Der Begriff „Metaphysik“ stammt nach heutiger Mehrheitsmeinung aus einem
Werk des
Aristoteles, das aus 14 Büchern allgemeinphilosophischen Inhalts bestand. Der
Peripatetiker Andronikos von Rhodos (1. Jahrhundert v. Chr.) ordnete in der ersten Aristotelesausgabe diese Bücher hinter dessen acht Bücher zur „
Physik“ ein (τὰ μετὰ τὰ φυσικά
tà metà tà physiká ‚das nach/neben der Physik‘). Dadurch entstand die Bezeichnung „Metaphysik“, die also eigentlich bedeutet: „das, was hinter der Physik im Regal steht“, aber gleichzeitig
didaktisch meint: „das, was den Ausführungen über die Natur folgt“ bzw.
wissenschaftlich-systematisch bedeutet: „das, was nach der Physik kommt“. Welchen von beiden Gesichtspunkten man für ursprünglicher hält, ist unter Philosophiegeschichtlern umstritten. Die genaue damalige Bedeutung des Wortes ist unklar. Erstmals belegt ist der Begriff bei
Nikolaos von Damaskus. Aristoteles selber verwendete den Begriff nicht.
[1]
Seit der
Spätantike wird mit „Metaphysik“ auch eine eigenständige philosophische Disziplin benannt. In der Spätantike und vereinzelt im Frühmittelalter erhält die Metaphysik auch den Namen
Epoptie (von griechisch schauen, erfassen).
[2] Auf der anderen Seite wurde das
Adjektiv „metaphysisch“ besonders seit dem 19. Jahrhundert aber auch in abwertender Weise im Sinne von „zweifelhaft spekulativ“, „unwissenschaftlich“, „sinnlos“, „totalitär“ oder „nicht-empirische Gedankenspielerei“ gebraucht.