Wenn man das kann. Wann werden Sie damit punkten? Wie sachlich ist Ihrer geschätzten Meinung gemäß der Gottesbeweis, das doch eigentlich wichtigste Thema der Metaphysik?
Nun das mir sowas möglich ist , steht ja außer Zweifel. Die Frage ist ja, ob ich die Zeit (oder gar die Lust) habe Ihnen das im Detail vorzuführen. Aber eigentlich hilft ja hier auch wikipedia ganz gut, wie Platon z.B. im Phaidon argumentiert für die Unsterblichkeit der Seele:
https://de.wikipedia.org/wiki/Phaidon > Ein Zitat als Beispiel
"
Das Kreislaufargument für die Unsterblichkeit
Das
erste Argument des Sokrates ist das Kreislaufargument („cyclical argument“). Es beruht auf der Beobachtung, dass alle Einzeldinge an einem Kreislauf des Werdens und Vergehens teilnehmen, wobei sie abwechselnd gegenteilige Eigenschaften annehmen. Eine Eigenschaft prägt sich aus, indem die gegenteilige schwindet. Wenn etwas größer wird, wandelt es sich aus etwas um, das kleiner war; wenn Schrumpfung eintritt, wird etwas zuvor Größeres kleiner. Ebenso verhält es sich mit dem Stärkeren und dem Schwächeren, dem Langsameren und dem Schnelleren, dem Gerechteren und dem Ungerechteren und dem Besseren und dem Schlechteren. Ein solches Gegenteilspaar sind auch das Wachsein und das Schlafen; die zugehörigen Werdeprozesse sind das Aufwachen und das Einschlafen. Daher liegt die Annahme nahe, dass es sich auch mit dem Gegensatz zwischen dem Lebenden und dem Gestorbenen so verhält. Das bedeutet, dass nicht nur Gestorbenes aus Lebendem entsteht, sondern auch Lebendes aus Gestorbenem. Demnach müssen die Seelen der Gestorbenen an einem Ort sein, von dem aus sie später wieder ins Leben zurückkehren. Damit nimmt Sokrates auf das Modell der Seelenwanderung Bezug: Die Seele trennt sich beim Tod vom Körper, um später in einen anderen Körper einzutreten und so den Kreislauf von Leben und Gestorbensein fortzusetzen. Gäbe es keinen solchen Kreislauf, sondern nur das Fortschreiten aller Lebewesen zum Tod, so wäre die Natur nicht ausgeglichen, sondern gleichsam auf einer Seite lahm. Ohne das Wiederaufleben, die Wiederkehr der Seelen der Verstorbenen, müsste die Anzahl der Lebenden ständig abnehmen. Dann würden die Sterbeprozesse zwangsläufig ein Erlöschen allen Lebens bewirken."
Lesen Sie das einfach mal in Ruhe durch. Warum sollte ich Ihnen das nochmal "vorkauen"?
Ist der Gottesbeweis wirklich das wichtigste Thema der Metaphysik? Das würde ich eher in Frage stellen. Wie kommen Sie überhaupt darauf? Oder denken Sie hier im Sinne des Aristoteles, der ja in seiner "Metaphysik" Gott als den ersten Beweger, als Ursache alles Seienden ansieht? Oder denken Sie bezüglich des Gottesbeweis eher an jemand wie Thomas von Aquin?
Was hindert Sie, genau das zu zeigen?
Nichts eigentlich, eventuell die Zeit...Aber ich verweise dann gern auf entsprechende Links, welche mir diese "Arbeit" dann im Grunde abnehmen (was ich natürlich auch selbst zeigen könnte).
Also keine Butter bei die Fische.
Erstmal noch nicht ....Jedenfalls auch nicht in diesem Beitrag .
Ihre Zweifel sind unbegründet und Sie können sich mühelos selbst davon überzeugen:
(i) Philosophisticus ist von irgendeiner Meinung überzeugt.
(ii) Wenn Philosophisticus die betreffende Überzeugung nicht begründen kann, dann ist sie auch nicht persönlich gerechtfertigt.
(iii) Philosophisticus sieht sich nunmehr als philosophisch ernst zu nehmende Person gezwungen, sich mit Agrippas Trilemma zu befassen.
Naja es geht aber doch eigentlich um Ihre Meinung oder ? Denn können Sie Ihre Meinung, dass alle Philosophen "Schwätzer" sind, sachlich-argumentativ beweisen? Es geht ja ursprünglich darum an dieser Stelle, ob Sie das können oder nicht (nicht um meine Wenigkeit).
