne Schein,
sie gehen dann zum Stelldichein.
Denn heute Nacht mit lautem Knallen
werden Sterne vom Himmel fallen.
Die Sterne werden strahlend schön,
deutsche und auch japanische sind zu sehn.
Alle sind schon sehr gespannt,
schauen zum Himmel sehr gebannt.
Wer wird wohl der Meister sein?
Wer trägt den Titel heute heim?
Begeistern werden im Wettstreite
zwei Feuerwerker alle Leute.
Mit "Ah" und "Oh" begleiten die
die 'Flammenden Sterne' und ihre Melodie.
 
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AW: Stadtgeschichten

Anstoß Fremd oder Bekannt; Treue ja oder nein.

Anfang März
Das Teelfon klingelt. Sie ist gerade über einer schwierigen Abrechnung, da reicht ihr der Chef den Hörer hin: "Es ist für dich."
Ein Bekannter ist am Telefon.
"Wie kommt es, dass du mich anrufst?"
"Ach ich wollte von Dir wissen, was dein Mann in unserer Straße morgens um vier zu suchen hat."
"Das kann gar nicht sein! In seinem Betrieb werden Überstunden gefahren. Du hast dich geirrt!"
"Ich kenne doch deinen Mann," sagt er betont. "Er ist bei Frau Kurz und nicht zum ersten Mal. Deren Mann arbeitet bei der Wismut Schicht."
Der Stachel saß tief! Aber abwarten, zu Hause nichts sagen.

Am 4. April sitzen sie im Wohnzimmer. Die Kinder sind unterwegs. Da sagt er, "ich habe eine andere Frau, sie ist jünger als du und wir lieben uns."
Also doch. Nur nichts sagen, die Hand auf den Mund und Fernsehen gucken.
"Sag doch was!" " Was soll ich da sagen?" "Na, du musst doch etwas dazu sagen!"
"Du musst wissen, was du tust."

Es sind Feiertage. Zu Beginn der nächsten Woche sucht sie der Herr Kurz in ihrer Firma auf: "Ich möchte sie bitten, sich nicht scheiden zu lassen." "Tut mir leid, wenn er es so will, soll er es so haben."

Am 12. Mai abends: "Ich habe heute die Scheidung eingereicht." Sie zuckt nur mit den Schultern.
Am nächsten Tag kommt er von der Arbeit heim, tobt und wütet, "wo sind die Gardinen aus dem Gartenhaus?"
"Die müssen gewaschen werden", sagt sie äußerlich ganz ruhig.

Jeden Tag läuft sie zur Arbeit und jeden Tag kommt ihr auf diesem Weg diese Frau entgegen. Wer ist sie? Nein, sie kennt sie nicht. Sie weiß nur, dass diese im gleichen Betrieb wie ihr Mann arbeitet.
"Meine Kleine," das Mädchen ist 16 Jahre alt, "geh bitte mit mir dorthin."
In der zweiten Etage klingelt sie und geht die Stufen zum unteren Podest zurück. "Du sagst zu dieser Frau bitte gar nichts!"
Nein, diese Frau, die da mit auf Lockenwickel gedrehten Haaren die Tür öffnet, kennt sie nicht.
"Ja, bitte?" "Sie wissen wer ich bin?" "Ja!" "ICH wollte nur wissen, mit wem ICH es zu tun habe."
"Ach, da kommen Sie ja ungünstig. Wenn meine Haare fertig gewesen wären, wäre ich viel hübscher."
"Komm, mein Mädchen, wir können gehen."
Und wieder kommt er tobend nach Hause, "ich verbiete dir noch einmal dorthin zu gehen!"
"Das hatte ich auch nicht vor!"
Diese Frau hat nie ganztags gearbeitet, nachmittags frei, nur ein Kind gehabt und Geld war durch den Mann auch mehr da.
Dagegen sie hat eine Wochenarbeitszeit von 43 Stunden und einen Vier-Personen-Haushalt zu versorgen.

Am 26. Mai erhält sie die Aufforderung am 30. Mai vor dem Familiengericht zu erscheinen, eine Stellungnahme ist vorher einzureichen.
Was bleibt ihr denn übrig, wenn die zwei in einem Betrieb zusammen arbeiten, sie selbst ganztags berufstätig und die Harmonie schon längst verbraucht ist?
Die Verhandlung dauerte nicht lange. Schnell war auch das Wohnungsproblem gelöst und seine Frage nach dem Fernsehen durch die Richterin mit dem Hinweis auf die Frau Kurz geklärt.
Ein Jahr Aufschub? Doch nur Nervenmühle für alle.
Geschieden!

Nein Jubelrufe sind da nicht zu hören.
Ihr Gehalt mit 600 Ostmark ist nicht üppig, die 90 Mark von ihm für die Tochter - das muss gehen.
Stimmt ja, der Staat gibt ja auch noch 20 (Zwanzig) Mark Kindergeld dazu bis die Tochter ausgelernt hat.

Wenn die Großeltern im Westen nicht wären. Danke für alles!​
 
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