Wittgenstein verstehe ich nur aus Nietzsche heraus, soll heißen, 'die Leiter' von Nietzsche ist immer in seinen Gedanken zu finden.
Gute Dichtung vertieft sich in 'Wahrheit und Lüge' und setzt sich damit auseinander.
Tiefe Denker sehen darin aber mehr, denn in der Dichtung wird viel vermischt.
“Vermischungen“ zeigen aber, wie verwirrend alles werden kann, wenn man die Gesamtheit als Ganzes nicht bedenkt.
Die Metaphysik ist nur ein Teil aus der Philosophie.
Ob die Metaphysik der richtige und somit wichtigere Teil ist, sollte die Philosophie herausarbeiten.
Denn überwinden heißt ja, falsche Gedankengänge zu beseitigen.
Dichtung 'erträumt' sich nur Freiheit.
Philosophie hat die Aufgabe, die Menschheit in eine wahre Freiheit zu führen.
Übrigens ist dazu Hölderlin und Goethe interessant.
Beide große Künstler in der Dichtung, aber es gibt auch große Unterschiede.
Goethe ist ein Schauspieler, der zwar etwas versteht von der Dichtung, aber nie wirklich begriff, um was es eigentlich wirklich geht.
Für mich ist Goethe zu gekünstelt, ebenso wie die Religionen verlernt haben, authentisch zu wirken.
Es gibt eine Verbindung Nietzsche -Wittgenstein insofern, da Wittgenstein Nietzsches -Schriften meines Erachtens kannte....
Ich finde die Unterscheidung gute Dichtung/schlechte Dichtung für sinnvoll. Und selbst Platon hat schon in seinem "Staat" diese aufgemacht....dass Dichtung aus seinem Staat verbandt werden soll, heißt eigentlich nur, dass die "schlechte" und unmoralische Dichtung anbetrifft...es gibt ja das bekannte Diktum (Platons) , dass die Dichter zuviel lügen....aber soweit ich mich erinnere, ist das alles bei ihm eher auf die schlechte Dichtung gemünzt...Die echte, gute , wahre Dichtung wird von den wahren Denkern/Philosophen auch geschätzt aufgrund ihrer Bedeutung. Und es gibt nicht wenig bekannte Philosophen, die Dichtung/Literatur geschätzt haben.
Die Metaphysik ist Teil der Philosophie bzw. kann man mit Nietzsche auch von der "metaphysischen Philosophie" sprechen bzw. sich fragen, ob Metaphysik nur ein Teil von Philosophie oder mit derselben sogar gleichzusetzen sei...
Die Metaphysik entwickelt insofern "falsche Gedankengänge", da sie dort Gegensätze aufmacht , wo eigentlich keine wirklich sind...das scheint mir ein wichtiger Zug von (abendländischer ) Metaphysik zu sein...diese denkerisch versuchen zu überwinden...heißt eigentlich den Menschen und seine Situation angemessener (aus heutiger Sicht) zu denken....
Dichtung behandelt Freiheit in seinem Kontext ...und es gibt die Freiheit des Dichters....dass er nämlich im Hinblick auf seine Dichtung so oder so verfahren kann....die Philosophie denkt eben auf ihre Weise die Freiheit (und ihre Wahrheit).
Hölderlin und Goethe kann man als Dichter/Denker ansehen...und beide werden auch aufgrund ihres philosophischen Gehalt untersucht ....also Hölderlin der Philosoph (neben dem Dichter Hölderlin)--und auch Goethe der Philosoph, wenn man so will (ich glaube , dass es bei Goethe auch eine philosophische Seite gab....bzw. vielleicht kann man sagen, dass er versucht durch seine Dichtung zu philosophieren...aber das wäre eigentlich ein Thema für einen eigenen Thread dazu...dass beide Künstler sind , keine Frage...aber eventuell kann man hier auch von den beiden Künstler-Philosophen sprechen, die sie auf ihre Weise waren....und dass es Unterschiede gab zwischen beiden, sehe ich auch so.
Über die Qualität von Goethe kann man unterschiedlicher Meinung sein...er hatte aber wie Schiller oder Hegel eine Vorliebe für die Griechen....aber vielleicht soweit erstmal dazu... für mich persönlich hat der "Faust" schon eine entsprechende Qualität...und wirkt auf mich auch nicht gekünstelt...aber vielleicht sind da Geschmäcker verschieden...