• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Es ist so möglich mit Heidegger gegen Heidegger zu denken,...
Hi,hi,...aber vorausgesetzt werden müsste dabei jedoch trotzdem, dass Denken 'ist'....nicht wahr...?

:p

Aber 'ist' gegen sich selbst - hier im anderen Kleid eines anonymen Schreibers zu denken
- denn nicht schon selbst ein bedenkliches Abfallprodukt - nämlich mit 'Mist' abzulenken?​

:lachen:

In der Mitte des Seins - also im *M-IST*
ist entweder keins - wegen fehlendem Zufall
- oder im Gegenlauf ein Abfall, - genannt Mist
ganz tückisch versteckt in enantiodromischer List !​

Also sprach Bernie in Zorrothustra:

An eine 5. (göttliche wie spöttliche) Doppelursache
- in konkreter Nichtursache - so ganz ohne Lache (!)
ist im Falle des *causus verkasematuckelus* nicht zu denken,
schließt aber nicht aus, es sich ganz gelassen so belassen zu schenken!

:D

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Werbung:
Was ich von 'SuZ' halte, schrieb ich schon einmal.
Interessant wäre um dich zu verstehen, stimmst du Heidegger in 'SuZ' zu und hat er somit wirklich Kant 'überwunden' oder bleibt das Problem 'KdrV' von Kant?

Ob Heidegger Kant "überwunden" hat, ist finde ich nicht einfach zu beantworten. Die Frage ist aber auch: wollte Heidegger hat überhaupt? Da habe ich eher meine Zweifel/Bedenken.

Das Problem von Kant scheint mir eher weiter zu bestehen...
 
Nein! Du benötigst nur Kant "KdrV' und Heidegger 'SuZ' und deinen Kopf. (deine Tiefe, will ich dazu hören...;))


Nun diese beiden Denker kann man gern miteinander vergleichen... und über Philosophie/Philosophen unterschiedlicher Art zu sprechen, ist mir ja durchaus ein "Vergnügen", also die Lust über Philosophie zu sprechen und Philosophen miteinander zu vergleichen...

Das Denken bzw Selbst-Denken /Nachdenken über unterschiedliche Philosophen gehört ja durchaus zum "philosophieren" (φιλοσοφειν/philosophein) dazu; nach dem Motto: jeder Denkende äußert sich über frühere Philosophen und vergleicht diese mitunter miteinander... :cool:
 
Grüß dich, Philsophisticus !


Zu 1 : Natürlich kann man über Heidegger etwas sagen, ohne ihn gelesen zu haben ! Nur ist fraglich, ob man in diesem Falle für sich beanspruchen kann ein gesichtertes Urteil über sein Denken und seine Philosophie zu haben ? Vermutlich nicht, da man am ehesten mit dem Denken von anderen vertraut wird, indem man ihre eigenen Texte liest !

Ich habe selbst desöfteren die Erfahrung gemacht, dass ich nach dem Lesen von Originalschriften von Philosophen und Schriftstellern eine andere Meinung über diese hatte, wie vorher über Fremdrezessionen und Interpretationen. Wobei sich die Meinung sowieso ständig ändert ! Du hast zwar nicht behauptet, dass du Heidegger besser kennst, als er sich selber ! Aber im Grunde tut doch jeder Rezenent der das Denken eines anderen Menschen beurteilt in gewissem Sinne von der Prämisse ausgehen, er wisse bestimmte Sachen, über eine Person die diese selbst nicht wusste, um so seine Fehler zu erkennen.

Zu 2 : Ich kann dir deine Meinung sowieso nicht wegnehmen ! Ich kann nur versuchen sie zu revidieren. Aber in dieser Frage bezüglich des Zweikampfes ein und derselben Person bist du wirklich ein Fels der sich schwer vom Fleck rollen lässt ! Und nun bring ich es auf den Punkt : Es ist so möglich mit Heidegger gegen Heidegger zu denken, wie es möglich ist Schach mit Philosophisticus gegen Philosophisticus zu spielen ! Für den Beobachter scheints zwar so, als gewinnt (je nach Stimmung und intelektueller Ausgeschalfenheit ), der eine oder andere Doppelgänger.

Im Grund spielen immer die gleichen Typen miteinander ! Wobei beide theoretisch ihre Spielstrategie ändern können, was aber oft nicht der Fall sein wird ! Someit ist es ein gewagtes Unterfangen sich Leckerbissen von einem Bäcker schnappen zu wollen, der nicht immer die frischesten Zutaten hat ! Aber natürlich kann es vorkommen, dass ein Bäcker gute Marmeladenkese hat, auch wenn die Brötchen nicht schmecken ! Aber musst aufpassen nicht wegen den Marmeladenkeksen, dir auch die Brötchen zu kaufen !

