Nietzsche spricht nicht von der Überwindung von Metaphysik, sondern eher zurück zum Ursprung der Metaphysik und dies hat seinen Grund.
Tiefe zu erreichen ohne Metaphysik geht nicht, denke ich. Aber gerade die christliche Metaphysik verunreinigte diesen Begriff und Nietzsche wollte seine Denker auf diese Tatsache aufmerksam machen. Denn Nietzsches zentraler Angriff ging von Kant bis Hegel und Schopenhauer, die Titanen der Abendländischen Philosophie.
Und da ist es keine hohe Kunst von Heidegger wie ich meine, daran etwas Neues/ Altes unterirdisch wieder 'neu' zu verstricken.
Also ich sehe es schon so, dass Nietzsche im gewissen Sinne von einer Überwindung von Metaphysik spricht. Zur Erinnerung heißt es in
Menschliches, Allzumenschliches dazu (dtv-Ausgabe, S.41.f; Buch 1, Aphorismus 20):
"Die eine gewiss, sehr hohe Stufe der Bildung ist erreicht, wenn der Mensch über abergläubische und religiöse Begriffe und Ängste hinauskommt und zum Beispiel nicht mehr an die lieben Englein oder die Erbsünde glaubt, auch vom Heil der Seelen zu reden verlernt hat: ist er auf dieser Stufe der Befreiung,
so hat er noch mit höchster Anspannung seiner Besonnenheit die Metaphysik zu überwinden. Dann aber ist eine
rückläufige Bewegung nötig: er muss die historische Berechtigung, ebenso die psychologische in solchen Vorstellungen begreifen, er muss erkennen, wie die grösste Förderung der Menschheit von dorther gekommen sei und wie man sich, ohne eine solche rückläufige Bewegung der besten Ergebnisse der bisherigen Menschheit berauben würde. In Betreff der philosophischen Metaphysik sehe ich jetzt immer Mehrere, welche an das negative Ziel (dass jede positive Metaphysik Irrtum ist) gelangt sind, aber noch wenige, welche einige Sprossen rückwärts steigen, man soll nämlich über die letzte Sprosse der Leiter wohl hinaussschauen, aber nicht auf ihr stehen wollen. Die Aufgeklärtesten bringen es nur so weit,
sich von der Metapyhsik zu befreien und mit Überlegenheit auf sie zurückzusehen: während es doch auch hier , wie im Hippodrom, not tut, um das Ende der Bahm herumzubiegen."
In diesem Aphorismus ist auch die Rede von der Überwindung der Metaphysik .
Ich kann die Meinung nachvollziehen, dass jeder tiefer Denken ein metaphysischer Denker war bisher. Die christliche Metaphysik und die Denker , die noch in ihrem Bannkreis agierten, hat Nietzsche auch angegrifffen. Die deutsche Philosophie habe zuviel Theologen Blut im Leibe , so drückt er es an einer Stelle aus. Der Vater der bisherigen Philosophen war meist ein protestantischer Pfarrer...
Naja Heidegger spricht aus anderen Gründen von der Überwindung von Metaphysik...Ob er das von Nietzsche abgekupfert hat, lasse ich dahingestellt mal...