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Sprüche, Weisheiten, Zitate

AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Liegt die Unzufriedenheit nicht eher darin, dass zu hohe Erwartungen naturgemäß nicht erfüllt werden (können)?

Das ist eine Prämisse, die angenommen werden muss, damit der Satz, welchen übrigens Schopenhauer schrieb, wahr ist.

Irgendwann sind wir zwangsläufig bei der Unerfüllbarkeit der Ansprüche angekommen, wenn wir stets erneut versuchen diese zu erhöhen.

Der Mann auf der Straße will in einem Haus leben. Lebt er darin, will er ein größeres Haus haben und so weiter. Irgendwann werden seine Ansprüche nicht mehr erfüllt werden (können).
 
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AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Das ist eine Prämisse, die angenommen werden muss, damit der Satz, welchen übrigens Schopenhauer schrieb, wahr ist.

Irgendwann sind wir zwangsläufig bei der Unerfüllbarkeit der Ansprüche angekommen, wenn wir stets erneut versuchen diese zu erhöhen.

Der Mann auf der Straße will in einem Haus leben. Lebt er darin, will er ein größeres Haus haben und so weiter. Irgendwann werden seine Ansprüche nicht mehr erfüllt werden (können).


Wie im Märchen vom Fischer und seiner Frau!
Aber die meisten Menschen stellen eher (zu) niedrige Ansprüche und geben sich mit wenig zufrieden.
 
AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Wie im Märchen vom Fischer und seiner Frau!
Aber die meisten Menschen stellen eher (zu) niedrige Ansprüche und geben sich mit wenig zufrieden.

Das sehe ich nicht so, sonst würden sich nicht so viele Menschen beklagen, dass sie zum Beispiel zu wenig Geld, Streitigkeiten mit der Fau oder dem Mann und so weiter haben.

Das Beispiel war vielleicht in wenig blöd gewählt. Wenn man wenig Geld hat, dann können die Menschen meistens akzeptieren, dass sie nicht eine Villa bekommen, obwohl sie diese wollten. Wenn es sich allerdings um Ansprüche handelt, bei denen nicht mit sehr hoher Wahrscheinlicheit ausgeschlossen werden kann, dass sich diese erfüllen werden, sieht es ganz anders aus.

So erhöhen wir immerzu in kleinen Schritten unsere Ansprüche. Durch Zufall erfüllen sich diese aber irgendwann nicht mehr, woraus unsere Unzufriedenheit resultiert.

Vielleicht ist dieses Erhöhen der Ansprüche aber auch eine fundamentale Eigenschaft des Menschen und deshalb gar nicht unterlassbar. Vielleicht aber auch nicht. Hm...
 
AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Das sehe ich nicht so, sonst würden sich nicht so viele Menschen beklagen, dass sie zum Beispiel zu wenig Geld, Streitigkeiten mit der Fau oder dem Mann und so weiter haben.

Das Beispiel war vielleicht in wenig blöd gewählt. Wenn man wenig Geld hat, dann können die Menschen meistens akzeptieren, dass sie nicht eine Villa bekommen, obwohl sie diese wollten. Wenn es sich allerdings um Ansprüche handelt, bei denen nicht mit sehr hoher Wahrscheinlicheit ausgeschlossen werden kann, dass sich diese erfüllen werden, sieht es ganz anders aus.

So erhöhen wir immerzu in kleinen Schritten unsere Ansprüche. Durch Zufall erfüllen sich diese aber irgendwann nicht mehr, woraus unsere Unzufriedenheit resultiert.

Vielleicht ist dieses Erhöhen der Ansprüche aber auch eine fundamentale Eigenschaft des Menschen und deshalb gar nicht unterlassbar. Vielleicht aber auch nicht. Hm...


Ich seh da eher Kommunikationsschwierigkeiten und unverarbeitete Defizite aus der Kindheit, sowie Ersatzansprüche, die die wirklichen Bedürfnisse überdecken! Dann können diese natürlich auch nicht erfüllt werden.
 
AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Ich seh da eher Kommunikationsschwierigkeiten und unverarbeitete Defizite aus der Kindheit, sowie Ersatzansprüche, die die wirklichen Bedürfnisse überdecken! Dann können diese natürlich auch nicht erfüllt werden.

Das widerspricht aber nicht meiner Aussage, dass die meisten Menschen ihre Ansprüche immer weiter erhöhen, anstatt diese niedrig zu halten.

Was du schreibst könnte allerdings eine Ursache dieser Erhöhung sein: Die Ansprüche werden stetig erhöht, weil die Erfüllung der vorhandenen Ansprüche nicht die Befriedigung der wirklichen Bedüfnisse zur Folge hat und damit quasi Unzufriedenheit.

(Das Erhöhen der Ansprüche wäre dann keine fundamentale Eigenschaft des Menschen, sonder vermutlich eher Sache der Genügsamkeit.)
 
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Das widerspricht aber nicht meiner Aussage, dass die meisten Menschen ihre Ansprüche immer weiter erhöhen, anstatt diese niedrig zu halten.

Was du schreibst könnte allerdings eine Ursache dieser Erhöhung sein: Die Ansprüche werden stetig erhöht, weil die Erfüllung der vorhandenen Ansprüche nicht die Befriedigung der wirklichen Bedüfnisse zur Folge hat und damit quasi Unzufriedenheit.

(Das Erhöhen der Ansprüche wäre dann keine fundamentale Eigenschaft des Menschen, sonder vermutlich eher Sache der Genügsamkeit.)


Ich stoße mich daran, dass du das den MEISTEN Menschen unterstellst!
Die meisten Menschen, die ICH kenne, tun das eben nicht - sie neigen eher dazu, sich selbst zu übernehmen, indem sie den Ansprüchen von WENIGEN genügen wollen und ihre eigenen hintan stellen!
 
AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Ich stoße mich daran, dass du das den MEISTEN Menschen unterstellst!
Die meisten Menschen, die ICH kenne, tun das eben nicht - sie neigen eher dazu, sich selbst zu übernehmen, indem sie den Ansprüchen von WENIGEN genügen wollen und ihre eigenen hintan stellen!

Ich denke, wir haben diesbezüglich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, auf welche sich unsere Meinungen stützen. Da wir allerdings nicht ohne weiteres feststellen können, ob nun wirklich die MEISTEN Menschen ihre Ansprüche immer weiter erhöhen, weshalb auch immer oder sich genügsam zeigen, da sie stattdessen den Ansprüchen anderer genügen wollen, sollten wir diesen Punkt ungeklärt lassen.

Nun stellt sich die Frage, ob nun
1. Unzufriedenheit zu bekämpfen ist, durch ein höheres Maß an Genügsamkeit, anstatt die eigenen Ansprüche zu erhöhen
oder
2. Unzufriedenheit zu bekämpfen ist, durch das erhöhen der eigene Ansprüche, anstatt der Ansprüche anderer?
Ich denke, dass sich das beides gar nicht ausschließen muss, sondern im dialektischen Widerspruch befindet. Ändert sich der Bezugsrahmen, ändert sich auch die Antwort auf die Frage.
(a)Die Person erhöht immer weiter ihre Ansprüche, weil sie unzureichend genügsam ist.
(b) Die Person ist genügsam in ihren vorhandenen Ansprüchen, aber nur weil sie ihre wirklichen Bedürfnisse nicht kennt und den Ansprüchen anderer genügen will .

Bei a 1 und bei b 2.

Dass die Quelle unserer Unzufriedenheit die Erhöhung der in unsern stets erneuerten Versuchen liegt, den Faktor der Ansprüche in die Höhe zu schieben, ist keine allgemein gültige Aussage.