Der Anonyme Schreiber


Zu 1: Das man über Heidegger etwas sagen kann , ohne ihn gelesen zu haben, geht natürlich. Aber was kommt dabei raus? Ich denke nichts gutes in der Regel, also nichts was wirklich auf Kennerschaft eines Denkers beruht. Einen Philosophen fair zu beurteilen geht im Grunde nur wenn man dessen Schriften selbst gelesen hat. Sonst ist kein wirklich fundiertes Urteil möglich.

Eine Meinung über einen Philosophen/Schriftsteller kann sich natürlich auch im Laufe der Zeit ändern. Jeder interpretiert einen Philosophen aus der eigenen Perspektive, das scheint mir das normale zu sein.

Zu 2: Sicherlich kann man niemanden seine Meinung verbieten oder gar wegnehmen. Die Frage ist nur, ob man diese "revidieren" kann. Da habe ich gewisse Bedenken. Wäre es denn schlimm wenn man ein "Fels" wäre der sich schwer "Fleck" rollen lässt?

Halten wir fest: es ist möglich mit Heidegger gegen Heidegger zu denken. Ich denke, dass dies wahr ist . Allerdings kann man fragen, ob dies sinnvoll ist (oder nicht).

sagt Philosophisticus
 
Ich las heute die neuen Schwarzen Hefte Heideggers (der sog. Band 98 der Gesamtausgabe) aus den 1949 bis 1951. Dort habe ich nur eine Anmerkung zu Hitler gelesen (aber an den genauen Inhalt kann ich mich nicht erinnern), sonst habe ich keine antisemitischen Passagen in diesem Band der Schwarzen Hefte nicht finden können. Ich wollte das zunächst nur gesagt haben.

Sonst wird dort über recht unterschiedliche Themen nachgedacht . Auch zur Frage der "Überwindung der Metaphysik" usw.. Ich kann mir gut vorstellen in nächster Zeit auf dieses neue "Material" hier mal einzugehen. Dies quasi als "Vorwarnung" ;-) Wird allerdings nicht von heute auf morgen geschehen.

Es gibt auch Stellen dort in den neuen Schwarzen Heften, die an die Wiederbegegnung Heideggers mit Hannah Arendt anfanf der 50 er Jahre denken lassen....Doch ich will nichts vorweg nehmen...
 
Aus dem Klappentext des neuen Bandes der Schwarzen Hefte:

"Mit den »Anmerkungen VI–IX« wird die Veröffentlichung von Heideggers Schwarzen Heften fortgesetzt. Die zwischen 1948/49 und 1951 entstandenen Aufzeichnungen kommentieren noch zuweilen politische und gesellschaftliche Erscheinungen der deutschen Nachkriegszeit, beziehen sich aber immer mehr auf ein »Denken des Seyns kd«, das Heidegger jenseits der Philosophie entwickeln möchte. Wichtige Themen der Spätphilosophie wie die Frage nach dem »Gestell« werden entfaltet. In den »Anmerkungen VIII« sind zudem Spuren der Wiederbegegnung mit Hannah Arendt zu finden. Der Reichtum immer neuer Formulierungen, das Erkunden unbekannter Wege im Denken, geben Einblick in die Kreativität dieses einzigartigen Philosophen."
 
Dort habe ich nur eine Anmerkung zu Hitler gelesen
....."Wer nichts finden will, findet auch nichts"! Anfang der "50er-Jahre" mokierte sich Heidegger, in "persönlichen Gesprächen und Briefen", darüber, dass schon wieder so viele "jüdische Professoren" an deutschen "Universitäten" lehren! "Einmal Antisemit, immer Antisemit!".....

meint plotin
 
Nun diese beiden Denker kann man gern miteinander vergleichen... und über Philosophie/Philosophen unterschiedlicher Art zu sprechen, ist mir ja durchaus ein "Vergnügen", also die Lust über Philosophie zu sprechen und Philosophen miteinander zu vergleichen...

Das Denken bzw Selbst-Denken /Nachdenken über unterschiedliche Philosophen gehört ja durchaus zum "philosophieren" (φιλοσοφειν/philosophein) dazu; nach dem Motto: jeder Denkende äußert sich über frühere Philosophen und vergleicht diese mitunter miteinander... :cool:

Ich sehe zwischen Kant und Heidegger eher eine Konfrontation, denn Heidegger arbeitete unsauber!
 
Aus dem Klappentext des neuen Bandes der Schwarzen Hefte:

"Mit den »Anmerkungen VI–IX« wird die Veröffentlichung von Heideggers Schwarzen Heften fortgesetzt. Die zwischen 1948/49 und 1951 entstandenen Aufzeichnungen kommentieren noch zuweilen politische und gesellschaftliche Erscheinungen der deutschen Nachkriegszeit, beziehen sich aber immer mehr auf ein »Denken des Seyns kd«, das Heidegger jenseits der Philosophie entwickeln möchte. Wichtige Themen der Spätphilosophie wie die Frage nach dem »Gestell« werden entfaltet. In den »Anmerkungen VIII« sind zudem Spuren der Wiederbegegnung mit Hannah Arendt zu finden. Der Reichtum immer neuer Formulierungen, das Erkunden unbekannter Wege im Denken, geben Einblick in die Kreativität dieses einzigartigen Philosophen."