Normalerweise pflege ich ja schon Überzeugungen, die ich habe, begründen zu können. Denn ich muss ja einen nachvollziehbaren "Grund" haben, warum ich diese Meinung/Überzeugung habe.
Ich danke für den Hinweis zu Agrippa, was ich mir gern anschaue...
Die werden von mir in der Regel geduldet und natürlich, das entspricht aber auch meinem Selbstverständnis als Kritiker, von mir kritisiert. Dafür ist die Kritik doch gut, daß ich als ein guter Mensch meine Mitmenschen wohlmeinend kritisiere und so quasi religiös der Idee des Guten huldige, ohne mir den reaktionären Vorwurf eines 'Gutmenschen' gefallen lassen zu müssen.
Nun dann bin ich ja erstmal beruhigt. Immerhin sind Sie ja kein Dogmatiker, der gegen (Meinungs) "Abweichler" vorgeht...Kritik ist natürlich in gewisser Hinsicht sinnvoll..Sie muss allerdings auch sachlich berechtigt sein. Man muss also zwischen berechtiger Kritik und unangemessener Kritik unterscheiden. Und manche Kritik Ihrerseits würde ich eher als unangemessen klassifizieren , auch wenn Sie es "gut meinen"...Allerdings sollte man nicht nur "Kritiker" sein..
Kant hat bekanntlich auch "Kritiken" geschrieben. Aber Sie sehen sich bestimmt nicht in der kritischen Tradition eines Kants oder?
Philosophen sind nun einmal begnadete Schwätzer und werden in der Sache einzig von christlichen Dogmatikern übertrumpft. Da müssen selbst Wirtschaftstheoretiker passen.
Nicht ganz...Sie haben die Dichter, Sophisten und Rhetoren vergessen (welche es bekanntlich in der Antike gab)...und diese sollten nicht so leicht mit den Philosophen verwechselt werden...Heutzutage aber gibt es natürlich im Grunde nur noch Philosophen, die man leicht als "begnadete Schwätzer" brandmarken kann...Aber "früher" war die geistige Landschaft noch etwas "vielfältiger"....Achso, heutzutage gibt es natürlich Dichter/Literaten...Sind diese für Sie auch Schwätzer (oder gilt das nur für Philosophen)? Und was ist mit den Naturwissenschaftlern?
Sicher wird er auch weiterhin um eine Anerkennung ringen, fraglich jedoch, wo.
Also in der Universität ist Heidegger durchaus anerkannt....Sie werden immer wieder Vorlesungen oder Seminare zu Heidegger finden, die sich mit ihm in sachlicher Weise befassen.
Welche? Die Skepsis oder das erkenntnistheoretische Resultat? Die Frage, welchen Wert die bloße Meinung hat, wurde von Ihnen nicht beantwortet
"Gute Frage. Haben wir denn mehr als bloße Meinungen? Platon hat ja meiner Erinnerung zwischen (bloßer) Meinung (gr. doxa) und Wissen (episteme) unterschieden. Er war der Ansicht, dass es "wahres sicheres Wissen" gibt, was bloße Meinungen über einen Gegenstand übersteigt...Die andere, nicht-platonische Seite (welche die Sophisten repräsentieren) war der Auffassung dass wir im Grunde nur Meinungen von den Sachen haben können , aber nie absolutes wahres Wissen von denselben (also nicht im Besitzt der Wahrheit über diese sind)...Wenn man so will, ist dass dann eine "erkenntnistheoretische" Frage.
Der Skeptiker würde sagen, dass es diese Art von wahrem Wissen nicht geben kann , und man am Ende letztlich nur Meinungen über die Gegenständen haben kann. Ist doch durchaus eine einleuchtende Position, nicht wahr? Das zum Thema : Wert der bloßen Meinung vs. wahrem Wissen. " (Mein Zitat)
Nun die skeptische Position ist doch einleuchtend und realistischer. Denn das wir wirkliches/wahres Wissen über die Sachen haben können, kann man ja in Frage stellen. Das wäre die "erkenntnistheoretische" Sichtweise auf dieses Problem/Thema. So gehen , könnte man die Position vertreten, dass es sowas wie absolut sicheres Wissen nicht unbedingt geben muss, und man am Ende vielleicht doch nur Meinungen haben kann....