Die Quelle unserer Unzufriedenheit könnte zum Beispiel ebenso sein, die eigenen Bedürfnisse nicht hinreichend zu erkennen. Alles beides ist meiner Ansicht nach möglich und in der Wirklichkeit vorhanden.
 
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Ich denke, wir haben diesbezüglich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, auf welche sich unsere Meinungen stützen. Da wir allerdings nicht ohne weiteres feststellen können, ob nun wirklich die MEISTEN Menschen ihre Ansprüche immer weiter erhöhen, weshalb auch immer oder sich genügsam zeigen, da sie stattdessen den Ansprüchen anderer genügen wollen, sollten wir diesen Punkt ungeklärt lassen.


Ok! :)


Nun stellt sich die Frage, ob nun
1. Unzufriedenheit zu bekämpfen ist, durch ein höheres Maß an Genügsamkeit, anstatt die eigenen Ansprüche zu erhöhen
oder
2. Unzufriedenheit zu bekämpfen ist, durch das erhöhen der eigene Ansprüche, anstatt der Ansprüche anderer?
Ich denke, dass sich das beides gar nicht ausschließen muss, sondern im dialektischen Widerspruch befindet. Ändert sich der Bezugsrahmen, ändert sich auch die Antwort auf die Frage.
(a)Die Person erhöht immer weiter ihre Ansprüche, weil sie unzureichend genügsam ist.
(b) Die Person ist genügsam in ihren vorhandenen Ansprüchen, aber nur weil sie ihre wirklichen Bedürfnisse nicht kennt und den Ansprüchen anderer genügen will .

Bei a 1 und bei b 2.

Dass die Quelle unserer Unzufriedenheit die Erhöhung der in unsern stets erneuerten Versuchen liegt, den Faktor der Ansprüche in die Höhe zu schieben, ist keine allgemein gültige Aussage.

Die Quelle unserer Unzufriedenheit könnte zum Beispiel ebenso sein, die eigenen Bedürfnisse nicht hinreichend zu erkennen. Alles beides ist meiner Ansicht nach möglich und in der Wirklichkeit vorhanden.


Hm - und wie wär 's mit einem Punkt 3 - die Unzufriedenheit nicht bekämpfen, sondern Verschiedenes ausprobieren und erkunden, was geeignet ist, die zugrundeliegenden Bedürfnisse tatsächlich zu stillen?
Manchmal braucht 's auch nur mehr Abwechslungsreichtum, weil Mensch ja viele verschiedene Bedürfnisse hat!
 
AW: Sprüche, Weisheiten, Zitate

Hm - und wie wär 's mit einem Punkt 3 - die Unzufriedenheit nicht bekämpfen, sondern Verschiedenes ausprobieren und erkunden, was geeignet ist, die zugrundeliegenden Bedürfnisse tatsächlich zu stillen?
Manchmal braucht 's auch nur mehr Abwechslungsreichtum, weil Mensch ja viele verschiedene Bedürfnisse hat!

Ich meine unter Punkt 2 in gewisser Weise vermutlich das, was du als Punkt 3 angibst.

Ich meine nämlich damit, dass man die eigenen Ansprüche erhöht, um sie in Einklang mit den zugrundeliegenden Bedürfnissen zu bringen. Werden dann nämlich die Ansprüche gestillt, werden auch die zugrundeliegenden Bedürfnisse befriedigt.

Aus den zugrundeliegenden Bedürfnissen gehen schließlich die Ansprüche hervor (und sofern die Bedürfnisse nicht befriedigt werden, auch die Unzufriedenheit.)

Ich denke nur, dass, wenn sich die Bedürfnisse mit den Ansprüchen in Einklang befinden, die Gefahr besteht oder es vielleicht sogar zwangsläufig ergibt, dass auch die Bedürfnisse immer weiter wachsen und somit letztendlich die Ansprüche.

An Maslows Bedürfnispyramide kann man das sehr gut verdeutlichen.
Sind die grundphysiologischen Bedürfnisse erfüllt, so verspüren wir die Sicherheitsbedürfnisse. Sind diese erfüllt, so verspüren wir die sozialen Bedürfnisse und so weiter.