Das soll Kreativität sein!?
Eher Naivität und Verblendungen, denke ich.
 
Werbung:
....."Wer nichts finden will, findet auch nichts"! Anfang der "50er-Jahre" mokierte sich Heidegger, in "persönlichen Gesprächen und Briefen", darüber, dass schon wieder so viele "jüdische Professoren" an deutschen "Universitäten" lehren! "Einmal Antisemit, immer Antisemit!".....

meint plotin

Erstere Behauptung stimmt ! Wer einen philosophischen Autor mit der festen Beabsichtigung liest, nichts negatives über diesen zu finden, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auch nichts schlechtes finden. Und sofern er etwas findet, wird er es sich so zurechtinterpretieren, dass es in sein idealisiertes Bild passt. Letzere Behauptung gemäß jemand " Einmal Antisemit, immer Antisemit " sei, stimmt jedoch nicht. Ein Sinneswandel im Denken ist durchaus denkbar. Wobei natürlich bei lang gehegten und immer wieder neu upgedateten Denkmustern sich die Gefahr erhöht, dass sich diese im Denken verfestigen und dauerhaft werden.

Im Grunde ist es aber falsch zu behaupten, bei einer Person sei kein Umdenken möglich. Es wäre ähnlich, als wenn du behaupten würdest jemand der verärgert sei, sei immer verärgert. Der Zustand der Verärgerung ist aber temporär und hält nur unterschiedlich lang bei verschiedenen Individuuen an. Bei manchen manifestiert sich jedoch dieser Zustand und wird chronisch. Aber selbst dann lässt sich durch Umdenken und viele weitere Faktoren eine richtungsänderung herbeiführen. Wobei natürlich manche durch eigene Erfahrungen dermaßen beeinträchtig in ihrer Vernunft sind, dass sie selbst eindeutiges nicht als solches erkennen.

Viele Menschen sind so negativ gegenüber unserer Gesellschaft eingestellt, dass sie gar nicht erkennen, dass heute vermutlich mehr Frieden im zwischenmenschlichen Miteinander existiert als früher. Wobei die Ausprägungen sich anders zeigen, als früher. Früher hätte ein Jugendlicher vielleicht nicht so respektlos mit Erwachsenen gesprochen, wie dies heute geschieht. Dafür waren diese Jugendlichen aber in ihrem theoretischen Denken vermutlich weniger tolerant, als heutige. Wobei durch den Umgangston in sozialen Medien sicherlich eine Abnahme der Empathie folgt. Auf der anderen Seite wird aber wieder mit demokratischen Denken übertrieben und dieses steigert wiederum unterbewusst die Empathie.

Anders kann ich mir die Widersprüche in der Gesellschaft nicht erklären. Anscheinend koexistieren in heutigen demokratischen Gesellschaften eine Art Übertoleranz und Untertoleranz zusammen. Die wenigsten würde heute aus Überzeugung sagen es sei gerechtfertigt andere Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit umzubringen. Auf der anderen Seite werden wiederum die Verbrechen der Nazizeit bagatellisiert.

Nun noch einmal zurück zu der vermeintlichen Aussage Heideggers es gäbe zu viele jüdische Professoren an deutschen Universitäten : Aus ethischer Sicht ist diese Bahauptung natürlich fragwürdig. Aber wie viele SPD Wähler denken sich vielleicht zuweilen " Man sollte mehr Flüchtlinge abschieben" ? Soll man jenen rassitische Motive unterstellen oder nicht vielmehr ein Auge zudrücken, da es Menschen sind, die aufgrund eigener Probleme auch unbedachtes denken oder sagen ?

Auch die meisten Heidegger Zitate geben nicht preis, dass Heidegger ein Antisemi a la Definition war. Wobei man natürlich einem Philosophen solchen Ranges mehr Weitsicht bei solchen Themen hätte zuschreiben können. Aber er hat nun mal aufgrund irgendwelcher Motive oder Überzeugungen es nicht unterlassen können, auch fragwürdiges zu behaupten.

Aber selbst wenn er es unterlassen hätte in seinen Tagebüchern antisiemitisches zu schreiben, so wäre sein Denken dennoch so gewesen, nur wir wüssten es nicht. Und wer weiß, wie viele scheinbar tolerante Menschen dunkle Seiten haben oder gar anders denken, als sie schreiben ! Fasse dir an die eigene Nase, plotin ! Vielleicht hast du selbst schon rassistischeres gedacht oder im privaten gesagt, als aus Heideggers Tagebüchern hervorgeht ? Wenn es nicht so ist, gibt es vielleicht andere Punkte bei denen du eingestehen musst, selbst nicht ausnahmslos tolerant zu sein !

meint : Der anonyme Schreiber
 
Zurück
Oben