Die "bloße Meinung" über ein Thema /Gegenstand kann aber als "Orientierung" sehen und zwar wie man mit einem Gegenstand/Thema vielleicht umgehen sollte...Und das zeigt sich ja im Bereich der Politik auch, wo es "politische Meinungen" gibt, die eine gewisse Plausibilität haben (können). Und die helfen können entsprechend politisch zu agieren. Diese können natürlich auch daneben liegt und es gibt ja auch in der Geschichte der Politik eben "politische Meinungen" , die sich als Irrtümer erwiesen haben. So gesehen haben die Meinungen, welche der Sache nach daneben liegen , eher dann keinen "Wert" oder?
Das muß der Theist. Gottesbeweise gibt es ja mehr als genug.
Durchaus . Und sowas haben ja Denker wie Descartes oder Thomas von Aquin durchaus schon getan. Ich bin allerdings nicht sicher ob man Aquin zu den Theisten zu zählen hat.
Das wäre dann unverständig gesagt, wegen der vielen Gottesbeweise.
Sind denn für Sie die Gottesbeweise dieser (christlichen) Denker inhaltlich überzeugend?
Das ist das Gerede vermeintlicher Atheisten, die gewöhnlich ins Stottern geraten oder ausfallend werden, wenn man denen, so wie ich bei »atheisten.org« als 'Angelus Silesius', mal etwas genauer auf den Zahn fühlt. Aus menschlicher Sicht gab es ja auch da umgängliche Mitmenschen, nur leider keinen Atheisten, der wirklich verständig für den atheistischen Standpunkt zu argumentieren vermochte.
Nun diese Seite ist mir nicht bekannt , aber ich danke für den entsprechenden Hinweis.
Aber eigentlich ist es naheliegender , dass die Theisten erstmal vernünftig die Existenz Gottes nachweisen müssten. So gesehen ist es naheliegender dass die Theisten zuerst in der "Bringpflicht"/"Beweispflicht" sind ,
Und man kann durchaus für den "atheistischen Standpunkt" argumentieren.
Was gegen die Existenz Gottes spricht, ist dass er bisher von keinem Menschen bisher mit eigenen Augen gesehen worden. Und etwas was nicht sichtbar ist, lässt die Annahme zu, dass es auch nicht existiert. Die Atome sind natürlich und existieren zwar, aber das ist kein wirklicher Einwand gegen das hier vorgebrachte. Eigentlich ist es also doch naheliegend, dass wenn niemand "Gott" bisher gesehen hat, er auch nicht existiert oder? Und was soll man von einem "unsichtbaren" Gott halten ? Ich denke eher nicht so viel....Nun gut aber immerhin gibt es Bildnisse ....aber das löst ja nicht wirklich das Problem, nicht wahr?
Der philosophisch ernst zu nehmende Atheist steht in der Pflicht, die Unmöglichkeit der Existenz Gottes zu beweisen, ansonsten ist er ein eingebildeter Atheist vom Schlage eines gewöhnlichen und verblendeten Ideologen.
Ein möglicher Einwand gegen die Existenz Gottes, ist einfach, dass er bisher auf Erden nicht wirklich gesehen worden ist. Das gleiche betrifft die Existenz Außerirdischer Wesen auf Erden. Denn solange diese nicht wirklich gesehen worden sind , kann man deren Existenz auch nicht beweisen. Nicht schlecht oder? Und darauf können Atheisten verweisen und vielleicht ist dieser Vergleich auch erlaubt oder?
Dazu müßten Sie doch erst einmal etwas aufzulisten haben.
Also: 1. Fehleinschätzung Nietzsches...
2. Fehleinschätzung Heideggers
3. Fehleinschätzung anderer Philosophen....
Irren ist menschlich, pflegten schon die alten Römer zu sagen, aber wer nur ein Wissen davon hat, nichts zu wissen, der irrt doch ständig, nicht wahr?
Was also wissen Sie genau, so es darum gehen soll, die Metaphysik zu überwinden?
Gott zum Gruße!
Nun ich würde sagen. es gibt eher eine Mischung aus Wissen und Nichtwissen. Niemand ist überall "Experte". Und manches "weiß" man eben und manches nicht (und dann ist man dort eben "Laie"). Ich würde nicht von einem ständigen "Irren" sprechen, sondern dass man sich gelegentlich "irrt"...
Nun ich weiß, dass Metaphysik aus heutiger Sicht zu sehr in traditionellen Kategorien denkt. Traditionelle Katergorien sind : Gut, Böse, Mann, Frau , usw...Und dass man heutzutage nicht so einfach sagen kann, dass ein Mensch nur "gut" oder nur "böse" ist...denn das wäre zu simplifizierend nach heutigen Maßstäben sozusagen.
Salve!