Ein gestillter Anspruch kann also deshalb nicht zur Zufriedenheit führen, weil damit nicht das zugrundeliegende Bedürfnis befriedigt wurde.
Es kann aber auch sein, dass der gestillte Anspruch das zugrundeliegende Bedürfnis befriedigt, aber daraufhin die Bedürfnisse sich erhöhen, was auch die Erhöhung der Ansprüche zur Folge hat.

Letztendlich scheitert aber das Erhöhen der Bedürfnisse und daraus folgend der Ansprüche an zufälligen Gegebenheiten, die das Befriedigen der Bedürfnisse verhindern.

Und ob ein vollkommendes Befriedigen aller sich ergebenden Bedürfnisse überhaupt möglich ist, halte ich für äußerst fraglich.
 
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Ich meine unter Punkt 2 in gewisser Weise vermutlich das, was du als Punkt 3 angibst.

Ich meine nämlich damit, dass man die eigenen Ansprüche erhöht, um sie in Einklang mit den zugrundeliegenden Bedürfnissen zu bringen. Werden dann nämlich die Ansprüche gestillt, werden auch die zugrundeliegenden Bedürfnisse befriedigt.

Aus den zugrundeliegenden Bedürfnissen gehen schließlich die Ansprüche hervor (und sofern die Bedürfnisse nicht gestillt werden, auch die Unzufriedenheit.)

Ich denke nur, dass, wenn sich die Bedürfnisse mit den Ansprüchen in Einklang befinden, die Gefahr besteht oder es vielleicht sogar zwangsläufig ergibt, dass auch die Bedürfnisse immer weiter wachsen und somit letztendlich die Ansprüche.

An Maslows Bedürfnispyramide kann man das sehr gut verdeutlichen.
Sind die grundphysiologischen Bedürfnisse erfüllt, so verspüren wir die Sicherheitsbedürfnisse. Sind diese erfüllt, so verspüren wir die sozialen Bedürfnisse und so weiter.

Ein gestillter Anspruch kann also deshalb nicht zur Zufriedenheit führen, weil damit nicht das zugrundeliegende Bedürfnis befriedigt wurde.
Es kann aber auch sein, dass der gestillte Anspruch das zugrundeliegende Bedürfnis befriedigt, aber daraufhin die Bedürfnisse sich erhöhen, was auch die Erhöhung der Ansprüche zur Folge hat.

Letztendlich scheitert aber das Erhöhen der Bedürfnisse und daraus folgend der Ansprüche an zufälligen Gegebenheiten, die das Befriedigen der Bedürfnisse verhindern.

Und ob ein vollkommendes Befriedigen aller sich ergebenden Bedürfnisse überhaupt möglich ist, halte ich für äußerst fraglich.


Wenn du mich fragst, es gibt immer nur eine temporäre Befriedigung von Bedürfnissen!
Wenn Hunger und Durst gestillt sind, ist man erstmal satt - ok, es gibt Essstörungen, bei denen man das Sättigungsgefühl nicht wahrnimmt - und anschließend muss erst mal verdaut werden.
Wenn einen NICHTS mehr befriedigt, nicht mal kurzfristig, dann hat man entweder einen Punkt erreicht, wo etwas Neues ansteht - welches Kind will schon ewig Muttermilch? - oder man hat das, was man braucht, noch nicht gefunden.
Ich hab noch nie erlebt, dass Bedürfnisse bei Stillung immer weiter wachsen - im Gegenteil erfahre ich immer mal wieder, dass die Augen größer waren, als der Magen! Und zwar sowohl im direkten physischen, als auch im übertragenen Sinne, also zB beim Bedürfnis nach neuen Eindrücken, Kontakt, Berührung, Ruhe (man kann ja auch unter Überdruss leiden) und was weiß ich noch.
 
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